CH662340A5 - Vorrichtung zur chemischen konditionierung von schlaemmen. - Google Patents

Vorrichtung zur chemischen konditionierung von schlaemmen. Download PDF

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CH662340A5
CH662340A5 CH5175/81A CH517581A CH662340A5 CH 662340 A5 CH662340 A5 CH 662340A5 CH 5175/81 A CH5175/81 A CH 5175/81A CH 517581 A CH517581 A CH 517581A CH 662340 A5 CH662340 A5 CH 662340A5
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sludge
vessel
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flocculant
iii
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CH5175/81A
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Achim Dipl-Ing Hartmann
Dieter Dr Schinkitz
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Kronos Titan Gmbh
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Description

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur chemischen Konditionierung von Schlämmen zu entwickeln, insbesondere für die Verwendung von Eisen (Ill)-chlorid-sulfat als Flockungsmittel.
Erfindungsgemäss besteht die Vorrichtung aus zwei nacheinander geschalteten zylindrischen Gefassen, deren Oberteile durch ein tangential zu ihren Zylinderflächen angeordnetes, mit einer trennbaren Verbindung versehenes, Überlaufrohr miteinander verbunden sind, wobei über dem Boden des ersten Gefässes tangential zu seiner Zylinderfläche ein Eingangsrohr für den Schlamm und tangential an diesem Eingangsrohr ein Einleitungsrohr für eine Lösung oder Suspension eines Flockungsmittels angebracht ist, in das Überlaufrohr zwischen den Gefässen zwei weitere Rohre tangential einmünden, durch die eine Lösung oder Suspension eines Neutralisationsmittels und/oder eine Lösung oder Suspension eines Flockungshilfsmittels eingeleitet werden kann und über dem Boden des zweiten Gefässes tangential zu seiner Zylinderfläche ein Ausgangsrohr für den konditionierten Schlamm angebracht ist.
Die lichten Volumina der Gefässe richten sich im allgemeinen nach der Leistung der Schlammpumpe und der Menge der Zusatzstoffe. Vorzugsweise ist das lichte Volumen des zweiten Gefässes grösser als das des ersten, weil der Flüssigkeitsstrom im zweiten Gefass grösser ist als der im ersten Gefass. So kann z.B. das lichte Volumen vom ersten Gefäss 20 1 und das vom zweiten Gefass 28 1 und das Verhältnis der lichten Höhe zum lichten Durchmesser beider Gefässe 1,4 bis 2,1 betragen.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Vorrichtung besteht darin, dass die Einleitungsrohre für die Lösung oder Suspension des Flockungsmittels, des Neutralisationsmittels und/ oder des Flockungshilfsmittels mit Rohreinsätzen unterschiedlichen Querschnittes versehen sind. Dadurch ist es möglich, bei unterschiedlichem Schlammdurchsatz die Strömungsgeschwindigkeit der jeweiligen Zusatzkomponente praktisch konstant zu halten. Die Vorrichtung kann ergänzt werden, z.B. durch Aufnahme einer Einrichtung zur Steuerung des pH-Wertes.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung (Konditionierungs-mischer) ist in den Abbildungen 1 und 2 in Seitenansicht und Draufsicht dargestellt.
Durch das über dem Boden des Gefässes A tangential zu seiner Zylinderfläche angebrachte Eingangsrohr 1 wird der zu konditionierende Schlamm in den Unterteil des Gefässes A eingeführt. Tangential zum Eingangsrohr 1 ist ein Einleitungsrohr 2 angebracht, durch das eine Lösung bzw. Suspension eines Flockungsmittels in den Schlamm eingeleitet wird. Die beiden Flüssigkeitsströme bewegen sich unter intensiver Vermischung spiralförmig im Gefäss A aufwärts. In das die Oberteile der Gefässe A und B tangential verbindende Überlaufrohr 3 münden ihrerseits tangential die Einleitungsrohre 4 und 5 ein, durch die eine Lösung oder Suspension eines Neutralisationsmittels und/oder eine Lösung oder Suspension eines Flockungshilfsmittels in den Schlamm eingemischt werden können, bevor dieser durch das mit einer trennbaren Verbindung, z.B. der Flanschverbindung 6, versehene Überlaufrohr 3 tangential in Gefass B eintritt, wo er sich unter weiterer intensiver Vermischung der Bestandteile spiralförmig abwärts bewegt und durch das Ausgangsrohr 7 als nunmehr homogener, konditionierter Schlamm das Gefäss B verlässt.
Üblicherweise wird, wie beschrieben, durch Einleitungs-rohr 2 das Flockungsmittel und durch Rohr 4 und 5 das Neutralisationsmittel in den Schlamm eingespeist, es kann aber auch umgekehrt das Neutralisationsmittel durch Rohr 2 und das Flockungsmittel durch Rohr 4 oder 5 eingeleitet werden.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung ist gegenüber den konventionellen Apparaturen wesentlich kleiner, einfacher und materialsparender herzustellen und benötigt kein Rührwerk. Sie kann leicht transportiert und montiert werden.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung kann universell für die Konditionierung praktisch aller Schlämme mit beliebigen Flockungsmitteln eingesetzt werden. Sie erhöht insbesondere die Wirtschaftlichkeit der gesamten Schlammverarbeitung, indem die mit ihr konditionierten Schlämme unmittelbar in die Filterpresse überführt werden können und bereits nach kurzer Pressdauer Filterkuchen hoher Trockenstoffgehalte ergeben.
Besonders geeignet ist sie für die Verwendung von Eisen (Ill)-chlorid-sulfat als Flockungsmittel. Dieses kann in Form einer wässrigen Lösung erfolgen, deren Konzentration 30 bis 45 Gew.-% FeClS04 beträgt. Je nach Art des Schlammes kann es vorteilhaft sein, die Eisen (III)-chlorid-sulfat-Lö-sung, bevor sie dem Schlamm zugesetzt wird, mit Wasser auf eine Konzentration von 10 bis 35 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis 30 Gew.-%, FeClS04, zu verdünnen, was z.B. kontinuierlich in einem Vormischer erfolgen kann. Dadurch werden die zwischen der Eisen (III)-chlorid-sulfat-Lösung und dem Schlamm bestehenden Unterschiede in Dichte und Viskosität vermindert und die Vermischung wird beschleunigt. Nach dem Flockungsmittel wird dem Schlamm als Neutralisationsmittel Kalkhydrat zugesetzt, z.B. in Form einer Suspension, deren Konzentration 7 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 10 Gew.-%, Ca (OH)2 beträgt und der pH-Wert auf 10 bis 12,5 eingestellt, so dass sich Makroflocken bilden können.
Wesentlich ist, dass die Zumischung des Eisen (Ill)-chlo-rid-sulfats und des Kalkhydrates in den Schlamm intensiv und bei kürzester Verweilzeit in der Mischvorrichtung erfolgt, ohne dass dabei Hilfsmittel, z.B. Rührer, verwendet werden, die durch wesentlich längere mechanische Beanspruchung das Flockenwachstum beeinträchtigen. Das wird durch die tangentiale Einleitung aller Komponenten in die Mischvorrichtung erreicht, wobei spiralartige Strömungen entstehen, die eine schnelle Durchmischung gewährleisten.
Die mittlere Verweilzeit des Schlammes, gerechnet vom
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Eintritt in das erste Gefäss A bis zum Austritt aus dem zweiten Gefäss B, soll 4 bis 10 s, vorzugsweise 6 bis 8 s, betragen. Bei einer Pumpenleistung von 20 m3/h Rohschlamm und einer Dosierung von 3,8 m3/h einer 10 gew.-%igen Kalkhydratsuspension liegt die Yerweilzeit z.B. bei 7,8 s, wobei der Schlamm bereits beim Austritt aus Gefäss A, d.h. nach 3,6 s, intensiv mit dem Flockungsmittel vermischt ist.
Um die Konditionierung optimal zu gestalten, ist es erforderlich, dass die Strömungsgeschwindigkeit der Lösung bzw. Suspension des Flockungsmittels beim Eintritt in den Schlamm und die Strömungsgeschwindigkeit des Schlammes im Eingangsrohr zu Gefäss A, im Überlaufrohr zwischen den Gefässen A und B und im Ausgangsrohr aus Gefäss B sowie in den Gefässen A und B selbst innerhalb bestimmter Bereiche liegen. So soll die Strömungsgeschwindigkeit der Lösung des Eisen (III)-chlorid-sulfats beim Eintritt in den Schlamm 1 bis 10 m/s, vorzugsweise 2 bis 5 m/s, betragen. Die Strömungsgeschwindigkeit des Schlammes soll im Eingangsrohr zum ersten Gefäss A, im Überlaufrohr zwischen den beiden Gefässen A und B und im Ausgangsrohr aus dem zweiten Gefäss B zwischen 1 bis 3 m/s, vorzugsweise 1,3 bis 2,5 m/s, liegen. Insbesondere soll die Strömungsgeschwindigkeit des Schlammes in den Gefässen A und B, bezogen auf ihren lichten Querschnitt, weniger als 0,3 m/s und vorzugsweise 0,08 bis 0,2 m/s betragen.
Überschreitet sie den Wert von 0,3 m/s, so treten zu hohe Scherkräfte auf, wodurch das Wachstum der Flocken beeinträchtigt wird und schwer filtrierbare Schlämme entstehen. Das erfindungsgemässe Verfahren ermöglicht die Weiterbehandlung des konditionierten Schlammes unmittelbar nach Verlassen der Mischvorrichtung, z.B. in einer Kammerfilterpresse. Durch die zügige Arbeitsweise wird die Bildung von Abscheidungen, z.B. Gips, vermieden, die bei Einsatz sulfathaltiger Flockungsmittel in konventionellen Mischern gelegentlich auftritt und infolge Verstopfens der Filtertücher zu Störungen beim Pressvorgang führen kann.
Die Verwendung der erfindungsgemässen Vorrichtung zur Konditionierung von Schlämmen bringt bei Einsatz von Eisen (III)-chlorid-sulfat gegenüber der Konditionierung in einem konventionellen Mischer, sei es mit Eisen (Ill)-chlorid oder Eisen (Ill)-chlorid-sulfat als Flockungsmittel, folgende Vorteile:
Geringerer spezifischer Verbrauch an Eisensalz (berechnet als Fe) und geringerer Verbrauch an Ca(OH)2 (beide berechnet pro m3 Schlamm), wesentlich geringere Verweilzeit in der Mischvorrichtung, geringere Pressdauer in der Filterpresse und höherer Trockenstoffgehalt des Filterkuchens.
Die Erfindung wird durch folgende Beispiele näher erläutert:
Beipiel 1
Ein Rohschlamm (ausgefaulter Klärschlamm mit 20% Sekundärschlammanteil), dessen Trockenstoffgehalt 4,4 Gew.-% betrug, wurde mittels einer Schlammförderpumpe in einem Strom von 25,0 m3/h durch Eingangsrohr 1 in das Gefäss A gepumpt, dessen lichtes Volumen 20 1 betrug. In den Schlammstrom wurden durch Einleitungsrohr 2, dessen Austrittsöffnung auf einen Innendurchmesser von 6 mm verengt war, 229 1/h einer wässrigen Lösung von Eisen (III)-chlorid-sulfat eingeleitet, deren Konzentration 21,1 Gew.-% FeClS04 (=256 g FeClS04/l) betrug, entsprechend einer Dosierung von 9,161 FeClS04-Lösung (21,1 gew.-%ig) pro m3 Schlamm. Der spezifische Verbrauch an FeClS04, ausgedrückt als Fe, berechnete sich daraus zu 0,70 kg Fe/m3 Schlamm. Nach dem Passieren des Gefässes A wurden diesem Gemisch im Überlaufrohr 3 durch Einleitungsrohr 4 3,7 m3/h einer wässrigen Suspension von Kalkhydrat, deren Konzentration 10 Gew.-% Ca(OH)2 betrug, zugefügt. Der
Verbrauch an Kalkhydrat, ausgedrückt als Ca(OH)2, betrug 14,8 kg/m3 Schlamm und der pH-Wert des konditionierten Schlammes 12,2. Der konditionierte Schlamm passierte nun Gefäss B, dessen lichtes Volumen 28 1 betrug und verliess s dieses nach einer Verweilzeit in der Mischapparatur von insgesamt 6,3 s durch Ausgangsrohr 7.
Beim anschliessenden Verpressen in einer Kammerfilterpresse wurden nach Pressdauern von 55 min (mehrere Versuche) feste, leicht entfernbare Presskuchen mit Trockenstoff-io gehalten von 39 bis 43 Gew.-% erhalten, die sich einwandfrei handhaben, d.h. stapeln, transportieren und deponieren Hessen. Die Strömungsgeschwindigkeit der Eisen (Ill)-chlo-rid-sulfat-Lösung beim Eintritt in den Schlamm betrug 2,2 m/s und die Strömungsgeschwindigkeit des Schlammes 15 im Eingangsrohr zu Gefäss A 1,4 m/s und im Überlaufrohr zwischen den Gefässen A und B (nach Zugabe der Kalkhydratsuspension) sowie im Ausgangsrohr aus Gefäss B 1,6 m/s. Die Strömungsgeschwindigkeit des Schlammes betrug in Gefäss A 0,14 m/s und im Gefäss B 0,11 m/s, jeweils 20 bezogen auf den lichten Querschnitt der Gefässe.
Beispiel 2
(Vergleichsbeispiel mit konventionellem Konditionierungsmi-25 scher)
In einem konventionellen Konditionierungsmischer mit einem Rührgefäss von 4 m3 Inhalt wurde Rohschlamm der gleichen Zusammensetzung wie in Beispiel 1 bei einer Pumpenleistung von 17 m3/h Schlamm mit 245 1/h einer Eisen 30 (III)-chlorid-sulfat-Lösung behandelt, deren Konzentration
26.2 Gew.-% FeClS04 (= 336 g FeClS04) betrug, entsprechend einer Dosierung von 14,41 FeClS04-Lösung
(26,2 gew.-%ig) pro m3 Schlamm.
Der spezifische Verbrauch an FeClS04, ausgedrückt als 35 Fe, berechnete sich daraus zu 1,44 kg Fe/m3 Schlamm. Weiter wurde eine wässrige Suspension von Kalkhydrat, deren Konzentration 10 Gew.-% Ca(OH)2 betrug, in einer Menge von 3,7 m3/h, entsprechend einem Zusatz von 21,8 kg Ca(OH)2/m3 Schlamm, 500 mm stromabwärts von der Zuga-40 bestelle der FeClS04-Lösung in den Schlamm eingespeist. Der pH-Wert des konditionierten Schlammes lag danach bei
12.3 und die Verweilzeit des Schlammes in der konventionellen Mischvorrichtung während der Konditionierung betrug 11,5 min.
45 Nach Pressdauern von 90 bis 120 min (mehrere Versuche) wurden Presskuchen von geringerer Festigkeit als in Beispiel 1 erhalten, die teilweise an den Filtertüchern klebten, deren Trockenstoffgehalte nur bei 33 Gew.-% lagen und die sich nur schwer handhaben Hessen.
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Beispiel 3
(Vergleichsbeispiel mit Eisen (III)-chlorid-Lösung)
In der konventionellen Vorrichtung wie in Beispiel 2 55 wurde Rohschlamm der gleichen Zusammensetzung wie in den Beispielen 1 und 2 bei einer Pumpleistung von 18 m3/h Schlamm mit 90 1/h einer Eisen (III)-chlorid-Lösung behandelt, deren Konzentration 40,5 Gew.-% FeCl3 (= 580 g FeCI3/l) betrug, entsprechend einer Dosierung von 5,01 60 FeCl3-Lösung (40,5 gew.-%ig) pro m3 Schlamm. Der spezifische Verbrauch an FeCl3, ausgedrückt als Fe, berechnete sich daraus zu 1,0 kg Fe/m3 Schlamm.
Weiter wurde eine wässrige Suspension von Kalkhydrat, deren Konzentration 10 Gew.-% Ca(OH)2 betrug, in einer Menge von 3,7 m3/h, entsprechend einem Zusatz von 20,6 kg Ca(OH)2/m3 Schlamm, 500 mm stromabwärts von der Zugabestelle der FeCl3-Lösung in den Schlamm eingespeist. Der pH-Wert des konditionierten Schlammes lag danach bei
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12,3 und die Verweilzeit des Schlammes in der konventionellen Mischvorrichtung während der Konditionierung betrug 11,0 min.
Nach Pressdauern von 90 min (mehrere Versuche) wurden feste, leicht entfernbare und handhabbare Presskuchen mit Trockenstoffgehalten von 35 bis 40 Gew.-% erhalten.
C
1 Blatt Zeichnungen

Claims (10)

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    PATENTANSPRÜCHE
    1. Vorrichtung zur chemischen Konditionierung von Schlämmen, bestehend aus zwei nacheinander geschalteten zylindrischen Gefassen (A und B), deren Oberteile durch ein tangential zu ihren Zylinderflächen angeordnetes, mit einer trennbaren Verbindung (6) versehenes, Überlaufrohr (3) miteinander verbunden sind, wobei über dem Boden des ersten Gefässes (A) tangential zu seiner Zylinderfläche ein Eingangsrohr (1) für den Schlamm und tangential an diesem Eingangsrohr ein Einleitungsrohr (2) für eine Lösung oder Suspension eines Flockungsmittels angebracht ist, in das Überlaufrohr zwischen den Gefassen (A und B) zwei weitere Rohre (4) und (5) tangential einmünden, durch die eine Lösung oder Suspension eines Neutralisationsmittels und/oder eine Lösung oder Suspension eines Flockungshilfsmittels eingeleitet werden kann und über dem Boden des zweiten Gefässes (B) tangential zu seiner Zylinderfläche ein Ausgangsrohr (7) für den konditionierten Schlamm angebracht ist.
  2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das lichte Volumen des zweiten Gefässes (B) grösser ist als das des ersten Gefässes (A).
  3. 3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Einleitungsrohre für die Lösung oder Suspension des Flockungsmittels, des Neutralisationsmittels und/oder des Flockungshilfsmittels mit Rohreinsätzen unterschiedlichen Querschnitts versehen sind.
  4. 4. Verwendung der Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3 zur chemischen Konditionierung von Schlämmen, dadurch gekennzeichnet, dass als Flockungsmittel Eisen (III)-chlorid-sulfat eingesetzt wird.
  5. 5. Verwendung gemäss Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Eisen (Ill)-chlorid-sulfat in Form einer wässrigen Lösung eingesetzt wird, deren Konzentration vor Eintritt in den Schlamm auf 10 bis 35 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis 30 Gew.-%, eingestellt wird.
  6. 6. Verwendung gemäss den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlamm nach der Zugabe der Eisen (III)-chlorid-sulfat-Lösung auf einen ph-Wert von 10 bis 12,5 eingestellt wird.
  7. 7. Verwendung gemäss den Ansprüchen 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die mittlere Verweilzeit des Schlammes, gerechnet vom Eintritt in das erste Gefass (A) bis zum Austritt aus dem zweiten Gefass (B), 4 bis 10 s, vorzugsweise 6 bis 8 s, beträgt.
  8. 8. Verwendung gemäss den Ansprüchen 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungsgeschwindigkeit der Lösung des Eisen (III)-chlorid-sulfats beim Eintritt in den Schlamm 1 bis 10 m/s, vorzugsweise 2 bis 5 m/s, beträgt.
  9. 9. Verwendung gemäss den Ansprüchen 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungsgeschwindigkeit des Schlammes im Eingangsrohr zum ersten Gefass (A), im Überlaufrohr zwischen den beiden Gefassen (A und B) und im Ausgangsrohr aus dem zweiten Gefass (B) 1 bis 3 m/s, vorzugsweise 1,3 bis 2,5 m/s, beträgt.
  10. 10. Verwendung gemäss den Ansprüchen 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungsgeschwindigkeit des Schlammes in den beiden Gefässen (A und B), bezogen auf ihren lichten Querschnitt, weniger als 0,3 m/s und vorzugsweise 0,08 bis 0,2 m/s beträgt.
    Die Menge der in Kläranlagen anfallenden Rohschlämme zeigt steigende Tendenz. Die Schlämme entstammen grösstenteils kommunalen und industriellen Abwässern.
    Übliche Rohschlämme sind stark wasserhaltig, ihre Gehalte an Trockenstoff liegen durchschnittlich bei 2 bis
    10 Gew.-%, meist bei 4 bis 6 Gew.-%. Daher muss vor ihrer Beseitigung eine Entwässerung erfolgen.
    Die bisher übliche natürliche Schlammentwässerung durch Ablagerung auf grossflächigen Trockenbeeten, Lager-5 plätzen usw. ist weitgehend durch die maschinelle Schlammentwässerung verdrängt, bei der vorzugsweise statische Verfahren wie Filtration mit Filterpressen (die hohe Trockenstoffgehalte und feststoffarme Filtrate liefern) oder mit Bandpressen bzw. Drehfiltern, aber auch dynamische Ver-io fahren wie die Wasserabtrennung durch Fliehkraft in Trennschleudern (Dekantierzentrifugen) oder Hydrozyklonen zur Anwendung gelangen.
    Schlämme sind, je nach Herkunft, sehr unterschiedlich zusammengesetzt und ihrer physikochemischen Struktur is nach heterogene kolloidale bis grobdisperse Systeme.
    Je nach Art und Anteil von Primärschlamm (Vorklärschlamm) und Sekundärschlamm (Überschussschlamm aus der Belebung) sowie dem Grad der anaeroben oder aeroben Stabilisierung und dem Gehalt an Industrieschlamm 2c schwankt die Zusammensetzung und das Wasserbindungsvermögen und damit auch der Mengenanteil an Zwischenraum*, Adhäsions-, Kapillar- und Innenwasser des Schlammes.
    Die maschinelle Schlammentwässerung ist daher eine 25 zentrale Verfahrensstufe der Schlammbehandlung. Ziel ist eine möglichst weitgehende Entwässerung, um das zu verarbeitende Schlammvolumen zu verringern, die Konsistenz zu verbessern und Energiekosten bei der Schlammverbrennung bzw. Transport- und Deponierkosten bei der Lagerung zu 30 sparen.
    Üblicherweise strebt man bei möglichst kurzer Pressdauer des Schlammes eine Anreicherung des Trockenstoffgehaltes von ca. 5 Gew.-% auf ca. 35 bis 50 Gew.-% an.
    Zur Entwässerung ist es erforderlich, den Schlamm zu 35 «konditionieren», d.h. einer thermischen oder chemischen Behandlung zu unterwerfen, durch die der kolloidale Zustand gebrochen wird, eine Ausflockung eintritt und die Schlammsuspension in einen filtrierbaren Zustand verwandelt wird. Ohne vorherige Konditionierung ist es nicht mög-40 lieh, den in Kläranlagen anfallenden Schlamm weiter zu entwässern.
    Die optimalen Konditionierbedingungen sind jeweils durch Versuche zu ermitteln und so zu wählen, dass bei der nachfolgenden Schlammentwässerung, z.B. mit einer Filter-45 presse, ein stichfester, gleichmässig durchfeuchteter, Filterkuchen mit einem Gehalt von mindestens 35 Gew.-% Trok-kenstoff entsteht, der nach möglichst kurzer Pressdauer leicht aus den Hohlräumen zwischen den Filterplatten der Presse entfernt werden kann.
    50 Praxisübliche Konditionierungsanlagen für Schlämme bestehen meist aus einem Mischgefäss von 1 bis 5 m3 lichtem Volumen und sind mit einem Rührwerk und entsprechenden Zuleitungen für die Zusatzstoffe ausgerüstet.
    Als Konditionierungsmittel für Schlämme werden meist 55 anorganische Flockungsmittel (mitunter auch als «Fällungsmittel» bezeichnet) wie die Chloride und Sulfate des Aluminiums und Eisens benutzt, die praktisch stets in Kombination mit einem Neutralisationsmittel (vorzugsweise Kalkhydrat) eingesetzt werden.
    60 Üblicherweise wird dem Schlamm zuerst das Flockungsmittel und danach das Neutralisationsmittel zugesetzt. Gegebenenfalls können zusätzlich hochmolekulare, organische Flockungshilfsmittel wie z.B. Polyacrylamide zugefügt werden. Man nimmt an, dass zunächst durch den Zusatz des an-65 organischen Flockungsmittels der kolloidale Zustand des Schlammes gebrochen wird und eine Primärflockung einsetzt. Das danach als Suspension zugesetzte Kalkhydrat erhöht dann den pH-Wert des Schlammes, bewirkt eine Ver-
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    grösserung der Flocken und dient später als Stützgerüst im Filterkuchen.
    Bei der Verwendung von Eisen (Ill)-chlorid-sulfat (FeClS04), das als Flockungsmittel in der Abwasserreinigung und Wasseraufbereitung sehr wirksam ist, können bei der Konditionierung mancher Schlämme technische Schwierigkeiten auftreten, dergestalt, dass bei der anschliessenden Druckfiltration , z.B. in einer Kammerfilterpresse, zu weiche Filterpresskuchen, d.h. Kuchen mit zu niedrigem Trockenstoffgehalt, erhalten werden, deren weitere Handhabung schwierig ist. (H. G. Klostermann: Berichte der Abwassertechnischen Vereinigung e. V. (1979), Nr. 31, Seiten 173 bis 180).
    Es zeigte sich, dass die in Sch'lammentwässerungsanlagen bisher üblichen einstufigen Konditionierungsvorrichtungen für den Einsatz von Eisen (Ill)-chlorid-suifat meist nicht geeignet sind, vermutlich deshalb, weil Dichte und Viskosität der handelsüblichen konzentrierten wässrigen Lösung des FeClS04 von der des Schlammes so unterschiedlich sind, dass die Mischung relativ langsam erfolgt. So sind, je nach Bauart der Vorrichtung, Schlamm und Eisen(III)-chlorid-sulfat-Lösung noch nicht quantitativ miteinander vermischt, bevor die Zugabe des Neutralisationsmittels erfolgt. Häufig wird auch dann keine befriedigende Durchmischung erzielt, wenn die Eisen (III)-chlorid-sulfat-Lösung bereits in die Leitung des Rohschlammes vor dessen Eintritt in den Mischer eingespeist wird. Hinzu kommt, dass durch die in konventionellen Anlagen meist vorhandenen Rührer das anschliessende Wachstum der Flocken beeinträchtigt wird.
CH5175/81A 1980-08-13 1981-08-11 Vorrichtung zur chemischen konditionierung von schlaemmen. CH662340A5 (de)

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