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Maschine zum Feinbearbeiten von Zahnrädern mit steuerbarer Zustellgeschwindigkeit
Die Erfindung bezieht sich auf eine Maschine zum Feinbearbeiten von Zahnrädern mit
einem zahnrad-oder zahnstangenartigen Werkzeug zum Schaben, Honen od. dgl. unter
gekreuzten Achsen von Werkstück und Werkzeug, bei der ein mit Bezug auf das Werkstück
radial bewegbarer, das Werkzeug oder das Werkstück tragender Schlitten mit einer
bestimmten nachgiebigen Kraft, beispielsweise hydraulisch, im Sinn einer Zustellung
antreibbar, seine Bewegung durch einen Anschlag begrenzbar und die Zustellgeschwindigkeit
mittels einer Schalteinrichtung selbsttätig steuerbar ist.
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Der Zweck solcher Maschinen ist, Zahnräder mit einer hohen Oberflächengüte
mit guter Verzahnungsqualität zu bearbeiten. Durch die Anschlagvorrichtung werden
Arbeitsungenauigkeiten vermieden, die dadurch entstehen können, daß durch in verschiedene
Richtungen auf den Werkstückschlitten od. dgl. wirkende Kräfte, z. B. Schabkräfte
nach der einen Seite, Beschleunigungskräfte nach der anderen Seite, Abweichungen
von dem gewünschten Achsabstand im Endzustand auftreten können. Durch die Anschlagvorrichtung,
insbesondere wenn sie den Achsabstand zwischen Werkstück und Werkzeug bestimmt,
wird dem Werkstück das gewünschte Maß gewissermaßen aufgezwungen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Zahnradbearbeitung zu
automatisieren. Hierbei muß der Zustellvorschub ausgeschaltet werden, wenn der Vorschubschlitten
od. dgl. gegen den Anschlag fährt. Dabei können aber Fehler auftreten. Während des
ganzen Zustellvorschubs liegen nämlich Werkstück und Werkzeug aufeinander und üben
einen Druck aufeinander aus. Am Vorschubende kommt die Anlage an die Anschlageinrichtung
hinzu. Wenn der Schaltvorgang zur Umkehr der Richtung der Zustellbewegung sofort
beim Berühren von Anschlag und Gegenanschlag beginnen würde, dann wäre das Werkstück
unter Umständen noch nicht fertig ausgeschabt, wenn der Rücklauf der Zustellbewegung
beginnt. Es ist daher eine weitere Aufgabe der Erfindung, dafür zu sorgen, daß dieser
Rücklauf in einem für das Arbeitsergebnis richtigen Augenblick beginnt.
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Im Werkzeugmaschinenbau sind federnde Stützelemente, z. B. federnde
Reitstöcke, bekannt. Es ist auch bekannt, diese Reitstöcke mit einer Druckmeß-und
Anzeigevorrichtung zu versehen. Derartige Reitstöcke sollen in der Lage sein, beim
Drehen eines Werkstücks entstehende Wärmedehnungen aufzunehmen. Eine solche oder
ähnliche Druckmeß- und Anzeigevorrichtung kann auch mit einem Relais verbunden sein,
das den Vorschub oder die Maschine ausschaltet, wenn die Zerspanungskräfte ein bestimmtes
Maß überschreiten.
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Es ist ferner eine Vorrichtung zum Schaben insbesondere großer Zahnräder
bekannt, bei der der Druck, den das Werkzeug auf das Werkstück ausübt, mit Hilfe
von Dehnungsmeßstreifen gemessen wird. Hierbei ist nicht daran gedacht, von der
Messung abhängige Schaltimpulse abzuleiten.
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Die oben geschilderte Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Anschlag
oder der Gegenanschlag druckempfindlich ist und daß die Schalteinrichtung bei einem
voreinstellbaren Anschlagdruck als Folge eines vom Anschlag gegebenen Impulses selbsttätig
wirksam ist. Bei der Erfindung wirkt sich die Vorschubkraft an zwei Stellen aus,
nämlich einmal im Zahneingriff von Werkstück und Werkzeug und zum anderen an der
Anschlagvorrichtung. Dadurch, daß nach der Erfindung die Anschlagvorrichtung mit
einer Schalteinrichtung kombiniert ist, die bei einem voreinstellbaren Anschlagdruck
wirksam wird, kann gewährleistet werden, daß der Vorschub erst dann auf Rücklauf
der Zustellbewegung geschaltet wird, wenn der Druck auf den Anschlag bis auf einen
vorbestimmten Wert angewachsen ist, was gleichbedeutend damit ist, daß der Druck
zwischen Werkstück und Werkzeug auf einen entsprechenden Wert abgesunken, d. h.
das Werkstück ausgeschabt ist.
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Dieses deshalb, weil nach dem Fahren gegen den Anschlag keine radiale
Zustellbewegung zwischen Schabrad und Werkstück stattfinden kann, das Schabrad jedoch
weiter mit dem Werkstück kämmt und von den Werkstückzahnflanken weiteren Werkstoff
abnimmt. Durch die dabei erfolgende Aufweitung der Zahnlücken des Werkstückes können
die Schabradzähne tiefer in Zahnlücken eindringen unter Abbau der radial gerichteten
elastischen Vorspannung zwischen Schabrad und Werkstück.
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Im einzelnen kann bei der weiteren Ausgestaltung der Erfindung so
vorgegangen werden, daß der Anschlag
mittels einer an sich bekannten
Einrichtung mit durch Druck veränderlichen elektrischer Kapazität, Induktivität,
Widerstand oder magnetischer Permeabilität als Impulsgeber für die Schalteinrichtung
wirksam ist.
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Eine andere Ausgestaltung der Erfindung geht dahin, daß eine an sich
bekannte pneumatische oder hydraulische Druckmeßdose als Impulsgeber vorgesehen
ist.
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Beide vorstehend beschriebene Ausgestaltungen haben Vor- und Nachteile.
Die elektrische Schaltung ist sehr feinfühlig und benötigt sehr kleine Schaltwege.
Insbesondere gewährleistet die Benutzung des Piezoeffektes eine sehr schnell arbeitende
Einrichtung, andererseits sind hydraulische oder pneumatische Vorrichtungen verhältnismäßig
robust. Es können auch Kombinationen aus elektrischen und hydraulischen oder pneumatischen
Schalteinrichtungen vorteilhaft sein.
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Die Erfindung ist mit den F i g. 1 bis 6 erläutert. Es zeigt F i g.
1 eine Zahnradbearbeitungsmaschine, bei der mit einem Längsvorschub des Werkstücks
relativ zum Werkzeug gearbeitet wird, F i g. 2 die Maschine F i g. 1 von vorn mit
einem Teilschnitt entlang der Linie II-II in F i g. 1, F i g. 3 eine Schalteinrichtung,
F i g. 4 einen beweglichen Anschlag zur Maschine F i g. 1, als Einzelheit, abgewickelt
und schematisch, F i g. 5 als Einzelheit eine Abwandlung der Erfindung, F i g. 6
eine Zahnradbearbeitungsmaschine, die nur mit Tiefenvorschub arbeitet und auf der
die Erfindung angewendet ist.
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Die F i g. 1 bis 3 zeigen die Anwendung der Erfindung auf einer Zahnradfeinbearbeitungsmaschine
mit C-förmigem Ständer 10. Die Erfindung kann auch auf jede andere Maschinenbauart
Anwendung finden. Der Maschinenständer ist mit einer Flachführung 18 versehen, auf
der ein Grundschlitten 19 verschiebbar gleiten kann. In dem Grundschlitten befindet
sich eine parallel zur Flachführung gerichtete Schwalbenschwanzführung 20 od. dgl.,
in der ein Werkstückschlitten 21 verschiebbar und festschraubbar gelagert ist. Die
Befestigungsschrauben sind nicht gezeichnet. Auf dem Werkstückschlitten ist ein
Vorschubgehäuse 40 festgeschraubt, in dem ein Drehtisch 41 um eine senkrechte Achse
drehbar gelagert ist. Auf dem Drehtisch 41 ist ein Längsschlitten 42 längsverschiebbar
angeordnet, auf dem mit Hilfe einer schwenkbaren und festschraubbaren Grundplatte
43 ein Kipptisch 44 in bekannter Weise zum Zweck des Balligschabens hin- und herkippbar
gelagert ist. Der Antrieb für den Längsvorschub erfolgt von einem Elektromotor 47
aus über ein Stirnradpaar 48, ein Wechselradpaar 49, ein Kegelradpaar 50, ein weiteres
Kegelradpaar 51 und ein Stirnradpaar 52 auf eine Vorschubspindel 53, die in eine
am Längsschlitten 42 befestigte Vorschubmutter 54 eingreift. Das Werkzeug 15 ist
in einem Werkzeugträger 55 so gelagert und angetrieben, daß es mit dem Werkstück
mit gekreuzten Achsen laufen kann. Die Funktion der geschilderten Einrichtung ist
bekannt und braucht daher nicht beschrieben zu werden. Auf dem Kipptisch 44 sind
entweder direkt oder unter Zwischenschalten einer Schwenkplatte die Reitstöcke 24
und 25 aufgeschraubt, die das Werkstück 26 tragen. In dem Maschinenständer 10 ist
ein Anschlagnocken 27, der vorzugsweise auswechselbar auf einer Nockenwelle 28 sitzt,
gelagert. Die Nockenwelle 28 wird von einem Elektromotor 29 aus über ein gestuftes
oder stufenloses Schaltgetriebe 30 und über einen Schneckentrieb 31, 32 angetrieben.
Am freien Ende der Nockenwelle sind ein oder mehrere Schaltnocken 33, 34 vorgesehen,
die jeweils ein oder'nehrere Schalter 35, 36 betätigen, wenn sich die Nockenwelle
dreht. Mit diesen Schaltern wird vorzugsweise der Arbeitsablauf der Maschine gesteuert.
In dem Grundschlitten 19 ist eine Rolle 37 gelagert, die gegen den Anschlagnocken
anliegt, wenn der Grundschlitten mit Hilfe einer nachgiebigen Kraft, beispielsweise
mit einer Feder oder einem Federpaket 38, im Sinn der F i g. 1 nach oben gedrückt
wird. Die Spannung der Feder 38 kann mit bekannten Mitteln, beispielsweise mit einer
Spindel 39 und einer` nicht gezeichneten Spindelmutter, eingestellt werden:
Statt der Feder 38 können auch pneumatische oder hydraulische Mittel vorgesehen
sein, beispielsweise mit einem Druckregelventil als Steuermittel.
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Die Nockenwelle 28 ist an einer geeigneten Stelle nachgebend gelagert-und
mit einer im folgenden beschriebenen Schalteinrichtung 301 abgefangen. Im Ständer
10 ist ein Lagergehäuse 302 (F i g. 3) verschiebbar gelagert, das mit Hilfe eines
Kugellagers 303 oder mit einem anderen geeigneten Lager die Nockenwelle 28 in sich
aufnimmt. Die Verbindung zwischen dem Lagergehäuse und dem Ständer stellen Rollen-
oder Kugelführungen 304 her, die in bekannter Weise spielfrei oder unter Vorspannung
eingebaut sind. In der Richtung der Kraft, die dem Druck der Rolle 37 das Gleichgewicht
hält, ist ein bekannter hydraulischer oder elektrischer Druckschalter vorgesehen.
Das Ausführungsbeispiel zeigt eine magneto-elastische Druckmeßdose 305, die aus
einem magneto-elastischen Körper 306 besteht, der mit Nuten Spulen 307 aufnimmt.
Die Nuten sind zum Zweck des magnetischen Schlusses mit Ringen 308 verschlossen.
Die Verbindung zwischen dem elektroelastischen Körper 306 und dem Lagergehäuse 302
stellt ein Deckel 309 her. In dem Körper 306 kann in bekannter Weise ein Heizleiter
310 zum Temperaturausgleich vorgesehen sein. Die magnetoelastische Druckdose arbeitet
nach dem induktiven Verfahren, bei dem die Änderung der Induktivität durch eine
Permeabilitätabnahme mit zunehmender elastischer Beanspruchung des Körpers 306 hervorgerufen
wird. Die Änderung der Induktivität wird mit Hilfe einer Schalteinrichtung 311 für
einen Impulsgeber 312 benutzt. Der Strom für die Anlage wird aus einem Netzanschluß
313 über einen Konstanthalter 314 und über einen Vorwiderstand 315 und einen als
Empfindlichkeitsregler wirkenden einstellbaren Widerstand 316 einem Stromwandler
317
zugeführt. Die Sekundärwicklungen 318, 319 des Stromwandlers speisen einerseits
die Druckdose 305 und andererseits einen als Nullpunktregler zum Zweck der Abstimmung
wirkenden verstellbaren Widerstand 320. Mit Gleichrichterbrücken
321, 322
werden die Ströme beider Kreise gleichgerichtet und verglichen. Die
Spannung der Brücken 321, 322 beeinflußt den Impulsgeber 312.
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Im unbelasteten Zustand sind die Ströme ü und 1, gleich groß. Bei
Belastung der Meßdose beeinftußt die Differenz der Ströme über den Impulsgeber 312
den Vorschubantrieb. Mit Riegeln 302a kann das
Lagergehäuse festgelegt
werden. Es kann auch ein Schalter 322 zum Ein- und Ausschalten der Schaltanlage
vorgesehen sein. Die Wirkungsweise ist folgende: F i g. 4 zeigt abgewickelt den
Schaltnocken 27 und schematisch die im Grundschlitten gelagerte Rolle 37. Zu Beginn
der Arbeit befindet sich das zu bearbeitende Zahnrad 26 in losem Eingriff mit dem
Schabrad 15 (auch Honrad, Läpprad od. dgl.). Die Rolle 37 steht relativ zum Anschlagnocken
27 in F i g. 4 etwa in der Stellung 201. Die Schaltanlage ist mit Schalter 322 ausgeschaltet,
oder es ist die ganze Schalteinrichtung 301 mit Hilfe der Riegel 321 unwirksam gemacht,
die von dem Schaltnocken 34 oder vom Schalter 35 gesteuert werden. Nachdem der Längsvorschub
(Elektromotor 47), der nicht gezeichnete Antrieb für die Drehung des Schabrades
und der Antrieb für den Anschlagnocken 27 (Elektromotor 29) eingeschaltet sind,
läuft folgende Funktionsfolge ab: Der Anschlagnocken 27 läuft mit Eilgang über die
Rolle 37, an der Stelle 202 beginnt sie und mit ihr der Grundschlitten dem abfallenden
Ast 199 des Nockenprofils in Zustellrichtung (Pfeil 210) zu folgen, bis sich in
der Position 203 Werkstückrad 26 und Schabrad 15 im spielfreien Eingriff befinden.
Die Feder 38 drückt jetzt das Zahnrad gegen das Schabrad. Der eigentliche Schabvorgang
beginnt. Da sich der Anschlagnocken mit Eilganggeschwindigkeit weiterdreht, hebt
sich die Rolle von dem Profilteil 199 ab. Der Anschlagnocken eilt jetzt so weit,
bis sich das Profiltal 204 unter der Rolle befindet. (Abweichend von der F i g.
4 dreht sich der Anschlagnocken, während die Rolle nur eine Bewegung ausführt, die
rechtwinklig zur Längsachse des Anschlagnockens gerichtet ist.) In der Stellung
205 bleibt der Anschlagnocken stehen und wartet. Während sich die Rolle auf dem
Wege von der Stellung 203 zur Stellung 205 befindet, wird der Schalter 322 geschlossen
oder die Riegel 321 zurückgezogen, so daß die Schalteinrichtung 301 wirksam
wird. Unter der Wirkung des Federdruckes erfolgt jetzt eine Spanzustellung bis auf
den gewünschten Achsabstand zwischen Werkstück und Werkzeug bzw. bis der Grundschlitten
19 so weit nach oben gewandert ist, daß die Rolle 37 sich unter das Profiltal 204
setzt. Der Druck der Rolle auf den Anschlagnocken wird in einen Druck auf die Druckmeßdose
305 umgesetzt, die Inder oben beschriebenen Weise über den Impulsgeber die Drehung
der Nockenwelle wieder einschaltet. Der Anschlagnocken dreht sich zunächst langsam,
um zunächst bei gleichem und dann bei langsam größer werdendem Achsabstand zu schlichten.
In Position 207 schaltet einer der Schalter 35, 36 auf Eilgang um und hebt die Rolle
über den ansteigenden Profilteil 208 aus. Der Grundschlitten wird abgesenkt, bis
Rolle 37 in der untersten Stellung 209 steht. Der Anschlag läuft dann noch bis zur
Ausgangsstellung 201' weiter und bleibt dort stehen. Die Arbeit ist beendet.
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Eine Abwandlung der Erfindung zeigt F i g. 5. Die Rolle 37 ist in
einem Lagerkörper 222 gelagert, der nicht drehbar, aber längsverschiebbar in dem
Grundschlitten 19 angeordnet ist. Auf diesen wirkt wieder die Feder 38 ein. Zwischen
dem Grundschlitten 19 bzw. einem in diesem befestigten Federteller 223 und dem Lagerkörper
222 ist ein Druckschalter 224, der beispielsweise auf eine Veränderung der Kapazität
anspricht, angeordnet. Der Druckschalter ist in eine Meßbrücke 225 eingefügt, die
in bekannter Weise aus einem weiteren Kondensator 226, zwei Ohmschen Widerständen
227, 228, einer Stromquelle 229 und einem Impulsgeber 230 besteht. Vor der Stromquelle
liegt ein Schalter 231, der zweckmäßig mittel-oder unmittelbar von einem der Schaltnocken
33, 34 betätigt wird. Ein oder mehrere der Teile 226 bzw. 228, beispielsweise der
Kondensator 226, kann abstimmbar sein. Statt Brückenschaltungen können auch Quotient-,
Differenz- oder andere geeignete Schaltungen verwendet werden. Die Wirkungsweise
ist folgende: In den Positionen 201 bis 203 (F i g. 4) ist der Schalter 231 (F i
g. 5) geöffnet und der Druckschalter 224 wirkungslos. Nachdem sich die Rolle von
dem Anschlagnocken abgehoben hat (Pos. 203 bis 205), wird Schalter 231 geschlossen
und damit die Einrichtung 224, 225 zum Schalten vorbereitet. Beim Aufsetzen der
Rolle 37 auf das Profiltal 204 und nach Erreichen einer vorbestimmten Anpreßkraft
schaltet der Druckschalter über die Meßbrücke 225 und den Impulsgeber 230 die Drehbewegung
des Anschlagnockens 27 aus. Die Verbindung zwischen dem Impulsgeber und dem Schalter
für das Anlaufen der Nockenwelle ist schematisch mit dem Pfeil 132 angedeutet, der
weitere Arbeitsablauf ist bekannt.
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F i g. 6 zeigt eine Anwendung der Erfindung auf einer Zahnradfeinbearbeitungsmaschine
ohne Längsvorschub, die also im sogenannten Eintauchverfahren arbeitet. An einem
C-förmigen Maschinengestell 261 ist ein Werkzeugträger 262 schwenkbar und feststellbar
gelagert, in dem das Werkzeug 15 in bekannter Weise aufgenommen ist. Der Antrieb
des Werkzeugs ist bekannt und daher nicht gezeichnet. Auf dem Maschinengestell 261
ist ferner ein Schlitten 263 in einer Führung 264 senkrecht zur Schwenkebene des
Werkzeugträgers verschiebbar und unter Umständen feststellbar gelagert. Auf dem
Schlitten ist ein Werkstücktisch 265 um eine Achse 266 kippbar angeordnet. Auf dem
Werkstück ist zwischen den Reitstöcken 267, 268 das Werkstück 26 aufgenommen, das
mit dem Schabrad 15 vorzugsweise mit gekreuzten Achsen kämmt und von ihm angetrieben
ist. Das Maß der Kippbewegung, d. h. das Spiel zum Kippen, kann mit zwei Einstellschrauben
269, 270 bestimmt werden. Es wird normalerweise verhältnismäßig gering gewählt werden.
Auf den Reitstöcken 267, 268 sind Anschlagklötze 271, 271a aufgespannt. Zu diesem
Zweck sind auf den Reitstöcken Aufnahmeschlitze und Klemmschrauben 272 vorgesehen.
Der Schlitten 263 kann über ein Stufenschaltgetriebe 280 und ein Schneckengetriebe
angetrieben werden. Das Schneckenrad 281 dieses Schneckengetriebes ist als Spindehnutter
ausgebildet, in die eine im Maschinengestell befestigte Vorschubspindel273 eingreift.
Die zu dem Schneckengetriebe gehörende Schnecke ist vom Schneckenrad verdeckt und
daher in der F i g. 6 nicht zu sehen. In dem Getriebezug zwischen dem Elektromotor
274 und dem Schneckenrad 281 ist eine Rutschkupplung 282 vorgesehen. Das Schnekkenrad
281 kann auch mit Hilfe einer Handkurbel 275 über eine schaltbare Kupplung 283 und
über ein Zahnradgetriebe 284, das auch schaltbar sein kann, angetrieben werden.
Statt der Schaltgetriebe können auch stufenlos verstellbare Getriebe vorgesehen
sein.
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Der Achsabstand zwischen Schabrad und Werkstück wird durch die Größe
der Anschlagklötze 271, 271a bestimmt. Sind die Abstände von den Auflageflächen
276, 277 der Anschlagklötze auf den Reit
Stöcken bis zu den Anlageflächen
278, 279 am Werkzeugträger genau gleich, so werden auch die Anschlagklötze - falls
Zahnräder mit zylindrischem Wälzkörper geschabt werden sollen - genau gleich lang
bemessen. Wenn konische Zahnräder bearbeitet werden sollen, so werden entsprechend
verschieden lange Anschlagklötze gewählt, damit sich der Werkstückträger und damit
auch die Werkstückachse entsprechend geneigt zur Schabradachse einstellen kann.
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Eine der Anschlagflächen, beispielsweise 279, ist mit einem hydraulischen,
pneumatischen oder elektrischen Druckschalter kombiniert oder wird von diesem gebildet.
Im Ausführungsbeispiel ist eine bekannte piezoelektrische Druckmeßdose vorgesehen
und schematisch zusammen mit der dazugehörigen Schaltanlage dargestellt.
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Die Druckmeßdose besteht im wesentlichen aus einem oder mehreren übereinandergeschichteten
Piezokristallen, die aus Quarz, Turmalin, Phosphat, Titanat oder Tartrat sein können.
Im Ausführungsbeispiel sind zwei Kristalle 285, 286, wenn der Schlitten 263 auf
Anschlag gefahren ist, direkt oder indirekt zwischen dem Anschlagklotz
271a und einer geerdeten Gegenfläche 287 eingespannt. Zwischen beiden Kristallen
ist eine nicht gezeichnete Mittelelektrode vorgesehen, die über eine Leitung 288
mit dem Gitter G einer Verstärkerröhre 289 verbunden ist. Die Kathode K der Verstärkerröhre
liegt zusammen mit einem Pol der Stromquelle,290 an Masse (Erde) 291, während die
Anode A über eine Leitung 292 mit einem Relais 293 verbunden ist, das andererseits
über eine Leitung 294 am anderen Pol der Stromquelle liegt. Das Relais 293 ist mit
einer bekannten Vorrichtung zur Anzugsverzögerung ausgestattet und beeinflußt einen
Umschalter für den Rechts- und Linkslauf des Motors 274. In dem Schaltschema der
F i g. 6 mögen die Ruhekontakte 295 dem Vorschub des Schlittens 263 und die Arbeitskontakte
296 dem Rücklauf (abwärts) zugeordnet sein. Pfeil a. zeigt die Richtung der
selbsttätigen Rückstellung des Relais. Pfeil b bezeichnet die Richtung der verzögerten
Wirkung. Die Wirkungsweise ist folgende: Zu Beginn der Arbeit ist der Schlitten
293 so weit heruntergefahren, daß das Werkstück eingespannt werden kann. Die Anschlagschrauben
269, 270 sind so eingestellt, daß zwischen ihnen und dem Werkstückträger ein wenig
Spiel zum Einstellen des Werkstückträgers entsprechend den Anschlagklötzen vorhanden
ist. In den Reitstöcken sind Anschlagklötze 271, 271a eingespannt, deren Länge dem
gewünschten Achsabstand zwischen Werkstück und Werkzeug entspricht. Nachdem der
Vorschub bei geschlossenen Kontakten 295 (oder durch Schließen der Kontakte 295)
eingeschaltet ist, wird der Schlitten 263 und damit das Werkstück 26 zugestellt,
bis die Anschlagklötze am Werkzeugträger anliegen. Gegebenenfalls kann der eigentlichen
Sparabnahme ein Eilvorschub vorausgehen. Durch das Aufsetzen der Anschlagklötze
auf den Werkzeugträger wird auf die Piezokristalle 285, 286 ein Druck ausgeübt,
der in bekannter Weise in eine Spannung umgesetzt wird. Diese wird über den schematisch
dargestellten Verstärker dem Relais 293 mitgeteilt, das nach einer vorbestimmten
Zeit anzieht. Die Ruhekontakte 295 werden geöffnet und die Arbeitskontakte 296 geschlossen.
Dadurch wird der Motor 274 auf eine entgegengesetzte Drehrichtung umgeschaltet,
so daß der Schlitten 263 abgesenkt wird. Den Stoß beim Fahren gegen den Anschlag
nimmt die Rutschkupplung 282 auf, mit der auch gleichzeitig das Drehmoment des Vorschubantriebes
und damit auch der Druck der Anschlagklötze 271, 271a auf ihre Gegenflächen bzw.
auf die Druckmeßdose begrenzt werden kann. Die Zeit für das verzögerte Anziehen
des Relais 293 wird für einen Schlichtspan ohne weitere Sparzustellung verwendet.