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Verfahren und Vorrichtung zum Agglomerieren einer dispersen Phase
aus einer vorzugsweise wäßrigen Suspension Die Erfindung betrifft ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Agglomerieren einer dispersen Phase aus einer vorzugsweise
wäßrigen Suspension, gegebenenfalls mit Hilfe einer oder mehrerer die Agglomerierung
fördernder Hilfsflüssigkeiten, wobei die Suspension in zwei hintereinanderliegenden
Räumen gerührt wird.
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In der belgischen Patentschrift 596794 wird ein Verfahren und eine
Vorrichtung beschrieben, wonach zwei gleiche, hintereinander angeordnete Propellermischer
zur Abscheidung durch Agglomerierung von Ruß aus einer wäßrigen Suspension verwendet
werden. Diese Suspension wird dabei mit einer mit Wasser nicht mischbaren Flüssigkeit
versetzt, und die entstehenden Agglomerate und die restliche Flüssigkeit werden
anschließend durch Trennvorrichtungen geführt.
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Es wurde gefunden, daß sich eine bedeutend wirksamere Agglomerierung
erreichen läßt, wenn die Behandlung nach einem Verfahren und mit einer Vorrichtung
von grundlegend verschiedener Art durchgeführt wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist nun dadurch gekennzeichnet, daß
man die Suspension zunächst in der am einen Ende eines rohrförmigen Behälters, insbesondere
in der am unteren Ende eines vertikal angeordneten Behälters, liegenden Eintrittszone
vorzugsweise mittels Rührwerkzeugen einer starken Turbulenz unterwirft, worauf man
sie durch den an diese Eintrittszone anschließenden ringförmigen Behälterteil leitet,
während der Inhalt dieses Behälterteils mittels eines koaxial angeordneten, langgestreckten,
rotierenden Zylinders oder einer ebensolchen Schraube ebenfalls bewegt wird, wobei
der Eintrittszone mindestens doppelt soviel Bewegungsenergie pro Zeit- und Volumeneinheit
zugeführt wird wie dem übrigen Behälterteil.
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Vorzugsweise wird dabei der Eintrittszone eine Energiemenge von mindestens
etwa 12 PS/ms und dem übrigen Behälterteil von höchstens etwa 10 PS/mß zugeführt.
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Wird eine die Agglomerierung fördernde Hilfsflüssigkeit verwendet,
so kann diese in bekannter Weise ein Bindemittel enthalten oder daraus bestehen.
Die Hilfsflüssigkeit kann auch ein Mittel sein oder ein solches enthalten, welches
hauptsächlich die Bildung von Keimen fördert, z. B. ein Stoff, der die Koagulierung
der Suspension begünstigt, wie sie z. B. aus der Kolloidchemie bekannt sind, oder
ein Mittel, das die Fällung der weitgehend festen Substanz auf physikalischem oder
chemischem Weg fördert.
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Die mittlere Verweilzeit der Suspensionsflüssigkeit
in der Eintrittszone
beträgt vorzugsweise nicht mehr als annähernd 1/5 der Verweilzeit im ringförmigen
Behälterteil, da dieses Verhältnis der Dauer der keimbildenden Stufe zu der der
tatsächlichen Agglomerationsstufe in der Praxis meist gute Ergebnisse zu liefern
scheint. Das gewünschte Verhältnis der Verweilzeiten kann z. B. erhalten werden,
indem man die Dimension der Eintrittszone und des ringförmigen Behälterteils der
Vorrichtung in diesem Verhältnis wählt. Die mittlere gesamte Verweilzeit der Suspensionsflüssigkeit
wird dabei vorzugsweise auf etwa 1 bis 20 Minuten, insbesondere 3 bis 10 Minuten,
gehalten, und es wird eine mittlere gesamte Verweilzeit der dispersen Phase von
etwa dem 1,5- bis 350-fachen der Verweilzeit der Suspensionsflüssigkeit angewendet.
Dieser Unterschied in den Verweilzeiten kann z. B. erreicht werden, indem man die
Austragung der gebildeten Agglomerate aus der Vorrichtung im Verhältnis zur Austragung
der restlichen Flüssigkeit in einer vorherbestimmten Art verzögert, z. B. mittels
einer Sperre.
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Die disperse Phase im ringförmigen Behälterteil wird auf etwa 5 bis
50 Volumprozent, vorzugsweise etwa 15 bis 35 Volumprozent, gehalten. Da die angeführten
Werte
größer sein können als die ursprüngliche Konzentration des praktisch festen Stoffes
in der Suspension,.müssen in diesem Fall besondere Maßnahmen getroffen werden, um
das erwähnte Volumverhältnis zu erreichen. Dies kann man z. B. dadurch erreichen,
daß man die Austragung der Agglomerate entsprechend verlangsamt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere geeignet zum Agglomerieren
eines Materials mit einer Teilchengröße von höchstens etwa 120 Ft.. Vorzugsweise
wird eine Suspension agglomeriert, die durch Zugabe eines feinverteilten Feststoffs
zu einer wenigstens zwei Komponenten enthaltenden Emulsion erhalten worden i$ A1s
Ausgangsmaterial kann auch eine vorzugsweise gesättigte Lösung verwendet werden,
deren Temperatur unterhalb des Kristallisationspunktes gehalten wird. Schließlich
läßt sich unter Zugabe einer Hilfsflüssigkeit auch eine Suspension agglomerieren,
die zusätzlich zumindest einen feinverteilten Feststoff enthält, der sich unter
den angewendeten Betriebsbedingungen und in Gegenwart der Hilfsflüssigkeit nur wenig
oder gar nicht agglomeriert.
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Die zur Durchführung des erfindungsgemäßenVerfahrens geeignete Vorrichtung
ist gekennzeichnet durch einen insbesondere vertikal angeordneten, rohrförmigen
Behälter (1) mit einer insbesondere unteren Eintrittszone (6), in die eine oder
mehrere Zuleitungen (9, 10) münden und in der Ultraschallgeneratoren oder insbesondere
Rührwerkzeuge (7, 8) mit großer Wirksamkeit vorgesehen sind, sowie mit einem anschließenden,
ringförmigen Behälterteil (5), in dem ein langgestreckter Zylinder (3) mit gegebenenfalls
strukturierter Oberfläche oder eine ebensolche Schraube koaxial und rotierend angebracht
ist und an dessen anderem Ende eine oder mehrere Ableitungen (11) vorgesehen sind,
die insbesondere geneigt und vorzugsweise kanalförmig mit für die Agglomerate undurchlässigem,
für die Flüssigkeit jedoch durchlässigem Boden (12) ausgebildet sind.
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Die Ableitungen sollen vorzugsweise mindestens teilweise mittels einer
für die Agglomerate undurchlässigen, für die Flüssigkeit jedoch durchlässigen, insbesondere
verstellbaren Sperre (14) absperrbar sein.
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Die Rührwerkzeuge (7, 8) der Eintrittszone und der rotierende Zylinder
bzw. die Schraube des ringförmigen Behälterteils sind vorzugsweise an der gleichen
Welle angebracht, wobei die Rührwerkzeuge mindestens den halben Durchmesser des
Behälters aufweisen und vorzugsweise ein Teil der Rührwerkzeuge- unter den in die
Eintrittszone des Behälters hineinragenden Zuleitungen angeordnet und gleichzeit
als Kratzer ausgebildet ist. Das Verhältnis zwischen dem Durchmesser des rohrförmigen
Behälters (1) und dem des Zylinders bzw. der Schraube (3) soll höchstens etwa 3
: 1, vorzugsweise 2 : 1 oder weniger, und/oder dasjenige zwischen Länge und Durchmesser
der Eintrittszone (6) etwa 1: 1 und/oder dasjenige zwischen der Länge des ringförmigen
Behälterteils (5) und dessen Durchmesser mindestens 3 : 1 uiid vorzugsweise nicht
mehr als 10 : 1 betragen.
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Sofern- sich diese Bedingungen auf die konstruktive Ausbildung des
ringförmigen Behälterteiles (5) beziehen, beeinflussen sie die Agglomerierung. In
der Eintrittszone wird natürlich durch die besondere Ausbildung die Keimbildung
gesteuert.
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Die gegebenenfalls vorhandene Schraube (3) hat vorzugsweise konstante
Ganghöhe und Durrchmesser. Sie kann auch ein spiralförmiger Flügel, ein Band
oder
ein Draht sein, welcher eventuell um einen Zylinder gewunden sind.
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Der gegebenenfalls vorhandene Zylinder kann mit ringförmigen Strukturierungen,
z. B. Scheiben und/ oder--einem oder mehreren radial angeordneten Längsrippen versehen
sein. Ist der Zylinder verhältnismäßig dick, so kann um diesen lediglich auch ein
Stück Draht herumgewickelt sein. Scheiben werden im allgemeinen an einem verhältnismäßig
dünnen Zylinder angebracht. Der Zylinder bzw. die Schraube reichen nicht bis in
die Eintrittszone (6).
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Die Rührwerkzeuge (7, 8), die insbesondere koaxial angeordnet sind,
können in irgendeiner geeignetenWeise, z. B. mit Rührarmen, Propellern, Schaufeln,
Turbinen od. ä. versehen, ausgeführt sein. Ferner kann auch eine Vielzahl von Rührwerkzeugen
verschiedener Arten verwendet werden.
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In einer anderen bevorzugten Ausführungsart sind die Mittel zur Turbulenzerzeugung
derart ausgebildet, daß der Inhalt der Eintrittszone mit raschen, vorzugsweise axialen
Vibrationen beaufschlagt wird, vorzugsweise im Ultraschallgebiet.
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In der Eintrittszone (6) wird durch die verhältnismäßig kräftige
Turbulenz die zu trennende Suspension anscheinend so fein verteilt, daß sich darin
leicht Agglomeratkeime bilden können; diese Keime können in dem verhältnismäßig
weniger bewegten ringförmigen Behälterteil (5) zu Agglomeraten wachsen.
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Der Umstand, daß die Bewegung darin weniger heftig ist, vermeidet
die Gefahr, daß die Agglomerate während des Bildungsprozesses neuerlich zerkleinert
werden. Die Suspension und gegebenenfalls eine oder mehrere Hilfsflüssigkeiten können
über die Zuleitungen (9, 10) der Vorrichtung ganz oder teilweise, vereinigt oder
getrennt eingespeist werden.
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Die disperse Phase, die erfindungsgemäß abgetrennt werden kann, kann
selbstverständlich ein sehr zäher, z. B. pechartiger Stoff sein, und zwar von einer
solchen Konsistenz, daß er sich zu Agglomeraten zusammenballen kann, und zwar gegebenenfalls
mit einer Hilfsflüssigkeit, die als Bindemittel wirkt.
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Das erstrebte Ziel der Agglomerierung kann unterschiedlich sein.
Es kann kann beispielsweise der Wunsch bestehen, die Suspensionsflüssigkeit von
der dispersen Phase so zu befreien, daß die zurückbleibende Flüssigkeit möglichst
rein ist, oder aber man will die Agglomerate selbst gewinnen, um diese einer Verwendung
zuzuführen. Die dabei erhaltenen Agglomerate sind im allgemeinen äußerst kompakt,
so daß sie leicht abgetrennt werden können und auch gut transportfähig sind.
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Eine andere-Anwendung der Erfindung liegt in der Trennung von Flüssig-flüssig-Dispersionen.
Wird eine solche Dispersion mit einem feinverteilten, weitgehend festen Stoff versetzt,
der sich zusammen mit der dispergierten Flüssigkeit agglomerieren kann (oder möglicherweise
nicht mit allen, sondern nur mit einer oder mehreren der dispergierten Flüssigkeiten,
so läßt sich hierdurch die ursprüngliche Di spersion trennen. Die Zugabe von feinverteiltem
Stoff zur Dispersion kann ganz oder teilweise stattfinden, bevor diese in die Eintrittszone
kommt, oder es kann beides getrennt eingebracht werden. So lassen sich beispielsweise
Öl-in-Wasser- oder Wasser-in-Öl-Dispersionen mit Vorteil trennen. Zur Trennung der
ersteren empfiehlt sich insbesondere ein Zusatz hydrophober, vorzugsweise kohlenstoffhaltiger
Teilchen, während letztere insbesondere durch Zusatz hydrophiler,
vorzugsweise
kalkhaltiger Teilchen getrennt werden können. Das erfindungsgemäße Verfahren eignet
sich ferner zum Granulieren von Katalysatoren, zur Abtrennung von Anlagerungsverbindungen
von Harnstoff und Paraffinwachs aus einer Ölphase, wobei gegebenenfalls Wasser als
Hilfsflüssigkeit verwendet werden kann, zur Gewinnung von Magnetit aus Bohrschlamm,
wobei bereits im Bohrschlamm anwesende Stoffe offenbar als Hilfsflüssigkeit wirken.
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Schließlich können erfindungsgemäß auch gelöste Stoffe aus ihrer Lösung
abgetrennt werden. Dazu wird die vorzugsweise gesättigte Lösung in die Eintrittszone
eingebracht und dort auf einer Temperatur unterhalb des Kristallisationspunktes
gehalten. Dadurch bildet sich eine Suspension von Kristallkeimen in dieser Zone.
Die Temperatur im ringförmigen Behälterteil liegt auch unterhalb des Kristallisationspunktes.
Die in der Eintrittszone gebildeten Keime sind dann im allgemeinen ohne Verwendung
einer Hilfsflüssigkeit genügend klebrig, so daß sie zu festen Kristallmassen zusammenbacken.
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Eine bevorzugte Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht
in der Abtrennung von Ruß aus wäßrigen Suspensionen. Als Hilfsflüssigkeit dient
dabei ein Kohlenwasserstofföl, vorzugsweise ein Rückstandsheizöl oder Rohöl, und
dieses wird zweckmäßig in einem Gewichtsverhältnis von etwa 1 bis 7 Teilen, insbesondere
3 bis 5 Teilen, auf Ruß bezogen, verwendet. Die gesamte hierfür benötigte Verweilzeit
und die erforderliche Menge an Hilfsflüssigkeit ist dabei im allgemeinen bedeutend
kleiner, als wenn z. B. das in der belgischen Patentschrift 596794 beschriebene
Verfahren angewendet wird.
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Weiter führt die Verwendung von Roh- oder Heizöl als Hilfsflüssigkeit
zu keinen Schwierigkeiten, ein Vorteil, den das belgische Verfahren nicht immer
aufweist, weswegen bei diesem Verfahren ein viel teureres Gasöl empfohlen wird.
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Auch wäßrige Polymersuspensionen können erfindungsgemäß getrennt
werden. Bei der ebenfalls möglichen Trennung wäßriger Zementsuspensionen lassen
sich die Zementverluste im Abgas weitgehend herabsetzen, wenn man die erhaltenen
Agglomerate an Stelle des nicht agglomerierten, pulverförmigen Zementes der bei
der Zementherstellung erforderlichen Hitzebehandlung unterwirft. Die Verwendung
von Öl als Hilfsflüssigkeit bietet dabei den zusätzlichen Vorteil, daß dadurch zusätzliche
Wärmeenergie für das Zementbrennen geliefert wird.
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Außer für die bereits beschriebene Gewinnung von Agglomeraten ist
das erfindungsgemäße Verfahren auch äußerst zweckmäßig zur Trennung feinverteilter,
zumindest praktisch fester -Stoffe. Wenn eine Suspension solcher-Stoffe vorhanden
ist, lassen sich tatsächlich häufig, beispielsweise durch eine geeignete Hilfsflüssigkeit,
solche Arbeitsbedingungen finden, daß einige dieser Stoffe agglomerieren und einige
andere überhaupt nicht oder nur in viel geringerem Ausmaß. Auf diese Weise kann
schließlich auch eine Trennung der ursprünglichen Mischung von Feststoffen in zwei
oder mehrere Arten von Agglomeraten erreicht werden. Diese Ausführungsart des erfindungsgemäßen
Verfahrens läßt sich sehr vorteilhaft auf die Trennung von Kohle und Gangart anwenden,
wie man sie in wäßriger Suspension bei der Kohlenwäsche erhält. Als Hilfsflüssigkeit
wird zweckmäßig ein Kohlenwasserstofföl, vorzugsweise ein Heizölrückstand, insbesondere
in einem Gewichtsverhältnis von
weniger als annähernd 1, bezogen auf die Kohle, verwendet.
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Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung näher erläutert, die einige
Ausführungsarten der erfindungsgemäßen Vorrichtung zeigt.
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F i g. 1 zeigt eine Vorrichtung mit einem vertikalen, rohrförmigen
Behälter 1, welcher in diesem Fall oben offen ist und einen flachen Boden hat. In
diesem Behälter ist eine in einem Lager 4 drehbare Welle 2 mit einem Zylinder 3
angeordnet. Zwischen dem Zylinder 3 und der Behälterwand befindet sich ein ringförmiger
Behälterteil5. Der Zylinder reicht nicht ganz bis zum Boden des Behälters 1, sondern
läßt die Eintrittszone 6 frei. Die Rührwerkzeuge 7 und 8 sind an dem unteren Teil
der Welle 2 befestigt.
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Der Rührer 7 ist hier als Propeller mit drei jeweils in einem Winkel
von 450 zur Senkrechten angebrachten Flügeln ausgebildet. Der Rührer 8 besteht aus
einem Kratzer mit zwei Armen, die knapp über den Boden und entlang der Wand des
Zylinders streichen können. Der obere Teil des Rührers 8 ist an der Welle 2 etwa
in der Höhe der Zuleitungen 9 und 10 angebracht. Die Zuleitungen 9 und 10 führen
in die Eintrittszone 6. Die hier gezeigten Zuleitungen treten durch die Wand des
Zylinders und können daher zur Erhöhung der Turbulenz bei Betrieb der Anlage dienen.
Für diesen Zweck können auch ein oder mehrere Prallbleche in dieser Eintrittszone
angebracht werden.
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In der gezeigten Ausführungsform führt eine Ableitung 11 aus dem
oberen Bereich des ringförmigen Behälterteils 5. In diesem Fall ist diese Ableitung
als offener Kanal ausgeführt mit einem durchlässigen Boden 12, welcher mit einem
trichterförmigen Ablaß 13 in Verbindung steht. Eine verstellbare Sperre 14 ist in
der Mündung der Ableitung 11 angebracht. Mit ihr kann diese Leitung für Agglomerate
vollkommen oder teilweise undurchlässig gemacht werden.
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Beim Betrieb wird die zu behandelnde Suspension, welcher gegebenenfalls
Hilfsflüssigkeiten beigemengt sein können, und eventuell eine Hilfsflüssigkeit durch
die Zuleitungen 9 und 10 eingeführt. Wenn mehr als eine Hilfsflüssigkeit verwendet
wird, können gegebenenfalls mehrere Zuleitungen vorgesehen sein. Der Inhalt der
Eintrittszone 6 wird durch die Rührwerkzeuge 7 und 8 in starke Turbulenz versetzt,
wodurch Agglomeratkeime in der Suspension entstehen. Der als Kratzer ausgebildete
Rührer 8 verhindert die Absetzung von Material an der Wand oder dem Boden des Behälters.
Die zweckmäßige Rotationsgeschwindigkeit der Welle 2 hängt unter anderem von den
Abmessungen der Vorrichtung, der Art der Suspension und den verwendeten Hilfsflüssigkeit(en)
ab und sollte daher in der Praxis nach dem besonderen. Fall festgelegt werden. Die
Agglomeratkeime gelangen durch die vom Zylinder erzeugte mäßige Bewegung in den
ringförmigen Behälterteil 5 und wachsen dann zu Agglomeraten. Flüssigkeit und Agglomerate
verlassen diesen Behälterteil durch die Ableitung 11, wobei die Flüssigkeit (mit
etwa nicht agglomeriertem Material) durch den durchlässigen Boden 12 fließt und
die Vorrichtung durch den Ablaß 13 verläßt.
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Das Verhältnis Verweilzeit der Agglomerate zu der der Flüssigkeit
und das Volumverhältnis von festem Material zum gesamten Inhalt der Vorrichtung
werden durch die Stellung der Sperre 14 reguliert.
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In Fig. 2 wird eine andere Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung gezeigt. Hier üben
die Elemente 1 bis 14 analoge Funktionen
zu denen -s, welche bereits in bezug auf F i g. 1 erklärt wurden. Der Zylinder 3
hingegen ist hier als Schraube ausgebildet und hat in der gezeigten Ausführungsform
eine konstante Ganghöhe und Durchmesser.
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Auch hier werden die Agglomeratkeime in der Eintrittszone 6 gebildet.
Der Zylinder bzw. die Schraube 3 wird entgegengesetzt zur Richtung der Schraubenwindungen
gedreht. Die entstehenden Agglomerate werden unter anderem durch die so erzeugte
Strömung zur Ableitung 11 geführt und hier durch den durchlässigen Boden 12 von
der Suspensionsfiüssigkeit getrennt.
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Die Erfindung wird an Hand folgender Beispiele näher erläutert. Die
dabei verwendete Apparatur war eine Laboranlage mit einer Höhe von etwa 65 cm und
einem Durchmesser von etwa 15 cm.
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Beispiel 1 Eine Ruß-Suspension wurde in eine Vorrichtung nach F i
g. 1 über die Zuleitung 9 eingebracht. Diese Suspension erhielt man bei der Wäsche
von Gasen, die durch die unvollständige Verbrennung eines Rückstandsöls mit einer
ungenügenden Menge Sauerstoff anfallen. Die Suspension enthielt etwa 1 Gewichtsprozent
Ruß mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von ungefähr 10 sl. Verschiedene
Kohlenwasserstofföle wurden nacheinander durch die Zuleitung 10 als Hilfsflüssigkeiten
eingebracht, nämlich ein Gasöl, ein verhältnismäßig viskoser Heizölrückstand und
ein sehr viskoses Rohöl, und zwar in einem Verhältnis von etwa 3 bis 4,5 Gewichtsteilen,
bezogen auf den Ruß in der Suspension. In allen Fällen wurde mit einer Verweilzeit
der Flüssigkeit von ungefähr 3 bis 5 Minuten in der Vorrichtung und einer annähernd
4mal so großen Verweilzeit der Feststoffe eine Rußabtrennung von ungefähr 99,9 01o,
und zwar in Form von nichtklebrigen kompakten Körnchen von ungefähr 2 bis 6 mm Durchmesser,
erzielt.
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Beispiel 2 Eine wäßrige Polypropylensuspension (0,5ovo Polymer, Teilchengröße
ungefähr 100 >), welche als Abwasser von einem Propylen-Polymerisationsprozeß
zurückgeblieben war, wurde über die Zuleitung 9 in die Vorrichtung nach F i g. 1
eingebracht.
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Als Hilfsflüssigkeit diente ein schweres Gasöl, das durch die Zuleitung
10 eingeführt wurde, und zwar in einem Gewichtsverhältnis von etwa 0, 8 Teilen,
bezogen auf Polypropylen. Bei einer Verweilzeit von ungefähr 8 Minuten wurden 95
0/o des Polymers als Agglomerat mit einer Teilchengröße von etwa 2 mm abgetrennt.
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Beispiel 3 Kohlengrus mit einer Teilchengröße von ungefähr 120 1l,
mitgerissen von Wasser (etwa 6 Gewichtsprozent Kohlenstoff), wurde in ähnlicher
Weise wie in den vorhergehenden Beispielen mit annähernd 0,5 Gewichtsteilen (bezogen
auf Kohlenstoff) Gasöl oder annähernd 0,7 Gewichtsteilen eines viskosen Heizölrückstandes
behandelt. In beiden Fällen hatten sich bei einer Verweilzeit von etwa 5 Minuten
ungefähr 98apo des KohIenstoffs zu Körnchen von ungefähr 3 bis 4 mm Teilchengröße
agglomeriert.
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Eine Kohlen- und Gangartsuspension aus der Kohlenwäsche mit etwa
7 Gewichtsprozent Kohle, Teil-
chengröße ungefähr 55 cm, wurde in ähnlicher Weise,
aber mit einem etwas weniger viskosen Heizölrückstand (0,5 Gewichtsteile, bezogen
auf die Kohle), behandelt. Mit einer Verweilzeit von etwa 7 Minuten wurden ungefähr
90apo der Kohle als feste Körnchen von annähernd 2 bis 5 mm Teilchengröße abgetrennt,
während 95 01c der ursprünglich vorhandenen Gangart (etwa 3 Gewichtsprozent) in
Suspension verblieben.
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Beispiel 4 Ein Styrol-Butadien-Kautschuklatex, der durch Erhitzen
mit Sole aufgerahmt worden war, mit annähernd 7 Gewichtsprozent Kautschuk (Teilchengröße
annähernd 50 Il) wurde durch die Zuleitung 9 in eine Vorrichtung nach Fig. 1 eingebracht.
Als Hilfsflüssigkeit wurde ein koagulierendes Medium, nämlich eine 20/oige Schwefelsäurelösung
in solcher Menge zugesetzt, daß der pH-Wert der entstandenen Mischung etwa 5 betrug.
Bei einer Verweilzeit von annähernd 10 Minuten wurden ungefähr 99,90/o des Kautschuks
aus der Suspension in Form kompakter Körnchen von 1 bis 1,5 mm abgetrennt. Für die
übliche Abtrennung von Kautschuk aus einem Latex dieser Art ist ein pH-Abfall von
bis zu etwa 2 bis 3 notwendig. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird daher gleichzeitig
eine bedeutende Einsparung an Säure erreicht.
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Ein verdünnter Styrol-Butadien-Kautschuklatex, der als Abwasser in
einem üblichen Arbeitsgang zur Latex-Trennung erhalten worden war, mit annähernd
1 0/o Kautschuk (Teilchengröße etwa 0,5 bis 10 0 wurde in ähnlicher Weise behandelt.
Als Hilfsflüssigkeit wurde eine 100/oige Schwefelsäurelösung verwendet, die bis
zu einem pH von etwa 3 zugegeben wurde. Die Verweilzeit betrug annähernd 5 Minuten.
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Weitgehend derselbe Arbeitsgang wurde mit Abwasser angewendet, welches
etwa 0,1 0/o Styrol-Butadien-Kautschuk enthielt. Im letzteren Fall wurde eine Abtrennung
von 85 0/o erreicht und im erstgenannten von 98 °lo. Beide Male erhielt man Krümel
von etwa 2 bis 5 mm.
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Beispiel 5 Eine aus der Kohlewäscherei stammende Feinkohle sowie
Asche (Teilchengröße im Mittel unter 1 mm) enthaltende wäßrige Suspension (25 bis
300/0 Feststoffe, etwa die Hälfte davon Asche), wurde in eine Vorrichtung ähnlich
derjenigen nach Fig. 1, die jedoch horizontal angeordnet war, eingebracht, und zwar
mit annähernd 0,2 Gewichtsprozent pro Teil Feststoff an Bitumen als Bindemittel.
Wegen der hohen Viskosität des Bitumens wurde bei 950 C gearbeitet. 94 O/o der Kohle
agglomerierten zu Körnchen von etwa 2 bis 10 mm Durchmesser; 90°/o der Asche blieb
in der abgeführten Suspension zurück.