DE2401112A1 - Druck-einphasen-desinfektionsmittel - Google Patents
Druck-einphasen-desinfektionsmittelInfo
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- DE2401112A1 DE2401112A1 DE19742401112 DE2401112A DE2401112A1 DE 2401112 A1 DE2401112 A1 DE 2401112A1 DE 19742401112 DE19742401112 DE 19742401112 DE 2401112 A DE2401112 A DE 2401112A DE 2401112 A1 DE2401112 A1 DE 2401112A1
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61L—METHODS OR APPARATUS FOR STERILISING MATERIALS OR OBJECTS IN GENERAL; DISINFECTION, STERILISATION OR DEODORISATION OF AIR; CHEMICAL ASPECTS OF BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES; MATERIALS FOR BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES
- A61L9/00—Disinfection, sterilisation or deodorisation of air
- A61L9/14—Disinfection, sterilisation or deodorisation of air using sprayed or atomised substances including air-liquid contact processes
Description
Patentanwälte Dipl^-Ino. F.,
Dipl.-Ing. H.Weickmann, Dipl.-Phys. Dr. K. Fincke
Dipl.-Ing. F. A.Weickmann, Dipl.-Chem. B. Huber
8 MÜNCHEN 86, DEN
POSTFACH 860 820
MÖHLSTRASSE 22, RUFNUMMER 98 39 21/22
16,430/603-F/H/KR
The Dow Chemical Company, Midland, Michigan / USA 2030 Abbott Road
Druck-Einphasen-Desinfektionsmittel
Die Erfindung betrifft eine unter Druck gesetzte Einphasen-Desinfektionsmischung,
die im wesentlichen aus Äthanol, Wasser und einem Propan-Treibmittel besteht, wobei
alle Bestandteile innerhalb bestimmter kritischer Grenzen vorliegen. Die erfindungsgemäßen Mischungen finden
Verwendung als Vielzweck-Oberflächendesinfektionsmittel.
Die erfindungsgemäßen Mischungen enthalten 7 bis 45 Wasser, 53 bis 91 Gew.-% Äthanol und ein Propan-Treibmittel mit der weiteren Maßgabe, daß die Zusammensetzung in
den Bereich MKLO, vorzugsweise den 'Bereich PQLN und besonders bevorzugt in den Bereich LNO des beiliegenden Dia
gramms fällt. Innerhalb dieser Grenzen genügen die erfindungsgemäßen Mischungen verschiedenen behördlichen und
technischen Erfordernissen.
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Zu den angegebenen Formulierungen können vreitere Bestandteile zugesetzt werden, z.B. Deodorantien, wie d-Limonen,
Korrosionsinhibitoren, wie Natriumnitrit, und solch weitere Materialien, die die Mischungen für den Verbraucher
ansprechender machen. ¥eiterhin können auch zusätzliche Germicide, wie o-Phenylphenol, zugesetzt werden. Im Falle
der Verwendung von Additiven müssen diese in der Äthanol-VTasser-Propanlösung
löslich sein, damit die einzige Phase aufrechterhalten wird; und weiterhin dürfen diese Additive
die günstigen Eigenschaften des Systems nicht verschlechtern.
Das Verhältnis von Alkohol zu Wasser ist kritisch, um den Löslichkeits- und keimtötenden Erfordernissen zu genügen
sowie den Erfordernissen hinsichtlich der Beschränkung der Entflammbarkeit.
¥enn die Alkoholmenge über die angegebene obere Grenze hinaus gesteigert wird, dann neigen die Mischungen dazu,
extrem stark entflammbar zu sein. Die ¥assermenge an der oberen Alkoholgrenze scheint die Minimalmenge zu sein, die
erforderlich ist, um eine einsetzbare keimtötende Aktivität aufrechtzuerhalten. Unterhalb der angegebenen Minimalmenge
des Alkohols von etwa 53!& wird eine nicht-tragbare
Verminderung der Löslichkeit des Treibmittels erhalten, was zu nicht annehmbaren Drücken führt. Die Mischungen innerhalb
des bevorzugten Gebietes LfTO genügen sehr gut den Erfordernissen, insbesondere hinsichtlich der Entflammbarkeitseinschränkungen.
Innerhalb des Gebietes PQLN sind die Mischungen verläßliche Desinfektionsmittel, zeigen jedoch
eine gewisse Entflammbarkeit bis zu einem Ausmaß, daß eine Kennzeichnung erforderlich wird, Jedoch nicht bis zu
einem solchen Ausmaß, daß bei Anwendung einer derartigen
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Kennzeichnung der handelsübliche Verbrauch verhindert wird. Die Mischungen innerhalb des Gebietes MKQP sind gegen die
ineisten Organismen verläßlich, jedoch nicht gegen alle. So sind z.B. diese Mischungen zur Desinfektion von Staphylococcus
aureus nicht verläßlich. Weiterhin zeigen die Mischungen im Gebiet MKQP die Entflammbarkeit wie Mischungen
in dem Gebiet PQLN.
Als Treibmittel wird Propan verwendet, das einen geeigneten Dampfdruck ergibt, um die flüssigen Bestandteile des
unter Druck gesetzten Behälters bei einer Konzentration auszutragen, die niedrig genug ist, daß das Propan in dein
Äthanol-Wasser-Gemisch löslich ist und daß der Mischung keine störende Entflammbarkeit verliehen wird. Andere Kohlenwasserstoffe,
z.B. Butan und Isobutan,- sowie die höheren Homologe erfordern eine derart hohe Konzentration, daß
ein Zweiphasensystem erhalten wird, das zu stark entflammbar ist.
Die Herstellung der erfindungs gemäß en Mischungen wird in der Weise vorgenommen, daß eine Lösung der sämtlichen Bestandteile
in der flüssigen Phase gebildet wird. Die Lösung wird sodann in eine Aerosoldose mit einem Ventil gegeben,
worauf das Propan zugefügt wird. Die Dose sollte so stark durchbewegt werden, daß das Propan aufgelöst
wird. Bei einer typischen Vielkomponenten-Formulierung kann Natriumnitrit in V/asser aufgelöst werden, worauf das
Äthanol und hierauf d-Limonen zugefügt wird. Sodann wird ortho-Phenylphenol beigegeben und der pH-Wert wird.mit
Alkali eingestellt. Diese Lösung kann in die Aerosoldose eingebracht v/erden, worauf das Propan zugesetzt werden
kann.
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Aus 3,6 Gew.-% d-Limonen, 0,24 Ge\r.-% Natriumnitrit, 0,12
Gew.-% o-Phenylphenol, 25,94 Gew.-% entionisiertem Wasser
lind 66,6 Gew.-# Äthanol (Alkohol:Wasser-Verhältnis = 2,59)
wurden verschiedene Formulierungen hergestellt. Die Formulierungen wurden in Druckdosen eingebracht und es wurde
Propan in verschiedenen Mengen zugesetzt. Die Formulierungen wurden nach einem Entflammungstest für Aerosolprodukte
(CSMA-Aerosol Guide, 6. Auflage, 1971) untersucht. Der Test
über die Flammenvorantreibung wird v/ie folgt durchgeführt:
Die Testvorrichtung besteht aus einer Grundlage mit einer Breite von 20,3 cm und einer Länge von 61 cm, die in 15,24-cm-Intervallen
markiert ist. Ein Maßstab mit einer Länge von 61 cm, der in 2,54-cm-Abständen markiert ist, wird horizontal
auf der Seite der Grundlage etwa 15,24 cm darüber aufgehängt. Eine Paraffinkerze mit einem Durchmesser von
ungefähr 2,54 cm mit einer solchen Höhe, daß das obere Drittel der Flamme sich in der Höhe des horizontalen Maßstabs
befindet, wird an den Nullpunkt der Grundlage gebracht.
Der Test wird in einer zugfreien Umgebung durchgeführt, die nach federn Test ventiliert und gereinigt werden kann.
Die Abgabeeinrichtung wird auf 210C ί 0,5°C konditioniert.
Die Abgabeeinrichtimg wird vor dem Test geschüttelt. Die
Abgabeeinrichtung wird nach ob@n gehalten, ^enn das Etikett
nichts anderes zinn Ausdruck "bringt. Die Abgabeeinri'chtimg
wird in einem Abstand von 15,24 cm von der Flammenquelle
angeordnet. Es wird 4 see lang durch das obere Drittel der Flamme und im wesentlichen parallel zu dem
■Maßstab gesprüht« (Ein Beobachter notiert die Ausdehnung
-5-
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der Flamme und der andere bedient die Abgabeeinrichtung).
Die Höhe der Flamme sollte ungefähr 5 cm betragen. Die normale Biegung der Flamme ist ein Teil des aufgenommenen
Abstandes. Es werden für jeden Test drei Ablesungen gemacht und daraus ein Mittel gßbildet. Der Abstand wird als
Flammenausdehnung angegeben.
Wenn während des Tests die Flamme zu dem vorspringenden Strom zurückwandert und an der Düse der Abgabeeinrichtung
brennt, dann wird dies als "Rückschlagen" angegeben.
¥enn die Flamme weiterbrennt, nachdem das Produkt weggenommen worden ist, wird dies als "Nachbrennen" bezeichnet.
In Tabelle I sind die Ergebnisse bei der Untersuchung der Formulierungen zusammengestellt.
% Propan 2,5 . 3,5 4,5 "
Flammenausdehnung (cm) 30,5-38,1 30,5-38,1 30,5-38,1
Rückschlag keiner keiner keiner
Wachbrennen keines keines keines
Bei der Verwendung der gleichen Formulierung mit der Ausnahme, daß das Propan durch 20 Gew.-?o Di chlordif luormethan
ersetzt wurde, betrug die Flammenausdehnung 38,1 cm, wobei kein Rückschlag oder Nachbrennungseffekt beobachtet
wurde.
Spraydesinfektionsmittel werden als Handelsgifte klassifiziert und sie müssen daher vor dem Verkauf behördlich re-
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gistriert werden. Um die behördliche Erlaubnis als allgemeines Desinfektionsmittel zu erhalten, müssen die folgenden
mikrobiologischen Tests erfolgreich durchgeführt v/erden:
Die Testmethode ist die Methode (7) für keimtötende Sprayprodukte,
die in "Official Methods of Analysis of the Association of Official Analytical Chemists, 11. Auflage
(1970)" beschrieben wird.
1. Salmonella choleraesuis : Jeder einzelne von drei Sätzen
muß 60 Objektträger von 60, die getestet werden, erfolgreich durchlaufen. i\!ach einer Lagerungszeit von
60 Tagen müssen zwei Sätze 30 Objektträger von 30 untersuchten Objektträgern erfolgreich durchlaufen.
2. Staphylococcus aureus: Jeder einzelne von drei Sätzen muß 30 Objektträger von 30 untersuchten Objektträgern
erfolgreich durchlaufen.
Darüber hinaus muß ein weiterer Organismus der Wahl erfolgreich durchlaufen werden. Im vorliegenden Fall
wurde folgender Organismus ausgewählt.
3. Trichophyton interdigitale: Jeder einzelne von drei Sätzen
muß 30 Objektträger von 30 untersuchten Objektträgern erfolgreich durchlaufen.
4. Wenn eine Aktivität gegenüber Streptococcus pyogenes
beansprucht wird t dann muß ein Ansatz 10 Objektträger
von 10 untersuchten Objektträgern erfolgreich durchlaufen.
-7-
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2AO1112
Um als Krankenhausdesinfektionsiaittel "bezeichnet werden
zu können, muß ein härterer Test durchlaufen werden, als
wenn nur eine Beanspruchung als allgemeines Desinfektionsmittel erfolgt. Für Krankenhausdesinfektionsmittel ist
Staphylococcus aureus der Hauptorganisiaus, Die weiteren
Tests werden wie folgt durchgeführt:
1. Staphylococcus aureus: Jeder einzelne von drei Sätzen
muß 60 Objektträger von 60 iantersuchten Objektträgern erfolgreich durchlaufen. Nach einer Lagerungszeit von
60 Tagen müssen zwei Sätze 30 Objektträger von 30 untersuchten Objektträgern erfolgreich' durchlaufen.
2. Pseudomonas aeruglnosa: Jeder einzelne von drei Sätzen
muß 30 Objektträger von 30 imtersuchten Objektträgern
erfolgreich durcSsXaufen.
Zusätzlich zu diesen Tests muß ein Restaktivitätstest gegen
Salmonella choleraesnis erfolgreich durchlaufen werden,,
wenn eine RestHirkung beansprucht wird.
Die Formulierung des Bsispiels 1» die 3,5% Propan enthielt,
wurde sämtlichen oben angegebenen Tests imterworfen. Sie
durchlief alle dies© Tests erifolgreich.
Auch muß eine Wirksamkeit gegeisSt^r Schimmel und Brand gezeigt
werden, wenn ©ine derartige .aktivität beansprucht
wird.
In1 dieser Hinsicht ergab eine FonaoUerung mit 3,5% Propan
einen 100&Lgen eimiöchigen Schutz gegen Schimmel und
Brand auf keramischen und Flächengsbildesubstraten. Auf
Leder wurde eine 4i^ige VermincLer-OBg festgestellt. Auf
Holz erfolgte keine signifikante Verminderung.
-8-
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Mischungen, mit verschiedenen Verhältnissen von Wasser,
Äthanol und Propan wurden in Aerosolbehälter abgepackt. Die Mischungen wurden entsprechend den Arbeitsweisen des
Beispiels 2 unter Verwendung von lediglich Staphylococcus aureus als Organismus untersucht. Die erhaltenen Ergebnisse
sind in Tabelle II zusammengestellt.
Wasser
Mischung % Äthanol
Druck (kg/cm") Desinfektion Propan bei 21 C Staph.Aureus
Reagensgläser abgetötet/ Reagensgläser untersucht
gemäß der | Erfindung | 89,6 | 6 | 4,34 | 30/30 |
10,3 | 83,7 | 90,1 | 6 | 4,55 | 30/30 |
16 | 78,0 | 3 | 6,09 | 30/30 | |
34,3 | 62,7 | 10 | 7,14 | 30/30 | |
20 | 70 | 2 | 2,8 | 30/30 | |
20 | 78 | 2 | 4,34 | 30/30 | |
44 | 54 | 3,5 | 2,8 | 17/20 | |
9,6 | 86,9 | 3,5 | <2,8 | 14/20 | |
8,8 | 87,7 | 3,5 | <2,8 | 13/20 | |
8 | 88,5 | 3,5 | <2,8 | 14/20 | |
7,4 | 89,1 . | ||||
Vergleichsversuch | 3,5 | <2,8 | 1/20 | ||
6,9 | 3,5 | <2,8 | 2/20 | ||
'6,4 |
409830/1094
Claims (10)
- P a t e η t a n Sprüchefil Druck-Einphasen-Desinfektionsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß es 7 "bis 45 Gew.-^ Wasser, 53 "bis 91 Gew.~% Äthanol -und Propan enthält, wobei die Zusammensetzung in den Bereich MKLO des beigefügten Diagramms fällt.
- 2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, daß das Wasser, Äthanol und Propan in Mengen entsprechend dem Bereich LNO des beigefügten Diagramms vorhanden sind.
- 3. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichn e t , daß das Wasser, Äthanol und Propan in Mengen entsprechend dem Bereich PQLN des beigefügten Diagramms vorhanden sind.
- 4. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich eine geruchszerstörende Menge eines löslichen Deodorants enthält.
- 5. Mittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich net, daß das Deodorant d-Limonen ist.
- 6. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß es zusätzlich einen löslichen Korrosionsinhibitor enthält.
- 7. Mittel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich net, daß der Korrosionsinhibitor Natriumnitrit ist.-10-•409830/1094
- 8. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet , daß es zusätzlich eine
lösliche antimikrobielle Substanz enthält. - 9. Mittel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die antimikrobielle Substanz o-Phenylphcnol
- 10. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich einen löslichen Geruchsstoff enthält.9030/1094
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