DE417680C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung kotonisierter Bastwolle - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung kotonisierter Bastwolle

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DE417680C
DE417680C DEP46368D DEP0046368D DE417680C DE 417680 C DE417680 C DE 417680C DE P46368 D DEP46368 D DE P46368D DE P0046368 D DEP0046368 D DE P0046368D DE 417680 C DE417680 C DE 417680C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01BMECHANICAL TREATMENT OF NATURAL FIBROUS OR FILAMENTARY MATERIAL TO OBTAIN FIBRES OF FILAMENTS, e.g. FOR SPINNING
    • D01B9/00Other mechanical treatment of natural fibrous or filamentary material to obtain fibres or filaments

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Spinning Or Twisting Of Yarns (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung kotonisierter Bastwolle. Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung kotonisierter Bastwolle, durch welches bezweckt und erreicht wird, kotonisierte Bastwolle allein, oder mit Baumwolle gemischt mit den gebräuchlichen Spinnmaschinen der Baumwollspinnerei bis zu den feinsten Garnnummern (bis zu 2o engl.) zu verspinnen, um daraus Gewebe herzustellen, welche sich den reinen gegenüber durch den ansprechenden Charakter des Hall)-leinen auszeichnen.
  • Jahrelange Versuche haben ergeben, daß bei der Herstellung kotonisierter Bastwolle es durch die chemische Aufschließung des Fasergutes allein nicht gelingt, eine solche Zerlegung in Einzelzellen herbeizuführen, die später die Verspinnung auf den gebräuchlichen Spinnmaschinen auch für Feingarnnummern gestattet. Vielmehr haften die Zellen auch bei ziemlich kräftigem Aufschließen noch verhältnismäßig fest aneinander und lassen sich durch die bisher bekannten Aufschließungsverfahren schwer voneinander lösen. Der Erfindung liegt nun die Erkenntnis zugrunde, daß das gewünschte Ergebnis nur durch eine geeignete mechanische Bearbeitung der durch Aufschließung kotonisierten Faser möglich ist. durch welche die einzelnen Zellen ohne die Gefahr ihrer Zertrümmerung genügend izn Verbande gelöst werden können.
  • Gemäß der Erfindung wird das aufgeschlossene Faservlies einem mechanischen Streckvorgang unterworfen, bei welchem die Streckweite gleich @Icr durchschnittlichen natürlichen Länge der Elementarzellen ist. Als Vorrichtung zur Ausführung dieses Verfahrens kann entweder eine solche dienen, bei welcher das Verziehen durch ein Streckwerk mit zwei oder mehreren Walzenpaaren reit untereinander in Zahneingriff stehenden ge.. riffelten Walzen vorgenommen wird, wobei entsprechend der Z"orschrift des Verfahrens die Entfernung der Iilemnistellen der Riffelwalzen der Zellenlänge des Faservlieses entspricht, oder eine solche Vorrichtung, bei der eine schaltweise bewegte, mit beweglichen Leisten ausgerüstete Walze vorgesehen ist, auf welcher das Faservlies im Ruhezustande an zwei um die Zellenlänge voneinander entfernten Stellen festgehalten wird, während es zwischen den Klemmpunkten durch ein Druckscheit durchgebeult wird.
  • Streckvorgänge sind sowohl in der Baumv@ollspinnerei wie in der Flachsspinnerei behannt, in der ersteren zum Verstrecken der Kartenbänder, wodurch einerseits ein Parallellegen der Baumwolleinzelzellen bewirkt v-ird, andererseits durch wiederholtes Verstrecken und Dublieren, ein Egalisieren der hardenbänder, (.I. h. ein Ausgleich der ver-:,chieden (licken Stellen, um im Spinnprozeß reinere und gleichmäßigere Fäden zu erhalten. In gleicher Weise ist auch in der Baum-<<: ollspinnerei ein Verstrecken des Vorgarnes in) Spinnprozeß gebräuchlich, um ein feineres Garn zu erzielen. In der Flachsspinnerei wird die Verstreckung als \'orgarnverstreckung seit langem angewendet. Hierbei hat (las Strecken die Aufgabe, weniger ein Parallellegen und Gleichrichtern der Fasern zti erzielen als vielmehr durch gegenseitiges Verziehen der Einzelzellen (las Ausspinnen des Vorgarnes zu einem feineren Fertiggarn zu erningliclien.
  • 1n beiden Fällen, sowohl dein der Baum-«-ollspinnerei als auch (lern der Flachsspinnerei, ist (las Strecken so durchzuführen, daß zwar eine gegenseitige Verschiebung der Einzelzellen oder auch dei- "Zellenbündel erfolgt, (laß aber keinesfalls die Verstreckung eine vollständige Trennung der "Zellen bzw. eine Lösung im Verbande, eire Auseinanderziehen, bewirkt. Es handelt sich eben hier nicht um lockere, unbearbeitetes Rohfaserrnaterial, sondern um ein Zwischenstadium des Spinnprozesses, sei es am Kardenband, sei es am Vorgarn. Hierbei würde ein vollständiges Auseinanderziehen der Zellen ein Abreißen bewirken und damit den kontinuierlichen Spinnprozeß unterbrechen.
  • Ferner ist ein Verfahren zur Verfeinerung auch von Bastfaserspinnstoffen bekannt, das im wesentlichen auf einem Streckvorgang beruht. Gemäß diesem Verfahren wird das abgeschälte und von Gummibestandteilen befreite Fasermaterial als Werg oder Hede in nassere "Zustande zwischen zwei oder mehreres Streckwalzenpaaren verstreckt. Die Vorrichtung besteht aus zwei oder mehreren Streckwalzenpaaren mit glatten Streckwalzen, zwischen denen das Fasermaterial auf einem Förderban(1 (Gummituch) hindurchgeht. Die Streckweite ist hierbei größer als die Länge der Elementarzellen. Durch diese Bearbeitung soll ein Verwickeln und Zerreißen des Fasermaterials beim Spinnprozeß vermieden werden. Durch ein solches Verfahren kann naturgemäß die gemäß der Erfindung beabsichtigte Wirkung nicht erzielt werden, eine solche mechanische Lösung der Einzelzellen kotonisierter Bastfasern aus ihrem Verband zti erreichen, wie sie durch die chemische Aufschließung nicht erreicht wurde, d. h. einen bisherigen Mangel bei der Herstellung kotonisierter Bastwolle zu beseitigen, welcher (las Verspinnen dieses Materials mit den gebrätichlichen Baumwollspinnmaschinen bis zu den feinsten Garnnummern verhinderte.
  • Die Erfindung wird durch die Zeichnung veranschaulicht, und zwar geben Abb. r und z im OOuerschnitt und in Vorderansicht eine beispielsweise Ausfiihrungsform eines Walzenstreckwerkes wieder.
  • Abb. 3 und .4 zeigen die Einwirkung des Streckwerkes auf die Zellen des Faserbündels. Abb. 5 bis 7 veranschaulichen ein weiteres Ausführungsbeispiel eines geeigneten Streckwerkes, und zwar sind Abb. 5 und 6 Teilschnitte, die (las Streckwerk in der Streck-und Ruhelage zeigen, während Abb. 7 ein Teillängsscliti.itt durch die Einrichtung gemäß Abb. 5 ist.
  • Das Fasergut wird in der üblichen Weise vorbehandelt und irre aufgeschlossenen feuchten Zustande als zusammenhängendes Vlies einem Streckwerk. zugeführt. Hierbei haften die einzelnen Zellen j mit ihren Enden etwa in der in Abb. 3 schematisch «-federgegebenen Weise fest aneinander.
  • Das Streckwerk kann beispielsweise ein Walzenstreckxverk sein, dessen erstes Walzenpaar a, h im Sinne der eingezeichneten Pfeile umläuft, und zwar mit etwas geringerer Geschwindigkeit als das zweite Walzenpaar c, d, das im gleichen Sinne kreist wie das erste. Die Walzen können an der Oberfläche geriffelt, geraubt oder mit einem geeigneten Überzuge versehen sein. Die Walzen sind in der üblichen Weise in Lagern e, f gelagert und stehen durch Zahngetriebe g, g miteinander in Verbindung, so daß jeweils die Walzen eines zusammengehörigen Paares sich gleichmäßig drehen. Die Walzenpaare wirken an linienförmigen Berührungsstellen auf das Vlies ein. Die Entfernung der Berührungsstellen der beiden Paare entspricht der natürlichen mittleren Zellenlänge der kotonisierten Faser. Infolge der etwas größeren Geschwindigkeit des vorderen Walzenpaares c, d wird ein sanfter Zu.- auf die Zellen des Vlieses ausgeübt. Es wird etwa eine Strecke .r-y des Fasernvlieses entsprechend dein Geschwindigkeitsunterschiede der Walzen auf eine Strecke .r'-t,' vergrößert. Da nun die Entfernung der Berührungspunkte der Zellenlunge entspricht, so können nicht die einzelnen Zellen zerrissen «-erden, sondern sie werden in der aus Abb. .4 ersichtlichen Weise gegeneinander verzogen und aus ihrem Zusammenhang gelöst. Die Auflösung in Einizellzellen ist dann leicht auszuführen. Statt der dargestellten zwei Walzenpaare können in Hintereinanderschaltung mehrere Walzen mit entsprechender Ausgestaltung angeordnet "werden.
  • AnStelle des fortlaufend wirkendenWalzenstreckwerkes können auch andere Streckvorrichtungen vorteilhaft verwendet «-erden, hei denen die zurückhaltenden Klemmwalzen a, b durch andere Klemmvorrichtungen, Kleniinleisten u. dgl., nach bekannten Vorgängen ersetzt sind. Eine Ausgestaltung des Streckwerkes, bei der das Vlies z durch flache Klemmkörper gestreckt wird, ist beispielsweise durch die Abb. 5 bis 7 veranschaulicht. Hierbei erfolgt die Streckung auf einer Walze w, die beispielsweise durch eine Klinkvorrichtung schaltweise bewegt wird und die an ihrem Umfang finit beweglichen Leisten t ausgerüstet ist. Die Walze zer ist mit radialen Führungsstiften Ir, besetzt, welche in je eine der Leisten t an beiden Enden eingreifen. Seitlich der Walze -a, sind feststehende Ringe s angeordnet, die mit einem übergreifenden Rande ir den `'reg der Leisten t nach außen begrenzen. Federn, z. B. Blattfedern v, in den Ringen s suchen die Leisten t nach außen zu drücken. Der Ring ,s greift ferner mit einem Führungsring y in die Stirnseite der Leisten t ein.
  • Dieser Führungsring y ist an einer Stelle, am Scheitel der Walze zu, unterbrochen (vgl Abb.7). An dieser Stelle ist gegenüber der in der höchsten Stelle befindlichen Leiste t ein Druckscheit r vorgesehen, dem in beliebiger Weise, beispielsweise mittels einer Exzenterstange o, eine periodische Auf- und Niederbewegung erteilt wird. Das Druckscheit findet dabei eine senkrechte Führung in der Bahn p. Über dem Druckscheit ist ein Belastungskörper q mit den Druckrändern yi angebracht. Die Streckarbeit erfolgt in der Weise, daß die Walze w mit dem Faservlies im unbelasteten Zustande (Abb.6) jeweils um die Breite einer Leiste t weiter gedreht wird. Unmittelbar darauf geht das Druckscheit r nieder und mit ihm der Belastungskörper. Dieser hält an den Stellen 7a finit durch Anspannen einer Feder i regelbarer Spannung die Fasern fest, während zwischen den beiden Klemmstellen durch das weitergehende Druckscheit, das auf die nach unten ausweichende Leistet wirkt, eine Durchbeulung der Faserbahn und damit eine Streckung herbeigeführt wird (Abb.5). Darauf geht das Druckscheit mit dein Belastungskörper wieder in die Anfangslage zurück, und es erfolgt eine neue Schaltung. :Naturgemäß ist auch bei diesem Streckwerk durch passende Wahl der Abmessungen dafür gesorgt, daß der Streckvorgang ein -\-erziehen der einzelnen "Zellen gegeneinander herbeiführt, wie durch die Abb. 3 und d. erläutert wurde, ohne daß ein Zerreißen der Zellen in größerem Umfange eintritt.

Claims (3)

  1. PATENT-ANSPRÜCHR: i. Verfahren zur Herstellung kotonisierter Bastwolle, dadurch gekennzeichnet, claß das bereits aufgeschlossene feuchte I'aservlies einem mechanischen Streckvorgang unterworfen wird, bei welchem die Streckweite gleich der durchschnittlichen natürlichen Länge der Elementarzellen ist, derart, daß eine genügende Lockerung bzw. Freilegung dieser einzelnen Elementarzellen gegeneinander in ihrem Verbande erfolgt.
  2. 2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Verziehen durch ein Streckwerk mit zwei oder mehreren Walzenpaaren (a., b, c, d) mit untereinander in Zahneingriff stehenden, geriffelten Walzen erfolgt, wobei die Entfernung der Klemmstellen der Walzen der durchschnittlichen natürlichen Länge der Elementarzellen entspricht.
  3. 3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch eine schaltweise bewegte, mit beweglichen Leisten ausgerüstete Walze (w), auf der das Faservlies (Z) im kuhezustande an zwei um die Zellenlänge voneinander entfernten Stellen (sa) festgehalten wird, während es zwischen den Kleminpunkten durch ein Druckscheit (r) durchgebeult wird.
DEP46368D 1923-06-10 1923-06-10 Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung kotonisierter Bastwolle Expired DE417680C (de)

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