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Operationsinstrument zum elektrischen Schneiden.
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Operationsinstrument mit einer
schlingenförmigen Elektrode am distalen Ende zum elektrischen Schneiden, insbesondere
in der Blase, mittels eines hochfrequenten Stromes.
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Es sind bereits derartige Operationsinstrumente bekannt (DP-Gbm 1
980 836), die als unipolare Operationselemente ausgebildet sind, das heißt, -daß
das Instrument ein Operationselement mit nur einer Elektrode aufweist.
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Hierbei muß der Patient aber mit einer sogenannten inaktiven plattenförmigen
Elektrode in Kontakt gebracht
werden. Dadurch wird der ganze Körper
des Patienten als Leiter für den Hochfrequenzstrom, während die zum Beispiel in
einem Endoskop gelagerte schlingenförmige Elektrode als aktive Elektrode ausgebildet
ist, mit der die Schnitte zum Entfernen des krankhaften Gewebes ausgeführt werden.
Hierzu müssen die Stromspannungen vergleichsweise hoch liegen, da einerseits der
ganze Körper des Patienten als Leiter dient, und andererseits muß es an der schlingenförmigen
aktiven Elektrode zur Funkenbildung kommen. Dabei ist es schon zu Verbrennungen
an der inaktiven Elektrode gekommen, wenn der Kontakt zum Körper des Patienten nicht
einwandfrei hergestellt worden ist.
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Um die erwähnten Nachteile der unipolaren Arbeitsweise bei der blutstillenden
Koagulation auszuschließen, ist bei chirurgischen Operationen in neuerer Zeit das
bipolare Koagulieren zur Anwendung gekommen. Hierbei wird jedem der beiden gegeneinander
isolierten Schenkel einer Pinzette Hochfrequenzstrom zugeführt. Das zwischen den
Schenkeln liegende Gewebe wird koaguliert, sobald sich die Schenkel in dem erforderlichen
geringen Abstand voneinander befinden. Dadurch ergibt sich der Vorteil,
daß
durch die bipolare Arbeitsweise der Hochfrequenzstrom um ein vielfaches geringer
sein kann als bei der unipolaren Technik. Die Gefahr von Verbrennungen ist deshalb
beseitigt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Operationsinstrument
der eingangs erwähnten Art so zu verbessern, daß die bipolare Arbeitsweise zum elektrischen
Schneiden, insbesondere in der Blase, zur Anwendung kommen kann, um die erwähnten
sehr großen Vorteile zu erreichen.
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Die Lösung dieser Aufgabe durch die Erfindung besteht darin, daß zur
Ausbildung als bipolares Operationselement die zweite Elektrode in das Instrument
geführt und gegenüber der ersten Elektrode in geringem Abstand von dieser durch
einen Isolierkörper gehalten ist.
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Dadurch können wesentlich niedrigere Spannungen zur Anwendung gelangen
und vor allem ist die erwähnte Gefahr der Verbrennung des Patienten durch eine inaktive
Elektrode nicht mehr gegeben, da eine solche nicht vorhanden ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Isolierkörper
entsprechend dem Schaftlumen eines Endoskopschaftes kreisförmig gebogen ist. Der
Isolierkörper besteht hierbei in der Regel aus isolierendem Kunststoff, der die
erforderliche Festigkeit und Elastizität aufweist. Solche Kunststoffe sind dem Fachmann
heute bekannt. Dabei soll der Isolierkörper so ausgebildet sein, daß sich ein möglichst
großer Teil der Oberfläche der beiden Elektroden in dem erwähnten geringen Abstand
gegenüberliegt. Dies bedeutet, daß besonders zwischen den am nächsten liegenden
Punkten der beiden Elektroden kein Isoliermaterial liegen soll, weil hier der Schneidvorgang
gemäß der Erfindung durch Funkenüberschlag erfolgt.
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Danach kann der Isolierkörper die verschiedensten Formen annehmen,
zum Beispiel im Querschnitt gabelförmig ausgebildet sein. Selbstverständlich ist
dabei zu berücksichtigen, daß durch die erwähnte kreisförmige Ausbildung der erwähnte
geringe Abstand ein wenig geändert sein kann.
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Besonders vorteilhaft ist hierbei, daß der Isolierkörper zur Halterung
der beiden Elektroden außen zwei parallel zueinander liegende Gewindegänge mit gleicher
Steigung aufweist, die axial gegeneinander um den geringen Abstand versetzt sind.
Die beiden Elektroden, deren Durchmesser zum Beispiel o, 5 mm betragen kann, werden
auf diese Weise mit Sicherheit in dem erwähnten geringen Abstand voneinander in
die parallel laufenden beiden Gewindegänge gewickelt, so daß der größte Teil ihrer
Oberfläche über die Gewindegänge nach außen hinausragt. Dadurch ist auch die Länge
der Elektroden, die auf diese Weise über die Schlinge verteilt werden, wesentlich
größer als die der Schlinge selbst, so daß die Schneidfläche insgesamt vergrößert
ist. Der Druchmesser des Isolierkörpers ist hierbei ebenfalls klein gehalten, er
kannwzum Beispiel 1 mm betragen. Besonders bevorzugt ist hierbei, daß der geringe
Abstand zwischen den beiden Elektroden halb so groß ist wie die Steigung der Gewindegänge.
Auf diese Weise wird eine gleichmäßige Ausbildung der Gewindegänge über die Länge
des Isolierkörpers erreicht.
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Die Herstellung dieser Gewindegnge kann mit herkömmlichen Mitteln
nicht erfolgen. Daher ist hierfür eine Vorrichtung mit einem Einstech-Drehstahl
mit zwei um den geringen Abstand zueinander versetzten Schneidspitzen vorgesehen,
die den Querschnitt der beiden Gewindegänge entsprechend ausgebildet sind. Durch
dieses Drehwerkzeug läßt sich in einfacher Weise die erwähnte Ausbildung der Gewindegänge
durch Drehen des Isolierkörpers fertigen.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der
nun folgenden Beschreibung zweier Ausführungsbeispiele unter Hinweis auf die Zeichnung.
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In dieser zeigen: Fig. 1 eine teilweise geschnittene Gesamtansicht
auf ein Endoskop nach der Erfindung; Fig. 2 eine Seitenansicht auf den Schlingenträger
nach Fig. 1; Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 2 in stark vergrößertem
Maßstab;
Fig. 4 einen Schnitt quer zur Längsrichtung durch eine
weitere Auführungsform der Schlinge; Fig. 5 einen Schnitt in Längsrichtung durch
die. Schlinge nach Fig. 3 und Fig. 6 eine Draufsicht auf ein Drehwerkzeug zur Herstellung
des Isolierkörpers nach den Fig. 3 und 5.
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Fig. 1 zeigt den Endoskopschaft 16, in dem das Sehrohr mit dem Okular
18 und dem Objektiv 13 angeordnet ist.
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Dieses kann von herkömmlicher Bauart sein und ist dem Fachmann bekannt.
Grundsätzlich bekannt ist auch der Schlingenträger 11 und der dazugehörige Führungsschlitten
17.
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Das Sehrohr ist mit dem Endoskopschaft 16 unverschieblich, jedoch
auswechselbar verbunden und steht mit einem wesentlichen Teil seiner Länge über
den Kopfteil 19 des Endoskopschaftes 11 hinaus. Im Bereich des Okular 18
ist
ein Hebel 20 angelenkt, dessen freies Ende scherenartig mit dem Arm 11 eines Verstellhebels
22 gelenkig verbunden ist, der seinerseits am Führungsschlitten 17 angelenkt ist
und als Verstellgriff 23 ausgebildet ist. Bei Betätigung des Griffhebels 22 gegenüber
einem Ansatz 24 am Okular wird der Führungsschlitten 17 in Längsrichtung des Sehrohres
bewegt.
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Der Schlingenträger besteht aus zwei parallel zueinander laufenden
rohrförmigen Stäben lo und 11, die am Sehrohr geführt und miteinander verbunden
sind, und die an ihren distalen Enden die erwähnte Draht schlinge 12 tragen.
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Gemäß der Erfindung ist in dem linken rohrförmigen Stab 11 ein isolierter
Elektrodendraht 1 und in dem rechten Rohr 10 der isolierte Elektrodendraht 2 angeordnet,
wie der Fig. 3 zu entnehmen ist.
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Im Bereich des distalen Endes des Sehrohres ist der Schlingenträger
11 mit einem Führungsteil 14 in Form einer Hülse versehen, die das Sehrohr umschließt
und sich an der Innenwandung des Endoskopschaftes abstützt.
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Der verbleibende Innenraum innerhalb des Endoskopschaftes 16 dient
als Spülkanal.
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Das Führungsteil 14 ist im Bereich des Spülmittelkanals mit einer
düsenartigen Verengung 27, siehe Fig. 2, versehen, durch das das Spülmittel auf
die Schlinge 12 zur Reinigung derselben gespritzt werden kann. Im Kopfteil 19 des
Endoskopschaftes ist je ein Anschlußstutzen mit einem Hahn 26 und 28 für den Zu-
und Abfluß des Spülmittels angeordnet.
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Die in den Fig. 1 und 2 nicht dargestellten zum Beispiel 0,5 mm starken
isolierten Elektroden-Drähte 1 und 2 in den erwähnten Rohren 10 und 11 enden oben
an dem Stecker 25.
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Fig, 3 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der Schlinge 12 stark
vergrößert. Auf die beiden parallel zueinander verlaüfenden Gewindegänge 5 und 6
des Isolierkörpers 4, siehe auch Fig. 5, sind die hier nicht isolierten Elektroden
1 und 2 so gewickelt, wie dies in Fig. 5 deutlich dargestellt ist. Die linke Elektrode
1 endet somit am rechten Ende und umgekehrt die rechte Elektrode 2 am linken Ende
im Bereich des Rohres 11.
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Fig. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform, bei der der Isolierkörper
3 eine in etwa gabelförmige Ausbildung aufweist, der die beiden Elektroden 1 und
2 im Abstand a voneinander hält und teilweise umschließt, jedoch den Bereich in
der größten Annäherung der beiden Elektroden 1 und 2 für die Funkenbildung freiläßt.
Der Isolierkörper 3 und die Elektroden 1 und 2 bilden zusammen eine Schlinge 12
ebenso wie bei der Ausführungsform nach Fig. 3.
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Fig. 5 zeigt die Ausführungsform nach Fig. 3 demgegenüber stark vergrößert.
Der Durchmesser d des Isolierkörpers 4 kann zum Beispiel 1 mm betragen, während
der Durchmesser der Elektroden-Drähte 1 und 2 zum Beispiel o,5 mm betragen kann.
Beide parallel zueinander verlaufende Gewindegänge 5 und 6 haben die gleiche Steigung
h, weil sonst die Gewindegänge ineinander laufen würden. Der Abstand derselben zueinander
in axialer Richtung ist a und entspricht dem erwähnten geringen Abstand zwischen
den Elektroden 1 und 2. Hierbei handelt es sich um die Mitten der Elektroden-Drähte.
Die beiden einander nächsten Punkte der Oberfläche der Elektroden liegen noch wesentlich
näher, wie man sieht. Auf diese Weise lassen sich sehr
geringe
Abstände der Elektroden 1 und 2 voneinander mit Sicherheit verwirklichen, da die
Elektroden-Drähte in den Gewindegängen 5 und 6 mit Sicherheit gehalten sind und
sich nicht verschieben können. In Fig. 5 ist nur ein kurzes Stück der Schlinge 12
dargestellt, die gemäß Fig. 3 entsprechend dem Volumen des Endoskopschaftes 16 zumindest;teilweise
kreisförmig gebogen ist. Das isolierende Kunststoffmaterial, aus dem der Isolierkörper
4 besteht, zeigt zwar die erforderliche Festigkeit, läßt sich jedoch, zumindest
im warmem Zustand, in die Form nach Fig. 3 bringen. Der Isolationskörper 4 oder
3 hat nicht nur die Aufgabe, die dünnen Elektroden-Drähte 1 und 2 im Abstand zueinander
zu halten und gegeneinander zu isolieren, sondern gewährleistet auch die erforderliche
Stabilität des Gebildes. Dabei können die Drähte 1 und 2 auch noch wesentlich dünner
sein, zum Beispiel o,1 mm stark. Dadurch ist ein guter Schnitt gewährleistet und
auch eine hohe Stabilität bei Klemmschnitten, beim Fassen von Gewebestücken und
auch beim stromlosen Schaben.
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In Fig. 5 sind die beiden Gewindegänge 5 und 6 als Trapez-Gewinde
ausgebildet, was bevorzugt ist, damit ein möglichst großer Teil der Elektroden-Drähte
1 und 2 freiliegt.
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Fig. 6 zeigt einen Drehstahl 7, mit dem die Gewindegänge 5 und 6 nach
Fig. 5 des Isolierkörpers 4 hergestellt werden können. Dies--erfolgt auf einer kleinen
Drehbank, wie sie in der Uhren-Industrie üblich sind Hierbei ist ein Vorschub h
= 2Xa.zu wählen, dadurch ergibt sich eine völlig gleichmäßige Anordnung der beiden
verschiedenen voneinander getrennten Gewindegänge 5 und 6 zur Aufnahme der beiden
Elektroden-Drähte 1 und 2.
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Hierzu sind die beiden-Schneidspitzen 8 und 9 im Abstand a voneinander
angeordnet und entsprechend den beabsichtigten Gewindegängen ausgebildet.
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Die Erfindung ist nicht auf die erwähnten Auführungsbeispiele beschränkt,
insbesondere kann die Form des Isolierkörpers 3 oder 4 auch noch ganz anders gewählt
werden, es kommt lediglich darauf an, daß die Elektroden 1 und 2 in delm gewünschten
gerL¢n Abstand a voneinander durch den Isolierkörper gehalten werden. Dadurch wird
das bipolare Schneiden ermöglicht.