DE3030558C2 - Vorrichtung zur chemischen Konditionierung von Schlämmen - Google Patents
Vorrichtung zur chemischen Konditionierung von SchlämmenInfo
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Description
Übliche Rohschlämme sind stark wasserhaltig, ihre Gehalte an Trockenstoff liegen durchschnittlich bei 2 bis
10Gew.-%, meist bei 4 bis 6Gew.-%. Daher muß vor
ihrer Beseitigung eine Entwässerung erfolgen. *o
Die bisher übliche natürliche Schlammentwässerung durch Ablagerung auf großflächigen Trockenbeeten,
Lagerplätzen usw. ist weitgehend durch die maschinelle Schlammentwässerung verdrängt, bei der vorzugsweise
statische Verfahren wie Filtration mit Filterpressen (die « hohe Trockenstoffgehalte und feststoffarme Filtrate
liefern) oder mit Bandpressen bzw. Drehfiltern, aber auch dynamische Verfahren wie die Wasserabtrennung
durch Fliehkraft in Trennschleudern (Dekantierzentrifugen) oder Hydrozyklonen zur Anwendung gelangen.
Schlämme sind, je nach Herkunft, sehr unterschiedlich zusammengesetzt und ihrer physikochemischen Struktur
nach heterogene kolloidale bis grobdisperse Systeme.
Je nach Art und Anteil von Primärschlamm (Vorklärschlamm) und Sekundärschlamm (Überschußschlamm
aus der Belebung) sowie dem Grad der anaeroben oder aeroben Stabilisierung und dem Gehalt
an Industrieschlamm schwankt die Zusammensetzung und das Wasserbindungsvermögen und damit auch der
Mengenanteil an Zwischenraum-, Adhäsions-, Kapillar- und Innenwasser des Schlammes.
Zur Entwässerung ist es erforderlich, den Schlamm zu ,konditionieren«, d. h. einer thermischen oder chemischen
Behandlung zu unterwerfen, durch die der b5
kolloidale Zustand gebrochen wird, eine Ausflockung eintritt und die Schlammsuspension in einen filtrierbaren
Zustand verwandelt wird. Ohne vorherige Konditionierung ist es nicht möglich, den in Kläranlagen
anfallenden Schlamm weiter zu entwässern.
Die optimalen Konditionierbeüingungen sind jeweils
durch Versuche zu ermitteln und so zu wählen, daß bei der nachfolgenden Schlammentwässerung, z.B. mit
einer Filterpresse, ein stichfester, gleichmäßig durchfeuchteter, Filterkuchen mit einem Gehalt von mindestens
35Gew.-% Trockenstoff entsteht, der nach
möglichst kurzer Preßdauer leicht aus den Hohlräumen zwischen den Filterplatten der Presse entlernt werden
kann.
Praxisübliche Konditionierungsanlagen für Schlämme bestehen meist aus einem Mischgefäß von 1 bis 5 m3
lichtem Volumen und sind mit einem Rührwerk und entsprechenden Zuleitungen für die Zusatzstoffe ausgerüstet
Als Konditionierungsmittel für Schlämme werden meist anorganische Flockungsmittel (mintunter auch als
»Fällungsmittel« bezeichnet) wie die Chloride und Sulfate des Aluminiums und Eisens benutzt, die
praktisch stets in Kombination mit einem Neutralisationsmittel (vorzugsweise Kalkhydrat) eingesetzt werden.
Üblicherweise wird dem Schlamm zuerst das Flockungsmittel und danach das Neutralisationsmittel
zugesetzt. Gegebenenfalls können zusätzlich hochmolekulare, organische Flockungshilfsmittel wie z. B. Polyacrylamide
zugefügt werden. Man nimmt an, daß zunächst durch den Zusatz des anorganischen Flokkungsmittels
der kolloidale Zustand des Schlammes gebrochen wird und eine Primärflockung einsetzt Das
danach als Suspension zugesetzte Kalkhydrat erhöht dann den pH-Wert des Schlammes, bewirkt eine
Vergrößerung der Flocken und dient später als Stützgerüst im Filterkuchen.
Bei der Verwendung von Eisen(HI)-chlorid-sulfat (FeCISC^), das als Flockungsmittel in der Abwasserreinigung
und Wasseraufbereitung sehr wirksam ist, können bei der Konditionierung mancher Schlämme
technische Schwierigkeiten auftreten, dergestalt, daß bei der anschließenden Druckfiltration, z. B. in einer
Kammerfilterpresse, zu weiche Filterpreßkuchen, d. h. Kuchen mit zu niedrigem Trockenstoffgehalt, erhalten
werden, deren weitere Handhabung schwierig ist. (H. G. Klostermann: Berichte der Abwassertechnischen
Vereinigung e. V.(1979), Nr. 31, Seiten 173 bis 180).
Es zeigte sich, daß die in Schlammentwässerungsanlagen bisher üblichen einstufigen Konditionierungsvorrichtungen
für den Einsatz von Eisen(IIl)-chlorid-sulfat meist nicht geeignet sind, vermutlich deshalb, weil
Dichte und Viskosität der handelsüblichen konzentrierten wäßrigen Lösung des FeCISO4 von der des
Schlammes so unterschiedlich sind, daß die Mischung relativ langsam erfolgt. So sind, je nach Bauart der
Vorrichtung, Schlamm und Eisen(lII)-chlorid-sulfat-Lösung noch nicht quantitativ miteinander vermischt,
bevor die Zugabe des Neutralisationsmittels erfolgt. Häufig wird auch dann keine befriedigende Durchmischung
erzielt, wenn die Eisen(III)-chlorid-suIfat-Lösung bereits in die Leitung des Rohschlammes vor dessen
Eintritt in den Mischer eingespeist wird. Hinzu kommt, daß durch die in konventionellen Anlagen meist
vorhandenen Rührer das anschließende Wachstum der Flocken beeinträchtigt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur chemischen Konditionierung von
Schlämmen zu entwickeln, insbesondere für die Verwendung von Eisen(III)-chlorid-sulfat als Flockungs-
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mittel.
Erfindungsgemäß besteht die Vorrichtung aus zwei nacheinander geschalteten zylindrischen Gefäßen, deren
Oberteile durch ein tangential zu ihren Zylinderfiächen angeordnetes, mit einer trennbaren Verbindung
versehenes, Oberlaufrohr miteinander verbunden sind, wobei über dem Boden des ersten Gefäßes tangential zu
seiner Zylinderfläche ein Eingangsrohr für den Schlamm und tangential an diesem Eingangsrohr ein Einleitungsrohr
für eine Lösung oder Suspension eines Rockungsmittels angebracht ist, in das Oberlaufrohr zwischen den
Gefäßen zwei weitere Rohre tangential einmünden, durch die eine Lösung oder Suspension eines Neutralisationsmittels
und/oder eine Lösung oder Suspension eines Flockungshilfstnittels eingeleitet werden kann und
über dem Boden des zweiten Gefäßes tangential zu seiner Zylinderfläche ein Ausgangsrohr für den
konditionierten Schlamm angebracht ist.
Die Inhaltsvolumina der Gefäße richten sich im allgemeinen nach der Leistung der Schlammpumpe und
der Menge der Zusatzstoffe. Vorzugsweise ist das Inhaltsvolumen des zweiten Gefäßes größer als das des
ersten, weil der Flüssigkeitsstrom im zweiten Gefäß größer ist als der im ersten Gefäß. So kann z. B. das
Inhaltsvolumen vom ersten Gefäß 20 1 und das vom zweiten Gefäß 281 und das Verhältnis der lichten Höhe
zum lichten Durchmesser beider Gefäße 1,4 bis 2,1 betragen.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Vorrichtung besteht darin, daß die Einleitungsrohre für die Lösung
oder Suspension des Flockungsmittels, des Neutralisationsmittels und/oder des Flockungshilfsmittels mit
Rohreinsätzen unterschiedlichen Querschnittes versehen werden können. Dadurch ist es möglich, bei
unterschiedlichem Schlammdurchsatz die Strömungsgeschwindigkeit der jeweiligen Zusatzkomponente praktisch
konstant zu halten. Die Vorrichtung kann ergänzt werden, z. B. durch Aufnahme einer Einrichtung zur
Steuerung des pH-Wertes.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung (Konditionierungsmischer)
ist in den A b b. 1 und 2 in Seitenansicht und Draufsicht dargestellt.
Durch das über dem Boden des Gefäßes A tangential zu seiner Zylindermantelfläche angebrachte Schlammeingangsrohr
1 wird der zu konditionierende Schlamm in den Unterteil des Gefäßes A eingeführt. Tangential
zum Schlammeingangsrohr 1 ist ein Flockungsrnitteleinleitungsrohr 2 angebracht, durch das eine Lösung bzw.
Suspension eines Flockungsmittels in den Schlamm eingeleitet wird. Die beiden Flüssigkeitsströme bewegen
sich unter intensiver Vermischung spiralförmig im Gefäß A aufwärts. In das die Oberteile der Gefäße A
und B verbindende Überlaufrohr 3 münden ihrerseits tangential die Dosierrohre 4 und 5 ein, durch die eine
Lösung oder Suspension eines Neutralisationsmittels und/oder eine Lösung oder Suspension eines Flockungshilfsmittels
in den Schlamm eingemischt werden können, bevor dieser durch das mit einer trennbaren
Verbindung 6, z. B. einer Flanschverbindung, versehene Überlaufrohr 3 tangential in das Gefäß B eintritt, wo er
sich unter weiterer intensiver Vermischung der Bestandteile spiralförmig abwärts bewegt und durch das
Ausgangsrohr 7 als nunmehr homogener, konditionierter, Schlamm das Gefäß B verläßt.
Üblicherweise wird, wie beschrieben, durch das hr>
Flockungsmitteleinleitungsrohr 2 das Flockungsmittel und durch die Dosierrohre 4 und 5 das Neutralisationsmittel in den Schlamm eingespeist, es kann aber auch
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55 umgekehrt das Neutralisationsmittel durch das Flokkungsmitteleinleitungsrohr
2 und das Flockungsmittel durch die Dosierrohre 4 und 5 eingeleitet werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist gegenüber den konventionellen Apparaturen wesentlich kleiner, einfacher
und materialsparender herzustellen und benötigt kein Rührwerk. Sie kann leicht transportiert und
montiert werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann universell für die Konditionierung praktisch aller Schlämme mit
beliebigen Flockungsmitteln eingesetzt werden. Sie erhöht insbesondere die Wirtschaftlichkeit der gesa.Titen
Schlammverarbeitung, indem die mit ihr konditionierten Schlämme unmittelbar in die Filterpresse
überführt werden können und bereits nach kurzer Preßdauer Filterkuchen hoher Trockenstoffgehalte
ergeben.
Besonders geeignet ist sie für die Verwendung von Eisen(III)-chlorid-sulfat als Flockungsmittel. Dieses
kann in Form einer wäßrigen Lösung erfolgen, deren Konzentration 30 bis 45 Gew.-% FeClSO4 beträgt. Je
nach Art des Schlammes kann es vorteilhaft sein, die Eisen(HI)-chlorid-sulfat-Lösung, bevor sie dem
Schlamm zugesetzt wird, mit Wasser auf eine Konzentration von 10 bis 35Gew.-%, vorzugsweise 20
bis 3OGew.-°/o, FeCISO4, zu verdünnen, was z.B.
kontinuierlich in einem Vormischer erfolgen kann. Dadurch werden die zwischen der Eisen(lll)-chlorid-sulfat
Lösung und dem Schlamm bestehenden Unterschiede in Dichte und Viskosität vermindert und die
Vermischung wird beschleunigt. Nach dem Flockungsmittel wird dem Schlamm als Neutralisationsmittel
Kalkhydrat zugesetzt, z. B. in Form einer Suspension, deren Konzentration 7 bis 15Gew.-%, vorzugsweise
10Gew.-%, Ca(OH)2 beträgt und der pH-Wert auf 10
bis 12,5 eingestellt, so daß sich Makroflocken bilden können.
Wesentlich ist, daß die Zumischung des Eisen(IU)-chlorid-sulfats
und des Kalkhydrates in den Schlamm intensiv und bei kürzester Verweilzeit in der Mischvorrichtung
erfolgt, ohne daß dabei Hilfsmittel, z. B. Rührer, verwendet werden, die durch wesentlich längere
mechanische Beanspruchung das Flockenwachstum beeinträchtigen. Das wird durch die tangentiale
Einleitung aller Komponenten in die Mischvorrichtung erreicht, wobei spiralartige Strömungen entstehen, die
eine schnelle Durchmischung gewährleisten.
Die mittlere Verweilzeit des Schlammes, gerechnet vom Eintritt in Gefäß A bis zum Austritt aus Gefäß S,
soll 4 bis 10 s, vorzugsweise 6 bis 8 s, betragen. Bei einer Pumpenleistung von 20 mVh Rohschlamm und einer
Dosierung von 3,8 rnVh einer 10Gew.-%igen Kalkhydratsuspension
liegt die Verweilzeit z. B. bei 7,8 s, wobei der Schlamm bereits beim Austritt aus Gefäß A, d. h.
nach 3,6 s, intensiv mit dem Flockungsmittel vermischt ist.
Um die Konditionierung optimal zu gestalten, ist es erforderlich, daß die Strömungsgeschwindigkeit der
Lösung bzw. Suspension des Flockungsmittels beim Eintritt in den Schlamm und die Strömungsgeschwindigkeit
des Schlammes im Eingangsrohr zu Gefäß A, im Überlaufrohr zwischen den Gefäßen A und B und im
Ausgangsrohr aus Gefäß B sowie in den Gefäßen A und B selKt innerhalb bestimmter Bereiche liegen. So soll
die Strömungsgeschwindigkeit der Lösung des Eisen(III)-chlorid-sulfats beim Eintritt in den Schlamm 1
bis 10 m/s, vorzugsweise 2 bis 5 m/s, betragen. Die Strömungsgeschwindigkeit des Schlammes soll im
Eingangsrohr zum ersten Gefäß A, im Überlaufrohr zwischen den beiden Gefäßen A und B und im
Ausgangsrohr aus dem zweiten Gefäß B zwischen 1 bis 3 m/s, vorzugsweise 1,3 bis 2,5 m/s, liegen. Insbesondere
soll die Strömungsgeschwindigkeit des Schlammes in den Gefäßen A und B, bezogen auf ihren lichten
Querschnitt, weniger als 0,3 m/s und vorzugsweise 0,08 bis 0,2 m/s betragen.
Überschreitet sie den Wert von 0,3 m/s, so treten zu hohe Scherkräfte auf, wodurch das Wachstum der
Flocken beeinträchtigt wird und schwer filtrierbare Schlämme entstehen. Das erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht die Weiterbehandlung des konditionierten Schlammes unmittelbar nach Verlassen der Mischvorrichtung,
z. B. in einer Kammerfilterpresse. Durch die zügige Arbeitsweise wird die Bildung von Abscheidungen,
z. B. Gips, vermieden, die bei Einsatz sulfathaltiger Flockungsmittel in konventionellen Mischern gelegentlich
auftritt und infolge Verstopfens der Filtertücher zu Störungen beim Preßvorgang führen kann.
Die Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Konditionierung von Schlämmen bringt bei
Einsatz von Eisen(Ill)-chlorid-sulfat gegenüber der Konditionierung in einem konventionellen Mischer, sei
es mit Eisen(III)-chlorid oder Eisen(III)-chlorid-sulfat als Flockungsmittel, folgende Vorteile:
Geringerer spezifischer Verbrauch an Eisensalz (berechnet als Fe) und geringerer Verbrauch an
Ca(OH)2 (beide berechnet pro m3 Schlamm), wesentlich geringere Verweilzeit in der Mischvorrichtung, geringere
Preßdauer in der Filterpresse und höherer Trockenstoffgehalt des Filterkuchens.
Die Erfindung wird durch folgende Beispiele näher erläutert:
Ein Rohschlamm (ausgefaulter Klärschlamm mit 20% Sekundärschlammanteil), dessen Trockenstoffgehalt
4,4 Gew.-% betrug, wurde mittels einer Schlammförderpumpe in einem Strom von 25,0 mVh durch Eingangsrohr 1 in das Gefäß A gepumpt, dessen Inhaltsvolumen
201 betrug, in den Schlammstrom wurden durch Einleitungsrohr 2, dessen Austrittsöffnung auf einen
Innendurchmesser von 6 mm verengt war, 229 l/h einer wäßrigen Lösung von Eisen(III)-chlorid-sulfat eingeleitet,
deren Konzentration 21,1 Gew.-% FeCISO4 (= 256 g FeCISO4/!) betrug, entsprechend einer Dosierung
von 9,16 1 FeCISO4-Lösung (21,1 Gew.-°/oig) pro m3
Schlamm. Der spezifische Verbrauch an FeCISO4,
ausgedrückt als Fe, berechnete sich daraus zu 0,70 kg
Fe/m3 Schlamm. Nach dem Passieren des Gefäßes A wurden diesem Gemisch im Überlaufrohr 3 durch das
Dosierrohr 4 3,7 mVh einer wäßrigen Suspension von Kalkhydrat, deren Konzentration 10Gew.-% Ca(OH)2
betrug, zugefügt Der Verbrauch an Kalkhydrat, ausgedrückt als Ca(OH)2, betrug I4,8kg/mj Schlamm
und der pH-Wert des konditionierten Schlammes 12,2. Der konditionierte Schlamm passierte nun Gefäß B,
dessen Inhaltsvolumen 28 I betrug und verließ dieses j nach einer Verweilzeit in der Mischapparatur von
insgesamt 6,3 s durch Ausgangsrohr 7.
Beim anschließenden Verpressen in einer Kammerfilterpresse wurden nach Preßdauern von 55 min
(mehrere Versuche) feste, leicht entfernbare, Preßku-
i» chen mit Trockenstoffgehalten von 39 bis 43 Gew.-%
erhalten, die sich einwandfrei handhaben, d. h. stapeln, transportieren und deponieren ließen. Die Strömungsgeschwindigkeit
der Eisen(lll)-chlorid-sulfatlösung beim Eintritt in den Schlamm betrug 2,2 m/s und die
r> Strömungsgeschwindigkeit des Schlammes im Eingangsrohr
zu Gefäß A 1.4 m/s und im Überlaufrohr zwischen den Gefäßen A und B (nach Zugabe der
Kalkhydratsuspension) sowie im Ausgangsrohr aus Gefäß B 1,6 m/s. Die Strömungsgeschwindigkeit des
2» Schlammes betrug in Gefäß A 0,14 m/s und in Gefäß B
0,11 m/s, jeweils bezogen auf den lichten Querschnitt
der Gefäße.
2) B e i s ρ i e 1 2
(Vergleichsbeispiel mit konventionellem -t- Konditionierungsmischer)
In einem konventionellen Konditionierungsmischer mit einem Rührgefäß von 4 m3 Inhalt wurde Rohschlamm
der gleichen Zusammensetzung wie in Beispiel 1 bei einer Pumpenleistung von 17m3/h
Schlamm mit 245 l/h einer Eisen(I I I)-chloid-sulfat- Lösung behandelt, deren Konzentration 26,2 Gew.-°/o
FeClSO4 (= 336 g FeCISO4) betrug, entsprechend einer
Dosierung von 14,41 FeClSO4- Lösung (26,2 Gew.-%ig)
pro m3 Schlamm.
Der spezifische Verbrauch an FeClSO4, ausgedrückt
als Fe, berechnete sich daraus zu 1,44 kg Fe/m3 Schlamm. Weiter wurde eine wäßrige Suspension von
Kalkhydrat, deren Konzentration 10Gew.-°/o Ca(OH)2
betrug, in einer Menge von 3,7 mVh, entsprechend einem Zusatz von 21,8 kg Ca(OH)2/m3 Schlamm,
500 mm stromabwärts von der Zugabestelle der FeClSO4-Lösung in den Schlamm eingespeist. Der
pH-Wert des konditionierten Schlammes lag danach bei 12,3 und die Verweilzeit des Schlammes in der
konventionellen Mischvorrichtung während der Konditionierung betrug 11,5 min.
so Nach Preßdauern von 90 bis 120 min (mehrere Versuche) wurden Preßkuchen von geringerer Festigkeit
als in Beispiel 1 erhalten, die teilweise an den Filtertüchern klebten, deren Trockenstoffgehalte nur
bei 33 Gew.-% lagen und die sich nur schwer handhaben ließen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Vorrichtung zur chemischen Konditionierung von Schlämmen, gekennzeichnet durch
zwei nacheinander geschaltete zylindrische Gefäße (A und SJl deren Oberteile durch ein tangential zu
ihren Zylindermantelflächen angeordnetes, mit einer trennbaren Verbindung (6) versehenes, Oberlaufrohr
(3) miteinander verbunden sind, wobei über dem Boden des ersten Gefäßes (A) tangential zu '"
seiner Zylindermantelfläche ein Schlammeingangsrohr (1) und tangential an diesem ein Flockungsmitteleinleitungsrohr
(2) angebracht ist, ferner in das Überlaufrohr (3) zwischen den Gefäßen (A und B)
zwei weitere Dosierrohre (4) und (5) tangential zur '5
Zylindermantelfläche des Cberlaufronres (3) angeordnet sind und schließlich über dem Boden des
zweiten Gefäßes (B) tangential zu seiner Zylindermantelfläche ein Ausgangsrohr (7) angebracht ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Inhaltsvolumen des zweiten Gefäßes (B) größer ist als das des ersten Gefäßes
(A).
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in das Flockungsmitte- 2'
leinleitungsrohr (2) und in die Dosierrohre (4, 5) Rohreinsätze mit unterschiedlichem Querschnitt
einsetzbar sind.
4. Verwendung der Vorrichtung zur Konditionierung von Schlämmen nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß als Flockungsmittel Eisen(III)-chlorid-sulfat eingesetzt wird.
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