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Störungs-Anzeigevorrichtung an Kabelsteckern von Zündkerzen Die Erfindung
betrifft eine Störungs-Anzeigevorrichtung an Kabelsteckern von Zündkerzen mit einem
auf die Temperatur der Zündkerze ansprechenden Fühler. Der eigentliche Anzeigeteil
der Anzeigevorrichtung ist im nachfolgenden mit »Anzeigegerät« bezeichnet.
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Es sind Störungs-Anzeigevorrichtungen für Zündkerzen bekannt, bei
denen Prüffunkenstrecken oder Leuchtröhren verwendet werden. Diese Vorrichtungen
sind aber bei funkentstörten Zündsystemen nicht ohne weiteres verwendbar.
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Andere Störungs-Anzeigevorrichtungen benötigen komplizierte elektrische
Geräte oder setzen eine besondere Ausbildung der Kerze oder des Steckers voraus,
da an diesen Teilen ein Bi-Metall-Therinostat oder ein Schmelzstopfen angebracht
ist.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Störungs-Anzeigevorrichtung
zu schaffen, die ohne Änderung der vorhandenen Teile der Zündanlage angebracht werden
kann. Zugleich sollen stromführende Teile, z. B. Kontakte, vermieden werden. Weiterhin
besteht die Aufgabe, sich bei der Auswahl des Anzeigegerätes auf eine bestimmte
Gattung zu beschränken, die im Hinblick auf den robusten Motorbetrieb möglichst
störungsunempfindlich ist. Diese Auswahl fällt bei der Erfindung zugunsten solcher
Geräte aus, bei denen bewegliche Teile, die mit Reibung behaftet sind, vermieden
werden.
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Die Erfindung besteht darin, daß- auf den Kabelstecker ein Trägerstück
mittels einer Paßöffnung aufschiebbar ist, das den Wärmefühler mit dem Anzeigegerät
aufnimmt, an dein der Betriebszustand durch Sichtzeichen oder manuelles Betasten
unmittelbar erkennbar ist. Dabei ist - wie schon angedeutet - das
Anzeigegerät von derjenigen Art, bei welcher Änderungen der Anzeige durch Einrichtungen
zustande kommen, die frei von mechanischer Reibung (Gleitreibung) sind.
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Durch die Möglichkeit, das Anzeigegerät unmittelbar neben der Zündkerze
anzuordnen und es durch ein Trägerstück am Kerzenstecker zu befestigen, werden auf
Grund des kurzen Wärmeleitweges schon geringe Wärmeschwankungen der Zündkerze auf
das Anzeigegerät übertragen und registriert. Die Praxis hat gezeigt, daß die allgemeine
Strahlungswärme des Motors auf das Anzeigegerät keinen bemerkenswerten Einfluß ausübt
und aus diesem Grunde keine fehlerhaften Ergebnisse erfolgen. Die bisherigen auf-»#endigen
und stromführenden Teile und Kontakte sind damit für die Wärmeübertragung überflüssig.
Die erfindungsgemäße Anordnung ist bestens für den rauhen Motorbetrieb geeignet,
und das Anzeigegerät kann denkbar einfach und billig in der Herstellung und sicher
in der Funktion ausgebildet werden. Außerdem bedarf die erfindungsgemäße Vorrichtung
weder eines Umbaus der Zündanlage noch einer Spezial-Zündkerze, sondern das Anzeigegerät
kann auf einen bereits vorhandenen Kabelschuh mit Störschutz aufgesteckt werden,
wozu keine umständliche Montage notwendig ist. Mit dem Festsitz ist das Gerät sofort
betriebsfähig.
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Beim Aussetzen oder überhitzen von Zündkerzen kommt es nicht auf die
genaue Feststellung an, um wieviel Grad die Temperatur an der Kerze gesunken oder
angestiegen ist, sondern es ist nur wesentlich, daß die Temperaturabweichungen durch
ein bestimmtes Signal angezeigt werden, wozu ein einfacher Wärmefühler mit einer
Anzeigevorrichtung benutzt wird. In Ausgestaltung der Erfindung kann als Wärinefühler
eine Bi-Metall-Spiralfeder dienen, die beispielsweise unmittelbar auf eine drehbare
Anzeigescheibe wirkt, die ihrerseits von einer Sichtscheibe abgedeckt ist, wobei
die Scheiben mit aufeinander abgestimmten Markierungen und/oder Sichtfeldern ausgestattet
sind. Bei der geringsten Wärmeschwankung bewegt sich die Bi-Metall-Spirale und nimmt
die Anzeigescheibe mit, so daß unter dem Sichtfeld der Abdeckscheibe ein anderer
markierter Sektor von der einseitig halbiert gefärbten Anzeigescheibe sichtbar wird.
Gemäß einer wesentlichen Voraussetzung der Erfindung sind keine reibenden (schiebenden
oder gleitenden) Teile vorhanden, die beim robusten Motorbetrieb vorzeitig zerstört
werden und die Funktion in Frage stellen. Ferner ist es vorteilhaft, daß man sofort
beim Erblicken der anders gefärbten Halbscheibe über das Nichtfunktionieren der
Zündanlage im Bilde ist.
Nach einer anderen Ausgestaltungsform der
Erfindung kann als Wärmefühler ein bei normaler Be#-triebstemperatur schmelzflüssiges
Medium,- - z. B. Woodmetall dienen, in welchem ein Glied unverlierbar eingebettet
liegt, das mit einem manuell betastbaren, beispielsweise mit einer Kugel ausgestatteten
Ende aus dem jeweiligen Medium herausragt und an der Austrittsstelle, beispielsweise
durch Anordnung einer Stahlfederronde, pendelnd gelagert ist. Diese Ausführung ist
dann zu empfehlen, wenn besonders rauhe Verhältnisse herrschen, bei denen z. B.
ein Bi-Metallstreifen Schaden erleiden könnte. Außerdem hat die Ausgestaltung mit
dem schmelzflüssigen Medium und dem manuellen Betasten den Vorteil, daß zur Feststellung
der einwandfreien Funktion der Zündung auch bei Dunkelheit kein Licht benötigt wird;
ganz abgesehen davon, daß Woodmetall trotz seiner besonderen Eigenschaften preisgünstig
erhältlich ist und damit die gesamte Störungs-Anzeigevorrichtung verbilligt.
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Damit einerseits die im gewissen Sinne doch empfindlichen Anzeigegeräte
geschützt liegen, und um andererseits die ganze Vorrichtung auf engem Raum zusammenfassen
zu können sowie übersichtlich anzuordnen, ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung
vorgesehen, daß der jeweilige Wärmefühler von einem topfartigen Gebilde aufgenommen
ist, das mit einem Bördelrand den oberen Abschluß, wie die Sichtscheibe, die Stahlfederronde
od. dgl., festlegt und in eine entsprechende öffnung des Trägerstückes einsetzbar
ist.
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An Hand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele wird
der Erfindungsgegenstand nachstehend näher erklärt. Es zeigen F i g. 1 und
2 die Störungs-Anzeigevorrichtung an e inem Kabelstecker, F i g. 3 eine Draufsicht
auf ein Trägerstück, F i g. 4 einen Schnitt durch das Trägerstück nach Fig.
3,
# i g. 5 einen Schnitt durch das Anzeigegerät, # i g. 6 eine
Draufsicht auf das Anzeigegerät, # i g. 7 den Schnitt einer weiteren Anzeigegerätausfühmng,
F i g. 8 eine Draufsicht auf das Anzeigegerät nach F i g. 7 und F
1 g. 9 eine Einzelheit aus F i g. 7.
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In den F i g. 1 und 2 sind -an -einem bekannten funkentstörten
Kabelstecker 1 für Zündkerzen verschiedene Ausführungen des Erfindungsgegenstandes
befestigt. Das Trägerstück 2, das in den F i g. 3 und 4 dargestellt ist,
ist ein länglicher, beidseitig abgerundeter, wärmeleitender Kunststoffteil mit einer
runden Paßöffnung 3, mittels der das Trägerstück 2 auf den an sich konisch
gehaltenen Kabelstecker 1 aufgesteckt ist, wogegen die andere Seite einen
zylindrisehen, oben offenen Hohlraum 4 aufweist, der unten verschlossen ist. In
diesem ist das eigentliche Anzeigeinstrument (»Anzeigegerät«) mit seinem äußeren
runden, topfförmigen Gehäuse 5 befestigt. Der Schnitt durch das Gehäuse
5 in F i g. 5 zeigt als Wärmefühler eine Woodmetallegierung
6, in die ein am unteren Ende 7 keulenförmig ausgebildete& Nadelpendel
8 hineinragt; in seiner Mitte ist dieses mit einer dünnen Stahlfederronde
9 fest verbunden, die im offenen Oberteil des Gehäuses 5 eingebördelt
ist. An seinem überragenden Oberteil endet das Nadelpendel 8 in einer kleinen
roten Glaskugel 10.
Dabei schließt die in dem Gehäuse 5 eingebördelte
Stahlfederronde 9 die Woodmetallegierung 6 nach außen ab. Die Pfeilrichtungen
11 geben die Bewegungsmöglichkeiten des Pendels 8 an. Dir, Draufsieht
in F i g. 6 läßt die topfähnliche Form des Anzeigegerätes erkennen.
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Die Woodmetallegierung 6 ist erstarrt, wenn der betreffende
Arbeitszylinder nicht die notwendige Wärme erzeugt. In diesem Zustand hält das Woodmetall
6 das hineinragende Nadelpendel 8 an seinem keulenförmigen unteren
Ende7 nur schwer beweglich oder unbeweglich fest. Arbeit der betreffende Zylinder
des Motors normal, dann ist die Woodmetallegierung 6 flüssig und gibt dem
Nadelpendel 8
Bewegungsfreiheit, so daß man das Nadelpendel 8
mit seinem
herausragenden Oberteil an der roten Glaskugel10 seitlich hin und her bewegen kann,
wobei die Federkraft der in das Gehäuse 5 eingebördelten Stahlfederronde
9 das Nadelpendel 8 in seine Ursprungslage zurückschnellen läßt. Auf
diese Weise kann manuell kontrolliert werden, ob der Zylinder bzw. dessen Zündkerze
normal arbeitet.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel zeigt die Schnittdarstellung in F!
g. 7; ein Gehäuse 5 a nimmt als Wärmefühler einen flachen
Bi-Metall-Spiralfederstreifen 12 auf, mit dem eine kreisrunde Metallscheibe
13 fest verbunden ist, die sich je nach Bewegung der Spirale 12 dreht.
Die Scheibe 13 zeigt - wie in F i g. 8 dargestellt
- eine halbiert schwarzweiß gefärbte Oberfläche, die mit einer runden Glasscheibe
14 (F i g. 7) abgedeckt ist. Die Glasscheibe 14, welche zur Hälfte weiß gefärbt
und zur anderen Hälfte durchsichtig ist, sitzt in#dem Gehäuse 5a fest eingebördelt
und schließt dieses nach- außen hin ab. Der Bi-Metallfederstreifen12 ist mit seinem
einen Ende an einem feststehenden Dorn 15 befestigt, der den zentralen Drehpunkt
bildet. Das Gegenende der Bi-Metall-Spiralfeder ist an der Stelle 16 im rechten
Winkel nach oben und zum Dom 15 hin so abgebogen, daß das Spiralfederende
mit seiner Breitfläche flach über den Hochkanten der halben Spiralfederform zu Hegen
kommt und den Mittelpunkt ihrer eigenen Achse frei schwebend überdeckt. Auf diesem
nun frei schwebenden, den Drehpunkt bildenden Bi-Metall-Spiralfederende ist oberhalb
auf einer angebrachten Warze 17 die kreisrunde Metallscheibe 13 in
ihrer Mitte befestigt. Die Bewegungsrichtungen sind durch Pfeilangaben
18 in F i g. 9 gekennzeichnet.-Bei einem normal arbeitenden Motor
entsteht am Einzelzylinder eine fast konstant bleibende Temperatur, die nur absinkt,
wenn die Verbrennungen in den einzelnen Arbeitszylindem teilweise oder ganz aussetzen;
dadurch wird auch die Dehnung des spiralförmigen flachen Bi-Metallfederstreifens
12 beeinflußt. Bei ordnungsgemäßen Zünd- und Verbrennungsfolgen zeigt das Anzeigegerät
eine halb schwarz, halb weiße Fläche, wogegen beim Aussetzen der Zündfolgen bzw.
der Verbrennungen ein mehr und mehr weißes Bild bis zum vollkreisrunden weißen Bild
sich darbietet.