DE1273325B - Elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Cl.:

G03g

Deutsche Kl.: 57 e - 5/08

Nummer: 1273 325

Aktenzeichen: P 12 73 325.4-51 (M 46564)

Anmeldetag: 29. September 1956

Auslegetag: 18. Juli 1968

Die vorliegende Erfindung betrifft ein elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial aus einem nichtmetallischen, gegebenenfalls transparenten Schichtträger, einer metallischen Schicht und einer photoleitfähigen Schicht aus einem in einem isolierenden Bindemittel dispergierten, teilchenförmigen Photoleiter, das in elektrophotographischen Verfahren zur Reproduktion von Bildern angewendet werden kann.

Aus der deutschen Patentschrift 872 427 ist die elektrophotographische Reproduktion eines Bildes auf einem elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterial aus einer starren Metallplatte mit einer photoleitfähigen Schicht durch bildmäßige elektrostatische Aufladung der photoleitfähigen Schicht der Platte, Niederschlagung eines Tonerpulvers auf dem Ladungsbild und dann Übertragung des Tonerbildes von der Platte auf ein Bildempfangsmaterial bekannt. Die Platte mit dem Tonerbild kann dabei wegen ihrer massiven Ausbildung nicht als endgültige Reproduktion verwendet werden, daher ist die Übertragung des Tonerbildes auf ein papierähnliches Blatt als endgültige Reproduktion und damit eine zweite Arbeitsstufe erforderlich.

Brauchbare photoleitfähige Papiere sind bereits durch Einlagern der photoleitfähigen Teilchen in das Papier hergestellt worden. So z. B. durch Zugabe einer Dispersion der Photoleiterteilchen, gewöhnlich in Verbindung mit geringen Mengen eines wasserlöslichen oder mit Wasser zu dispergierenden Bindemittels, zu der Breisuspension vor der Papierherstellung. Das Verfahren ist vom wirtschaftlichen Standpunkt besonders zweckmäßig, da nachfolgende Überzugs- und Behandlungsstufen wegfallen und das photoleitfähige Papier direkt auf der Papiermaschine hergestellt wird. Kleinere Mengenanteile an filmbildenden Bindemittelbestandteilen werden dazugegeben, um die Herstellung eines gleichmäßigen und starken Bogens mit dem geforderten hohen Mengenanteil an photoleitfähigem Material zu ermöglichen, das in einer Menge von mindestens etwa der Hälfte des Gesamtgewichts des trockenen Bogens zugegen sein sollte.

Aufzeichnungsmaterialien mit einem Oberflächenüberzug aus den photoleitfähigen Substanzen liefern demgegenüber jedoch ein Höchstmaß an Kontrast, sind allgemeiner anwendbar und werden bevorzugt, wenn auch dabei eine zusätzliche Verarbeitung erforderlich ist. In solchen Fällen sind die Teilchen des photoleitfähigen Materials fest auf der Oberfläche des Schichtträgers aufgebracht, z. B. mit Hilfe eines filmbildenden, organischen Bindemittels mit hohem elektrischem Widerstand.

Elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial

Anmelder:

Minnesota Mining and Manufacturing Company, Saint Paul, Minn. (V. St. A.)

Vertreter:

Dr.-Ing. H. Ruschke, Patentanwalt,

1000 Berlin 33, Auguste-Viktoria-Str. 65

Als Erfinder benannt:

Donal G. Kimble,

Clarence O. McMaster,

Byron W. Neher, Saint Paul, Minn. (V. St. A.)

Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 30. September 1955
(537 647)

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Aufzeichnungsmaterial zu schaffen, das als endgültige Reproduktion des Originalbildes benutzt werden kann und die Vorteile eines Materials mit einer photoleitfähigen Schicht hat.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß das Aufzeichnungsmaterial als Schichtträger ein biegsames Papier oder eine biegsame Kunststofffolie enthält.

Damit entfällt eine weitere Arbeitsstufe zur Herstellung einer handlichen Kopie, weil das erfindungsgemäße Aufzeichnungsmaterial papierähnlich und biegsam ist und dennoch die Bildqualität bekannter Materialien mit einer photoleitfähigen Schicht erreichen läßt. Das neue Aufzeichnungsmaterial der vorliegenden Erfindung ist besonders für die Herstellung von dauerhaften fleckenbeständigen Kopien von Vorlagen, einschließlich von Mehrfarbenbildern, geeignet.

Wie weiter gefunden wurde, ist es dabei vorteilhaft, wenn der Photoleiter eine Teilchengröße von 0,1 bis 5 μ aufweist.

In der Zeichnung ist ein Querschnitt durch eine bevorzugte Art des vorgeschlagenen Aufzeichnungsmaterials gezeigt. Es besteht aus einem biegsamen, leitenden Schichtträger 20 mit einer photoleitfähigen Bindemittelschicht 21.

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Bevorzugte Beispiele für geeignete Bindemittel sind vermieden. Hohe Feuchtigkeit kann auch noch Polystyrol, chlorierter Kautschuk, Polyvinylacetat, andere schädliche Auswirkungen haben; so ergeben Diolefinharz auf Erdölgrundlage, thermoplastische z. B. photoleitfähige Schichten aus Zinkoxyd in PoIy-Kohlenwasserstoffharze und Polyamidharze. styrolbindemittel eine übermäßige Bilduntergrund-

Uberraschenderweise können auch Bindemittel mit 5 farbe, wenn sie für elektrophotographisches Kopieren einem etwas geringeren elektrischen Widerstand ver- unter feuchten Bedingungen verwendet werden. Es wendet werden, wenn die Entwicklung eines Ladungs- wurde gefunden, daß die schädlichen Einflüsse von bildes unter einer ununterbrochen aufrechterhaltenen hoher Feuchtigkeit durch Zugabe geringer Mengen Potentialdifferenz erfolgt. Aus diesem Grund können von wasserfesten Metallseifen, z. B. in der Größensolche Verfahren auch unter stark schwankenden io Ordnung von 1 bis 2 Gewichtsprozent Zinkstearat Feuchtigkeitsbedingungen usw. durchgeführt werden, oder Kobaltpalmitat, auf ein Mindestmaß verringert ohne daß eine merkliche Verminderung der Güte oder ausgeschaltet werden können. Die erforderliche der erhaltenen Tonerbilder auftritt. Menge verändert sich direkt mit der Feuchtigkeit, der

Eine bevorzugte Form des erfindungsgemäßen die Schicht ausgesetzt werden soll. Diese Zusätze Aufzeichnungsmaterials mit gegenüber zur Verfär- 15 tragen ferner zur dauerhaften Glätte und zum Fehlen bung neigenden Materialien, die Schichten aus der Körnigkeit der Oberfläche der photoleitfähigen Selen, Anthracen, Anthrachinon oder Schwefel auf- Schicht sowie zur Erhöhung der Festigkeit der Binweisen, zweckmäßigerem Aussehen, wie auch besse- dung zwischen der photoleitfähigen Schicht und der ren Lagerungseigenschaften, wird aus photoleitfähigem darunterliegenden metallischen Oberfläche bei. Salze Zinkoxyd, Zinksulfid, gelben Cadmiumsulfid, Titan- 20 mehrwertiger Metalle von höheren Fettsäuren mit dioxyd, Bariumtitanat und verschiedene photoleit- wenigstens 10 Kohlenstoffatomen sind ebenfalls zur fähige Leuchtstoffe, z. B. auf der Grundlage von Veränderung der Eigenschaften der Schicht in bezug Zinkoxyd, Zinksulfid und Cadmiumsulfid oder deren auf die spektrale Empfindlichkeit verwendet worden; Gemischen hergestellt. es wurde z. B. gefunden, daß der Zusatz geringer

Der Schichtträger des erfindungsgemäßen Auf- 25 Mengen von derartigen Kobaltsalzen einen photoleitzeichnungsmaterials ist im Vergleich zu der photo- fähigen Zinkoydüberzug in einem viel weiteren spekleitfähigen Schicht, die einen verhältnismäßig hohen tralen Bereich empfindlich macht. Diese Zusätze Widerstand hat, elektrisch leitend. Unter normalen stabilisieren wiederum die photoleitfähige Schicht Feuchtigkeitsbedingungen wurde gefunden, daß un- gegen die Körnigkeit des Bildes, die manchmal bei behandeltes Papier brauchbar leitend ist. Durch- 30 photoleitfähigen Papieren nach längerer Alterung in sichtiger regenerierter Cellulosefilm (Cellophan) ist Abwesenheit eines solchen Zusatzes auftritt, besonders geeignet. Eine etwas erhöhte Leitfähigkeit Das Zinkoyd eines nachfolgend in Beispiel 1 bekann durch Einverleiben leitender Salze in die Papier- schriebenen Aufzeichnungsmaterials liefert eine weiße grundlage erreicht werden, z.B. durch Behandeln des Oberfläche, die als Grundfläche für die zur Entwick-Papiers mit wäßrigen Lösungen von Natriumsulfat 35 lung der Kopien verwendeten gefärbten Toner sehr od. dgl.; die Leitfähigkeit des erhaltenen Produktes gut geeignet ist. Andere photoleitfähige Stoffe könschwankt jedoch mit der Feuchtigkeit der Umgebung, nen in ihrer Eigenschaft als Photoleiter gleichwertig und der Untergrund vonBildern auf solchen Papieren oder besser sein, können aber einen weniger geeigist häufig stark verschleiert. Nichthygroskopische neten Bilduntergrund ergeben. Cadmiumsulfid z. B. teilchenförmige elektrische Leiter, wie Acetylenruß 4° hat zwar ein hohes Maß an Photoleitfähigkeit, ist oder Aluminiumstaub, sind in die Papiergrundlagen jedoch von gelborangener Farbe und als Bilduntereingearbeitet worden, um eine erhöhte elektrische grand für die Entwicklung mit Toner von gleicher Leitfähigkeit zu erzielen; die Leitfähigkeit solcher Farbe ungeeignet. Es wurde jedoch gefunden, daß Bögen ist jedoch nicht einheitlich, und das Produkt ein dünner Überzug über einer photoleitfähigen Cadkann verfärbt sein. Metallplatten oder -folien als 45 miumsulfidschicht aufgetragen werden kann, wodurch Schichtträger sind wirksamer, aber teuer, schwierig ein verbesserter Bilduntergrund erzeugt wird, ohne zu handhaben und haben andere Nachteile. daß die gute Photoleitfähigkeit des Aufzeichnungs-

Es wurde gefunden, daß weit bessere Ergebnisse materials verlorengeht. So bildet eine sehr dünne erzielt werden, wenn eine ununterbrochene, leitende, Oberflächenschicht von Titandioxydpigment in einem jedoch sehr dünne metallische Schicht auf den 5° filmbildenden Bindemittel, die über einer photoleit-Schichtträger angebracht wurde. Die weitere Be- fähigen Cadmiumsulfid-Bindemittelschicht mit dem Schreibung der Produkte und Verfahren dieser Er- gleichen Bindemittel aufgetragen ist, ein Aufzeichfindung wird demgemäß hauptsächlich im Hinblick nungsmaterial mit guter Photoleitfähigkeit wie auch auf eine solche bevorzugte Struktur vorgenommen. ausgezeichnete Eigenschaften bezüglich des BiId-Wie in der Zeichnung dargestellt ist, besteht der lei- 55 Untergrundes. Das Titandioxyd ist selbst etwas phototende Schichtträger 20 aus einer biegsamen Schicht leitfähig, wird aber hier hauptsächlich zur Erreichung 22, z. B. Papier, mit einem dünnen, leitenden Ober- eines brauchbaren Bilduntergrundes verwendet, flächenüberzug 23, der aus einer aufgedampfen Alu- Gemische von Photoleitern zeigen in vielen Fällen

miniumschicht oder einer sehr dünnen, fest mit der zusätzliche Vorteile gegenüber den einzelnen SubSchicht 22 verbundenen Aluminiumfolie besteht. Das 60 stanzen. Ein besonderes Beispiel verwendet eine mit einer Folie überzogene Papier ist besonders photoleitfähige Schicht aus einem Gemisch von einem zweckmäßig, da eine Oberfläche von verbesserter Teil Zinkoxyd und drei Teilen Zinksulfid an Stelle Glätte gebildet wird, wodurch genauere und des Zinkoxyds des voran beschriebenen Aufzeichschärfere Reproduktionen entstehen. nungsmaterials. Diese Schicht hat eine breite spek-

Der schädliche Einfluß von Feuchtigkeitsände- 65 trale Empfindlichkeit für kontinuierliche Farbwiederrungen auf die Leitfähigkeit bestimmter Arten von gaben. Eine solche Schicht kann mit einem Sensibili-Unteriagen wird, wie oben ausgeführt, in den bevor- sierungsfarbstoff sensibilisiert werden, wie es z. B. in zugten Aufzeichnungsmaterialien dieser Erfindung Verbindung mit nachfolgendem Beispiel 2 gezeigt

wird, wo panchromatische Eigenschaften erwünscht sind.

Eine gewisse Leitfähigkeit des Schichtträgers ist erforderlich, um die notwendige Differenz des Oberflächenpotentials zwischen den belichteten und unbelichteten Stellen der photoleitfähigen Schicht zu gewährleisten. Die erforderliche Stromzufuhr ist außerordentlich gering, wie aus der früher erwähnten Tatsache zu erkennen ist, daß unbehandeltes Papier unter normalen Feuchtigkeitsbedingungen als brauchbarer leitender Schichtträger für das Aufzeichnungsmaterial dieser Erfindung dienen kann. Ein solches Aufzeichnungsmaterial mit einer von Papier getragenen photoleitfähigen Schicht kann mit Klammern mit der Papierseite an einer Metallplatte befestigt werden, muß aber in solchem Fall in enger Berührung mit der ganzen Platte stehen, da die Wiedergabe an Stellen mit schlechtem Kontakt weniger gut ist. Diese letztere Schwierigkeit wird schon vermieden, wenn man das Aufzeichnungsmaterial nur entlang den Randflächen, z. B. durch einen Rahmen — und nicht durch eine durchgehende Fläche — unterstützt; was wiederum das geringe erforderliche Maß an Leitfähigkeit des Schichtträgers veranschaulicht. Eine gleichmäßige Kopie auf einem Material von 20 X 28 cm kann unter Verwendung eines leitenden Rahmens erzielt werden, der nur einen Randstreifen von 1,25 cm Breite bedeckt. Der zum Abscheiden des Aerosols erforderliche sehr geringe Stromfluß erlaubt, daß der Schichtträger auf seiner ganzen Fläche auf der angelegten Spannung gehalten wird.

Die photoleitfähige Schicht in den bevorzugten Aufzeichnungsmaterialien dieser Erfindung besteht aus einem Photoleiterpigment, das gewöhnlich in einem filmbildenden Bindemittel von vergleichsweise hohem Widerstand dispergiert wird. Die relativen Mengenanteile dieser beiden Bestandteile sollten in der Gegend von 5:1 bis 20:1 liegen, wenn diese Mengenanteile in Gewichtseinheiten von Zinkoxyd und polymerem Bindemittel ausgedrückt werden. Bei anderen Materialien mit unterschiedlichen Einheitsgewichten werden die Mengenverhältnisse zweckmäßig auf Volumengrundlage verglichen. Weniger als etwa die angegebene Mindestmenge an Bindemittel kann einen verwischten Bilduntergrund bei den Wiedergaben bewirken, obwohl brauchbare Kopien von Strichzeichnungen auf Aufzeichnungsmaterialien hergestellt worden sind, die durch Auftragen von Zinkoxydpulver auf ein mit Bindemittel überzogenes aluminiertes Papier erzeugt wurden, wobei praktisch kein Bindemittelfilm zwischen benachbarten Zinkoxydteilchen vorhanden ist. Übermäßige Mengen an Bindemittel begrenzen andererseits die Kontraste und die Intensität der Wiedergabe. Ein Verwischen tritt ferner bei Überzügen auf, in denen der Bindemittelbestandteil eine zu starke Leitfähigkeit besitzt, z.B. in photoleitfähigen Schichten, die beträchtliche Mengen von sauren Farbstoffen oder leitenden Salzen enthalten.

Die Stärke der photoleitfähigen Schicht ist von Einfluß auf die Güte der Ergebnisse. Bei einer Zusammensetzung der photoleitfähigen Schicht wie im Beispiel 1 nachfolgend beschrieben, haben Schichtstärken von etwa 0,00127 bis 0,025 cm die besten Ergebnisse gezeitigt. Stärkere Schichten sind gewöhnlieh auf Massen beschränkt, in denen Teilchen von größerem Durchmesser verwendet werden. So ist z. B. eine 0,0025 cm starke Schicht im folgenden Beispiel 1 für analysenreines Zinkoxyd, ein Oxyd aus französischer Verarbeitung, mit einer durchschnittlichen Teilchengröße im Bereich von etwa 0,1 bis 5 μΐη beschrieben, wogegen Oyde mit einer Teilchengröße bis zu 5 μΐη normalerweise eine Stärke der trockenen Schicht von mehr als 0,0025 cm erfordern würden. Teilchen mit einem Durchmesser von bis zu 25 μπι wurden als brauchbar für noch stärkere Überzüge erkannt und werden am besten in solchen verwendet. Jedoch scheint die Energieabsorption bei Teilchen im Bereich von 0,1 bis 5 μΐη oder vorzugsweise von 0,1 bis 1,0 μτη durchschnittlichen Durchmessers größer zu sein.

In manchen Fällen ist das photoleitfähige Material in Abwesenheit eines isolierenden filmbildenden Bindemittels verwendet worden. So wurden Zink- und Cadmiumplatten oder Metallschichten mit einem Oberflächenüberzug von Zink oder Cadmium an der Oberfläche durch geeignete Behandlung in Zinksulfid bzw. Cadmiumsulfid umgewandelt. Es wurde gefunden, daß diese außerordentlich dünnen Sulfidschichten photoleitfähig sind und die Wiedergabe von Lichtbildern nach den hier beschriebenen Verfahren erlauben. Das direkte Auftragen des photoleitfähigen Materials in Pulverform auf den Papierbrei, aus dem das Aufzeichnungsmaterial hergestellt wird, wurde bereits früher beschrieben.

Das erfindungsgemäß vorgeschlagene elektrophotographische Aufzeichnungsmaterial kann zum Verdoppeln von Skizzen und Zeichnungen, Schreibmaschinenschrift, gedruckten Büchern und Papieren, Photographien u. dgl. verwendet werden. Es kann besonders zur direkten Herstellung von Positiven aus photographischen Negativen verwendet werden, sowie zur Herstellung mehrfarbiger Bilder. So liefert z. B. eine Reihe von Belichtungen auf einem bandförmigen Aufzeichnungsmaterial, das aus einer photoleitfähigen Schicht aus einem Gemisch von Zinkoyd und Zinksulfid besteht, die auf einem durchsichtigen Schichtträger, wie Cellophan, aufgebracht ist, einen Kinofilm.

Die folgenden Beispiele sollen die Verwendung des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Aufzeichnungsmaterials zur Herstellung von dauerhaften Kopien nach Verfahren erläutern, bei denen das hohe Potential durch eine Koronaentladung erzeugt und während der Entwicklungsperiode aufrechterhalten wird.

Beispiel 1

Dichtes Papier mit glatter Oberfläche von hoher Qualität wurde auf der einen Seite mit einer außerordentlich dünnen Aluminiumschicht überzogen, die durch Vakuumaufdampfung aufgetragen wurde. Die Aluminiumoberfläche zeigte eine starke Reflexion. Auf diese Schicht wurde dann ein dünner, ununterbrochener, gleichmäßiger Überzug einer viskosen Mischung aufgetragen, die durch gleichmäßiges Dispergieren von 55 Gewichtsteilen photoleitfähigem Zinkoxydpulver in einer Lösung von 5 Teilen eines Styrolpolymerisats in 40 Teilen Toluol hergestellt worden war; der Überzug wurde bei mäßig erhöhter Temperatur getrocknet. Die getrocknete Schicht war etwa 0,0025 cm stark. Das verwendete Styrolpolymerisat war ein Mischpolymerisat aus einem Hauptanteil Styrol und einem kleinen Anteil Butadien. Es ist zur Bildung selbsttragender, zäher, biegsamer, dünner Filme befähigt und leitet den elektrischen

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Strom nicht. Das analysenreine photoleitfähige Zink- takt kann femer durch die Papierschichtträger hin-

oyd hatte eine Teilchengröße ungefähr im Bereich durch erzeugt werden,
von 0,1 bis 0,5 μΐη.

Das etwa 17,5 X 17,5 cm große Blatt wurde mit Beispiel 2
der photoleitfähigen Schicht nach außen auf einer 5

geerdeten, senkrecht stehenden flachen Metallplatte Dieses Beispiel beschreibt die Herstellung mehrbefestigt. Aus einem Abstand von 90 cm wurde mit farbiger Bilder mit Hilfe des erfindungsgemäß voreinem 35-mm-Projektor, der mit einer 100-Watt- geschlagenen Aufzeichnungsmaterials.
Birne und einer LinsenöfEnung von f-8 arbeitete, auf Die photoleitfähige Schicht wurde in diesem Fall die photoleitfähige Schicht ein Strichbild projiziert io durch Überziehen der zuvor metallisierten Papier- und die photoleitfähige Schicht gleichzeitig der Ko- unterlage vom Beispiel 1 mit einem Gemisch von ronaentladung einer im Abstand von 25 cm von der Zinkoyd und Styrolharz hergestellt, das 0,01%, auf Oberfläche der Unterlage angebrachten Koronaent- das Gewicht von Zinkoxyd und Harz bezogen, ladungsquelle ausgesetzt. Letztere war punktförmig Pontachrome Azure Blue B (CI 43 830) enthielt. Die und lag auf negativem Potential von 50 000VoIt. 15 Trockenstärke des Überzuges betrug etwa 0,0038 cm, Das Potential wurde von einer geerdeten Spannungs- und die Schicht sah praktisch weiß aus.
quelle geliefert. Die photoleitfähige Schicht wurde im Ein aus einem blauen und roten Durchsichtsbild Dunkeln mit einem Strichbild belichtet. In Nachbar- durch ein blaugrünes Filter erhaltenes Ladungsbild schaft der belichteten Oberfläche wurde gleichzeitig wurde mit einem Aerosol des blauen Farbstoffes AIidurch Erhitzen eines Drahtes, der mit einem Ent- 20 zarin Irisol N (CI 60 725) entwickelt, und das aus Wicklermaterial überzogen war, durch spontane Ver- dem gleichen Durchsichtsbild durch ein Gelbfilter dampfung ein Aerosol erzeugt. Das Entwicklermate- erhaltene und dem ersten Bild überlagerte Ladungsrial war in diesem Fall ein dunkelbrauner Anthra- bild wurde mit einem Aerosol des roten Farbstoffes chinonfarbstoff. Eine kurze Entwicklungszeit, die Celanthrene Red YP (CI 60710) entwickelt. Die ausreichte, um das Aerosol vor der photoleitfähigen 25 beiden Farben vermischten sich homogen unter BiI-Schicht des Aufzeichnungsmaterials aufsteigen zu dung eines zweifarbigen, positiven Druckes mit sehr lassen, lieferte ein negatives Bild der aufbelichteten geringer Bilduntergrundfärbung.
Vorlage in Form einer braunen Strichzeichnung auf Man kann gelbes Cadmiumsulfid an Stelle der Zuweißem Untergrund. sammenstellung von Zinkoxyd und blauem Sensibili-

Die Wiedergabe war durch außerordentlich feine 30 sierungsfarbstoff in der photoleitfähigen Schicht zur

Einzelheiten und scharfe Kontraste gekennzeichnet. Erzeugung einer breiten spektralen Empfindlichkeit

Der weiße Hintergrund war frei von Farbstoff, wäh- verwenden. Das gelbe Aussehen kann ohne merk-

rend die Linien scharf begrenzt und gleichmäßig liehe Herabsetzung der Photoleitfähigkeit durch

dicht waren. Jedoch erzeugte der Schatten der Überziehen mit einer dünnen Schicht von Titan-Koronaquelle eine sichtbare Diskontinuität in der 35 dioxydpigment in z. B. einem Polyvinylbutyralbinde-

Wiedergabe. mittel wirksam maskiert werden.

Die spezielle, obenerwähnte Entwicklersubstanz Ein dreifarbiges Bild wurde in gleicher Weise auf lieferte ein unverschmiertes und dauerhaftes Bild. einem Aufzeichnungsmaterial hergestellt, das aus Die Verwendung von Alizarin Irisol N (CI 60725) an metallisiertem Papier bestand, das mit einem Gemisch Stelle des dunkelbraunen Anthrachinonfarbstoffes als 40 von 80 Teilen Zinkoxyd, 20 Teilen Zinkoxyd, das Entwicklersubstanz ergab ein Bild, das beim Reiben zuvor mit dem obengenannten blauen Farbstoff mit den Fingern oder gegen eine saubere Papier- (CI 43 830) behandelt worden war, und 100 Teilen schicht ein unerwünschtes Ausmaß an Verschmierung einer Lösung eines chlorhaltigen Kautschuks in zeigte. Das Verschmieren wurde ausgeschaltet, als Toluol im Verhältnis 1:12 überzogen worden war. das Alizarin Irisol N (C 3 60725) mit einer kleinen 4.5 Eine alkoholische Lösung des Farbstoffes wurde zu Menge Paraffin, wie oben beschrieben, homogen ver- dem Zinkoxyd gegeben, das einen Teil des Farbmischt wurde. Das Verschmieren wurde ebenso wirk- stoffes absorbierte, während der Rest durch Waschen sam ausgeschaltet, wenn eine kleine Menge Paraffin mit Alkohol entfernt wurde. Andere Mengenverhält- oder Paraffinöl zur Bindemittellösung gegeben wurde, nisse von behandeltem und unbehandeltem Zinkoxyd die zur Herstellung der photoleitfähigen Schicht 50 sind verwendbar, wobei höhere Mengenanteile des diente. Dieses klebrigmachende Material an der behandelten Oxyds eine erhöhte Grün- und Rot-Oberfläche der photoleitfähigen Schicht diente dazu, empfindlichkeit ergeben, aber auch einen Blaustich die außerordentlich feinen Teilchen des Aerosol- der photoleitfähigen Schicht hervorrufen. Die Stärke entwicklers festzuhalten und ein Verschmieren zu des trockenen Überzugs betrug etwa 0,0038 cm. Ein verhindern, ohne daß ein bei Berührung erkennbares 55 farbiges photographisches Negativ eines dreifarbigen Maß an Klebrigkeit oder eine Beeinträchtigung gegen- Gegenstandes, wie es auf »Kodacolor«-Film erhalten über der normalen Verwendbarkeit des Aufzeich- wird, wurde als Original verwendet. Das durch ein nungsmaterials entstand. Wratten-Blaufilter Nr. 47-B erzeugte Bild wurde mit

Das Aufzeichnungsmaterial wurde mit Federklem- einem Aerosol von Oil-Yellow-Farbstoff (CI 11160)

men mit gezahnten Kanten, die die photoleitfähige 60 entwickelt. Das durch ein Wratten-Grünfilter Nr. 61(N)

Schicht durchdrangen und einen elektrischen Kontakt erzeugte Bild wurde als nächstes mit einem Aerosol

zwischen der metallischen Schicht des Aufzeichnungs- des roten Farbstoffes Celanthrene Red YP (CI 60 710)

materials und der geerdeten Metallplatte herstellten, entwickelt. In gleicher Weise wurde das durch ein

gegen die Metallplatte gehalten. Ohne solche Klem- Wratten-Rotfilter Nr. 29 (F) erzeugte Bild dann mit

men wird ein wirksamer Kontakt durch winzige, 65 einem Aerosol eines blauen Farbstoffes (CI Bezeich-

zwischen der Metallplatte und der metallischen nung: Solvent Blue-16) entwickelt. Das entstandene

Schicht entlang den Kanten der Schicht stattfindende Bild zeigte analoge Farbwerte wie der dreifarbige

elektrische Überschläge hergestellt. Ein gleicher Kon- Gegenstand.

Die panchromatischen Eigenschaften einer photoleitfähigen Schicht, die ein Gemisch von behandelten und unbehandelten Zinkoxydteilchen enthält, erreichen einen Höchstwert, wenn die behandelten Teilchen einen Farbstoff tragen, der rotes und grünes Licht absorbiert. Um aus Zinkoxydpigment hergestellten photoleitfähigen Schichten eine erhöhte Rotempfindlichkeit zu geben, wird das Zinkoxydpigment mit einem blauen Farbstoff behandelt. Analoge Abänderungen kann man bei anderen Photoleitern vornehmen.

Claims (6)

Patentansprüche:

1. Elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial aus einem nichtmetallischen, gegebenenfalls transparenten Schichtträger, einer metallischen Schicht und einer photoleitfähigen Schicht aus einem in einem isolierenden Bindemittel dispergierten, teilchenförmigen Photoleiter, da-

durch gekennzeichnet, daß es als Schichtträger ein biegsames Papier oder eine biegsame Kunststoffolie enthält.

2. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Photoleiter eine Teilchengröße von 0,1 bis 5 μΐη aufweist.

3. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die photoleitfähige Schicht 0,0125 bis 0,25 mm dick ist.

4. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als metallische Schicht eine Aluminiumschicht enthält.

5. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als Photoleiter photoleitfähiges ZnO oder CdS enthält.

6. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die photoleitfähige Schicht zusätzlich ein wasserunlösliches Salz eines mehrwertigen Metalls mit einer höheren Fettsäure mit wenigstens 10 Kohlenstoffatomen enthält.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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