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Absaugvorrichtung zum Entfernen von Flocken od. dgl. von Putzwalzen
oder Putztüchern an Spinnereimaschinenstreckwerken Die Erfindung betrifft eine Absaugeinrichtung
zum Entfernen von Flocken od. dgl. von Putzwalzen oder Putztüchern, welche an einem
oder mehreren Riffelzylindem eines Spinnereimaschinen-Streckwerkes durchgehend über
ein Stanzenfeld anliegen.
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Eine im Spinnereibetrieb sehr störende Erscheinung ist es, daß bei
den Spannmaschinen, insbesondere bei den Vorspinnmaschinen, die Riffelzylinder bzw.
die Druckroller der Streckwerke sehr schnell verschmutzen. Der ständig anfallende
Faserflug bildet schon nach kurzer Zeit störende Ansammlungen in Form von Batzen
vor dem Riffelzylinder oder Wikkeln auf den Riffelwalzenhälsen. Letztere Erscheinnung
tritt besonders unangenehm bei den Vorspinnmaschinen auf, bei denen bekanntlich
das das Streckwerk verlassende Fadenbündel noch sehr stark aufgelockert ist, und
demgemäß eine erhebliche Menge an Flocken und Faserflug anfällt.
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Zur Entfernung des Faserflugs von den Streckwerkswalzen ist es bekannt,
für die Walzen sich über das ganze Stanzenfeld erstreckende, seitlich im Stanzenrahmen
gelagerte Putzwalzen oder Putzbretter vorzusehen, die an den Riffelzylindern anliegen.
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Diese mechanischen Abstreiforgane haben sich jedoch nur teilweise
bewährt, da auch sie schon nach kurzer Zeit selbst verschmutzen, wodurch eine weitere
wirksame Säuberung der Streckwerkswalzen unterbleibt.
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Man hat daraufhin versucht, die Streckwerkswalzen pneumatisch zu säubern.
Man ging dabei von den bekannten Absaugorganen (z. B. USA.-Patent 2 719 334) sowie
von den bekannten Fadenbruchabsauganlagen (z. B. belgisches Patent 529 676) aus.
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Man gelangte dabei zu einer Lösung, wie sie z. B. aus der schweizerischen
Patentschrift 282 694 bekannt ist: Von einem sich längs innerhalb der Textilmaschine
erstreckenden Absaugkanal treten senkrecht nach vorn sogenannte Absaugfinger, deren
vordere Saugdüse jeweils den das Streckwerk verlassenden Fäden zugeordnet ist. Auf
diesen Saugfingern sind mechanische Abstreiforgane, beispielsweise kleine Putzwälzchen
vorgesehen, die den Faserflug vom Riffelzylinder abnehmen und in einen ihnen zugeordneten,
im Lagerblock des Wälzchens angeordneten Saugkanal fördern. Aber auch diese Reinigungsvorrichtung
für Streckwerke wirkt nicht gut genug, da sich namentlich auf den Riffelhälsen dicke
Wickel bilden, die von der bekannten Reinigungsvorrichtung nicht entfernt werden
können.
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Erfindungsgemäß werden die Nachteile der bekannten Vorrichtung dadurch
behoben, daß der sich über das ganze Stanzenfeld erstreckenden unfaufenden Putzeinrichtung
(Putzwalze oder Putztuch) ein diese über ihre gesamte Länge absaugendes Rohr zugeordnet
ist, welches gegebenenfalls in, bei Einzelabsaugdüsen, bekannter Weise an- und abschwenkbar
ist.
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Im Gegensatz zu den bekannten Einrichtungen geht die Erfindung also
von der lokalen Reinigung der Streckwerkswalzen ab. Statt dessen wird den Streckwerkswalzen
in bekannter Weise ein sich über das ganze Stanzenfeld erstreckendes umlaufendes
Reinigungsorgan zugeordnet und dieses Reinigungsorgan über die ganze Länge abgesaugt.
Das parallel angeordnete Absaugrohr weist dann einen sich über die gesamte Länge
der abzusaugenden Putzwalze erstreckenden Schlitz auf, durch den durch die an das
Rohr angeschaltete Absaugeinrichtung Luft in hoher Geschwindigkeit eingeführt wird,
die den auf der Putzwalze befindlichen Faserflug durch den Schlitz in das parallele
Rohr und dann später zu einer zentralen Sammelstelle, beispielsweise einen zentralen
Filterkasten, führt.
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Um die Luftgeschwindigkeit im Schlitz des erfindungsgemäßen Rohres
groß zu halten, ist es zweckmäßig, den Schlitz möglichst schmal zu machen und das
Absaugrohr der Putzwalze in einem von Berührung mit den Riffelwalzen freien Umfangsbereich
zuzuordnen.
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Auch die Maßnahme, das Rohr zur Putzwalze an-und abschwenkbar zu gestalten,
hat sich als sehr zweckmäßig erwiesen, damit beim Wiederanknüpfen eines gegebenenfalls
gebrochenen Fadens und ähnlicher Manipulationen der Arbeiter durch das vorhandene
Saugrohr nicht behindert wird.
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Eine weitere zweckmäßige Ausbildung der Erfindung ist es nun, eine
intermittierend arbeitende Stillsetzvorrichtung für die Putzwalze vorzusehen. Eine
solche Maßnahme ist zwar für sich allein vielfach bekannt
(deutsche
Patentschrift 609 142, USA.-Patentschrift 2 787 811, USA.-Patentschrift 2 362 782),
jedoch ist die Kombination dieser bekannten Maßnahme mit einem die Putzwalze gemäß
der Erfindung auf der gesamten Länge absaugenden Absaugrohr neu. Denn dadurch, daß
die den abgestreiften Faserflug tragende Putzwalze periodisch vor dem Saugschlitz
des parallelen Rohres stillhält, kann der Faserflug hierdurch vom Saugrohr durch
jeweils relativ lange Einwirkung sehr gründlich erfaßt werden. Dieser Vorteil kommt
zu dem bekannten Vorteil hinzu, daß durch unterschiedliche Umfangsgeschwindigkeit
zwischen Putzwalze und zu säubernder Streckwerkswalze der Faserflug besonders vorteilhaft
durch die Putzwalze abgestreift wird.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben.
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Die dargestellte Figur zeigt einen Schnitt durch ein Streckwerk einer
Vorspinnmaschine mit zugeordnetem Absaugrohr gemäß der Erfindung.
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Die Putzwalze 1 wird in bekannter Weise durch die entsprechend gestalteten
Putzwalzenfedern 2 von unten an die zugehörigen beiden Riffelwalzen 3 angedrückt.
Die obere Putzwalze I' liegt im wesentlichen durch Eigengewicht auf den beiden korrespondierenden
Druckrollern 3', welche über den genannten Riffelwalzen 3 angeordnet sind, auf,
wobei in üblicher Art die Lagerung der Putzwalze 1' eine Sicherung gegen Wegrollen
besitzt. Die Putzwalzen 1 und 1' werden durch Berührung der hier zylindrischen
Riffelwalzen 3 bzw. der Druckroller 3' angetrieben. Die Putzwalze 1 besitzt, unverdrehbar
gegenüber der Putzwalze, ein Sperrad 4, das mit einer Sperrzunge 5, welche etwa
über die Schraube Il einjustierbar sein kann, zusammenarbeitet. Die Sperrzunge 5
sitzt fest an einem rippenartigen Steg oder Hebel 6, der, etwa um die Einlaufwalze
3", in gewissem Umfang schwenkbar ist. Entsprechend besitzt die obere Putzwalze
1' ein Sperrad 4' mit Sperrzunge 5', welche ebenfalls justierbar an dem Steg oder
Hebel 6 etwa durch Verschraubung 11' befestigt ist.
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Unterhalb der Putzwalze 1 ist sodann das erfindungsgemäße Saugrohr
10 zu erkennen. Es befreit die Putzwalze 1 in einem Bereich von den anhaftenden
Fasern oder Faserflug, welcher nicht in Berührung mit den Riffelwalzen 3 steht.
Es ist zu erkennen, wie der Faserflug durch den Saugschlitz 10' in den Innenkanal
10 des Saugrohres eintritt und dann über ein Zentralrohr der zentralen Sammelstelle
zugeführt wird. Es ist weiterhin erkenntlich, wie, um die Luftgeschwindigkeit groß
zu halten, der Saugschlitz eine engste Stelle nahe der zu säubernden Putzwalze aufweist.
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Auch die obere Putzwalze I' kann mit einer dann entsprechend oben
liegenden Absaugeinrichtung versehen werden, was der übersichtlichkeit halber jedoch
nicht dargestellt ist.
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Die intermittierend arbeitende Stillsetzvorrichtung für die Putzwalze
besteht im Ausführungsbeispiel nun aus dem Nocken 7, welcher in geeigneter Weise
fest an einer Riffelwalze 3 sitzt, sich also mit der Riffelwalze 3 dreht und somit
periodisch den Hebel 6 anhebt und wieder absinken läßt. Der Nocken 7 wird gebildet
aus einer die Riffelwalze 3 ganz oder teilweise umspannenden Feder, welche eine
entsprechende Aufbiegung oder Nase besitzt. Die Festspannwirkung der Feder verhindert
eine Verdrehung gegenüber der Riffelwalze. Der Hebel 6 besitzt dann eine einstellbare
Federzunge 8, welche im Endbereich 8' gekrümmt ist, und zwar so, daß sie die Einlaufwalze
3" in einem glatten Umfangsbereich, dem Zylinderhals, federnd pressend umschlingt.
Dadurch wird von der sich drehenden Einlaufwalze 3" eine Reibungskraft auf der Federzunge
8 übertragen, so daß der Hebel 6 entgegen dem Uhrzeigersinn nach unten und somit
auf die Riffelwalzen 3 gedrückt wird. Gegen diese niederdrückende Kraft hebt von
Zeit zu Zeit der Nocken 7 den Hebel 6 im Uhrzeigersinn an, bis dieser nach Durchgang
des Nockens 7 wieder nach unten gedrücltt wird.
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Es sei erwähnt, daß bei der Verwendung von sogenannten Kantenwalzen,
das sind Walzen, die nicht zylindrisch sind, sondern statt dessen durch mehrere
Konkavflächen begrenzt werden, das erfindungsgemäße Absaugrohr entsprechend gesteuert
abschwenkbar ausgebildet sein muß, damit in den durch die Verwendung der intermittierend
wirkenden Stillsetzvorrichtung jeweils periodisch folgenden Schalt-oder Steuerzeiten
die Konkavflächen in möglichst enge Berührung mit dem Absaugschlitz gelangen.