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Dieselbrennkraftmaschine, bei der ein kleiner Anteil des Kraftstoffs
über einen Vergaser eingeführt wird Die Erfindung bezieht sich auf eine Dieselbrennkraftmaschine,
bei der ein kleiner Anteil des der Maschine zuzuführenden, insbesondere benzinartigen
Kraftstoffs über einen Vergaser in die Ansaugleitung der Maschine eingeführt wird.
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Bei einer solchen bekannten, von der deutschen Patentschrift 919 798
betroffenen Dieselmaschine dient das Einbringen des kleinen Kraftstoffanteils in
die Ansaugleitung vor allem dazu, die Leistung einer gegebenen Dieselmaschine durch
bessere Ausnutzung der Verbrennungsluft und eine entsprechende Verringerung des
zur Vermeidung eines Rußens erforderlichen Luftüberschusses zu vergrößern. Infolgedessen
soll die Vorvergasung des Kraftstoffs vorzugsweise nur bei der Spitzenleistung der
Maschine zusätzlich zu derjenigen Kraftstoffversorgung erfolgen, die maximal durch
die Einspritzpumpe in den Verdichtungshub der Maschine eingespritzt wird. Überdies
ist auch bereits an die zusätzliche Kraftstoffzuführung durch die Ansaugleitung
gedacht, wenn die Laufruhe der Maschine im Teillastgebiet verbessert werden soll,
beispielsweise im Fall der Verwendung eines benzinartigen Kraftstoffs, der sich
nur schlecht für eine Dieselverbrennung eignet. Die allein auf das Verfahren einer
unterteilten Kraftstoffzuführung bei einer Dieselmaschine gerichtete Offenbarung
der genannten Patentschrift gibt jedoch keinen Aufschluß darüber, in welcher Weise
der Vergaser geeignet gesteuert werden könnte.
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Der vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber allein die Aufgabe zugrunde,
für den Vergaser einer unterteilten Kraftstoffzuführung zu einer Dieselbrennkraftmaschine
im Fall deren aufladbarer Ausbildung eine geeignete Steuerung zu finden, die einen
Betrieb der Maschine mit einem benzinartigen Kraftstoff und gewünschtenfalls auch
mit einem üblichen Benzin, in wirtschaftlicher und betriebssicherer Weise ermöglicht.
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Die gestellte Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in an
sich bekannter Weise in der Ansaugleitung der mit einem Ladegebläse ausgerüsteten
Maschine unmittelbar vor einem Venturirohr des Vergasers ein Drosselorgan angeordnet
ist, welches mit höherer Temperatur aufsteuerbar ist, und daß das Drosselorgan durch
einen in der Druckleitung des Gebläses angeordneten Temperaturfühler steuerbar ist.
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Bei einer solchen Steuerung des genannten Drosselorgans ist von der
üblichen Vergaserwirkung ausgegangen, bei der die im Venturirohr zugeführte Kraftstoffmenge
mit zunehmendem Unterdruck zunimmt. Infolgedessen wird bei noch kalter Maschine
und in deren unterem Teillastbereich bei entsprechend geschlossenem Drosselorgan
eine verhältnismäßig große Kraftstoffmenge durch den Vergaser zugeführt, während
der Temperaturfühler das Drosselorgan mit zunehmender Aufladung des Dieselmotors
öffnet und somit im normalen Betriebsbereich des Dieselmotors offenhält. Während
der über den Vergaser zusätzlich zugeführte Kraftstoffanteil im normalen Betriebsbereich
lediglich bei etwa 10 % des insgesamt zugeführten Kraftstoffes liegt,. wird der
Anteil an vergastem Kraftstoff bei niedrigen Ladelufttemperaturen zur Schaffung
günstiger Start- und Leerlaufeigenschaften des mit Benzin betriebenen Dieselmotors
durch ein entsprechendes Schließen des Drosselorgans erhöht.
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Bei einer aufladbaren Vergaserbrennkraftmaschine ist es zwar bereits
bekannt, in der Ansaugleitung des Ladegebläses unmittelbar vor einem Venturirohr
des Vergasers ein Drosselorgan anzuordnen, welches mit zunehmender Temperatur aufsteuerbar
ist. Abgesehen davon, daß es sich hier weder um einen Dieselmotor noch etwa um eine
unterteilte Kraftstoffzuführung handelt, erfolgt die Aufsteuerung des Drosselorgans
mit zunehmender Temperatur auch nur mittelbar, nämlich in Abhängigkeit von der Abgastemperatur
der Maschine mittelbar über den erhöhten Ladedruck eines dadurch entsprechend stärker
angetriebenen Turbogebläses, wobei noch besondere Vorkehrungen dafür getroffen sind,
daß die dem Vergaser
zugeführte Kraftstoffmenge mit fallendem Unterdruck
im Venturirohr erhöht wird. Der der-vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Gedanke,
das Drosselorgan dazu auszunutzen, bei einer aufladbaren Dieselbrennkraftmaschine
mit unterteilter Kraftstoffzuführung den vergasten Kraftstoffanteil bei -noch kalter
Maschine und im Teillästbereich zur Verbesserung der Start- und Leerlaufeigenschaften
bei Benzinbetrieb in Abhängigkeit von- der Temperatur in der Druckleitung des Ladegebläses
mit abfallender Temperatur zu erhöhen, konnte durch diesen Stand der Technik nicht
nahegelegt werden.
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Es ist weiterhin auch schon bekannt, die einer aufladbaren Einspritzbrennkraftmaschine
zugeführte Kraftstoffmenge durch-einen in-der -Diückleitüäg-des Gebläses angeordneten
Temperaturfühler zu beeinflussen. Abgesehen davon, daß es sich hier um keine unterteilte
Kraftstoffzuführung handelt, dient die Temperaturbeeinflussung auch nur zur .üblichen
Berücksichtigung der Luftwichte in Verbindung mit der Messung des Luftdruckes in
der genannten Druckleitung, um dem in den Arbeitszylindern der Brennkraftmaschine
befindlichen Luftgewicht die richtige Kraftstoffmenge zuzuführen. Auch diese bekannte
Anordnung hat deshalb mit der vorliegenden Erfindung nichts zu tun. _ _ _ _ In der
Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht; es zeigt F i g. 1 eine
zur Durchführung -des erfindungsgemäßen Vorschlags geeignete- Anordnung. in einer
Schemadarstellung, F i g. 2. einen mit einer Drosselklappe kombinierten Vergaser
der Anordnung gemäß F i g.1- in; einem Axialschnitt (1n gegenüber l' i.g. 1 vergrößerter
Darstellung); _ _F Lg -3_ ein=-eine Wärmefühlerannrdnung in,--einer-Druckleitung
des Laders gemäß F i g. 1 veranschaulichenden Teilschnitt der zum Arbeitszylinder
des Dieselmotors führenden Druckleitung.
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Ein in F i g.1 schematisch angedeuteter Dieselrnötör weist in -einenm
seiner Arbeitszylinder 1 einen Kolben 2 auf, der über eine $leuelsta_nge 3 zum Antrieb
einer Kurbelwelle 4 dient. Dem Arbeitszylinder 1 wird die Verbrennungsluft.durch
ein Einlaßventil 5 von einem Lader 6 her zugeführt, der gemäß dem Ausführungsbeispiel
als Turbolader ausgebildet und über eine von den Abgasen des Dieselmotors angetriebene
Abgasturbine 7 antreibbar ist. Die- über ein Auslaßventil _8 ans denn Arbeitszylinder
1 austretenden Abgase werden deshalb zunächst der Abgasturbine 7- zugeführt, bevor
sie- aus dieser in die freie Atmosphäre abströmen.
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Der Dieselmotor ist weiterhin mit einer Einspritzpumpe 9 versehen,
der Kraftstoff l0 aus einem Kraftstoffbehälter 11 über eine Förderpumpe 12 und ein
Kraftstoffilter 13 zugeführt wird, und welche den über ihre (nicht dargestellte)
Regelstange nach irgendeinem üblichen Regelverfahren bemessenen Kraftstoff über
eine Kraftstoffleitung 14 einer Einspritzdüse 15 zuführt, durch welche der Kraftstoff
in den Arbeitszylinder 1 gemäß dem Aüsführu_ ngsbeispiel nach dem Viertaktverfahren
eingespritzt wird-. Der Einspritzpumpe 9 zuviel zugeführter Kraftstoff gelangt durch
einen Kraftstoffrücklauf 16 zum Kraftstoffbehälter 11 zurück.
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Die vorstehend beschriebene Ausbildung und Betriebsweise eines Dieselmotors.
ist bekannt und bildet keinen Gegenstand der vorligenden Erfindung. Es erübrigt
sich deshalb auch eine eingehendere Schilderung der bekannten Ausbildung und Betriebsweise:
Wie aus den F i g. 1 bis 3 weiterhin hervorgeht, ist in der zum Lader 6 führenden
Ansaugleitung 17 ein Vergaser 18 mit einem Venturirohr 19 und einer dem Venturirohr
vorgeschalteten Drosselklappe 20 an-, geordnet. - Der Vergaser 18 weist ein Schwimmergehäuse
21 mit einem Schwimmer 22 auf, der ein den Kraftstoffzulauf steuerndes Schwimmerventil
23 steuert. Ein Eintrittskanal 24 für den Kraftstoffzulauf ist über eine Leitung
25 an das Kraftstoffilter 13 angeschlossen. Aus dem Schwimmergehäuse 21 ragt ein
mit einer Hauptdüse 26 versehenes Steigrohr 27 bis in den Mittelbereich des Venturirohres
19.
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- Die Betätigungswälle 28 der Drosselklappe 20 ist an
einen gemäß dem Ausführungsbeispiel eine Bimetallfeder - aufweisenden Wärmefühler
29 angeschlossen, der sich in der Druckleitung 30 des Laders 6 befindet und so ausgelegt
ist, daß er die bei stillgesetztem und im unteren-Teillastbereich des Dieselmotors
geschlossene Drosselklappe mit zunehmender Aufladung des Dieselmotors öffnet und
somit im normalen Betriebsbereich des Dieselmotors offen hält.
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De beschriebene zusätzliche - Vergaseranordnung dient zum Betrieb-
des Dieselmotors mit Benzin. oder einem ähnlichen selbstzündunwilligen Kraftstoff.
Bei einem solchen Betrieb des Dieselmotors wird über die Einspritzpumpe 9 lediglich
etwa 90 Olo des insgesamt - zugeführten Kraftstoffes zugeführt, während der restliche
Anteil über den Vergaser 18 der vom Lader 6 angesaugten Verbrennungsluft zugemischt
wird. Der Anteil an vergastem Kraftstoff wird jedoch bei niedrigen Ladelufttemperaturen
in der Druckleitung 30 des Laders 6 zur Schaffung günstiger -Start
und. Leerlaufeigenschaften des mitBenzin betriebenen Dieselmotors durch ein entsprechendes
Schließen der über den Wärmefühler 29 gesteuerten Drosselklappe 20 erhöht.
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Es hat sich als besonders zweckmäßig ergeben, den Förderbeginn der
Einspritzpumpe 9 beim Betrieb mit Benzin oder dergleichen Kraftstoff auf etwa 18°
KW vor dem Kompressionstotpunkt -einzustellen, wobei sich in Verbindung mit dem
vorvergasten Kraftstoffanteil ein dem üblichen Dieselverfahren weitgehend gleicher
Verbrennungsablauf mit einem insbesondere im Vollastbere_ ich vernachlässigbar-
kleinen Zündverzug ergibt, so daß der- Dieselmotor auch mit Benzin wirtschaftlich
und betriebssicher, d. h. insbesondere ohne überhöhte Spitzendrücke betrieben- werden
kann.
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` Die Erfindung ist nicht an -alle Einzelheiten des dargestellten
und beschriebenen Ausführungsbeispiels gebunden. So braucht der Lader nicht als
Turbolader ausgebildet zu sein und statt des beschriebenen könnte auch ein aufladbarer
Zweitaktdieselmotor vorgesehen sein, ohne daß dadurch der in den nachstehenden Ansprüchen
niedergelegte Schutzbereich der Erfindung verlassen wird.