-
Ventilsack Die Erfindung betrifft einen Ventilsack aus einem schlauchförmigen
Zuschnitt, bei welchem ein oberer Eckabschnitt des Zuschnitts, welcher über die
stirnseitige Schnittkante des Ventilsacks hinausragt, rinnenartig nach innen umgeschlagen
und am Ventilsack befestigt wird, um eine abgeschrägte Ventilecke zu bilden.
-
Die Verwendung von Kunststoffsäcken zu Verpackungszwecken nimmt täglich
zu. Die Anwendungsmöglichkeiten sind zahlreich, besonders bei der Verpackung von
Gut, das einen hohen Feuchtigkeitsschutz oder hohe chemische Beständigkeit erfordert.
-
Sie werden besonders für feinverteiltes körniges, pulverisiertes oder
pulverförmiges Gut, wie Ammoniumnitrat, Harnstoff, Polyäthylen, Harzgranulat, trockene
Säuren, Zement u. dgl., verwendet. Für Kunststoffsäcke besteht auch wegen ihres
gefälligen Aussehens eine große Nachfrage.
-
Es ist bereits bekannt, einen Ventilsack aus einem schlauchförmigen
Zuschnitt herzustellen, wobei das Ventil durch Umschlagen eines vorstehenden Eckabschnitts
rinnenartig in das Innere des Zuschnitts hergestellt wird (österreichische Patentschrift
125 978).
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Ventilsack, insbesondere
aus Kunststoff zu schaffen, durch welchen beim Einfüllen des Sacks das automatische
Schließen des Ventils erleichtert wird und welcher keine zusätzlichen Hülsen oder
Ventileinlagen erfordert.
-
Der erfindungsgemäße Ventilsack ist dadurch gekennzeichnet, daß nach
dem Umschlagen des Eckab schnitts die seitlichen Schnittkanten dieses Eckabschnitts
miteinander und mit den stirnseitigen Schnittkanten verbunden sind und dabei die
Seitenwandungen des Eckabschnitts etwa längs ihrer Mittellängslinie mit einem jeweils
gegenüberliegenden Teil der Sackwandung verbunden sind.
-
Der erfindungsgemäße Ventilsack wird nachfolgend an Hand der Zeichnung
beschrieben. Es zeigt Fig. 1 eine schaubildliche Ansicht eines erfindungsgemäßen
Ventilsacks im gefüllten Zustand, F i g. 2 eine schaubildliche Ansicht eines Zuschnitts
des schlauchförmigen flachen Kunststoffmaterials zur Herstellung des Sacks, F i
g. 3 eine Teilansicht von der Seite, welche das Falten des Ventilansatzes zeigt,
F i g. 4 eine schematische Ansicht im Schnitt nach der Linie 4-4 in Fig. 3, F i
g. 5 eine Seitenansicht, welche die Heißsiegelpunkte des Sacks zeigt, F 1 g. 6 eine
schematische Ansicht im Schnitt nach der Linie 6-6 in F i g. 5, F i g. 7 eine schaubildliche
Teilansicht, welche die Heißsiegellinien des Ventils zeigt, F i g. 8 eine Teilansicht,
bei der Teile weggebrochen sind, zur Darstellung, wie der Innendruck des Gutes das
Ventil verschließt, F i g. 9 eine Teilansicht, bei der Teile weggebrochen sind,
welche zeigt, wie der Innendruck des Gutes das Ventil schließt, wenn der Sack mit
seinem Oberteil nach unten gehalten wird, Fig. 10 eine Teilansicht im Schnitt, welche
zeigt, wie das Ventil durch den Innendruck des Gutes geschlossen wird, wenn der
Sack mit seinem Oberteil nach unten gehalten wird.
-
Ein flacher Schlauch 10 aus einem geeigneten Kunststoff, der einen
Eckabschnitt 11 aufweist, wird längs der Faltlinie 12 zur Bildung eines Ventils
13 eingefaltet. Das Ventil liegt benachbart zum oberen Ende 14 des Schlauchmaterials,
während das andere Ende den Boden 15 bildet. Wie aus den F i g. 2, 3, 5 und 7 ersichtlich
ist, hat der Eckabschnitt 11 die Form eines Trapezes und wird längs einer Faltlinie
12 in den Sack hineingefaltet, so daß er in diesem in waagerechter Lage verläuft.
Der Sack ist gemäß F 1 g. 5 am unteren Ende 15 durch Heißsiegeln beider Seiten des
ausgeflachten Kunststoffschlauchs 10 über seine volle Breite geschlossen. Am oberen
Ende 14 sind die seitlichen Schnittkanten des Eckabschnitts 11 miteinander über
ihre volle Breite zwischen beiden Seiten des Kunststoffschlauchs 10 heißgesiegelt,
was besonders aus F i g. 7 ersichtlich ist, in welcher die aufeinanderfolgenden
senkrechten kurzen Linien anzeigen, wo der Sack heißgesiegelt ist.
-
Wenn der Sack gefüllt ist und mit der Oberseite nach unten gehalten
wird, kommt durch den Innendruck des Inhalts selbsttätig der Eckabschnitt 11 gegen
das Ende 14 des Sackes, das nun das untere Ende ist, zur Anlage, wodurch das Ventil
geschlossen wird. Zunächst möchte man annehmen, daß der Inhalt des Sacks beim Kippen
aus diesem heraustritt, was jedoch nicht der Fall ist. Der Kunststoffilm, der zur
Herstellung dieser Säcke verwendet wird, hat eine vorteilhafte Eigenschaft; nachdem
er einmal gefaltet worden ist, hat er nicht das Bestreben, seine ursprüngliche Lage
wieder einzunehmen oder zurückzufedern.
-
Die gebildete Falte ist stabil. Außerdem wird in den meisten Fällen
der Eckabschnitt 11 gleichmäßig gefaltet. Wenn jedoch ein gleichmäßigeres Falten
des Eckabschnitts 11 erzielt werden soll, wird jeder innere Teil des Eckabschnitts
11 in Längsrichtung mit den benachbarten Seiten des Sackes heißversiegelt, etwa
längs der Mittellängslinie 11' (F i g. 5, 6, 7, 8 und 10).
-
Diese Heißsiegelnaht.11' ist für das Erzielen eines sicher geschlossenen
Ventils nicht erforderlich, aber erleichtert ein automatisches Schließen des Ventils
beim Einfüllen des Sacks. Dies geschieht dadurch, daß sich beim Füllen des Sacks
die Seitenwände des Sacks voneinander entfernen und dabei den Oberteil des umgeschlagenen
Eckabschnitts 11 mit sich nehmen, so daß der untere Teil des Eckabschnitts 11, wie
besonders aus Fig. 10 ersichtlich ist, gegen das Sackende 14 bewegt wird, wodurch
die Füllöffnung am Ende des Füllvorgangs bereits weitgehend verschlossen wird.
-
Es wurde ferner festgestellt, daß die rechtwinkligen Ecken eines
Kunststoffsackes, wenn sie mit schwerem Gut, beispielsweise Mehl, Zement u. dgl.,
gefüllt werden, nach außen in Form von Vorsprüngen gedrückt werden, die unregelmäßige
Kegel bilden. Diese Kegel sind unerwünscht, da sie den Kunststoffilm schädlichen
Spannungen und Beanspruchungen aussetzen, besonders wenn sie als Handgriffe zum
Heben und Tragen verwendet werden.
-
Diese unerwünschten Kegel können gemäß F i g. 5 durch diagonales
Heißsiegeln unter einem Winkel von etwa 450 längs der mit 19 bezeichneten Linie
jeder nicht mit einem Ventil versehenen Ecke vermieden werden. Ferner werden Seitenteile
20 des durch die Heißsiegellinie 19 gebildeten Dreiecks ebenfalls heißgesiegelt,
so daß im Sack enthaltenes Gut nicht in die dreieckigen Ecken 17, wie in F i g.
5 gezeigt, eindringen kann.
-
Der Heißsiegelvorgang kann vorteilhaft gleichzeitig mit einer geeigneten
Heißsiegelvorrichtung durchgeführt werden.
-
Außer der Vermeidung vorstehender Kegel, die unerwünschter äußerer
Beanspruchung bzw. äußerem Druck ausgesetzt sind, wird durch die Heißsiegellinien
an jeder nicht mit einem Ventil versehenen dreieckigen Ecke das Aussehen des Sacks
wesentlich verbessert und die Festigkeit dieser Ecken in hohem Maß verstärkt.
-
Schließlich kann eine Lochung 18 etwa in der Mitte des dreieckigen
Teils7 vorgesehen werden,
der durch die Heißsiegellinien an jeder nicht mit einem
Ventil versehenen Ecke gebildet wird. Auf diese Weise wird eine sehr vorteilhafte
Möglichkeit für das Heben und Tragen des Sacks geschaffen.
-
Dabei kann der dreieckige Teil 17 unmittelbar außerhalb der diagonalen
Heißsiegellinie an der oberen, dem Ventil zugewandten Ecke weggenommen werden, und/oder
es können die dreieckigen Teile an jeder Ecke des unteren Endes entfernt werden.
-
Zum Füllen wird ein Füllrohr oder die Tülle einer Verpackungsmaschine
in das Ventil 13 eingesetzt und das Gut zugeführt, wie in F i g. 7 gezeigt. In F
i g. 8 ist der Sack noch nicht vollständig gefüllt und das Ventil noch teilweise
offen. Das Ventil schließt durch den Druck des Inhalts, wenn der gefüllte Sack auf
den Kopf gestellt wird, wie in F i g. 9 und 10 gezeigt.
-
Die beiden durch die Heißsiegellinien am unteren Ende 17 gebildeten
Dreiecke sind nicht weggenommen, jedoch sind für das Heben aus diesen Dreiecken
Löcher herausgestanzt worden, während das Dreieck an der nicht mit einem Ventil
versehenen Ecke am oberen Ende des Sacks weggenommen ist. Es ist keine zusätzliche
Hülse oder Ventilauskleidung erforderlich, um den Verschluß des Ventils sicherzustellen.