DE1267009B - Hoechstdrehzahl-Geber - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. α:
GOIp
G05c
Deutsche Kl.: 42 ο -12
Nummer: 1267 009
Aktenzeichen: P 29226IX b/42 ο
Anmeldetag: 19. April 1962
Auslegetag: 25. April 1968
Die Erfindung betrifft einen Höchstdrehzahl-Geber mit einer auf einem rotierenden Element exzentrisch
angeordneten Masse, die entgegen einer Federspannung unter dem Einfluß von Zentrifugalkräften bewegt
wird, wenn die Drehgeschwindigkeit des rotierenden Elementes eine Grenzgeschwindigkeit erreicht
und ein Drehventil für ein Fluidum betätigt, welches eine Steuerung der Kraftquelle für das rotierende
Element und bzw. oder das Betätigen einer Warnanlage bewirkt.
Bei einer bekannten Vorrichtung zur Drehzahlregelung oder -überwachung, insbesondere für
Dampf- oder Gasturbinen, wird der Durchfluß einer Druckflüssigkeit durch eine Düse in Abhängigkeit
von der Drehzahl einer Welle mit Hilfe einer in ihrer Achse angeordneten stabförmigen Biegungsfeder gesteuert.
Diese Feder ist an ihrem einen Ende fest mit der Welle verbunden und überdeckt mit ihrem freien
Ende in der Ruhelage die diesem gegenüberliegende Düsenöffnung. Neben dieser Stabfeder kann eine
zweite, ebenfalls in der Wellenachse liegende und am entsprechenden Ende mit der ersten fest eingespannte
Stabfeder angeordnet sein, wobei sich die freien Enden der beiden Stabfedern mit Vorspannung in
radialer Richtung gegeneinanderlegen und mit exzentrischen Massen versehen sind. Hier ist die Grenzgeschwindigkeit
zum Auslösen des Reglers von der Charakteristik der als Auslöseelement dienenden
Feder abhängig. Die Feder schwingt bei Stoßbeanspruchungen leicht aus, weshalb die bekannte Vorrichtung
gegen Stöße sehr anfällig ist (deutsche Patentschrift 946 589).
Bei einem bekannten Schnellauslöser für schnelllaufende Kraftmaschinen, insbesondere Dampf- oder
Gasturbinen, ist ein entgegen einer Rückholfeder ausschlagender Auslösekörper in einer radialen Bohrung
einer Maschinenwelle gelagert. Der Sitz des Auslösekörpers ist hierbei als Kugel ausgebildet, deren Mittelpunkt
angenähert in der Drehachse der Maschinenwelle liegt. Der unter dem Einfluß der Zentrifugalkraft
bewegliche Auslösekörper des Reglers muß genau auf einen zum Wellenmittelpunkt bezogenen
Wert eingestellt werden, um das Auslösen des Reglers bei einer gegebenen Grenzgeschwindigkeit zu bewirken.
Dies erfordert die Einhaltung enger Herstellungstoleranzen und eine große Sorgfalt beim Zusammenbau,
da die Größe der Zentrifugalkraft vom Abstand des Elementenschwerpunktes von der Drehachse abhängt.
Diese Größe kann theoretisch sogar Null sein (deutsche Patentschrift 801 882).
Bei wieder einem anderen bekannten Höchstdrehzahl-Geber ist die Feder koaxial zum rotierenden
Höchstdrehzahl-Geber
Anmelder:
The Parsons and Marine Engineering Turbine
Research and Development Association,
Pametrada Research Station,
Wallsend, Northumberland (Großbritannien)
Vertreter:
Dipl.-Ing. C-H. Huss, Patentanwalt,
8100 Garmisch-Partenkirchen, Rathausstr. 14
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 21. April 1961 (14 562)
Element angeordnet und stützt sich an ihrem von der Masse abgewandten Ende gegen ein Gehäuse ab,
während sich ihr anderes Ende an einem mit dem rotierenden Element und der Masse umlaufenden
Übertragungsglied abstützt, das an der Masse angreift. Die hierbei auftretende Gleitbewegung zwischen
der Feder und dem Übertragungsglied führt infolge der Reibung unvermeidlich zur baldigen Zerstörung
der Feder, weshalb dieser Höchstdrehzahl-Geber nicht betriebssicher ist. Außerdem ist auch er
empfindlich gegen Stöße, die senkrecht zur Achse des rotierenden Elementes auftreten: Auch erfolgt bei der
bekannten Vorrichtung die Verstellung der Auslösegeschwindigkeit durch Änderung der Vorspannung
der Feder, was einerseits schwierig und andererseits wegen der vorerwähnten unzweckmäßigen Einspannung
der Feder zwischen einem stillstehenden und einem rotierenden Teil sehr ungenau ist (USA.-Patentschrift
1565 100).
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen Höchstdrehzahl-Geber zu schaffen, bei welchem
die Nachteile der bekannten Vorrichtungen vermieden sind, der also zwar eine koaxial zum rotierenden
Element angeordnete Feder verwenden kann, die nicht dem Einfluß der Zentrifugalkräfte unterliegt,
wobei aber keine merkliche Abnutzung der Feder auftritt, der einfach und genau einreguliert werden
und gegebenenfalls gegen Stöße senkrecht zur Drehachse des rotierenden Elementes unempfindlich gemacht
werden kann.
Diese Aufgabe löst die Erfindung dadurch, daß die Masse um eine in an sich bekannter Weise zur Längs-
809 540/80
achse des rotierenden Elementes rechtwinklige, aber die Achse des rotierenden Elementes nicht scheidenden
Achse drehbar angeordnet und nur um einen geringen Wirikelbetrag um ihre Befestigungsachse
gegen die Wirkung mindestens einer gemeinsam mit dem rotierenden Element und der Masse umlaufenden
Feder schwenkbar ist.
Die Erfindung ist nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung an Hand eines Beispiels näher beschrieben.
Es stellt dar
F i g. 1 einen Längsschnitt durch einen Geber nach der Erfindung, geschnitten längs der Linie X-X der
Fig. 2,
Fig. 2 eine Endansicht des Gebers nach Fig. 1,
teilweise längs der Linie Y-Y der F i g. 1 geschnitten,
F i g. 3 eine schematische Darstellung, um zu verdeutlichen, wie der erfindungsgemäße Geber gegen
Stöße senkrecht zur Drehachse des rotierenden Elementes unempfindlich gemacht und leicht nachgestellt
werden kann.
In der Zeichnung ist die Längsachse eines rotierenden Elementes 1 mit 2 bezeichnet. Dabei ist ein
Exzenterglied 3 um eine Achse 4 drehbar innerhalb eines Käfigs oder Gehäuses 5 angeordnet, das von
dem rotierenden Element 1 gebildet wird. Ein Drehzapfen 6 bildet einen Teil eines Drehventils und ist
an eine Ölleitung 7 für die Verbindung mit einer Druckquelle angeschlossen, während der andere Teil
des Drehventils durch eine an der Masse 3 befestigte Kreuzmufie8 gebildet wird. Das rotierende Element 1
ist mit einem Anschlag 9 für die Masse 3 ausgerüstet, und eine Schrauben-Druckfeder 10 wird mit ihrer
Achse in der Längsachse des rotierenden Elementes 1 zwischen einem Zapfen 11 an dem rotierenden Element
1 und einem mit Schneide ausgerüsteten Teil 12 gestützt. Die Schneide ruht dabei in der Kreuzmuffe 8.
13 ist eine Ölleitung für die Schmierung der Schneide.
Eine Justierschraube 14 für die Auslösegeschwindigkeit ist in einem Querträger 15 der Masse 3 eingeschraubt.
In F i g. 3 ist die eigentliche Exzentermasse ohne Berücksichtigung der Masse m der Schraube 14 mit M
bezeichnet. Damit der Geber stoßsicher in der Richtung rechtwinklig zur Längsachse, d. h. zur Drehachse
des rotierenden Elementes ist, müssen zur Erfüllung der Gleichung Md = mD die Abstände d, D
wie gezeigt sein und im rechten Winkel zur Längsachse 4 liegen. Die Einstellung der Kippgeschwindigkeit
durch Betätigung der Schraube 14 längs ihrer eigenen Achse ändert den Rotationsradius der effektiven
Exzentermasse, ohne die Gleichung Md — mD zu ändern.
Im Betrieb bleibt die Masse 3 in der in F i g. 1 dargestellten Stellung, bis eine vorbestimmte Drehgeschwindigkeit
des drehenden Elementes 1 erreicht wird und die Masse 3 um die Achse 4 im Uhrzeigersinn
(gemäß F i g. 1) gegen den Druck der Feder 10 rotiert, also das Drehventil 6, 8 öffnet, so daß Drucköl
durch die Öffnungen 16 austreten kann und damit durch Druckabfall ein Relais betätigt. Der in der
Zeichnung dargestellte und vorbeschriebene Höchstdrehzahl-Geber verwendet keine schlagenden oder
auf Stoß beanspruchten Teile, und es sind keine Stifte, Muffen oder andere axial im Verhältnis zueinander
sich bewegende Teile vorhanden. Die einzige merkliehe Bewegung von Metall auf Metall ist eine Drehung
über einen kleinen Winkel eines verhältnismäßig großen und gut geschmierten Drehzapfens oder Stiftes.
Aus diesem Grund kann ein Leistungsabfall infolge Fressens oder Korrosion nicht eintreten. Zweckmäßigerweise
kann der erfindungsgemäße Höchstdrehzahl-Geber an einen an einer Turbinenwelle befestigten
Wellenstumpf montiert werden und für die Festsetzung der Auslösegeschwindigkeit und für das
Ausbalancieren entfernt werden. Falls geeignete Mittel zum Drehen des Gebers für Prüfzwecke zur Verfügung
stehen, kann die ganze Einheit periodisch entfernt und hinsichtlich des einwandfreien Betriebes
untersucht werden. Der beschriebene und in der Zeichnung dargestellte Höchstdrehzahl-Geber ist zur
Verwendung mit einem Drucköl-Schmiersystem einer Art, das mit einem plötzlichen Druckabfall von einem
System, mit dem der Vorrat verbunden ist, arbeitet, vorgesehen. Derartige Relais sind wohlbekannt und
nicht gezeigt oder näher beschrieben.
Claims (9)
1. Höchstdrehzahl-Geber mit einer auf einem rotierenden Element exzentrisch angeordneten
Masse, die entgegen einer Federspannung unter dem Einfluß von Zentrifugalkräften bewegt wird,
wenn die Drehgeschwindigkeit des rotierenden Elementes eine Grenzgeschwindigkeit erreicht und
ein Drehventil für ein Fluidum betätigt, welches eine Steuerung der Kraftquelle für das rotierende
Element und bzw. oder das Betätigen einer Warnanlage bewirkt, dadurch gekennzeichnet,
daß die Masse um eine in an sich bekannter Weise zur Längsachse des rotierenden Elementes
(1) rechtwinklige, aber die Achse des rotierenden Elementes nicht schneidende Achse (4) drehbar
angeordnet und nur um einen geringen Winkelbetrag um ihre Befestigungsachse gegen die
Wirkung mindestens einer gemeinsam mit dem rotierenden Element (1) und der Masse umlaufenden
Feder (10) schwenkbar ist.
2. Geber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das rotierende Element eine Turbinenwelle
ist.
3. Geber nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Masse in einer bestimmten
Richtung rechtwinklig zur Längsachse statisch ausgewuchtet und damit in dieser Richtung stoßsicher
ist.
4. Geber nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe der zulässigen Drehzahl
über ein die Bewegung der Masse des Reglers beeinflussendes Einstellmittel veränderbar ist.
5. Geber nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Einstellmittel für die Änderung
des Rotationsradius oder der Größe der Masse, welche beim Überwiegen der Zentrifugalkräfte
abhebt, eine Schraube (14) ist.
6. Geber nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehventil (6,
8) ein Relais betätigt, das auf einen plötzlichen Druckabfall eines Organs anspricht, dessen Zufluß
eingeschränkt wird.
7. Geber nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckfluidum
Schmieröl ist.
8. Geber nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
äußere Büchse (8) des Drehventils mit einem An-
satz versehen ist, gegen den sich die Schneide eines federbelasteten Zapfens (12) anlegt, der in
der Achse (2) des rotierenden Elementes (1) liegt.
9. Geber nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die das Drehventil aufnehmende Masse (3) in einem
von dem rotierenden Element gebildeten Gehäuse oder Käfig (5) aufgenommen ist.
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 801882, 946589;
USA.-Patentschrift Nr. 1565 100.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
809 540/80 4.68 © Bundesdruckerei Berlin
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