DE1264870B - Fluessigkeitsraketentriebwerk - Google Patents
FluessigkeitsraketentriebwerkInfo
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- F02—COMBUSTION ENGINES; HOT-GAS OR COMBUSTION-PRODUCT ENGINE PLANTS
- F02K—JET-PROPULSION PLANTS
- F02K9/00—Rocket-engine plants, i.e. plants carrying both fuel and oxidant therefor; Control thereof
- F02K9/42—Rocket-engine plants, i.e. plants carrying both fuel and oxidant therefor; Control thereof using liquid or gaseous propellants
- F02K9/44—Feeding propellants
- F02K9/46—Feeding propellants using pumps
- F02K9/48—Feeding propellants using pumps driven by a gas turbine fed by propellant combustion gases or fed by vaporized propellants or other gases
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
F02k
Deutsche- KL: 46 g-1/05
Nummer: 1 264 870
Aktenzeichen: B 841921 a/46 g
Anmeldetag: 21. Oktober 1965
Auslegetag: 28. März 1968
Die Erfindung betrifft ein Flüssigkeitsraketentriebwerk mit einer Hauptbrennkammer und einer dieser
in bezug auf die Richtung des chemischen Reaktionsablaufes vorgeschalteten Vorbrennkammer, wobei die
beiden Brennkammern durch eine die Treibstoff-Förderpumpen antreibende Turbine räumlich getrennt
sind und wobei mindestens eine der Treibstoffkomponenten unmittelbar in die Vorbrennkammer eingespeist
wird, während die andere bzw. mindestens eine der anderen Treibstoffkomponenten in zwei Teilströme
geteilt wird, von denen der eine der Vorbrennkammer und der andere der Hauptbrennkammer
zufließen.
Die Nachverdichtung eines Teiles einer Treibstoffkomponente kann erforderlich sein, wenn dieser Teil
z. B. vor der Einspeisung in die Hauptbrennkammer ein Kühlsystem durchläuft, eine Turbine antreibt oder
in eine Vorkammer mit einem gegenüber der Hauptbrennkammer höheren Druck eingespritzt wird.
Es ist bereits bekannt, die vorverdichtende und die nachgeschaltete Pumpe in einem Läuferrad zusammenzufassen.
Der niedrigverdichtende Anteil des Treibstoffes wird dabei etwa im halben radialen Abstand
von der Pumpenachse vom Laufrad abgezapft und in die Vorkammer gefördert, während der restliehe
Anteil bis zum Ausgangsquerschnitt der Pumpe gelangt, wo er seinen Enddruck erreicht. Auf diese
Weise erhält die Pumpe zwar eine sehr kompakte Bauweise, jedoch hat die gestörte Strömung einen
erheblichen schädlichen Einfluß auf den Wirkungsgrad. Hierzu kommt der Nachteil, daß die beiden
Teilströme nicht getrennt geregelt werden können.
Es ist auch schon bekannt, bei einem Flüssigkeitsraketentriebwerk mit einer einzigen Brennkammer
und mit Pumpenförderung der Treibstoffe eine Treib-Stoffkomponente nach einer Vorverdichtung auf den
zur Einspeisung in die Brennkammer erforderlichen Druck in zwei Ströme aufzuteilen, wovon der erste
durch eine der vorverdichtenden Pumpen nachgeschaltete Hochdruckpumpe auf einen höheren
Druck gebracht wird und wobei die Hochdruckpumpe von einer Turbine angetrieben wird, die in dem ersten
Teilstrom stromab der Hochdruckpumpe angeordnet ist.
Da es sich bei der Hochdruckpumpe normalerweise um ein, im Vergleich zu der Vorpumpe, kleines Gerät
handelt, wie das z. B. bei Triebwerken mit Vor- und Hauptbrennkammer und dazwischenliegender Turbine
der Fall ist, wäre an sich ihre Anordnung am Wellenende angebracht, weil sich dort die Welle auf
einen kleineren Durchmesser absetzen läßt. Andererseits verwendet man aber das Wellenende wegen der
Flüssigkeitsraketentriebwerk
Anmelder:
Bölkow Gesellschaft mit beschränkter Haftung,
8012 Ottobrunn
8012 Ottobrunn
Als Erfinder benannt:
Dr.-Ing. Otto Waltz, 8011 Neukirchstockach;
Rudi Nehrkorn, 8011 Putzbrunn
günstigen Zulaufverhältnisse zweckmäßig für eine der Hauptpumpen, und zwar für diejenige, die in bezug
auf Kavitation am kritischsten ist, um in dieser wichtigen Hinsicht die bestmöglichen Bedingungen zu
schaffen. An jeder anderen Stelle zwischen den Hauptpumpen oder zwischen einer Hauptpumpe und
der Turbine ergibt sich der konstruktiv ungünstige Fall, eine kleine Pumpe auf eine Welle von relativ
großem Durchmesser setzen zu müssen. Ein weiterer Nachteil ergibt sich daraus, daß die Baulänge des
Gesamtaggregates verlängert wird und durch die Anordnung auf einer Welle die Drehzahl der Hochdruckpumpe
von vornherein auf die Drehzahl der Vorpumpe festgelegt ist.
Ein Getriebe zur Abzweigung des zum Antrieb der Hochdruckpumpe erforderlichen Drehmomentes ergibt
zwar eine gewisse Freiheit in der Wahl der Drehzahl und in der Auslegung der Welle, bringt jedoch
ebenfalls eine Vergrößerung der Baulänge und weitere bauliche und schmiertechnische Probleme.
Aufgabe der Erfindung ist es, für ein Flüssigkeitsraketentriebwerk
der eingangs genannten Art den Antrieb für die der vorverdichtenden Pumpe nachgeschaltete
Hochdruckpumpe so auszubilden, daß es möglich ist, Drehzahl und Position dieser Pumpe frei
zu wählen und sie in gewissen Grenzen unabhängig von der Vorpumpe zu regeln.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der der Vorbrennkammer zufließende Teilstrom
über eine Hochdruckpumpe und der der Hauptbrennkammer zufließende zweite Teilstrom über eine Flüssigkeitsturbine
eingespeist wird, wobei die Turbine die Hochdruckpumpe antreibt.
809 520/159
Nach einem weiteren Merkmal läßt sich die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe auch dadurch
lösen, daß der der Vorbrennkammer zufließende erste Teilstrom über eine Hochdruckpumpe eingespeist
wird und von dem der Hauptbrennkammer zufließenden Teilstrom ein weiterer Teilstrom abgezweigt ist,
der eine Turbine beaufschlagt, wobei die Turbine die Hochdruckpumpe antreibt.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand zweier Ausführungsbeispiele näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 ein Triebwerk im Längsschnitt mit einer Turbine, die von dem gesamten im zweiten Zweig
strömenden Teilstrom durchströmt wird,
F i g. 2 ein Triebwerk mit einer Turbine, welche nur von einem Teil des zweiten Teilstromes durchströmt
wird.
In F i g. 1 ist ein erfindungsgemäßes Raketentriebwerk für den Betrieb mit einem aus zwei Komponenten
bestehenden Flüssigkeitstreibstoff gezeigt.
Die Brennkammer des Triebwerkes ist in eine Vorbrennkammer 1 und eine Hauptbrennkammer 2
aufgeteilt. In der Vorbrennkammer verbrennt eine erste Treibstoffkomponente mit einem Teil einer
zweiten Treibstoffkomponente bei einer für den Turbinenwerkstoff verträglichen Temperatur. Die vorverbrannten
Gase strömen über die Turbine 3 unter Leistungsabgabe in die Hauptbrennkammer 2, wo der
zur optimalen Verbrennung erforderliche restliche Anteil der zweiten Treibstoffkomponente über das
Einspritzsystem 4 zugesetzt wird. Die zwischen der Vor- und Hauptbrennkammer bestehende Druckdifferenz
ist gleich dem in der Turbine verarbeiteten Druckgefälle. Die Turbine 3 treibt über eine Welle 5
zwei Treibstoffpumpen 6 und 7.
Die Pumpe 6 saugt aus einem nicht dargestellten Tank über den Saugstutzen 8 eine der Treibstoffkomponenten,
beispielsweise den Oxydator, und verdichtet ihn auf den zur Einspeisung in die Vorbrennkamrner
erforderlichen Druck. Über die Leitung 9 und de.n Einsprrtekapf 10 gelangt der Treibstoff in die
Vorbrennkammer.
Die Pumpe 7 saugt entsprechend die zweite Treibstaffkomponente über den Saugstutzen 11 aus einem
ebenfalls nicht gegeigten Tank und verdichtet sie auf
einen Druck, der um einen bestimmten, weiter unten genau definierten Betrag über dem Hauptbrennkammerdruck
liegt. Die druckseitige Leitung 12. teilt sich in zwei Äste 12 φ und 12 b. Die Leitung \% α mündet
in die Saugöffnung der Hochdruckpumpe. 13. In dieser
Pumpe wird der zur Einspeisung in die Verbrennkammer
erforderliche Teil der zweiten TreibstQffkomponente auf den Etaspritsdruck gebracht und über die
Leitung 14 dem Einspritzkopi 10 zugeführt. Der restliche
Anteil der zweiten Treibstoffkomponente fließt über die Leitung 12 b einer Turbine 15 zu, wo er bis
auf den zur Einspritzung in die Hauptbrennkammer erforderlichen Druck entspannt wird und über die
Leitung 16 dem Einspritzsystem 4 der Hauptbrennkamrner2
zugeführt wird, Die dem verarbeiteten Druckgefälle entsprechende Turbinenleistung dient
zum Antrieb der Hochdruckpumpe 13 über die Welle 17. Der Druck nach der Pumpe 7 berechnet sich also
aus der Summe, des Hauptbreimkammerdruckes, des
Einspritzuberdjuckes und des. Druckgefälles in der
Turbine. 15. Eine Durchsatzregelung der HochdruckpumpelS
erfolgt durch herkömmliche, nicht dargestellte Regelorgane in den zugehörigen Zulauf- und
Druckleitungen.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist in F i g. 2 gezeigt. Alle in F i g, 1 und 2 mit den gleichen
Bezugszahlen bezeichneten Teile entsprechen sich und werden deshalb nicht weiter erläutert.
Im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel teilt sich die Leitung 12 b noch einmal in die Leitungen
18 und 19. Die Leitung 18 führt zur Turbine 15, in der eine gegenüber dem ersten Ausführungsbeispiel
geringere Treibstoffmenge verarbeitet, jedoch bis auf den Tankdruck entspannt wird. Die Leitung 16 führt
zum Tank zurück. Der zur vollständigen Verbrennung in der Hauptbrennkammer erforderliche Treibstoffanteil
fließt über die Leitung 19 dem Einspritzsystem 4 zu.
Die Vorpumpe 7 fördert in diesem Beispiel also eine größere Treibstoffmenge, nämlich den in die
Hauptbrennkammer 2 und durch die Turbine 15 fließenden Anteil, verdichtet sie jedoch nur auf den
Einspritzdruck der Hauptbrennkammer.
Diese Anordnung erlaubt gegenüber dem ersten Ausführungsbeispiel noch eine Drehzahlregelung der
Turbine, ohne daß der über die Leitung 19 in die Hauptbrennkammer fließende Treibstoffanteil beeinflußt
wird.
Die Erfindung ist auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele nicht beschränkt.
So könnte z.B. die Turbine auch durch andersgeartete Flüssigkeitsmotoren, etwa Zahnradmotoren, Kolbenmotoren
od. dgl. ersetzt werden.
Claims (2)
1. Fiüssigkeitsrakentriebwerk mit einer Hauptbrennkammer und einer dieser in bezug auf die
Richtung des chemischen Reaktionsablaufes vor"
geschalteten Vorbrennkammer, wobei die beiden Brennkammern durch eine die Treibstoff-Förder-pumpen
antreibende Turbine räumlich getrennt sind und wobei mindestens eine der Treibstoffkomponenten
unmittelbar in die Vorbrennkammer eingespeist wird, während die andere bzw. mindestens
eine der anderen Treibstoffkomponenten in zwei Teilströme geteilt wird, von denen der
eine der Vorbrennkammer und der andere der Hauptbrennkammer zufließt, dadurch gekennzeichnet,
daß der der Vörbrennkammer (1) zufließende Teilstrom (12 a) über eine
Hochdruckpumpe (13) und der der Hauptbrennkammer (2) zufließende zweite Teilstrom (12 b)
über eine Flüssigkeitsturbine (15) eingespeist wird, wobei die Turbine (15) die Hochdruckpumpe
(13) antreibt.
2. Flüssigkeitsraketentriebwerk mit einer Hauptbrennkammer und einer dieser in bezug auf die
Richtung des chemischen Reaktionsablaufes vorgeschalteten Vorbrennkammer, wobei die beiden
Brennkammern durch eine die Treibstoff-Förderpumpen antreibende Turbine räumlich getrennt
sind und wobei mindestens eine der Treibstoffkomponenten unmittelbar in die Vorbrennkammer
eingespeist wird, während die andere bzw. mindestens eine der anderen Treibstoffkomponenten
in zwei Teilströme geteilt wird, von denen der eine der Vorbrennkammer und der andere der
Hauptbrennkammer zufließen, dadurch gekennzeichnet, daß der der Vorbrennkammer (1) zufließende
erste Teilstrom (14) über eine Hochdruckpumpe (13) eingespeist wird und von dem
der Hauptbrennkammer zufließenden Teilstrom (12 b, 19) ein weiterer Teilstrom (18, 16) abgezweigt
ist, der eine Turbine (15) beaufschlagt, wobei die Turbine (15) die Hochdruckpumpe (13)
antreibt.
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschriften Nr. 1138 283,
1164753;
britische Patentschrift Nr. 852221; französische Patentschrift Nr. 1166 217.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
809 520/159 3.68 ® Bundesdruckerei Berlin
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