DE1280C

DE1280C - Apparat zur Regulirung des Dampfzuflusses bei Dampfmaschinen

Info

Publication number: DE1280C
Application number: DE1280DA
Authority: DE
Original assignee: J E C Koch
Current assignee: J E C Koch
Priority date: 1877-11-21
Filing date: 1877-11-21
Anticipated expiration: 1897-11-22

Description

Patent-Anspruch: Der durch Zeichnung und Beschreibung erklärte Apparat zur Regulirung von Dampfmaschinen in der Weise, dafs man die Drossel-Klappe oder das Absperrventil mittelst Dampf oder Wasser durch den Kolben eines Hülfscylinders bewegt, dessen Vertheilungs-Schieber oder Ventil mit einem Regulator verbunden ist.

Hierzu I Blatt Zeichnungen.

Claims

1877.

J. E. C. KOCH in LONDON und F. W. DURHAM in NEW-BARNET, Grafschaft HERTFORD (England).

Apparat zur Regulirung des Dampfzuflusses bei Dampfmaschinen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 22. November 1877 ab.

Bei grofsen Dampfmaschinen bedarf es öfters einer so grofsen Kraft, um die Drossel-Klappe oder ein anderes Regulir-Ventil im Dampf-Zuleitungsrohr behufs Regulirung der Kraft der Maschine zu bewegen, dafs entweder Regulatoren hierzu gar nicht anwendbar sind, oder diese von solcher Stärke sein müssen, dafs ihnen die Empfindlichkeit fehlt, um bei geringen Geschwindigkeits-Veränderungen gehörig zu wirken.

Diese Erfindung bezieht sich auf einen verbesserten Apparat, durch welchen es ermöglicht wird, in obigen Fällen die nothwendige Bewegung größerer Ventile vermittelst kleiner und empfindsamer Regulatoren zu bewirken. Zu diesem Zwecke verbinden wir den Regulator nicht direct mit der Drossel-Klappe oder dem Regulir-Ventil, sondern mit dem'Schieber oder Ventil eines kleinen Dampf- oder hydraulischen Cylinders, an dessen Kolben das Einlafs-Ventil der Dampfmaschine befestigt ist.

Dieses Ventil kann entweder eine Drossel-Klappe oder ein beliebiges Ventil sein, dessen Gewicht theilweise oder ganz durch den Druck auf den Kolben des Hülfscylinders im Gleichgewicht gehalten werden kann. Wir ziehen es vor, dem Schieber oder \^rentil des Hülfscylinders eine Differential-Bewegung durch irgend einen bekannten Mechanismus zu geben, wodurch der Kolben zum Stillstand in irgend einer Stellung seines Hubes gebracht werden kann; z. B. wir befestigen den Schieber an die Mitte eines Hebels; der eine Arm desselben ist mit dem Regulator, und der andere Arm mit dem Kolben des Hülfscylinders verbunden, so dafs, wenn der Regulator den -Hebel derart bewegt, dafs der Einlafs-Kanal zum Hülfscylinder geöffnet wird, die darauf folgende Bewegung des Kolbens eine entgegengesetzte Bewegung des Hebels verursacht, wodurch der Kanal durch den Schieber wieder geschlossen wird.

Der hierzu nöthige Regulator kann von irgend einer bekannten Construction sein, wir ziehen aber vor, hierzu einen Regulator zu gebrauchen, für dessen Construction ein Baierisches Patent von J. W. Durham und H. Howsc am 12. März 1877 erlangt wurde, in welchen der Widerstand einer Flüssigkeit gegen die Bewegung eines darin befindlichen Schaufelrades vermittelst Differentialmechanismus an einemHebel übertragen wird, der mit der Drossel-Klappe verbunden ist.

Auf beiliegender Zeichnung zeigt Fig. 1 eine Seiten-Ansicht eines derartigen Regulators mit dem Schieber eines Hülfscylinders nach unserer oben beschriebenen Erfindung verbunden. Der Arm A des Regulators, welcher zum Reguliren und Anzeigen der Geschwindigkeit bezw. Drehungszahl dient, hat einen Stift a, durch welchen er mit dem Schieber des Hülfscylinders B verbunden ist, an dessen Kolbenstange b die Spindel der ..Drossel-Klappe in dem Dampfrohre C befestigt ist. Je nachdem die Geschwindigkeit der-zu regulirenden Dampfmaschine sich ändert, ,wird, der Arm A durch den Regulator nach "der einen oder anderen Richtung bewegt, und indem- hierdurch der Schieber des Hülfscylinders ^Dampf- oder Wasserdruck auf die eine odeK^ändere Seite des Kolbens des Hülfscylinders einläfsty bewegt dieser die Drossel-Klappe oder das Ventil in der einen oder der anderen Richtung/; und' regulirt somit den Dampfzutritt zur Dampfmaschine.

Fig. 2 zeigt die Anwendung unserer Erfindung zur Bewegung eines Absperrventils.

B ist der Hülfscylinder, dessen Schieber-Kasten durch ein Rohr c¹ vom Hauptdampfrohr C mit Dampf gespeist wird.

In diesem Rohr ist das Ventil c durch die Stange b mit dem Kolben des Cylinders B verbunden. Der Schieber dieses Cylinders wird durch die Stange α an den Hebelarm irgend eines Regulators befestigt. Der Kolben B hat eine etwas gröfsere Oberfläche, wie das Ventil c, so dafs, wenn Dampf auf die obere Seite des Kolbens wirkt, der Druck genügt, das Ventil zu schliefsen.

Je nachdem dieser Druck ab- oder zunimmt, indem der Schieber durch die Einwirkung des Regulators den Ausströmkanal χ mehr oder weniger öffnet, wird das Ventil c mehr oder weniger gehoben und der Dampf-Zuflufs der Dampfmaschine dadurch geregelt.