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Zeltgestell Die Erfindung bezieht sich auf ein zusammenklappbares
Zeltgestell.
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Bei den bekannten zusammenklappbaren Zeltgestellen hat man nach dem
Aufstellen und Überlegen einer Zelthaut in der Regel lediglich einen leeren Zeltraum
zur Verfügung. Um sich darin aufhalten oder übernachten zu können, müssen Luftmatratzen
auf den Boden gelegt oder besondere Liegen hineingestellt werden.
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Bei einem anderen bekannten Zeltgestell mit einem vom Boden distanzierten,
horizontalliegenden Rahmen wird der Rahmen durch zwei aufeinanderschwenkbare Platten
gebildet, von welchen die eine zugleich Bestandteil eines Kastens ist, in dem das
ganze übrige Zeltzubehör untergebracht werden kann. Dieser Kasten kann wiederum
so an einem Autoheck angebracht werden, daß er sich auf dieses aufschwenken läßt
und durch Abschwenken in die Bereitschaftsstellung gebracht werden kann. Dabei sind
an den beiden Rahmenplatten Steckhülsen zur Aufnahme von untenliegenden Füßen und
den Rahmen überspannenden Bügeln vorgesehen, wobei über die Bügel lose eine Zeltplane
gelegt wird. Das gesamte Zeltgestänge wird durch einzelne Stab- oder winkelförmige
Elemente gebildet, die lose mitzuführen sind und erst beim Aufstellen des Zeltes
mit dem Rahmen verbunden werden. Diese Teile werden im zusammengelegten Zustand
nur durch den Kasten zusammengehalten, der auf dem Autoheck angebracht wird und
dann nahezu die gesamte Sicht nach hinten versperrt.
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Bei einer weiteren bekannten Zeltgestellkonstruktion sind zwei schwenkbar
miteinander verbundene Rahmenteile vorhanden, die aufeinandergeklappt ebenfalls
einen Aufnahmeraum bilden und auf das Autoheck aufgeschwenkt werden können. Im ausgeklappten
Zustand liegt dabei der eine Rahmenteil in Bodenhöhe und der andere in Sitzhöhe,
wobei beide Teile untenliegende Stützbügel aufweisen. Die Zeltverstrebungen sind
dabei teilweise teleskopartig einschiebbar ausgeführt, so daß sie in den Kastenraum
eingeklappt werden können. Da die Stützbügel fest mit dem tragenden Rahmenteil verbunden
bleiben, ist die gesamte Ausführung noch verhältnismäßig sperrig. Es werden auch
die Träger für die Zelthaut durch einzelne mittels Muffen zusammensteckbare Stäbe
gebildet, was die Benutzung weiterhin erschwert. Ein Unterbringen in einem Autogepäckraum
ist nicht ohne weiteres möglich. Durch Anbringen auf dem Gepäckraumdeckel wird dieser
leicht verschrammt, die Zelteinheit ist dem Regen ausgesetzt und bedarf noch eines
regenfesten Überzuges. Außerdem wird der Zugang zum Gepäckraum versperrt.
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Bekannt sind auch sogenannte Bett-Zelte, wobei eine normale Klappliege
zur Anwendung kommt, an deren Holmen die. Träger eines dachartigen Zeltüberbaues
festgeklemmt werden. Dabei wird einmal kein vollständiger Schutz zum Boden hin erzielt,
und die verschiedenen Teile müssen wiederum getrennt voneinander mitgeführt werden.
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Bei einer weiteren bekannten Zeltkonstruktion dient als Träger des
Zeltgestells ein einstückiger Rahmen für ein Doppelbett, an welchem unten Stützfüße
und oben Tragbügel für die Zelthaut angelenkt sind, wobei einer dieser Tragbügel
teleskopartig ausziehbar ist. Dort sind zwar die verschiedenen Zeltgestellteile
fest mit einem Rahmen verbunden, dieser ist aber so großflächig, daß er von einem
PKW ausschließlich als Dachgepäckstück mitgeführt werden kann und daher wiederum
einer besonderen Verpackung bedarf.
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Die Erfindung betrifft ein Zeltgestell mit einem vom Boden distanzierten,
horizontal liegenden Rahmen, dessen Hälften in Längsrichtung aufeinanderklappbar
sind.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein solches Zeltgestell derart zu gestalten,
daß es wahlweise als Liege verwendet werden kann und zum anderen sich so weit entfalten
läßt, bis es eine großräumige, bis zum Boden reichende Zelthaut tragen kann. Dabei
sollen alle Teile des Zeltgestelles fest miteinander verbunden bleiben und sich
so weit zusammenklappen lassen, daß das Zeltgestell bequem auch innerhalb kleinerer
Personenkraftwagen verstaut werden kann.
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Ein Zeltgestell dieser Art ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet,
daß am Rahmen ihn über-bzw. unterquerende Bügel angelenkt sind, die sich an den
Rahmen klappen lassen, wobei der Rahmen einen Liegeneinsatz aufweisen bzw. aufnehmen
kann.
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Das ganze Zeltgestell kann mit wenigen Handgriffen entfaltet werden.
Da aber nicht nur die Bügel
anklappbar sind, sondern zusätzlich
auch der diese tragende Rahmen zusammengeklappt werden kann, läßt sich das gesamte
Zeltgestell auf einen Raum zusammenfalten, dessen Außenabmessungen kaum größer sind
als die eines Klappliegestuhles. Es können daher mehrere solcher Zeltgestelle im
Gepäckraum eines Kraftfahrzeuges untergebracht werden. Bei einem solchen Zelt ist
auch der Zeltraum höhenmäßig so gut ausgenutzt, daß sich unter der Liegefläche noch
Nutzraum ergibt. Die Liegefläche ist zuverlässig lagefest, und der Rahmen vermittelt
eine zusätzliche Querverbindung des Zeltgestänges und steigert dadurch die Stabilität.
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Es besteht die Möglichkeit, an dem horizontal liegenden Rahmen statt
oder neben eines Ziegeneinsatzes andere Gegenstände anzubringen, so z. B. einen
Tisch, eine Sitzgelegenheit, ein Regal usw., die je nach ihrem. Gebrauchsbedarf-
auch abschwenkbar bzw. zusammenklappbar und anschwenkbar vorgesehen sein können.
So ist das Zeltgestänge in seiner Verwendung sehr vielfältig.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung können die unterseitig befindlichen
Bügel Halterungen für einen Einschubrahmen aufweisen, welcher in Längsrichtung zusammenklappbar
bzw. -schiebbar ist und einen Ziegenaufsatz 'aufweist bzw. aufzuneh= men vermag.
Der Freiraum, der sich unter der in mittlerer Höhe angebrachten Liegemöglichkeit
befindet, ist so zu einer weiteren Liegemöglichkeit ausgenutzt. Die untere Liege
läßt sich je nach Wunsch ganz oder nur teilweise unter die obere Liege schieben
und dementsprechend benutzen.-Der Erfindung gemäß können die den Rahmen unterquerenden
Bügel Haltemittel für die Zelthaut aufweisen. So -wird beispielsweise die Zelthaut
an den Bügeln eingehängt, wodurch der Auf- und Abbau des Zeltes einfach und schnell
durchführbar ist. Auch ein Bodenbelag im Zeltraum kann an den gleichen Bügeln befestigt
und gegebenenfalls durch diese gespannt gehalten werden. Eine Zeltverspannung mit
in den Boden einzuschlagenden Häringen ist in weit geringerem Maß als bei bisher
bekannten Zelten erforderlich.
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Gemäß der Erfindung kann das zusammengeklappte Gestänge den Ausmaßen
eines Autogepäckraumes angepaßt sein. Dadurch besteht die Möglichkeit, das Zelt
samt Gestänge im Autogepäckraum unterzubringen, wobei noch reichlich Platz -für
das Einlegen anderer Gegenstände verfügbar ist. Der Rahmenteil, welcher beim Zusammenklappen
die anderen Gestellteile aufnimmt, weist unterseitig starr angeordnete Stützstümpfe
auf, mit denen er in Gebrauchsstellung im Autogepäckraum stehen kann. Das Rückteil
des Zeltes kann gestaltmäßig der in Offenstellung befindlichen Gepäckraumhaube angepaßt
sein. .
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Es braucht nicht das Gestänge aus dem Autogepäckraum herausgehoben;
sondern nur vorgezogen und danach - aufgeklappt zu werden. Dabei bleibt für einen
Teil des Zeltgestänges bzw. Zeltes der Wagen Träger, und die Gepäckraumanordnung
wird gleichzeitig Zeltteil. Bei dieser Ausführungsform ist der Zeltaufbau besonders
leicht und schnell durchführbar. Ohne Schwierigkeiten kann für eine über= nachtung
oder eine kurze Mittagsruhe das Zelt-allerorts aufgeschlagen werden, wobei in manchen
Fällen sogar auf eine Verankerung mit Häringen ganz verzichtet- werden kann. Lautloser
Zeltaufbäu und -abbau ist damit möglich. Andererseits läßt sich das Zelt auch für
einen längeren Aufenthalt am gleichen Platz benutzen, ohne es abbauen zu müssen,
wenn der Wagen zu anderen Zwecken verwendet werden soll. In diesem Fall wird das
Gestänge an seinem Rückteil angehoben, der Wagen, weggefahren und danach das Gestänge
an seinen Stützstümpfen unterstützt.
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Da bei dieser Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes die Gepäckraumhaube
in den Zeltinnenraum einbezogen ist, kann die Kofferraum- oder Kennzeichenbeleuchtung
des Autos dem Zeltinnenraum als Beleuchtung dienen. Außerdem kann eine im Kofferraum
befindliche Steckdose .zum Anschluß eines Ventilators, eines Rasierapparates, eines
Kofferradios od. dgl. benutzt werden.
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Für notwendig werdende Reparaturen oder anderweitige Montagearbeiten
ist das erfindungsgemäße Zelt am Auto ein begehrter wettergeschützter Arbeitsraum.
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Erfindungsgemäß kann sich eine aushängbare Zugjalousie verdeckmäßig
wenigstens über zwei benachbarte in Hochstellung über dem Rahmen befindliche Bügel
spannen lassen. Damit kann eine Art Innenzelt (Sonnenschutz) geschaffen werden.
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Wenn der Rahmen mit seinen angelenkten Bügeln für sich als Liegestuhl
Verwendung findet, dann kann die Zugjalousie als Sonnenschutz dienen. -In der Zeichnung
ist eine Ausführungsform des Zeltes gemäß der Erfindung beispielsweise dargestellt.
Es zeigt F i g.1 ein Zeltgestell in Seitenansicht, F i g. 2 das gleiche Zeltgestell
in Vorderansicht; F i g. 3 das Zelt gemäß F i g.1 an einem Auto ängebautund F i
g. 4 die Verwendung des Zeltgestells als Liegestuhl in Seitenansicht.
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Der im Gebrauchszustand des Zeltes etwa in halber Zelthöhe horizontal
zu liegen kommende Rahmen des Zeltgestells besteht aus zwei aufeinander klappbaren
Rahmenteilen 2 und 3. Zweckmäßigerweise ist Rahmenteil 3 etwas kürzer als Rahmenteil
2. An den Längsseiten des Rahmenteiles 2 ist ungefähr mittig ein schwenkbarer Bügel
4 und auf der Achse, um welche Rahmenteil 3 auf Rahmenteil 2 geklappt wird; ein
schwenkbarer Bügel s angeordnet. Beide Bügel 4 und 5 überqueren den Rahmenteil t
und lassen sich auf dasselbe herabklappen. An dem freien Ende der Längsseiten des
Rahmenteiles 3 sind schwenkbare Bügel 6 und 7 vorhanden, von denen der Bügel 6 den
Rahmenteil 3 überquert und der Bügel ? den Rahmenteil 3 unterquert und beide Bügel
sich an den Rahmenteil 3 klappen lassen. Der Bügel 7 bildet eine der Fußstützen
für den Rahmen.
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Die Bügel 4, 5, 6 und 7 sind durch Stützscharniere 16 in ihrer Lage
gesichert, wobei für jeden Bügel mehrere Neigungen einstellbar sind. Die Bügel 4
und 6 lassen sich teleskopartig in .ihrer Höhe variieren, damit sie im Bedarfsfall
im herabgeklappten Zustand den betreffenden Rahmenteil nicht überragen.
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Die weitere Abstützung des Rahmens 2, 3 erfolgt mit Hilfe von an den
Längsseitenenden des Rahmenteiles 2 vorhandenen Stützstümpfen 11 und 14, wobei die
Stützstümpfe 14 unter der Schwenkachse, um welche Rahmenteil 3 auf Rahmenteilt geklappt
wird, und die Stützstümpfe 11 an dem der Schwenktachse gegenüberliegenden Ende des
Rahmenteiles 2
angeordnet sind. Die Stützstümpfe 11 und
14 sind in die den Rahmenteil unterquerende Bügel 8 und 15 gesteckt.
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Die Bügel 7 und 8 weisen Halterungen für einen abnehmbaren, in Längsrichtung
zusammenklappbaren Einschubrahmen 9 auf, welcher mit Endstützen 17 versehen ist.
Die Endstützen 17 können in die Ebene des Einschubrahmens 9 einschwenkbar angeordnet
sein.
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Die Zelthaut 1 ist an den Bügeln 4, 5 und 6 lösbar befestigt, so daß
beim Aufrichten dieser Bügel der dachbildende Zeltteil bereits gespannt wird. Alle
seitenwandbildenden Zelthautteile sind alsdann vom Zeltdach herabzuklappen und nach
Einhängen in die an den Bügeln 15, 8 und 7 angeordneten Haltemitteln ebenfalls gespannt.
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Mit Hilfe eines am freien Ende des Rahmenteiles 2 und in der Ebene
des Rahmens 2, 3 verschiebbar angeordneten Stützbügels 18 erhält das Zelt eine rückwärtige
Verlängerung.
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Wie strichpunktiert angedeutet, läßt sich am Stützbügel
18 eine Zugjalousie 13 anbringen, welche über die Bügel 4, 5 und 6
gezogen eine Art Innenzelt bildet.
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Unter Abnahme des Zelthautteiles 21 ist das Zelt rückwärtig geöffnet,
um ein Auto 22 mit seinem Gepäckraum 10 in den Zeltinnenraum einzubeziehen. Unter
Entfernen des Bügels 15 ist der Rahmen 2, 3 mittels an den Stützstümpfen 11 angeordneter
Laufräder 20 in Schienen 19 im Autogepäckraum 10 verschiebbar angeordnet. Die Zelthaut
1 wird seitlich mit Hilfe von Laschen 23 an der Karosserie des Wagens 22
befestigt. Die Gepäckraumhaube 12 wird von der Zelthaut 1 überdeckt und vom
Bügel 4 in Offenstellung gehalten.
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Der Abbau des Zeltes ist wie folgt durchführbar. Zunächst werden die
Seitenteile der Zelthaut 1 ausgehakt und auf das Zeltdach gelegt; ebenso den die
Gepäckraumhaube 12 bedeckenden Zeltteil 21. Danach wird der Einschubrahmen 9 aus
dem Zeltinnenraum herausgezogen und zusammengeklappt. Alsdann werden die Bügel 4
und 6 teleskopartig zusammengeschoben und dann die Bügel 4, 5, 6 und 7 (gemäß den
eingezeichneten Pfeilen) an den Rahmen 2, 3 geklappt. Anschließend wird der Rahmenteil
3 auf den Rahmenteil t geklappt, so daß die Zelthaut 1 zwischen die beiden Rahmenteile
2 und 3 zu liegen kommt. Nachdem der Stützbügel 18 in den Rahmenteil 2 eingeschoben
worden ist, kann das Gestänge samt Zelthaut mittels Rädern 20 auf den schräg
nach vorn abfallenden Schienen 19 fahrend in den Kofferraum 10 des Wagens 22 geschoben
werden, wobei zuvor der Bügel 8 von den Stützstümpfen 14 abzuziehen ist.
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Der Rahmen 2, 3 kann auch zu einem Liegestuhl aufgestellt werden.
Hierbei ist Rahmenteil t mit seinen Stützstümpfen 11 und 14 auf den Erdboden gestellt.
Rahmenteil 3 stützt sich über den Bügel ? auf dem Erdboden ab, wobei die Neigung
des Rahmenteiles 3 über die Stützscharniere 16 einstellbar ist. Das Stützscharnier
16 sichert die jeweilige Stellung des Bügels 7. Damit der Bügel 6 nicht als störend
empfunden wird, läßt er sich aus dem Stützscharnier 16 aushaken und an den
Bügel 7 schwenken. Bügel 4 sowie Bügel 18 verbleiben am Rahmenteil t. Die
Zugjalousie 13 ist am freien Ende des Rahmenteiles 3 befestigt und über den Bügel
5 gezogen. Der Bügel 5 kann in seiner Neigung variiert werden, wobei er über das
Stützscharnier 16 gesichert wird, so daß der durch die Jalousie 13 gewährte Schutz
vor unerwünschter Sonneneinwirkung den entsprechenden Wünschen angepaßt werden kann.
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Zu einer Umwandlung des Zeltes in der Form eines mit einem Auto verbundenen
Zeltes (gemäß F i g. 3) zur Form eines freistehenden Zeltes (gemäß F i g.1) wird
der Bügel 4 herabgeklappt und die Haube des Kofferraumes des Wagens gesenkt und
Rahmenteil t entsprechend hochgeschwenkt, so daß der Wagen weggezogen werden kann.
Alsdann wird der Bügel 15 unter die Stützstümpfe 11 gestellt, Zelthautteil 21 angesetzt
und schließlich der Bügel 4 zur Verspannung wieder hochgeklappt.