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Vorrichtung zur lösbaren Verbindung von Formularsätzen Gegenstand
der Erfindung ist eine Vorrichtung zur lösbaren Verbindung von Formularsätzen zu
einer fortlaufenden Formularbahn durch Herstellen einer in Transportrichtung wirksamen
Verbindung eines Endstückes eines Formularsatzes mit dem Anfangsstück eines neuen
Formularsatzes, wobei quer zur Transportrichtung angeordnete Lochungen der einzelnen
Formularsätze zur paßgerechten Zusammenführung derselben dienen.
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Es sind vorgerichtete und schreibfertige Formularsätze bekannt, die
entweder aus einem Originalblatt und einem Kopierblatt mit zwischengelegtem Kohlepapier
oder aus einem Originalblatt und mehreren Kopierblättern mit zwischengelegten Kohlepapieren
bestehen. Ein solcher Formularsatz ist im allgemeinen die Aneinanderreihung einzelner
Formulare, die entweder durch Trennperforationen oder sonstige Transport- oder Verbindungslochungen
voneinander getrennt sind. Diese Formularsätze wurden geschaffen, um die Einzelformulare
z. B. durch einen Schnelldrucker einer datenverarbeitenden Anlage in ununterbrochener
Folge, d. h. ohne Unterbrechung des Maschinenbetriebs, bedrucken zu können. Allgemein
werden diese bedruckten Formularsätze im Leporelloverfahren abgelegt, so daß nach
Aufschneiden der Formularsätze entlang den Faltkanten Einzelformulare mit entsprechender
Anzahl Kopien entstehen.
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Bei den immer schneller arbeitenden Druckeinrichtungen, insbesondere
bei den datenverarbeitenden Anlagen, ist die fortgesetzte Zuführung neuer Formularsätze
ein echtes Zeitproblem. Es ist daher erwünscht, die Möglichkeit zu haben, kurz vor
dem Ende eines Formularsatzes das Ende desselben mit dem Anfang eines neuen Formularsatzes
zu verbinden, so daß eine Formularbahn entsteht, die fortlaufend und ohne Störung
durch eine Druckeinrichtung gefördert werden kann. Für die Durchführung derartiger
Verbindungen zweier Formularsätze sind verschiedene Maßnahmen bekanntgeworden. Eine
der Maßnahmen ist z. B. das Aufkleben der Formularsätze auf ein durchgehendes Transportband.
Abgesehen von der Umständlichkeit einer solchen Maßnahme war keine Gewähr dafür
gegeben, daß die gegenseitige Lage der Formularsätze zueinander richtig ist. Es
sind ferner durch die deutsche Patentschrift 628 866 Verfahren und Vorrichtungen
zur lösbaren Verbindung von Blättern und Bahnen bekannt, wobei die herangeführten
Bahnen an den Verbindungsstellen Lage für Lage durch zweckmäßig abgestumpfte, kegelförmige
Werkzeugspitzen oder durch längliche, stumpfe Schneiden ein- oder mehrreihig in
Abständen eingeprägt oder durchstoßen und die hierbei an der Rückseite der Lage
gebildeten Stoffkegel oder Grate in die kraterförmigen oder länglichen Vertiefungen
der vorhergehenden Stofflage gepreßt und gegebenenfalls in die unteren Stofflagen
einseitig hineingestaucht und verankert, wobei durch die Werkzeugspitzen oder Kanten
oder durch andere Einrichtungen gleichzeitig Leimspuren in die Vertiefungen eingebracht
werden, die zum Verleimen der Stoffkegel der letzten Lage mit dem Stoff der vorhergehenden
Lage dienen. Dieses Verfahren ist zur Verbindung aufeinanderliegender Bahnen gedacht;
eine Zugkraftübertragung, wie sie bei der gestellten Aufgabe erforderlich ist, kann
nur in geringem Umfang stattfinden.
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Durch die österreichische Patentschrift 216 026 ist ein Endlosformularsatz
bekannt, bei dem die Verbindung durch Kleben hergestellt wird und zur Ausrichtung
beim Zusammenfügen sich in Kopf- und Fußteil der Einzelformulare Löcher befinden,
durch die Paßstifte gesteckt werden können. Abgesehen
davon, daß
ein solcher Klebevorgang mit vorhergehender Einführung von Paßstiften zur schnellen
Verbindung von Bahnen oder Formularen, wie sie bei modernen Schnelldruckern erforderlich
ist, nicht geeignet ist, handelt es sich hierbei um eine unlösbare Verbindung, d.
h., eine Trennung der Bahnen oder Formulare ist nur durch Abreißen z. B. entlang
einer Perforation möglich.
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Weiterhin ist durch die deutsche Patentschrift 1091849 ein
Verfahren bekannt, bei dem in die Ränder der untersten oder obersten Lage durch
Einschnitte gebildete Zungen durch die zungenlos vorgelochten Satzlagen hindurchgestoßen
und umgeknickt werden. Dieses Verfahren ergibt keine Verbindung, die den z. B. beim
Papiertransport in Druckmaschinen auftretenden Zugkräften Widerstand leisten könnte.
Außerdem bedingt dieses Verfahren eine unterschiedliche Vorbehandlung der zu verbindenden
Lagen, so daß nur festgelegte Formularsätze derart herstellbar sind.
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Die bis jetzt zur Verbindung von Bahnen und Formularen vielfach benutzten
Metallhalter oder Klammern sind unbefriedigend, da bei Durchgang einer solchen Verbindung
durch die Druckeinrichtung die Gefahr besteht, daß die Drucktypen beschädigt werden
oder sonstige mechanische oder elektrische Schwierigkeiten entstehen.
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Mit der Vorrichtung gemäß der Erfindung sollen die genannten Schwierigkeiten
und Nachteile, die bei Verbindung zweier Formularsätze miteinander auftreten, beseitigt
werden und gleichzeitig eine klebefreie und paßgerechte Verbindung geschaffen werden,
die einfach und wirtschaftlich vorteilhaft ist.
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Diese Vorrichtung ist bei Formularsätzen mit quer zur Transportrichtung
angeordneter Lochreihe dadurch gekennzeichnet, daß eine Laschenformplatte mit ihren
der Lochteilung und dem Lochdurchmesser der Formularsätze angepaßten, in einer Reihe
angeordneten Ansätzen zur Aufnahme eines aus elastischem Material bestehenden Verbindungsstreifens
mit vorgestanzten aufspreizbaren Verbindungslaschen sowie der mit den Lochungen
deckungsgleich übereinandergelegten Formularsätzen dient und eine entsprechend ausgebildete,
über die Laschenformplatte geführte Andrückrolle zur Herstellung der Verbindung
zwischen den Formularsätzen die Verbindungslaschen des elastischen Verbindungsstreifens
durch die Ansätze der Laschenformplatte in die Lochungen der Formularsätze eindrückt.
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Gemäß der Erfindung richten sich dabei die zwischen die Ansätze der
Formplatte gepreßten Verbindungslaschen auf und können mit Hilfe derselben in die
Verbindungslochungen der Formularsätze eingeführt werden. Infolge der Eigenelastizität
der Verbindungslaschen gehen nach Entfernen der Formplatte die die Formularsätze
überragenden Verbindungslaschen in ihre ursprüngliche Lage zurück, erfassen dabei
die Formularsätze und stellen somit eine paßgerechte Verbindung zwischen den Formularsätzen
und dem elastischen Verbindungsstreifen her.
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Der Verbindungsstreifen entspricht der Breite der Formularsätze und
besteht aus elastischem Kunststoffmaterial, das für diese Zwecke besonders geeignet
ist und beim Durchgang durch eine Druckeinrichtung keinerlei Störung veranlaßt.
Die Verbindungslaschen sind hinsichtlich ihrer Lage so angeordnet, daß sie quer
zur Transportrichtung der Formularsätze aufspreizbar sind. Der aus elastischem Kunststoffmaterial
hergestellte Verbindungsstreifen ergibt zusammen mit den aufspreizbaren Verbindungslaschen
die Möglichkeit, zwei Formularsätze über geeignete Lochungen miteinander so zu verbinden,
daß die gegenseitige Lage der Formularsätze zueinander paßgerecht ist, wobei die
Lage sämtlicher Verbindungslaschen so gewählt ist, daß sie einer maximalen Beanspruchung
der Formularbahn in Transportrichtung standhalten.
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Weitere Merkmale der Erfindung sind den Ansprüchen zu entnehmen.
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In der nachfolgenden Beschreibung wird an einem Ausführungsbeispiel
die Vorrichtung gemäß der Erfindung zur Verbindung zweier Formularsätze an Hand
der Zeichnungen näher erläutert. In diesen zeigt F i g.1 eine schaubildliche Darstellung
einer mit der Vorrichtung gemäß der Erfindung durchgeführten Verbindung zweier Formularsätze
miteinander, F i g. 2 den Querschnitt nach Linie 2-2 der F i g.1, F i g. 3 die Arbeitsweise
der Vorrichtung mit dem Verbindungsstreifen und den beiden übereinander angeordneten
Formularsätzen, F i g. 4 einen Teil einer Formplatte mit einem Teil eines auf die
Formplatte gedrückten Verbindungsstreifens.
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Als Ausführungsbeispiel sind in F i g. 1 das Ende und der Anfang zweier
Mehrfachformularsätze 10 und 11 gezeigt, die gemäß der Erfindung so miteinander
verbunden sind, daß in Pfeilrichtung (F i g. 1) eine fortlaufende Formularbahn entsteht.
Zur besseren Veranschaulichung sind sogenannte Dreifachformularsätze gezeigt, von
denen das erste ein Originalblatt 12, das nächste ein Kohlepapier 13 und das letzte
ein Kopierblatt 14 ist. An Stelle des Dreifachformularsatzes könnte ebensogut
ein Formularsatz treten, der mehr als drei Papierlagen umfaßt, ebensogut kann aber
auch ein sogenannter Einfachformularsatz Verwendung finden.
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Jeder Mehrfachformularsatz 10 und 11 besitzt an seinen Abschlußkanten,
d. h. an seiner Anfang- und Endkante quer zur Transportrichtung (Pfeilrichtung in
F i g. 1) eine Reihe von Lochungen 15, 16 (F i g. 1). Zur Verbindung der beiden
Mehrfachformularsätze wird das Anfangsstück des neuen unbeschriebenen Formularsatzes
mit dem Endstück des in Benutzung befindlichen Formularsatzes so überlappt, daß
die Lochreihen der beiden Formularsätze sich decken. Die eigentliche Verbindung
der beiden Formularsätze erfolgt durch einen klebefreien Verbindungsstreifen 17
(F i g. 3), der sich über die Lochreihe der beiden zusammengeführten Formularsätze
10 und 11 erstreckt (F i g.1 und 2). Dieser Verbindungsstreifen 17 besteht aus geeignetem
elastischem Material, vorzugsweise Kunststoffmaterial, das in Form stärkerer Folien
handelsüblich ist. Zur Verbindung der Formularsätze dient ein einziger Verbindungsstreifen,
der mehrere in einer Reihe liegende Lochungen 18 aufweist. Diese Lochungen 18 sind
im Durchmesser etwas größer als die mit diesen Lochungen deckungsgleichen Lochungen
15 der Formularsätze (F i g. 2). Zwischen diesen Lochungen befinden sich halbkreisförmig
vorgeschlitzte Verbindungslaschen 19, die den Lochungen 16 der Formularsätze zugeordnet
sind.
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Zur Verbindung der im Ausführungsbeispiel aufgeführten Mehrfachformularsätze
wird der Verbindungsstreifen 17 so unter die beiden sich überlappenden Mehrfachformularsätze
gelegt, daß die Lochungen
der Formularsätze 15,16 sich mit den
Lochungen 18 bzw. vorgestanzten Verbindungslaschen 19 decken. Der elastische Verbindungsstreifen
17 hat die Aufgabe, durch seine Verbindungslaschen die beiden Formularsätze so zusammenzuhalten,
daß eine fortlaufende Formularbahn entsteht und gleichzeitig eine paß- und registergerechte
Anordnung der Formulare zueinander gewährleistet ist. Um die vorgestanzten Verbindungslaschen
für die Verbindung zur Wirkung zu bringen, wird vorteilhafterweise eine Laschenformplatte
20 sowie eine Andrückrolle 21 (F i g. 3 und 4) benutzt. Die Laschenformplatte
20 (F i g. 3) weist in einer Reihe liegende, senkrecht stehende halbkreisförmige
Ansätze 22 auf, die eine solche Teilung zueinander besitzen, daß jeweils zwei Ansätze
22 einer Lochung 18 bzw. einem Verbindungslaschenpaar 19 des Streifens 17 zugeordnet
sind. Das zweite geeignete Werkzeug ist die Andrückrolle 21, deren Mantelfläche
der Maßteilung der Ansätze 22 der Laschenformplatte 20 entsprechende
Ausnehmungen 23 hat. Die Andrückrolle 21 wirkt mit der Laschenformplatte 20, einem
Zahnstangentrieb ähnlich, zusammen. Beim Gleiten der Andrückrolle 21 über die Laschenformplatte
20 legen sich die durch die Vertiefungen am Umfang der Andrückrolle gebildeten Zähne
zwischen die Ansätze 22 der Laschenformplatte.
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Mit Hilfe dieser beiden erläuterten Werkzeuge spielt sich der Vorgang
zur Verbindung der Mehrfachformularsätze in folgender Weise ab: Zunächst wird der
Verbindungsstreifen 17 so auf die Laschenformplatte gelegt, daß die Lochungen 18
desselben zwei einander gegenüberliegende Ansätze 22 der Laschenformplatte 20 umfassen.
Wird nunmehr der Verbindungsstreifen mit Hilfe der Andrückrolle 21 auf die Laschenformplatte
gewalzt, drücken die den Verbindungslaschen 19 zugeordneten Ansätze 22 der Laschenformplatte
diese aus dem Streifen 17 heraus und stellen diese aufrecht, wobei die Grundlinie
der halbkreisförmigen Verbindungslasche 19 die feste Verbindung mit dem Streifen
17 bildet. Da bei diesem Andrückvorgang die den Lochungen 18 zugeordneten Ansätze
22 ohne Störung durch diese Lochungen hindurchtreten können, liegt am Ende des Antriebvorganges
der Verbindungsstreifen 17 plan auf der Laschenformplatte 20 auf. Anschließend wird
aufeinanderfolgend das Endstück des Mehrfachformularsatzes 10 bzw. das Anfangsstück
des Mehrfachformularsatzes 11 auf die Laschenformplatte aufgelegt und jeder Satz
für sich mit Hilfe der Andrückrolle gegen den Verbindungsstreifen gepreßt. Mit diesem
Vorgang werden die aufgerichteten und infolge ihrer Elastizität unter gewisser Spannung
stehenden Verbindungslaschen 19 durch die zugeordneten Lochungen 16 der Formularsätze
hindurchgeführt, wobei die Enden derselben die Formularsätze etwas überragen. Sobald
nunmehr die Laschenformplatte 20 mit ihren Ansätzen 22 zurückgezogen wird, haben
die Verbindungslaschen 19 infolge ihrer Elastizität das Bestreben, durch Aufspreizen
in ihre ursprüngliche Lage zurückzukehren. Die Verbindungslaschen drücken dabei
gegen die Innenkante der Verbindungslochungen 16 der Formularsätze und halten dadurch
die einzelnen Lagen der Mehrfachformularsätze so zusammen, daß keine gegenseitige
Verschiebung mehr zwischen den miteinander verbundenen Formularsätzen stattfinden
kann. Durch die Elastizität des Materials für den Verbindungsstreifen 17 wird eine
sicher wirkende Verbindung zwischen dem Verbindungsstreifen und den Formularsätzen
erreicht, wobei die Wirkung der quer zur Transportrichtung der Formularsätze aufgespreizten
Verbindungslaschen 19 beim Durchgang derselben durch die Druckeinrichtung erhöht
wird. Infolge der beim Anpressen des Verbindungsstreifens 17 gegen die Laschenformplatte
20 entstehenden halbröhrenförmigen Form der Verbindungslasche 19 in Richtung
der maximalen Beanspruchung, d. h. in Transportrichtung der Formulare, wird außerdem
nicht nur eine günstige Materialausnutzung, sondern auch eine maximale Unempfindlichkeit
gegen Versagen des Verbindungsstreifens bzw. der Verbindung erreicht.
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Für eine etwas schnellere Arbeitsweise könnte z. B. ein Verbindungsstreifenauswerfer,
eine Andrückrolle, ein radförmiger Laschenformer sowie ein Schneidmesser miteinander
kombiniert werden. Durch eine entsprechende Nut für die Einführung der Formularsätze
könnte mit einem solchen kombinierten Werkzeug der Verbindungsvorgang zwischen Verbindungsstreifen
bzw. Verbindungslasche mit den Formularsätzen in einem Arbeitsvorgang erledigt werden.