DE1267840B - Antistatische Ausruestung von polymeren plastischen Massen - Google Patents

Description

• Antistatische Ausrüstung von polymeren plastischen Massen Es wurde bereits vorgeschlagen, Kunststoffen gewisse organische Substanzen oder Aluminiumpulver zuzumischen, um ihnen antistatische Eigenschaften zu verleihen. Mit diesen Produkten werden jedoch keine magnetischen Eigenschaften erzielt. Versuche, magnetische Eisenoxyde zuzumischen, waren erfolglos. Der Grund hierfür liegt wahrscheinlich darin, daß die üblicherweise verwendeten Oxyde als solche oder durch ihre Verunreinigungen als Katalysatoren des Abbaues oder der Alterung der Kunststoffe wirken.
• Sie verschlechtern außerdem ihre mechanischenEigenschaften.
• Es ist ferner bekannt, Dispersionen feinteiliger ferromagnetischer Metalle in nicht reaktiven Polymeren herzustellen, um diesen Polymeren magnetische Eigenschaften zu verleihen. Die äußerst feinteiligen Metallteilchen sind auf Grund ihrer großen Oberfläche sehr reaktionsfähig und können daher nur unter außerordentlichen Vorsichtsmaßregeln gehandhabt werden, zumal eine Oxydation vermieden werden soll.
• Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von 20 bis 100 Gewichtsprozent, bezogen auf das Kunststoffgewicht, eines feinteiligen, nicht magnetischen roten oder gelben oc-Eisenoxyds oder eines magnetischen y-Eisenoxyds mit einer Reinheit von wenigstens 990/, zur antistatischen und gegebenenfalls magnetischen Ausrüstung von Kautschuk und polymeren plastischen Massen.
• Es wurde gefunden, daß es erfindungsgemäß möglich ist, Kunststoffen anti statische Eigenschaften zu verleihen, ohne ihre übrigen Eigenschaften wesentlich zu verändern, und daß die Zumischung von y-Eisenoxyd hoher Reinheit den Kunststoffen außerdem magnetische Eigenschaften verleiht. Dies ist um so überraschender, als keines dieser Oxyde elektrisch leitend ist und die Isoliereigenschaften des Grundkunststoffs erhalten bleiben.
• Erfindungsgemäß ausgerüstet werden können Kautschuk und polymere plastische Massen, beispielsweise Naturkautschuk, Polyäthylen, Polystyrol, Polybutadien, Polyacrylnitril, Vinylderivate allein oder in Mischung miteinander.
• Als nichtmagnetische Eisenoxyde können die gelben Oxyde und die roten α-Oxyde verwendet werden. Das y-Eisenoxyd kann beliebige Kristallform haben, näm- lich nadelförmig oder kubisch. Die Reinheit der Oxyde muß wenigstens 99%, vorzugsweise mehr als 99,5°/0 betragen. Die Einarbeitung in den Kunststoff kann in beliebiger bekannter Weise erfolgen.
• Die erfindungsgemäß ausgerüsteten Produkte sind vorteilhaft für die Herstellung gewisser bewegter Teile (Schiffchen usw.) von Spinnmaschinen und Webstühlen, mit denen Kunstfasern verarbeitet werden.
• Man vermeidet auf diese Weise die Schlingenbildung und Störungen und verbessert die Qualität der Stoffe.
• Ferner können Walzen für die Papierindustrie aus diesem Material hergestellt werden. Schließlich ist ein anti statischer und gegebenenfalls magnetischer Kunststoff in der Schallplattenindustrie sehr vorteilhaft.
• Die folgende Tabelle gibt Vergleichswerte für das antistatische Verhalten von reinen Kunststoffen und verschiedenen Mischungen. Die drei untersuchten Kunststoffe sind mit den Buchstaben A, B und C bezeichnet: A = Butadien-Styrol-Copolymeres.
• B = Polyvinylchlorid.
• C = Mitteldruck-Polyäthylen.
• Die Mengenangaben für das Eisenoxyd sind auf das Kunststoffgewicht bezogen.

  Normale Aufladung Restladung

  Kunststoff + antistatisches Mittel

  in 30 Sekunden nach 5 Minuten I nach 10 Minuten ß nach 30 Minuten

  A allein ............................................ 400v 400V 400V 300V

  A + 200/0 y-Oxyd ................... 300 V 250 V 50 V O

  A + 100%#-Oxyd ...................................... 50V 25V 0

  Normale Aufladung Resladung

  Kunststoff + antistatisches Mittel

  in 30 Sekunden

  nach 5 Minuten nach 10 Minuten nach 30 Minuten

  A + 20% gelbes Oxyd ................................... 400V 250V 200V 0

  A + 100 01o gelbes Oxyd . .................... 25 V 0

  A + 200/, rotes Oxyd ...................... 400 V 250 V 200 V 50 V

  A + 100% rotes Oxyd.................................... 250V 50V 0

  B allein .............................................. 400V 100V 0

  B + 25%#-Oxyd ......................................... 400V 0

  B + 50%#-Oxyd ......................................... 350V 0

  C allein .............................................. 400V 400V 400V 300V

  C + 100%#=Oxyd......................................... 200V 0

  Als Beispiel werden für ein Butadien-Styrol-Copolymeres (A) die folgenden ergänzenden Werte gegeben, die einen Vergleich der Eigenschaften des reinen Kunststoffs und eines Gemisches von A mit der gleichen Menge nadelförmigem Eisenoxyd einer Reinheit von 99,5°/0 ermöglichen. Das Produkt wurde durch Mischen des pulverförmigen Kunststoffs mit dem Oxyd und anschließendes Strangpressen des Gemisches hergestellt.

  A + 100%

  A

  #-Eisenoxyd

  Zugfestigkeit ............ 320 kg/cmS 310 kg/cm2

  Dynstat-Schlag-

  zähigkeit ............ 21 cmkg/cm3 20 cmkg/cm3

  Koerzitivkraft ............... 350 Oersted

  Remanenz ............................................ 400 Gauß

  Es wurde ferner festgestellt, daß die Abnahme der Zugfestigkeit nach 2 Stunden bei 160°C bei dem aus dem Gemisch bestehenden Gegenstand nicht stärker ist als bei dem Gegenstand, der aus dem Elastomeren allein besteht, und daß die elektrische Isolierung durch das Produkt unverändert ist.

Claims (1)

1. Patentanspruch: Verwendung von 20 bis 100 Gewichtsprozent, bezogen auf das Kunststoffgewicht, eines feinteiligen, nicht magnetischen roten oder gelben o;-Eisenoxyds oder eines magnetischen y-Eisenoxyds mit einer Reinheit von wenigstens 99% zur antistatischen und gegebenenfalls magnetischen Ausrüstung von Kautschuk und polymeren plastischen Massen.

   In Betracht gezogene Druckschrift: Französische Patentschrift Nr. 1 306 142.