DE1280796B - Vorrichtung zur unterschiedlichen Verformung des Querschnittes von in Laengsrichtung gebogenen Rohren - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. CL:

B21c

Deutsche KI.: 7b-37/15

Nummer: 1280 796

Aktenzeichen: P 12 80 796.4-14 (B 89085)

Anmeldetag: 27. September 1966

Auslegetag: 24. Oktober 1968

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur unterschiedlichen Verformung des Querschnittes von in Längsrichtung gebogenen Rohren, die in Kreisform nebeneinander angeordnet die Wand eines Hohlkörpers bilden, insbesondere der Kühlröhren für den Aufbau von Brennkammerwänden mit zwei gegeneinander preßbaren seitlichen Klemmplatten von der Länge der Rohre und einer Haltevorrichtung für die Rohrenden.

Die Brennkammern von Motoren sind oft von einer Viezahl Rohre für den Durchfluß eines Kühlmittels umgeben oder sie werden, wie es z. B. bei Raketenmotoren üblich ist, aus solchen in ihrer L/ängsrichtung entsprechend gebogenen Kühlröhren aufgebaut.

In diesen Fällen müssen die Rohre auch bezüglich ihrer Profilgestaltung einem gegebenenfalls konvergent-divergenten Verlauf der Brennkammer angepaßt sein, d. h. ein im zylindrischen Teil einer Brennkammer z. B. kreisförmiges Profil der Kühlröhrchen ao muß sich kontinuierlich ändern, um z. B. in der Engstelle des Düsenhalses die Form eines flachgedrückten, ovalen Röhrchens mit länglichem Querschnitt anzunehmen. Bei diesem ist dann die dem Brennkammerinneren zugewandte Fläche kleiner als z. B. im zylindrischen Teil der Brennkammer, wo mit der gleichen Anzahl von Kühlröhrchen eine größere Fläche der Verbrennungsrauminnenwand gebildet wird.

Zur Erzeugung einer entsprechenden Rohrverformung ist bereits eine Vorrichtung bekannt, bei der das im Querschnitt zu verformende Rohr zwischen Klemmbacken eingeführt und durch Verlagerung eines rinnenartig geformten Überwurfklemmteiles, dessen konische Innenwände auf Schrägflächen der verschiebbaren Klemmbacken gleiten, bearbeitet wird. Die Verlagerung des beweglichen Überwurfklemmteiles erfolgt mittels einer hydraulischen Presse. Die mit dieser bekannten Vorrichtung querschnittsverformten Röhrchen weisen regelmäßig Falze auf, an denen die Wandstärke der Röhrchen verdoppelt ist. Aus kühltechnischen Gründen ist die Verwendung derartig verformter Röhrchen nicht immer angezeigt. Zwecks Umstellung dieser kompliziert aufgebauten Vorrichtung auf andere Rohrlängsbiegungen ist es überdies erforderlich, kostspielige Formteile neu zu fertigen und sorgfältig einzupassen.

Von daher liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine hier in Rede stehende Vorrichtung so auszubilden, daß sie auf einfache Weise an unterschiedliche Rohrlängsbiegungen angepaßt werden kann bei gleichzeitiger Verwendung nur weniger Bauteile.

Vorrichtung zur unterschiedlichen Verformung
des Querschnittes von in Längsrichtung
gebogenen Rohren

Anmelder:

Bölkow Gesellschaft mit beschränkter Haftung,

8012 Ottobrunn

Als Erfinder benannt:

Anton Schlosser, 8031 Gilching

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Klemmplatten an ihrer Längsseite gelenkig miteinander verbunden sind, ihre Höhe mindestens so groß ist wie der Radius des Hohlkörpers und an ihren Innenflächen rechtwinklig dazu Anschlagstifte angeordnet sind.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Anschlagstifte oberhalb und unterhalb des Rohrs an ihm anliegend und seiner Längsbiegung folgend angeordnet.

In der nachfolgend beschriebenen Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung in vier Figuren dargestellt.

F i g. 1 zeigt in Seitenansicht ein zu profilierendes, in die Werkstückaufnahme eingehängtes, vorgebogenes Brennkammerkühlröhrchen;

Fig. 2 die Stirnansicht in RichtungH-II gemäß Fig. 1 mit einer Profiliervorrichtung vor dem Zusammenpressen ;

Fi g. 3 die Profiliervorrichtung gemäß F i g. 2 nach dem Zusammenpressen;

Fig. 4 eine Draufsicht auf mehrere, zu einem Brennkammersegment aufgereihte, vorgebogene und gepreßte Kühlröhrchen.

Das in Brennkammerform vorgebogene runde Kühlröhrchen 1 ist in einer aus einem Paar Stützen 2 bestehenden Haltevorrichtung mittels runder Haltedorne 3, 4 eingespannt. Die Haltedorne 3, 4 haben einen solchen Durchmesser, daß sie in das Innere des Röhrchens ohne wesentliches Spiel passen. Die Stützen 2 sind so bemessen, daß die in F i g. 1 angedeutete Brennkammerachse λ mit der Achse des Gelenkes 6 der in F i g. 2 gezeigten Profiliereinrichtung zusammenfällt. Der Übersichtlichkeit halber ist die Werkstückaufnahmeeinrichtung für das Kühlröhrchen zunächst in Fig. 1 gesondert gezeigt. In der Praxis sind sowohl die Werkstückaufnahme als auch die

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Profiliervorrichtung auf gemeinsamer Unterlage montiert, so daß das Röhrchen 1 zwischen die Klemmglieder oder Platten 5 zu liegen kommt und die Stützen 2 vor und hinter der Profiliervorrichtung stehen.

In F i g. 2 ist die Profiliereinrichtung mit dem eingelegten, noch nicht verformten Röhrchen 1 dargestellt. Die Klemmplatten 5 sind in der mit 6 bezeichneten Gelenkachse gegeneinander verschwenkbar gelagert. Auf ihren einander zugewandten inneren Flächen tragen die Platten 5 Anschlagstifte 7, 8, 9 (Fig. 1) in einer solchen Anordnung, daß das vorgebogene Brennkammerröhrchen 1 durch Anlage an diese Stifte und durch Halterung mittels der Dorne 3, 4 gegenüber der Achse α bzw. dem Gelenk 6 fixiert ist und die gleiche Lage einnimmt, wie bei dem späteren Einbau als Segment der Brennkammer. Durch eine Schraubenspindel 10 mit dem Knebelgriff 11 sind die beiden Klemmplatten 5 im Gelenk 6 verschwenkbar. Über die Länge der Schraubenspindel 10 ist einerseits Linksgewinde und andererseits Rechtsgewinde eingeschnitten. Beide Klemmplatten 5 haben gegenüberliegende geräumige Bohrungen 12 und werden von der Schraubenspindel 10 mit Spiel durchsetzt. Die nach außen hegenden Enden der Bohrungen sind zu Kugelpfannen aufgeweitet, in welchen Kugeln 13,14 mit" Gegengewinden für die Schraubenspindel 10 geführt sind. Die Klemmplatten 5 werden auf diese Weise je nach der Drehrichtung der Schraubenspindel zusammengezogen oder voneinander entfernt, ohne daß dabei durch Änderung der Winkelstellungen zwischen Klemmplatten und Schraubenspindel Biegekräfte ausgelöst werden oder Verklemmungen auftreten können.

Beim Drehen des Knebels 11 ändert sich die Größe des Öffnungswinkels der Klemmplatten zueinander und das zwischen die Platten eingelegte Röhrchen 1, wird in der in Fig. 3 dargestellten Weise verformt. Dabei wird das fest eingespannte Röhrchen in der Weise kontinuierlich profiliert, daß diejenigen Röhrchenteile, die der Gelenkachse 6 näher liegen und die nach dem Zusammenbau der Röhrchen zur Brennkammer deren Düsenhals bilden, stärker zusammengepreßt werden als diejenigen Teile, die von der Gelenkachse 6 weiter entfernt sind und z. B. in der zylindrischen Zone oder in der Ausströmzone mit größerem Umfang der Brennkammer verlaufen. Die Länge der Stifte 7, 8, 9 ist unterschiedlich und so bemessen, daß sie als Begrenzungsanschläge für die Schwenkbewegung der Klemmplatten 5 zueinander dienen.

In F i g. 4 ist die Zusammenstellung einiger vorgebogener und profilierter Röhrchen zu einem Brennkammersegment dargestellt. Um die senkrecht zur Zeichenebene verlaufende Längsachse α der Brennkammer sind die Röhrchen 1 in Kreisbogenform aufgereiht und bilden mit ihrem oberen Ende den Abschluß der Brennkammer mit zylindrischem Teil, während ihr unteres in der Zeichnung nicht sichtbares Ende die Ausströmkante darstellt.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zur unterschiedlichen Verformung des Querschnittes von in Längsrichtung gebogenen Rohren, die in Kreisform nebeneinander angeordnet die Wand eines Hohlkörpers bilden, insbesondere der Kühlröhrchen für den Aufbau von Brennkammerwänden mit zwei gegeneinander preßbaren seitlichen Klemmplatten von der Länge der Rohre und einer Haltevorrichtung für die Rohrenden, dadurchgekennzeichn e t, daß die Klemmplatten (5) an ihrer Längsseite gelenkig (6) miteinander verbunden sind, ihre Höhe mindestens so groß ist wie der Radius des Hohlkörpers und an ihren Innenflächen rechtwinklig dazu Anschlagstifte (7 bis 9) angeordnet sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlagstifte (7 bis 9) oberhalb und unterhalb des Rohrs an ihm anliegend und seiner Längsbiegung folgend angeordnet sind.

In Betracht gezogene Druckschriften: Schweizerische Patentschrift Nr. 326 639; USA.-Patentschriften Nr. 3 064 710,2 744 429.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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