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Mundspiegel Die Erfindung betrifft einen Mundspiegel für ärztliche,
insbesondere zahnärztliche Zwecke, dessen hochwertiger Spiegelkörper von einer mit
einem Stiel versehenen Tragplatte abnehmbar ist.
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Es ist an sich bekannt, Mundspiegel mehrteilig auszuführen, um das
Auswechseln des empfindlichen und daher leicht zu beschädigenden Spiegelkörpers
zu ermöglichen. Aus diesem Grund werden die Mundspiegel mit einem von der den Spiegelkörper
tragenden Fassung abschraubbaren Handgriff ausgerüstet. Da aber auch die Spiegelfassung
mit dem Stiel noch verhältnismäßig teuer ist, wurde auch schon vorgeschlagen, den
Spiegelkörper auswechselbar in oder auf der Fassung zu befestigen. Bei einer bekannten
Ausführungsform geschieht dies mittels eines Haftmagneten, der in der Fassung gelagert
ist.
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Die Rückseite des aus Glas bestehenden Spiegelkörpers muß in diesem
Fall dann eine magnetisierbare Metallauflage aufweisen. Diese Art der Halterung
ist aber doch nicht einfach und sicher. Ein anderer auswechselbarer Spiegelkörper
trägt auf der Rückseite eine mit einem Schraubgewinde versehene aufgeklebte Platte,
die ihrerseits mit der mit Stiel versehenen Tragplatte verschraubt ist. Hierbei
läßt sich der Spiegelkörper zwar leicht auswechseln, auch ist der mit der Rückenplatte
ausgestattete Spiegelkörper nicht teuer; es hat sich aber gezeigt, daß das Ankleben
dieser Rückenplatte schwierig auszuführen ist und besondere Aufmerksamkeit erfordert.
Vor allem ist es wichtig, den Klebstoff gleichmäßig dosiert und verteilt aufzutragen,
was sich aber bei einem zähflüssigen Klebstoff in so kleinen Mengen nicht erreichen
läßt. Auch das Aufdrücken der Platte verlangt große Aufmerksamkeit und Sorgfalt,
um eine genaue Plazierung zu gewährleisten und ein Zerbrechen des empfindlichen
Glasstückes zu verhindern.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Mundspiegel mit auswechselbarem
Spiegelkörper zu schaffen, der auf einfachere und leichter ausführbare Weise mit
der das Kupplungsorgan tragenden Rückenplatte verbunden ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist gemäß der Erfindung die Spiegelhalterung
nach Art eines Spannfutters ausgebildet, das aus einer elastischen Spannplatte mit
Spannrand und Spannzone besteht. Infolge der während der Verkupplung mit der Tragplatte
auftretenden Formveränderungen der Spannplatte wird der Spannrand an die Umfangsfläche
des Spiegelkörpers angedrückt.
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Diese Spannplatte läßt sich in üblicher Weise mit einem Gewindezapfen
herstellen. Sowohl ihre zweckmäßige Wölbung wie die Abwinkelung des Spannrandes
können durch einfache Preßvorgänge erreicht werden. In der Praxis wird der Innendurchmesser
des Spannrandes an der Oberkante dem Außendurchmesser des Spiegelkörpers entsprechen,
so daß sich der Spiegelkörper ohne weiteres in den Spannrand der Platte einführen
läßt. Wird diese Zusammenstellung sodann mit der Tragplatte verschraubt, die zu
diesem Zweck auf ihrer Anschlagseite eine ausreichende konkave Wölbung aufweist,
um für die nachgiebige elastische Spannplatte Raum zu schaffen, dann wird der Spannrand
mit großer Kraft gegen die Umfangsfläche des Spiegelkörpers gedrückt und wegen der
Elastizität der Platte auch unter Spannung gehalten. Eine weitere Befestigung zwischen
Spiegelkörper und Spannplatte erübrigt sich daher.
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Eine besonders hohe Spannwirkung wird mit einer Spannplatte aus Federstahl
erreicht, deren Mittelfläche gegenüber dem Spiegelkörper gewölbt ist und in eine
nach außen und unten gewinkelte Spannzone mit spitzwinklig angesetztem Spannrand
übergeht.
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Als zweckmäßig hat sich erwiesen, an dieser Spannplatte einen Gewindezapfen
als Verkupplungsorgan anzubringen. Andererseits könnte in diese Platte aber auch
das Muttergewinde eingeformt sein.
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Die Spannscheibe wird zweckmäßig aus federndem Stahl gefertigt. Aber
auch elastischer Kunststoff, der in begrenztem Maß zusammendrückbar ist, läßt sich
gut verwenden. Durch die Nachgiebigkeit des Kunststoffes werden beim Verklemmen
der Teile Leerräume vermieden.
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Die Zeichnung zeigt Ausführungsbeispiele von Mundspiegeln gemäß der
Erfindung. Es stellt dar F i g. 1 einen Schnitt durch eine erste Ausführungsform
in zerlegter Stellung,
F i g. 2 einen Schnitt durch diesen Mundspiegel
in zusammengesetzter, gebrauchsfertiger Stellung, Fig. 3 einen Schnitt durch eine
andere Spannscheibe, F i g. 4 eine Untersicht auf eine geschlitzte Spannscheibe
und F i g. 5 einen Schnitt durch einen Mundspiegel mit einer Kunststoffspannscheibe.
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Ein Mundspiegel gemäß der Erfindung besteht aus einem Spiegelkörper
1 aus einem meist oberflächenverspiegeltem Glas oder Metallstück, einer Tragplatte
2 mit einem daran angeformten Stiel 3 zum Anschrauben eines üblichen Handgriffes
(nicht sichtbar) sowie einer zwischen Spiegelkörper 1 und Tragplatte 2 eingelegten
Spannscheibe 5, die im Zentrum einen Gewindebolzen 6 zum Verschrauben mit der mit
einem Gewindeloch 7 versehenen Tragplatte 2 trägt. Diese SpannscheibeS besteht gemäß
Fig. 1 oder 2 aus einer leicht gewölbten Mittelfläche 8, einer nach außen und unten
- angewinkelten Spannzone 9 sowie einem spitzwinklig nach oben gezogenen Spannrand
10. Der Innendurchmesser des entspannten Spannrandes 10 an der Oberkantell stimmt
möglichst genau mit dem Außendurchmesser des Spiegelkörpers 1 überein. In F i g.
1 sind diese drei wesentlichen Bestandteile des Mundspiegels in auseinandergenommener
Stellung zu sehen, während die Fig. 2 den zusammengesetzten Mundspiegel zeigt. Dazu
wird zunächst der Spiegelkörper 1 in den Spannrand 10 der Spannscheibe 5 hineingesteckt,
wobei diese beiden Teile schon durch die Reibung zwischen Spannrand und Spiegelkörperumfangsfläche
zusammengehalten werden. Hierauf wird der so gehaltene Spiegelkörper mittels des
Gewindebolzens 6 mit der Tragplatte 2 verschraubt. Die dabei in der Mittelfläche
8 entstehende Spannung sowie die durch den ebenen Tragplattenrand 12 bewirkte Formänderung
der Spannzone 9 drücken die Oberkante 11 des Spannrandes 10 mit hohem Druck an die
Spiegelumfangsfläche an. Damit die Mittelfläche 8 der Spannscheibe 5 genügend ausweichen
kann, ohne durch Anschlag an Spannung zu verlieren, ist die Tragplatte 2 mit einer
ausreichend tiefen Wölbung 13 versehen.
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Der nach dem Verschrauben auftretende Anpreßdruck des SpannrandeslO
ist derart groß, daß der Spiegelkörper sich ohne Zuhilfenahme von Werkzeugen nicht
mehr von der Spannplatte trennen läßt.
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Außerdem entsteht unter diesem Anpreßdruck ein dichter Abschluß, der
das Eintreten von Reinigungsflüssigkeit, Verunreinigung u. dgl. verhindert. Ebenso
ergibt sich zwischen dem Rand 12 der Tragplatte und der Spannzone 9 ein dichter
Abschluß.
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Die einzelnen Spiegelteile können auf verschiedene Weise -ausgeführt
werden. So kann der Spiegelkörper sowohl auf der Ober- als auch auf der Unterfläche
konkav oder konvex gewölbt sein. Die Mittelfläche 8 der Spannscheibe 5 kann, wie
in F i g. 3 zu sehen ist, auch eben sein. Die gewölbte Lage erhält sie in der verschraubten
Stellung. Bei der Spannscheibe5' der F i g. 3 schließt sich an die ebene Mittelfläche
8' eine etwas stärker nach unten gezogene Spannzone 9' und ein etwa vertikal nach
oben gerichteter Spannrand 10' an. Die Oberkante 11' dieses Spannrandes ist nach
innen so abgeschrägt, daß sie in der Spannstellung dicht am Spiegelkörperumfang
anliegt. Die Mittelfläche 8' zeigt auch noch kreisförmige Wellenringe 15.
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In Fig.4 ist eine beliebige Spannscheibe 5 von unten zu sehen, die
sich von den vorhergehenden Spannscheiben durch Radialschlitze 16 unterscheidet.
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Als vorteilhaft haben sich drei auf den Umfang gleichmäßig verteilte
Radialschlitze erwiesen. Selbstverständlich können auch mehrere solcher Schlitze
vorgesehen sein. Durch diese Schlitze wird die Anpassungsfähigkeit der einzelnen
Plattenabschnitte an den Spiegelkörper unter dem Einfluß der Tragplatte 2 besser
gewährleistet, insbesondere können hierdurch die nicht völlig zu vermeidenden Herstellungstoleranzen
besser aufgefangen werden.
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In F i g. 5 ist eine Spannscheibe 5" aus Kunststoff, beispielsweise
Polytetrafluoräthylen, zu sehen. Diese Kunststoffscheibe läßt sich im Spritzguß-
oder dergleichen Verfahren ohne Schwierigkeit mit verschiedenen Wandstärken herstellen.
Sie kann außerdem an der Einpreßstelle bei 20 nachgiebig, d. h. zusammendrückbar
sein, so daß diese Scheibe die zwischen dem Spiegelkörper und der Tragfläche 2 vorhandenen
Leerräume weitgehend auszufüllen vermag.
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Kunststoff hat meist auch einen höheren Reibungskoeffizienten, so
daß schon hierdurch die haftende Wirkung zwischen der Spannwand 10" und dem Spiegelkörper
verstärkt wird.
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Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele.
So kann an Stelle der einstückigen Tragplatte auch eine mit dem Stiel verschweißte
oder verlötete Tragplatte vorgesehen sein, wie auch anstatt einer Verschraubung
ein Bajonettverschluß oder dergleichen Verkupplung möglich ist.
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Schließlich lassen sich die Verkupplungsorgane auch in vertauschter
Anordnung anbringen. Die Gestaltung der Oberkante des Spannrandes läßt sich ebenfalls
vielfältig ändern.