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Nicht entflammbares Aerosoltreibmittel Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf ein verbessertes Aerosoltreibmittel zum Austreiben von wirksamen Bestandteilen
aus Druckbehältern, die allgemein als Aerosolbehälter bezeichnet werden.
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Wenn in der vorliegenden Beschreibung von Aerosolbehältern die Rede
ist, so sollen darunter solche verstanden werden, bei denen der Inhalt derselben
durch ein Ventil entweder in Form eines eigentlichen Aerosols oder eines Netzsprays
oder eines Schaumes ausgepreßt wird, und zwar infolge des Druckes eines Treibmittels,
das in dem Behälter enthalten ist.
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In der britischen Patentschrift 885 746 bzw. der entsprechenden französischen
Patentschrift 1 218 156 ist eine flüssige Mischung beschrieben, welche dazu dient,
eine Flüssigkeit aus einem Behälter auszutreiben, die aus einer wirksamen- Flüssigkeit
und einer flüssigen Lösung besteht, welche in der wirksamen Flüssigkeit im wesentlichen
unlöslich ist und die das gleiche oder etwa das gleiche spezifische Gewicht wie
die wirksame Flüssigkeit besitzt, und wobei die flüssige Lösung aus einem Treibmittel
besteht, das ein unterschiedliches, beispielsweise höheres spezifisches Gewicht
als die wirksame Flüssigkeit besitzt, und einer zweiten Flüssigkeit, die ein Treibmittel
sein kann. In der genannten Patentschrift ist angegeben, daß das Treibmittel eines
der üblichen Aerosoltreibmittel mit hohem oder niedrigem spezifischem Gewicht sein
kann, wie chlorfluorierte Kohlenwasserstoffe, Vinylchlorid, Propan, Butan oder ähnliche
Kohlenwasserstoffe, und daß die Flüssigkeit, in der das Treibmittel aufgelöst ist,
ein ein niedriges spezifischen Gewicht aufweisender Kohlenwasserstoff oder ein ein
hohes spezifisches Gewicht aufweisender chlorierter Kohlenwasserstoff sein kann,
wobei die beiden Komponenten und ihre Mengen derart ausgewählt werden, daß eine
flüssige Lösung von dem gewünschten Dampfdruck und einem spezifischen Gewicht erhalten
wird, das gleich oder etwa gleich ist dem der aktiven Flüssigkeit.
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Aerosolstoffzusammensetzungen, in denen das Treibmittel in der aktiven
Flüssigkeit unlöslich ist, beispielsweise Stoffzusammensetzungen, in denen die aktive
Flüssigkeit eine wäßrige Lösung oder eine Emulsion oder eine Lösung ist, die einen
großen Anteil an Wasser enthält, sind von steigendem Interesse. Zum Verteilen solcher
Arten der aktiven Flüssigkeit hat die in der genannten britischen Patentschrift
885 146 beschriebene Anordnung, wobei die flüssige Lösung, welche das Treibmittel
ist oder dieses enthält, etwa das gleiche spezifische Gewicht wie die aktive Flüssigkeit
besitzt, den Vorteil, daß durch sanftes Schütteln des Behälters vor dem Öffnen des
Ventils eine gute Vermischung der Treibmittelphase mit der
aktiven Flüssigkeitsphase
eintritt, so daß eine ausreichende Menge des Treibmittels zusammen mit der aktiven
Flüssigkeit durch das Ventil ausgetrieben wird, um eine ausreichende Verteilung
des ausgepreßten Materials durch Verdampfung des Antriebmittelgehaltes zu bewirken.
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Es ist auch schon beschrieben worden, das es möglich ist, einen nicht
entflammbaren Spray aus einem Aerosolbehälter zu erhalten, selbst wenn eine entflammbare
Komponente, wie Butan, in dem Treibmittel enthalten ist, indem beispielsweise eine
ausreichende Wassermenge in der Aerosolstoffzusammensetzung zugegen ist und durch
entsprechende Ausbildung des Verteilerventils, um hierdurch eine sorgfältige Vermischung
des Treibmitteldampfes mit den wäßrigen Komponenten beim Austreiben zu erreichen.
Solche Aerosolbehälter sind nur wenig oder überhaupt nicht feuergefährlich, wenn
sie betätigt werden, wenn jedoch die Antriebsmittelmischung selbst entflammbar ist,
so kann eine ernsthafte Feuer- oder Explosionsgefahr während der Lagerung oder des
Transports auftreten, da aus beschädigten oder nicht gut verschlossenen Behältern
das flüchtige Treibmittel getrennt von den verhältnismäßig wenig flüchtigen wäßrigen
Komponenten austreten kann.
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Aus dem »Report of lnvestigations«, R. 1. 3908 des UNITED STATES
DEPARTMENTS OF THE INTERIOR vom Juni 1946 ist es bekannt, chlorfluorierten Kohlenwasserstoffen,
die als Treibmittel verwendet werden, C3- und C4-Kohlenwasserstoffe zuzusetzen,
wobei aber die Menge dieser Kohlenwasserstoffe
begrenzt werden
muß, um die Treibmittelmischung nicht entflammbar zu erhalten, wobei die Mengen
an Butan 13,1°/o und an Propan 11,6% betragen dürfen. Trotz dieses alten Vorschlages
sind bis jetzt keine billigen nicht entflammbaren Treibmittel auf dem Markt, welche
einen Gehalt an C3-und C4-Paraffinen aufweisen.
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Die Erfindung betrifft ein nicht entfianambares Aerosoltreibmittel,
das einen flüchtigen, chlorfluorierten Kohlenwasserstoff neben einem C3-C6-Paraffin
enthält, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß es 65 bis 75 Gewichtsprozent eines
chlorfluorierten paraffinischen Kohlenwasserstoffes mit einem Siedepunkt nicht über
300 C und als Rest mindestens eines von C5- und C6-Paraffinen enthält, gegebenenfalls
unter Beimischung von C3- und/oder Cg-Paraffinen, wobei die Gesamtmenge an C3- und
C4-Paraffinen, wenn solche zugegen sind, nicht größer ist als 16 Gewichtsprozent
des chlorfluorierten Kohlenwasserstoffes.
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Vorzugsweise ist die Gesamtmenge an C3- und C4-Paraffinen nicht größer
als 15 Gewichtsprozent des chlorfluorierten Kohlenwasserstoffes.
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Beispiele von spezifischen chlorfluorierten Kohlenwasserstoffen sind
Dichlordifluormethan, Chlordifluormethan, Trichlorfluormethan und Dichlortetrafluoräthan.
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Zwecks Herstellung einer Antriebsmittelzusammensetzung für einen
Aerosolbehälter wird eine Antriebsmittelzusammensetzung gemäß der Erfindung in einen
Druckbehälter zusammen mit den aktiven Bestandteilen eingefüllt, welche in Form
einer Lösung, Emulsion oder Dispersion vorliegen können. Das Verhältnis des Antriebsmittels
zu den jeweils verwendeten aktiven Bestandteilen kann in an sich bekannter Weise
verändert werden, je nachdem, ob der Inhalt des Behälters in Form eines eigentlichen
Aerosols, eines Netzsprays oder Schaumes ausgepreßt werden soll.
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Die Antriebsmittelzusammensetzungen gemäß der Erfindung sind besonders
brauchbar, wenn die aktiven Bestandteile in Form einer Flüssigkeit vorliegen, die
mit den Aerosoltreibmitteln nicht mischbar ist und ein spezifisches Gewicht von
etwa 1 besitzt, d. h. aus einer wäßrigen Lösung oder einer Emulsion besteht. Eine
Antriebsmittelzusammensetzung gemäß der Erfindung, die etwa 70 Gewichtsprozent Dichlordifluormethan
enthält, hat ein spezifisches Gewicht von etwa 1, so daß sie also, wenn sie in einen
Aerosolbehälter zusammen mit einer aktiven Flüssigkeit eingefüllt wird, durch sanftes
Schütteln des Behälters mit der aktiven Flüssigkeit gemischt werden kann, und diese
Mischung leicht durch das Ventil ausgetrieben werden kann. Bei dieser Formulierung
kann der Träger für die aktive Flüssigkeit Wasser oder eine Mischung von Wasser
und einem mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittel, wie Äthylalkohol oder
Aceton, sein. Die Verwendung von Wasser allein hat den Vorteil, daß hierbei eine
größere Menge der ein hohes spezifisches Gewicht aufweisenden chlorfluorierten Kohlenwasserstoffkomponente
in der Antriebsmittelformulierung angewendet werden kann, ohne daß das spezifische
Gewicht der Antriebsmittelformulierung wesentlich größer wird als das der Phase
des aktiven Bestandteils. Der Einschluß eines höheren Anteils an chlorfluoriertem
Kohlenwasserstoff ermöglicht eine größere Freiheit hinsichtlich der Wahl der begleitenden
Kohlenwasserstoffkom-
ponete, wobei g3leichzeitutig ein hoher Grad der Sicherheit
gegenüber Entflammbarkeit der Antriebsmittelmischung erreicht wird.
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In den folgenden Beispeielen ist eine Znzahl von Antriebsmittelformulierungen
gemäß der Erfindung für einige typische Aerosole angegeben. Sämtliche Prozentangehen
und tile beziehen sich auf das Gewicht.
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Beispiel 1 Luftverbesserer laurylmethacrylat ..............................................
3,0% Geruchloses Kerosin ............................................ 2,0% Parfüm
......................................................... 0,1% Emulgiermittel .................................................
0,2% Wasser . ....................................................... 54,7% Hexan
.......................................................... 8,0% Isobutan .......................................................
4,0% Dichlordifluormethan ........................................... 28,0% 100,0%
Beispiel 2 Luftverbesserer Triathylenglykol................................................
3,0% Parfüm ......................................................... 0,1% Emulgiermittel
................................................. 0,5% Wasser . .......................................................
51,8% Hexan .......................................................... 8,0% Isobutan
....................................................... 5,0% Dichlordifluormethan
........................................... 32,0% 100,0% Beispiel 3 Fliegenxpry
Pyrethylumextrakt (20% Pyrethrine) 1,0% Piperonlybutoxyd ...............................................
1,6% Emulgiermittel ................................................. 0,2% Geruchloses
Kerosin ............................................ 3,0% Wasser . .......................................................
54,2% Pentan ......................................................... 12,0% Dichlordifluormethan
........................................... 28,0% 100,0% Beispiel 4 Filegenspray
Pyritehrumenxtrakt (20% Pyrethrine ) 1,5% Piperonylbutoxyd ..............................................
2,4% Emulgiermittel ................................................ 0,3% Geruchloses
Kerosin ........................................... 5,0% Wasser ........................................................
45,8% Bufan ......................................................... 4,5% Hexan
......................................................... 9,0% Deichlordiluormethan
.......................................... 31,5% 100,0% Beispiel 5 Filegenspray
Pyrethrumextrakt (20% pyrethrine) ..............................................
2,4 Tiele Piperonylbutoxy ............................................... 2,9 Teile
Geruchloses Kerosin ........................................... 10,0 Teile Emultiermittel
................................................ 0,8 Teile Mentholparfüm .................................................
0,1 Teile Wasser ........................................................ 35,8 Teile
Isopropanol ................................................... 20,0 Teile Hexan
......................................................... 16,0 Teile Dichlordifluormethoan
......................................... 32,0 Teile 120,0 Teile