DE1276296B - Chirurgisches Nahtmaterial aus rostfreiem Stahl - Google Patents

Chirurgisches Nahtmaterial aus rostfreiem Stahl

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DE1276296B
DE1276296B DEA41212A DEA0041212A DE1276296B DE 1276296 B DE1276296 B DE 1276296B DE A41212 A DEA41212 A DE A41212A DE A0041212 A DEA0041212 A DE A0041212A DE 1276296 B DE1276296 B DE 1276296B
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DE
Germany
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wire rope
rope
thread
needle
surgical
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Pending
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DEA41212A
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English (en)
Inventor
Gaetano Salvatore Buccino
Arthur Glick
David Kaufman
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Wyeth Holdings LLC
Original Assignee
American Cyanamid Co
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Publication date
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Publication of DE1276296B publication Critical patent/DE1276296B/de
Pending legal-status Critical Current

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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61LMETHODS OR APPARATUS FOR STERILISING MATERIALS OR OBJECTS IN GENERAL; DISINFECTION, STERILISATION OR DEODORISATION OF AIR; CHEMICAL ASPECTS OF BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES; MATERIALS FOR BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES
    • A61L17/00Materials for surgical sutures or for ligaturing blood vessels ; Materials for prostheses or catheters
    • A61L17/14Post-treatment to improve physical properties
    • A61L17/145Coating

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
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  • Materials For Medical Uses (AREA)

Description

  • Chirurgisches Nahtmaterial aus rostfreiem Stahl Die Erfindung betrifft ein chirurgisches Nahtmaterial aus rostfreiem Stahl mit an mindestens einem Ende des Nahtmaterials befestigter Nadel.
  • Es ist bereits ein chirurgisches Nahtmaterial bekannt, das aus einem einzigen Draht aus rostfreiem Stahl besteht, bei dem das eine Ende als Nadel ausgebildet ist. Die Geschmeidigkeit eines aus einem einzigen Draht bestehenden chirurgischen Nahtmaterials läßt jedoch zu wünschen übrig.
  • Es ist auch bereits bekannt, multifilamentäre gezwirnte Drahtfäden aus nichtrostendem Stahl für verschiedene chirurgische Zwecke zu verwenden. Dabei ist wegen der besonderen Gleitfähigkeit eine besondere Knotentechnik erforderlich.
  • Es ist weiterhin bereits bekannt, chirurgisches Nahtmaterial mit einer Umhüllung zu versehen.
  • Es ist auch bereits eine Vorrichtung zum Reinigen von als chirurgisches Nahtmaterial dienenden Därmen bekannt, die aus einem Sterilisierbehälter besteht, der mit einem Elektrolyten gefüllt ist und in dem zwei Elektroden angeordnet sind, zwischen denen eine hochfrequente Wechselspannung angelegt werden kann.
  • Gegenstand der Erfindung ist nun ein chirurgisches Nahtmaterial aus rostfreiem Stahl mit an mindestens einem Ende des Nahtmaterials befestigter Nadel, das dadurch gekennzeichnet ist, daß das Nahtmaterial in an sich bekannter Weise aus zu einem Drahtseil verdrillten Einzelfasern besteht, von denen mindestens neunzehn vorhanden sind und jede einen Durchmesser von unter 0,045 mm aufweist, bei dem, falls es aus Litzen besteht, die Einzelfasern in den Litzen entgegengesetzte Drehrichtung gegenüber der Drehrichtung der Litzen im Seil besitzen.
  • Vorzugsweise ist die Oberfläche des Drahtseiles mit einem aus Polytetrafluoräthylen bestehenden Überzug versehen, falls das Nahtmaterial beispielsweise in der Herzchirurgie auch zur Zuführung elektrischer Ströme verwendet wird. Vorzugsweise ist jedes Ende des Drahtseiles mit einer Nadel versehen und der Überzug an dem an die Nadel angrenzenden Bereich des Seiles entfernt.
  • Bei der Herstellung des chirurgischen Nahtmaterials nach der Erfindung stellt man zunächst aus mindestens neunzehn Einzelfasern ein Drahtseil her, reinigt dann das Drahtseil anodisch, wäscht und spült es, unterteilt es anschließend mit Hilfe eines Lichtbogens in einzelne Längen und befestigt an wenigstens ein Ende jeder Drahtseillänge eine chirurgische Nadel. Insbesondere wäscht man das Drahtseil mit einer flüchtigen verdünnten Mineralsäure, spült dann mit Wasser und trocknet dann, worauf man das Drahtseil mit einem dünnen Band aus Polytetrafluoräthylen umwickelt, das dann zur Bildung eines überzuges auf das Drahtseil aufgeschmolzen wird, worauf anschließend dann das Drahtseil an den Stellen, an denen es abgeschnitten werden soll, vom Überzug befreit und zum Durchtrennen des Drahtseiles unter Anwendung einer niedrigen Spannung ein solcher Strom durch das Drahtseil hindurchgeschickt wird, daß die entstehenden Enden tropfenförmig verschmelzen.
  • Das chirurgische Nahtmaterial nach der Erfindung ist äußerst geschmeidig und läßt sich leicht knoten.
  • Es wird auch nach länger dauernden Biegebeanspruchungen nicht hart oder brüchig. Es zeichnet sich durch geringe Kapillarität aus, so daß Feuchtigkeit und schädliche Organismen nicht durch das Nahtmaterial in den durch das Nahtmaterial zusammengehaltenen Bereich eindringen können.
  • In der nachstehenden Tabelle sind die in den USA üblichen Nähfädengrößen und der Durchmesser der Nähfäden angeführt.
    Nähfaden-Größe Durchmesser
    (USP.) mm
    6-0 0,051 bis 0,102
    5-0 0,102 bis 0,152
    4-0 0,152 bis 0,203
    0 0 0 0,203 bis 0,254
    0 0 0,254 bis 0,330
    0 0,330 bis 0,406
    Bei Nähfäden mit einer Größe von unter 5-0 verwendet man vorzugsweise ein Drahtseil aus verdrillten Einzelfasern. Bei dickeren Nähfäden verwendet man ein Drahtseil aus Litzen, in denen die Einzelfasern entgegengesetzte Drehrichtung gegenüber der Drehrichtung der Litzen im Seil besitzen.
  • Aus der nachstehenden Tabelle ist der Aufbau von erfindungsgemäßem chirurgischem Nahtmaterial verschiedener Dicke angegeben:
    Anzahl Anzahl Durchmesser Win-
    der der Drähte eines Drahtes dungen
    Litzen pro Litze in mm pro cm
    7 7 0,045 3,15
    7 7 0,035 3,54
    7 7 0,030 3,54
    7 7 0,028 4,33
    - 19 0,040 4,33
    - 19 * 0,030 4,72
    Die angegebenen Werte für den Durchmesser sowie die Windungen pro Zentimeter Drahtseillänge sind bevorzugte Werte und können natürlich im Rahmen der Erfindung variiert werden.
  • Reinigung des chirurgischen Nahtmaterials nach der Erfindung: Für chirurgische Zwecke ist es unbedingt notwendig, daß der Nähfaden zum Zeitpunkt seiner Verwendung steril und so sauber wie irgend möglich ist, um den höchsten Anforderungen zu genügen. Es hat sich herausgestellt, daß man einen Nähfaden aus nichtrostendem Stahl auf elektrolytischem Wege in der geforderten Weise reinigen kann. Trotz des vielen Schmutzes und Fettes, welches sich infolge des Drahtziehvorgangs auch im Innern einer verdrillten Drahtlitze absetzt, läßt sich überraschenderweise durch einen elektrolytischen Reinigungsprozeß infolge der entstehenden Gaspartikeln der Schmutz und andere Verunreinigungen in hervorragender Weise herausspülen, so daß ein gut gereinigter Nähfaden gewonnen wird, ohne daß man mit unerwünschten Ätzerscheinungen und Beeinträchtigungen des Fadendurchmessers rechnen muß.
  • Nach der anodischen Reinigung wird der Nähfaden gewaschen und gespült, um Elektrolytreste zu entfernen.
  • Ein Bad in einer mit Wasser verdünnten, flüchtigen anorganischen Säure, z. B. Salzsäure oder Salpetersäure, unterstützt die vollständige Auflösung etwaig niedergeschlagener Eisensalze. Nach der Wasserspülung sind die meisten Säurereste entfernt. Diejenigen Reste aber, die bei der Spülung im Wasser noch verblieben sein sollten, verdampfen und verflüchtigen sich im anschließenden Tro ckenvorgang.
  • Der gereinigte Nähfaden kann nur als unisoliertes chirurgisches Nähmaterial Verwendung finden.
  • Isolationsüberzug Für einen Herzeingriff, bei dem elektrische Impulse durch den Nähfaden geleitet werden müssen, wird die Oberfläche des Fadens mit einem sich neutral verhaltenden Polymerisations-Kunstharz überzogen.
  • Obgleich Überzüge aus Polyäthylen, Polypropylen, Polyamid od. dgl. eine gute Isolierung ergeben, wird ein dünner Belag von Polytetrafluoräthylen (zur Zeit als Teflon im Handel) bevorzugt und ergibt eine ausgezeichnete Isolation.
  • Polytetrafluoräthylen kann sowohl als dünnes Band spiralförmig um den Nähfadenstrang gewickelt oder als Emulsion auf diesem aufgetragen werden.
  • Ein Beispiel solcher Anwendung in der Form einer aufgetragenen Emulsion zeigt die USA.-Patentschrift 2977748.
  • In dieser Patentschrift wird offenbart, daß jede einzelne Drahtfaser mit einem Überzug aus gesintertem Polymerisations-Kunstharz, der gleichzeitig als Schmiermittel wirkt, überzogen ist. Bei dem Gegenstand vorliegender Erfindung wird dagegen vorzugsweise der komplette Viel-Faserstrang mit einem einzigen isolierenden Überzug versehen.
  • Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß ein Stromübergang von Faser zu Faser stattfinden kann, falls irgendeine Einzelfaser einmal brechen sollte; zudem ergibt sich ein kleinerer Außendurchmesser des Nähfadens, und es wird wirkungsvoller das Wandern von Feuchtigkeit infolge Kapillarität längs des Nähfadens verhindert.
  • Der Belag aus Polytetrafluoräthylen wird an den Stellen, an denen chirurgische Nadeln zu befestigen sind, durch Abkratzen oder Abstreifen entfernt.
  • Schneiden des Nähfadenstrangs Das Zerschneiden eines aus vielen Drahtfasern bestehenden Fadenstrangs erfordert eine besondere Technik, um vor allen Dingen das Auseinanderspreizen der Faserstruktur-Enden an den einzelnen Nähfadenlängen zu unterbinden. Der ungespannte Strang wird auf eine keramische Unterlage gelegt und mittels eines Paares von Wolfram-Elektroden, die etwa 0,13 mm voneinander Abstand haben, mittels Lichtbogens getrennt. Die Elektroden werden gegen den Nähfadenstrang und dieser infolgedessen gegen die keramische Unterlage gedrückt, um einen guten Kontakt zu sichern. Durch die Elektroden wird ein starker Stromstoß geschickt, dessen Lichtbogen den Strang an der betreffenden Stelle trennt.
  • Die Trennspannungen des über einen Regeltransformator verwendeten Wechselstroms sollten die folgenden Daten aufweisen:
    Nähfaden-Maße Spannung in Volt
    5-0 1,75 bis 1,80
    4-0 1,75 bis 1,80
    o 0 0 2,26
    0 0 2,26
    0 2,62
    Bei einem sogenannten Spartransformator muß beachtet werden, daß die Spannung nur von der geerdeten Seite entnommen wird, um die Gefahr eines Körperschlusses zu vermeiden.
  • Der Nähfadenstrang wird im Augenblick des Stromschlusses gestreckt gehalten, so daß die Erhitzung und der entstehende Lichtbogen das Fadenende ohne Spreizen der Einzelfasern zusammenschweißt.
  • Ein Abstandsstück wird in geeigneter Weise dazu benutzt, um unerwünschten Druck auf das Fadenende und damit dessen Deformierung zu verhindern, sobald der Kontakt mit den Wolfram-Elektroden zustande kommt.
  • Bildet der Lichtbogen einen großen runden Tropfen am Fadenende, so daß dieses nicht in die Nadelbohrung paßt, hat man eine zu große Spannung verwendet. Ergibt sich ein dünnes verjüngendes Fadenende nach der Abschmelzung, so ist der Faden zum Zeitpunkt des Trennens einer starken Zugspannung ausgesetzt worden. Ein abgeflachtes oder oval geschmolzenes Fadenende zeigt, daß man auf die Trennstelle einen zu großen Druck ausgeübt hat.
  • Wenn der Nähfadenstrang nach dem Kontakt mit den Elektroden an der betreffenden Stelle verbrannt ist, ohne zerschnitten zu sein, war entweder die Berührung zwischen Strang und Elektroden ungenügend oder man hat eine zu niedrige Spannung benutzt.
  • Bei der richtig ausgeführten Trennung des Nähfadenstrangs ergibt sich ein kleiner Tropfen, welcher etwa dem Strangdurchmesser entspricht, so daß sich das Nähfadenende leicht in die Bohrung am hinteren Ende der Nadel einsetzen läßt. Nach dem Abtrennen werden die Nähfäden an den Enden mit chirurgischen Nadeln jeder gewünschten Form und Größe versehen, wobei man das Fadenende in üblicher Weise in der Nadelbohrung versickt. Die einzelnen Nähfadenlängen werden danach auf Spulen gewickelt, verpackt und sterilisiert, wobei die Sterilisation entweder durch Hitze oder mittels Gas, z. B. Äthylenoxyd oder Betapropiolacton, oder auch durch eine Bestrahlung mit Gammastrahlen vor sich gehen kann. Die Nähfäden sind nun versandfertig.
  • Da in einfacher Weise beide Nähfadenenden mit Nadeln versehen sind, kann man bei einer Herzoperation die eine Nadel dazu verwenden, das abisolierte blanke Ende des Nähfadens in das gewünschte Herzgebiet (z. B. den Herzmuskel) einzuführen, während man das andere benadelte Nähfadenende durch die Brustwand des Patienten zu dessen Hautoberfläche führt. Hier wird dieses Fadenende mit einem Impulsgeber verbunden, der geeignete elektrische Impulse in passenden Intervallen zur Aktivierung der Herzmuskeltätigkeit abgibt.
  • Es ist vom Standpunkt des Chirurgen sehr erwünscht, daß der Nähfaden ohne jeden scharfen Knick vom Herzen aus verläuft und der Faden genügend schlaff bleibt. Auf keinen Fall darf ein Zug auf den Faden ausgeübt werden und dieser niemals die Tendenz zeigen, irgendwo in das Körpergewebe einzuschneiden, wenn durch die physische Aktivität während der Operation der Körper des Patienten einmal an einer Bewegung teilnehmen muß.
  • Zu einem besseren Verständnis wird hinter der Beschreibung der Hauptmerkmale vorliegender Erfindung auf ein spezifisches Beispiel für die Herstellung des Nähfadens verwiesen.
  • Die Zeichnungen zeigen in F i g. 1 eine Ansicht eines komplettierten Nähfadens mit einer chirurgischen Nadel an jedem Ende, Fig. 2 eine Ansicht von einem längs- und quer- geschnittenen Fadenstück der 7. 7-Fertigungstype mit der Polytetrafluoräthylen-Isolierung, F i g. 3 einen Querschnitt durch das mit einer Versickung versehene Nadelende mit einem Ende des Nähfadens, wobei gezeigt wird, mit welchen einfachen Mitteln das mittels Lichtbogens abgeschnittene Fadenende mit einer Nadel verbunden wird (es handelt sich dabei um eine gezeichnete Wiedergabe einer Mikrophotographie), F i g. 4 eine Ansicht des elektrolytischen Reinigungs- und Waschapparates in schematischer Darstellung, Fig. 5 die Umwicklung des Nähfadens mit dem Band aus Polytetrafluoräthylen, F i g. 6 das elektrische Zerschneiden des Nähfadenstrangs in einzelne Nähfadenlängen mittels Lichtbogens.
  • Für die Größe 0 eines der USP-Vorschrift entsprechenden Viel-Faser-Nähfadens aus nichtrostendem Stahl ist gezogenes Material S.A.E. Standard 316 (stainless steel) mit einer Drahtfaserstärke von 0,0018 Zoll (0,045 mm) verwendet worden.
  • Sieben solcher Fasern sind im Linksdrall zu einem Strang und sieben solcher Stränge zu einem kompletten Nähfadenstrang mit Rechtsdrall verwunden worden, welcher die Typenbezeichnung 7-7-0,0018 hat.
  • Wie in F i g. 2 dargestellt, besteht der Nähfaden 13 aus sieben Strängen 12 und jeder dieser Stränge wiederum aus sieben Einzelfasern 11.
  • Mit etwa acht Windungen je Zoll ergibt sich eine genügend feste und elastische Nähfadenstruktur.
  • F i g. 4 zeigt den Nähfaden 13, der unter Rollen 14 durch ein elektrolytisches Reinigungsbad 15 geführt wird, welches im Beispiel zu 850/0 aus Phosphorsäure besteht. Andere übliche elektrolytische Säurebäder können ebenfalls benutzt werden.
  • Eine Spannung von 9 bis 10 Volt ergibt eine gute Reinigungswirkung. Bei dieser Spannung fließt im Bad ein Strom von etwa 2,1 A, der jedoch von der Fadenstärke abhängig ist. Bei der Fadentype 5-0 ergeben sich etwa 0,6 A.
  • Die Antriebsrollen 14 an jedem Badende, die den Nähfaden im Bad weiterfördern, bestehen aus nichtrostendem Stahl, wobei jede dieser Rollen einen Stromanschluß besitzt. Bei einem etwa 1,5 m langen elektrolytischen Reinigungsbad kann man eine Durchlaufgeschwindigkeit von etwa 3,6 mimin verwenden. Bei einem längeren Bad können höhere Geschwindigkeiten erzielt werden. Der Umfang der elektrolytischen Polier- und Reinigungsarbeit hängt in allen Fällen zum Teil vom Grad der Verschmutzung und sonstiger Verunreinigungen ab. Nach dem Reinigungsvorgang läuft der Faden 13 durch ein etwa 1 m langes Waschbad 16, welches aus verdünnter Salpetersäure (»6normal«) besteht. Danach gelangt der Faden 13 in ein etwa 2 m langes Wasserbad 17.
  • Die Wasch- und Spülbäder werden vorzugsweise beheizt, und zwar auf etwa 750 C, um Wasch- und Spülvorgang zu beschleunigen. Danach wird der Nähfaden warm getrocknet.
  • Eine brauchbare Prüfung für den Reinigungszustand besteht darin, den Nähfaden zwischen zwei Lagen von reinem weißem Musselin zu legen und die Musselinlagen dann zwischen einem Metallstück und einem Stück Gummi von etwa 17 mm Breite einzuklemmen. Der dabei ausgeübte Anpreßdruck sollte in einer solchen Größenordnung liegen, daß man den Nähfaden mit einer Kraft von etwa 0,250 kg durch die beiden Musselinlagen ziehen kann. Man zieht den Faden etwa 0,5 m langsam hindurch, wobei sich jeder Schmutz am Musselin absetzt. Während handelsübliche chirurgische Nähfäden einen schwarzen Strich auf dem Musselin hinterlassen, zeigt der in hier beschriebener Weise getestete Nähfaden kaum eine Spur auf dem Musselin. Mit Hilfe eines Mikroskops lassen sich Schmutzspuren von etwaig vom Nähfaden verursachten Ritzspuren, falls solche überhaupt vorkommen, auf dem Musselin deutlich unterscheiden.
  • Es empfiehlt sich, den Nähfaden vor jeder Berührung durch die menschliche Hand und sonstigen Verunreinigungen so lange zu schützen, bis er mit einem Band aus Polytetrafluoräthylen umwickelt ist. Eine einzelne Lage eines Bandes von etwa 0,15 mm Stärke oder zwei Lagen von je 0,08 mm ergeben eine gute Isolierung. Der umwickelte Nähfaden wird dann im Ofen 19 so lange erhitzt, bis sich das Band zu einem konsistenten Überzug von Polytetrafluoräthylen 18 verschmolzen hat und zum Teil in die Fadenstruktur eingedrungen ist.
  • Man kann aber auch den Polytetrafluoräthylen-Überzug nach Wahl als eine Emulsion auftragen, welche auf dem Faden getrocknet und gesintert wird.
  • Ein beheiztes Formwerkzeug wird dazu benutzt, um die Fadenoberfiäche zu glätten. Der mit Polytetrafluoräthylen überzogene Nähfadenstrang wird in Abständen, die der späteren Nähfadenlänge entsprechen, mit isolierungsfreien Abschnitten von etwa 150 mm Länge versehen, d. h., die Isolierung wird an diesen Stellen abgeschabt oder abgestreift. Eine der bevorzugten Näfadenlängen beträgt etwa 1 m. Wie aus der Fig. 6 hervorgeht, wird der freigelegte Fadenabschnitt auf einen keramischen Block 20 gelegt, die im Abstand von etwa 0,13 mm stehenden Wolfram-Elektroden 21 werden auf die betreffende Stelle des Fadenstrangs gedrückt und der Schalter22 betätigt. Der für das Schneiden und Schmelzen benötigte Stromstoß fließt durch das Fadenstück und trennt den Fadenstrang mittels des Lichtbogens.
  • Die Enden der so entstandenen Nähfadenlängen werden in die mit einer Bohrung versehenen Enden der Nadeln 23 hineingesteckt und darin versickt.
  • Fig.3 zeigt schematisch einen Längsschnitt durch das fertig versickte Nadelende, insbesondere das gezackte Innere seiner Bohrung. Darüber hinaus wird in dieser Abbildung deutlich gemacht, wie infolge der Lichtbogenabtrennung das Ende des Fadens schrumpft, so daß man es leicht in das gebohrte Endstück einer chirurgischen Nadel einsetzen kann.
  • In F i g. 1 wird der Nähfaden 24 mit der Isolierung 18 und den abisolierten Fadenabschnitten gezeigt, die als Kontaktflächen wirken und dessen Enden mit je einer Nadel 23 fest verbunden sind.
  • Muster verschiedener Nähfadentypen wurden auf einer Papier-Prüfmaschine im Knickversuch getestet, wobei die Musterstücke mit einem scharfen Winkel von 2700 bei 175 Doppelfaltungen je Minute unter Zugbelastungen von 0,5 und 1,0 kg untersucht worden sind. Die dabei gefundenen Werte sind dann mit denen von handelsüblichen, aus sieben Einzeldrähten bestehenden Nähfäden verglichen worden. Ein Ausfall durch Knickbruch trat auf bei
    Neuer Typ Alter Typ
    Maß bei einer Belastung von
    1,0 kg 1 0,5 kg 1,0kg I 0,5kg
    0 nach 30 71 18 # 26
    0 0 21 54 15 26
    4-3 7 1 23 6 17
    Doppelknickungen.
  • Der 5-0-Nähfaden ist zu dünn für eine solche Prüfung, um Bedeutung zu haben.

Claims (5)

  1. Patentansprüche: 1. Chirurgisches Nahtmaterial aus rostfreiem Stahl mit an mindestens einem Ende des Nahtmaterials befestigter Nadel, d a d u r c h g e -kennzeichnet, daß das Nahtmaterial in an sich bekannter Weise aus zu einem Drahtseil verdrillten Einzelfasern besteht, von denen mindestens neunzehn vorhanden sind und jede einen Durchmesser von unter 0,045 mm aufweist, bei dem, falls es aus Litzen besteht, die Einzelfasern in den Litzen entgegengesetzte Drehrichtung gegenüber der Drehrichtung der Litzen im Seil besitzen.
  2. 2. Nahtmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Seiles mit einem aus Polytetrafluoräthylen bestehenden Überzug versehen ist.
  3. 3. Nahtmaterial nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Ende des Seiles mit einer Nadel versehen ist und der Überzug an dem an die Nadel angrenzenden Bereich des Seiles entfernt ist.
  4. 4. Verfahren zur Herstellung des chirurgischen Nahtmaterials nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß man zunächst aus mindestens neunzehn Einzelfasern ein Drahtseil herstellt, das Drahtseil dann anodisch reinigt, wäscht und spült, anschließend mit Hilfe eines Lichtbogens in einzelne Längen unterteilt und dann an wenigstens ein Ende jeder Drahtseillänge eine chirurgische Nadel durch Versickung befestigt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das Drahtseil mit einer flüchtigen verdünnten Mineralsäure wäscht, mit Wasser spült und dann trocknet, worauf das Drahtseil mit einem dünnen Band aus Polytetrafluoräthylen umwickelt wird, das dann zur Bildung eines Überzuges auf das Drahtseil aufgeschmolzen wird, anschließend dann das Drahtseil an den Stellen, an denen es abgeschnitten werden soll, vom Überzug befreit und zum Durchtrennen des Drahtseiles unter Anwendung einer niedrigen Spannung ein solcher Strom durch das Drahtseil hindurchgeschickt wird, daß die entstehenden Enden tropfenförmig verschmelzen.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 676 059; britische Patentschrift Nr. 565 966; USA.-Patentschriften Nr. 2 094 578, 2 425 422; »Der Chirurg«, September 1958, S. 399, 400.
DEA41212A 1961-11-01 1962-09-21 Chirurgisches Nahtmaterial aus rostfreiem Stahl Pending DE1276296B (de)

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