DE3700599C2 - Einspritzvorrichtung für Dieselmotoren - Google Patents
Einspritzvorrichtung für DieselmotorenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einspritzvor
richtung für Dieselmotoren, bestehend aus einer vom
Motor angetriebenen Einspritzpumpe, aus einem durch
eine Feder belasteten Einspritzventil mit zusätzlicher
hydraulischer Unterstützung der Feder sowie aus einem
zwischen der Einspritzpumpe und dem Einspritzventil an
geordneten Steuerblock.
Bei einer bekannten Anordnung wird die Einspritzpumpe
über einen Nocken des Motors angetrieben. Hierbei wird
die Menge des eingespritzten Kraftstoffes durch eine am
Pumpenstempel befindliche einstellbare Schrägkante und
eine im Pumpenelement selbst befindliche Überström
bohrung oder in anderen Fällen durch im Öffnungszeit
punkt regelbare Überströmventile beeinflußt.
Es hat sich aber in der Praxis gezeigt, daß aufgrund
der Kompressibilität des Kraftstoffes ein gewisser
Förderhub bzw. Zeitraum benötigt wird, bis die Düsen
nadel bei einem für die Gemischbildung relativ
niedrigen Druck öffnet. Dieser Druck ist durch die
konstruktiven Gegebenheiten sowie durch die erreich
baren Vorspannungen der Düsenhalterfedern begrenzt. Aus
den gleichen Gründen, mit den ebenfalls gleichen Nach
teilen, erfolgt das Schließen der Düsennadeln
schleichend unter für die Gemischbildung ungünstigen
Verhältnissen.
Aus der US 2 052 737 ist eine Einspritzpumpe für eine
Brennkraftmaschine, insbesondere für einen Dieselmotor,
bekannt. Diese Einspritzpumpe weist einen zweistufigen
Druckaufbau auf. Die Pumpe zur Erzielung eines hohen
Einspritzdruckes ist mit der Pumpe für den geringeren
Einspritzdruck so verbunden, daß der Druck zu variieren
ist. Die Pumpen sind unabhängig regelbar voneinander
ausgeführt, so daß der Druck nach Sollwerten des Motors
steuerbar ist.
Durch den Antrieb des Einspritznockens direkt vom Motor
aus ist der erreichbare Einspritzdruck von der Drehzahl
des Motors abhängig und bedingt somit besonders bei
niedrigen Drehzahlen niedrige Einspritzdrücke sowie
damit zusammenhängende ungenügende Gemischbildungsver
hältnisse.
Bei niedrigen Belastungen und hoher Drehzahl des Motors
führt der aufgrund der Kompressibilität des Kraft
stoffes über der Zeit langsam ansteigende Druck im
System ebenfalls bei kleinen Einspritzmengen zu
niedrigen Drücken und damit ungenügenden Gemischbil
dungsverhältnissen.
Es ist bekannt, diesen negativen Eigenschaften dadurch
entgegenzuwirken, daß bei voller Last und Drehzahl hohe
Einspritzdrücke in Kauf genommen werden, um bei kleinen
Lasten und Drehzahlen ausreichende Gemischbildungsver
hältnisse zu erzielen. Hierdurch wird der Antrieb, der
in vielen Fällen ebenfalls die Ventilsteuerung be
tätigt, überlastet.
Es hat sich gezeigt, daß hieraus unerwünschte Bean
spruchungen resultieren, die durch ungenügende
Dimensionierung zum Ausfall des Motors bzw. der be
troffenen Teile führen können. Aufgrund der Zuver
lässigkeit, Einfachheit und niedrigen Gestehungskosten
sind aber Einspritzsysteme dieser Art weit verbreitet.
Weiterhin sind Einspritzsysteme bekannt, bei denen über
eine besondere Hochdruckpumpe Kraftstoff in den Ein
spritzdüsen vorgelagerte Speicher gefördert wird. Hier
bei wird die Einspritzmenge, der Einspritzbeginn und
die Einspritzdauer durch von außen gesteuertes Öffnen
und Schließen der Düsennadeln geregelt. Die Betätigung
wird sowohl in mechanischer Art und Weise, beispiels
weise über Kipphebel, Stoßstangen und entsprechende
Steuervorrichtungen, vorgenommen, wobei der Antrieb
durch Nocken auf der Nockenwelle erfolgt als auch durch
elektronische Ansteuerung von elektro-hydraulischen
Betätigungsmechanismen durchgeführt wird.
Diese Systeme haben den Vorteil, daß der Kraftstoff bei
allen in Frage kommenden Lasten des Motors mit für die
Gemischbildung optimalen Verhältnissen in den Zylinder
eingebracht wird.
Die Nachteile eines mechanisch gesteuerten sogenannten
Speichersystems bestehen in der Kompliziertheit des
mechanischen Antriebs der Düsennadelbetätigung und be
sonders des Regelmechanismus. Dieser Tatbestand ist der
Grund, daß sich diese Systeme trotz ihrer unbestreit
baren verbrennungstechnischen Vorteile nur in Einzel
fällen durchgesetzt haben.
Die elektronisch-hydraulische Betätigung des Einspritz
ventils (Elektronisches Einspritzsystem) ist bisher
aufgrund technischer Schwierigkeiten im elektro-hydrau
lischen Teil, der hohen Drücke, die von den Förder
pumpen zu überwinden sind, und den hohen Kosten der
elektronischen Steuerung in keinem Fall zur Serienreife
entwickelt worden.
Weiterhin ist nach der DE 35 10 301 eine Anordnung be
kannt, bei der ein der Zuführungsbohrung zum Pumpen
arbeitsraum vorgelagerte Raum, durch eine in die Zu
führungsleitung zur Pumpe eingeschaltete Förderpumpe
unter einen hohen Druck gesetzt werden kann. Hiermit
können die erwünschten Effekte bzgl. der Einspritz
hydraulik zweifelsfrei ebenfalls erzeugt werden. Diese
Anordnung ist aber mechanisch praktisch nicht regelbar
und bewirkt extrem hohe Belastungen der Einspritz
pumpenkomponenten und des gesamten Antriebs.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, Einspritzvorrichtun
gen der bekannten Art zu verbessern und auf eine ein
fache Art eine Vorrichtung zu schaffen, die eine
praktische Lösung des Problems ermöglicht und im ge
samten Betriebsbereich optimale Gemischbildungsverhält
nisse herstellt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeich
nenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere vor
teilhafte Merkmale beinhalten die Unteransprüche.
Vorteile des erfindungsgemäßen Einspritzsystems liegen
darin, daß durch die zwei Druckstufen ohne Veränderung
von Einspritznocken oder Vergrößerung der Pumpenzylin
der die Einspritzraten erhöht und damit die Einspritz
dauer zwecks Verbesserung des Motorwirkungsgrades ver
kürzt wird. Dieser Gesichtspunkt ist besonders wichtig,
weil die fortlaufende Steigerung des Wirkungsgrades der
Dieselmotoren über die Verkürzung der Einspritzdauer zu
ständig ansteigenden Belastungen von Nockenwellen,
Ventiltrieb und Nockenwellenantrieb führt.
Ein weiterer Vorteil liegt in der Anordnung eines
hydraulisch-elektronisch steuerbaren Steuerblocks
zwischen Einspritzpumpe und Düse. Hierdurch kann bei
entsprechender Steuerung über die Motorsolldaten ein
optimaler Einspritzzeitpunkt eingestellt werden und
besonders bei niedrigen Motordrehzahlen kann der Druck
vor dem Steuerblock erhöht werden.
Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß trotz der sehr
hohen Einspritzdrücke vor der Düse, die von den ein
zelnen Pumpenkolben zu überwindenden Druckdifferenzen
in beherrschbaren Größenordnungen liegen.
Zur Vervollkommnung der Anordnung wird vorgeschlagen,
die erste Druckstufe der Einspritzpumpe ebenfalls
regelbar zu gestalten, um über eine zweckentsprechende
Wahl des Stufendruckverhältnisses die Verhältnisse vor
der Düse optimal einstellen zu können.
Die Betätigung des eigentlichen Hochdruck-Pumpenkolbens
über einen gesonderten und vom Nocken betätigten
kleineren Stößel hat den Vorteil, daß der Antrieb der
Pumpe wegen des erhöhten Druckes im gesamten Pumpenraum
teilweise entlastet werden kann.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfin
dung schematisch dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schaltplan der Einspritzvorrichtung,
Fig. 2 einen Schnitt durch eine Einspritzpumpe und
Fig. 3 einen Schnitt durch einen Steuerblock.
Bei der dargestellten Anordnung wird Kraftstoff über
eine Förderpumpe 2 aus einem Kraftstoffbehälter 1 in
eine Kraftstoffleitung 3 sowie in eine erste Druckstufe
11 einer Einspritzpumpe 4 gefördert. Der so vor
komprimierte Kraftstoff gelangt über ein Rückschlag
ventil 20a und einen Überströmkanal 20 in eine zweite
Druckstufe 14 der Einspritzpumpe 4. In dieser wird der
Kraftstoff im Raum 13 auf den Enddruck gebracht und
dann über die Leitung 5a vor den Steuerblock 5 geför
dert und von hier über die Leitung 5b zur Einspritzdüse
7. Das in diesem Steuerblock 5 eingebaute und durch den
Kolben 12 und den Regler R1 gesteuerte Druckventil
öffnet bei dem vom Rechner 6 vorgegebenen Druck, so daß
der Kraftstoff vor die Einspritzdüse 7 gelangen kann.
Die Einspritzung wird nach Erreichen des Düsenöffnungs
druckes eingeleitet.
Der Ruhedruck in der Einspritzleitung wird ebenfalls
durch die Charakteristik des im Steuerblock 5 ebenfalls
eingebauten Rückströmventils 17 sowie dem nach der
ersten Stufe 11 der Einspritzpumpe 4 anstehenden und je
nach Last und Drehzahl vom Regler R2 vorgegebenen Druck
bestimmt.
In diesem Ausführungsbeispiel werden die erste Druck
stufe 11 der Einspritzpumpe 4 und der Kolben 12 des
Steuerblocks 5 über die Regler R1 und R2 gesteuert, die
über den Rechner 6 mit Sollwertangaben des Motors ver
sorgbar sind. Hierbei wird beispielsweise über diese
die Drehzahl des Motors nmot, die Pumpenfüllung F, die
Ladelufttemperatur t₁₁, die Kühlwassertemperatur Tkw
oder die Brennstofftemperatur tBr berücksichtigt.
Weiterhin zeigt das Ausführungsbeispiel die vom
gleichen Nocken N angetriebene erste Stufe 11 der Ein
spritzpumpe 4 sowie die zweite Stufe 14 mit dem mit
vorkomprimiertem Kraftstoff angefüllten Raum 15 und 13,
den abgestuften und in einer eigenen Führung laufenden
und abgedichteten Stößel 16. Vom Raum 15 zweigt eine
Leitung 10a zum Regler R2 ab.
Mit dieser Anordnung ist es möglich, daß der Pumpenkol
ben der zweiten Stufe 14 der Einspritzpumpe 4 den be
reits vorkomprimierten Kraftstoff kurzfristig auf ein
hohes Druckniveau bringt, über den je nach Last und
Drehzahl des Motors einzustellenden Steuerblock 5 im
gewünschten Zeitpunkt vor die Düse fördert und bei auf
grund der Konstruktion des Düsenhalters optimalen Ge
mischbildungsverhältnissen in den Zylinder einspritzt.
Claims (6)
1. Einspritzvorrichtung für Dieselmotoren, bestehend
- (a) aus einer vom Motor angetriebenen Einspritz pumpe,
- (b) aus einem durch eine Feder belasteten Ein spritzventil mit zusätzlicher hydraulischer Unter stützung der Feder, sowie
- (c) aus einem zwischen der Einspritzpumpe und dem Einspritzventil angeordneten Steuerblock,
dadurch gekennzeichnet,
- (d) daß die Einspritzpumpe (4) mit zwei Druckstufen (11, 14) ausgeführt ist,
- (e) daß die erste Druckstufe (11) mit der zweiten Druckstufe (14) durch einen Überströmkanal (20) verbunden ist,
- (e1) in dem ausgangsseitig des ersten Pumpenar beitsraumes (19) ein Rückschlagventil (20a) ange ordnet ist,
- (e2) daß der Überströmkanal (20) stromabwärts in einen Raum (15) der zweiten Druckstufe (14) mündet,
- (f) wobei der Raum (15) den, dem Pumpenarbeitsraum (13) der zweiten Druckstufe (14) abgewandten, Be reich des Pumpenzylinders (18) und des Pumpen kolbens (15a) der zweiten Druckstufe (14) um schließt,
- (f1) und der Raum (15) hydraulisch abgetrennt ist von einem Raum, in dem eine Nockenwelle mit Nocken (N) angeordnet ist,
- (f2) und der Raum (15) eine Verbindung (15c) zu einer Zuführbohrung (21) des Pumpenarbeitsraumes (13) der zweiten Druckstufe (14) hat,
- (g) daß die zweistufige Förderung in den Druckstufen (11, 14) über von demselben Nocken (N) phasenver setzt angetriebene Pumpenkolben (19a, 15b) über Stößel (16) erfolgt,
- (h) daß der im Raum (15) befindliche Kraftstoff auf einen hohen Druck mittels des Pumpenkolbens (19a) der ersten Druckstufe (11) vorkomprimierbar ist,
- (i) daß der Steuerblock (5) ein über einen hydraulisch geregelt belasteten zusätzlichen Kolben (12) in seinem Öffnungsdruck verstellbares Rück schlagventil aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die erste Druckstufe (11) der Einspritz
pumpe (4) unabhängig von der zweiten Druckstufe
(14) regelbar ausgeführt ist, derart, daß ein über
einen Rechner (6) gesteuerter Regler (R2) die
Druckwerte im Einspritzsystem nach Sollwertangaben
des Motors regelt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zweite Druckstufe (14) der Ein
spritzpumpe (4) über einen getrennt abgedichteten
und in einer eigenen Führung laufenden Stößel (16)
betätigbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß der Stößel (16) zur Teil
entlastung des Pumpenantriebes kleiner
dimensioniert ist als der Kolben (15a) der zweiten
Druckstufe (14).
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß der auf dem zusätzlichen
Kolben (12) stehende Druck in Abhängigkeit von
Sollwertangaben des Motors mittels des Reglers (R1)
verstellbar ist.
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DE2658833A1 (de) * | 1976-12-24 | 1978-07-06 | Maschf Augsburg Nuernberg Ag | Kraftstoff-einspritzsystem fuer luftverdichtende brennkraftmaschinen |
FR2481752A1 (fr) * | 1980-04-30 | 1981-11-06 | Renault Vehicules Ind | Amelioration des dispositifs mecaniques d'injection de combustible, notamment pour des moteurs diesel |
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1987
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