DE1262011B

DE1262011B - Verfahren zur Herstellung von geschlossenen Hohlkoerpern aus faserverstaerkten kalthaertenden Kunstharzen

Info

Publication number: DE1262011B
Application number: DEK34557A
Authority: DE
Inventors: Alfred Kepka; Siegmar Kepka
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1958-04-09
Filing date: 1958-04-09
Publication date: 1968-02-29

Description

Verfahren zur Herstellung von geschlossenen Hohlkörpern aus faserverstärkten kalthärtenden Kunstharzen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von geschlossenen Hohlkörpern, insbesondere von Fensterrahmen, aus faserverstärkten, kalthärtenden Kunstharzen, bei dem in einer evakuierten Form mattenförmiges Fasermaterial mittels eines aufblasbaren Hohlkernes von einem in die Form eingebrachten flüssigen Kunstharz durchtränkt, gegen die Formwandung gepreßt und das Kunstharz ausgehärtet wird.
Will man hohle Gegenstände, z. B. Fensterrahmen, Fenstertüren, die einen oder mehrere Hohlräume aufweisen, oder Behälter verschiedener Art herstellen, so macht sich beim Einlegen des üblichen, matten-oder gewebeförmigen Fasermaterials in die Form häufig dessen Labilität und geringe Formbeständigkeit unangenehm bemerkbar.
Andererseits eignen sich z.B. steifere Glasfasermaten praktisch nicht für die Herstellung von Hohlkörpern komplizierterer Gestalt, da sich diese Matten nicht in die Kanten, Nuten und sonstigen Feinheiten der Form einfügen. Dies geschieht auch nicht durch das Aufblähen eines Hohlkernes in der Form, da sich dieser erfahrungsgemäß nur ungenügend in solche Vertiefungen der Form einlegt, und da zudem die einzelnen Fasern der Matten nicht dehnbar sind und sich infolge der starken Reibung, die durch den Innendruck entsteht, nur sehr wenig verschieben. Aus diesem Grund sind dann die Kanten des Gegenstandes nicht armiert und daher besonders schlagempfindlich.
Nach einem bekannten Verfahren werden zwei oder mehrere muldenförmige Teile einzeln, z. B. nach dem Drucksack- oder Handauflegeverfahren, hergestellt und von Hand, z. B. durch Verkleben, miteinander verbunden. Dies hat jedoch zur Voraussetzung, daß diese Einzelteile genau zusammenpassen. Besonders bei größeren Gegenständen ist es immer nötig, die Einzelteile erst aneinander anzupassen, bevor sie miteinander verbunden werden können. Aber auch nach der Verbindung der Einzelteile ist, sofern die Stoßstellen nicht erkennbar sein sollen, große Nacharbeit erforderlich. Diese Bearbeitungen vor und nach der Zusammensetzung der Einzelteile sind sehr zeitraubend und verursachen große Kosten.
Weiterhin ist bekannt, nicht ausgehärtete Einzelteile, d. h. Vorformlinge, wie sie auf den üblichen Vorformmaschinen hergestellt werden, in Schließformen mit Hilfe von Innendruck zu einem Hohlkörper zu vereinigen. Die genannten Vorformlinge sind jedoch zu weich und flauschig, lassen keine geeignete Ausbildung von Vertiefungen und Kanten zu und legen sich in die Vertiefungen und Kanten der Formen nicht im erforderlichen Maß ein.
Der Einsatz von Prepregs kommt im vorliegenden Fall praktisch nicht in Frage. Diese vorimprägnierten Fasermaterialbahnen, die in relativ trockenem und teilweise gehärtetem Zustand geliefert werden, erweisich sich als wesentlich steifer und unbeweglicher als ungetränktes Fasermaterial und lassen sich daher nicht in scharfe Kanten und Vorsprünge einlegen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die genannten Schwierigkeiten zu vermeiden und in einfacher Weise die Herstellung geschlossener Hohlkörper, z. B. von Fensterrahmen, Fenstertüren, Behältern u. dgl., aus faserverstärktem Kunstharz zu ermöglichen, die auch im Bereich scharfer Kanten einwandfrei mit Fasermaterial verstärkt sind.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, daß faserverstärkte Kunstharzteilstücke, deren Kunstharz bereits ausgehärtet ist, in die Form eingelegt und durch zusätzliches Kunstharz, gegebenenfalls durch Überbrücken der Stoßstellen mit ungetränktem Fasermaterial, zu einem Stück vereinigt werden.
Um die herzustellenden Hohlkörper außenseitig überall mit einer Armierung versehen zu können, müssen die verwendeten faserverstärkten Kunstharzteilstücke eine ausreichend feste, den Einbuchtungen und Feinheiten der Form entsprechende Profilgebung aufweisen. Dies läßt sich nur erreichen, wenn Kunstharzteilstücke aus vorgeformtem und formstabilem Fasermaterial in die Form eingelegt und unter dem Druck des aufgeblähten Hohlkernes mit Kunstharz zu einem Stück vereinigt werden. Für ebene Flächen können gegebenenfalls auch weiterhin Teile aus normalen ungetränkten Fasermaterialbahnen verwendet werden.
Die formstabilen vorgeformten Kunstharzteilstücke bestehen aus Fasermaterial, z. B. Fasermatten, Fasergeweben oder Glaswolle, das bereits Kunstharz enthält, welches ausgehärtet ist. Diese Fasermaterialien gewährleisten nach der Aushärtung des Kunstharzes die Formbeständigkeit der vorgeformten Kunstharzteilstücke. Diese Kunstharzteilstücke werden in der Form zweckmäßigerweise durch Überlappungen dieser Teilstücke oder durch Überbrückungen aus Fasermaterial, die auch ungetränkt sein können, verbunden.
Der Innendruck wird in bekannter Weise mit Hilfe eines aufblähbaren Hohlkernes erzeugt, der in den Innenraum der Form zwischen die genannten Kunstharzteilstücke eingebracht wird und einerseits das in die Form eingebrachte zusätzliche Kunstharz gegen und in die Kunstharzteilstücke und andererseits die Kunstharzteilstücke und das Kunstharz gegen die Formwand preßt, so daß dann das von den faserverstärkten Kunstharzteilstücken zusätzlich aufgenommene und zu deren Verbindung dienende Kunstharz ausgehärtet werden kann.
Dabei ist es zweckmäßig, vor dem Durchtränken und Verbinden der faserverstärkten Kunstharzteilstücke mit Kunstharz den Innenraum der Form dicht zu verschließen und z. B. mit Hilfe einer Pumpe zu evakuieren. Für den aufblähbaren Hohlkern eignen sich ein Drucksack oder ein dünnwandiger Schlauch aus einem für das eingefüllte Druckmedium dichten Material. Ein dünnwandiger schmiegsamer Schlauch, der mit Druckluft gefüllt werden soll, kann z. B. aus Polyamid, Polyvinylchlorid, Gummi, Buna od. dgl. bestehen.
Werden die- vorgeformten Kunstharzteilstücke in der Form mit zusätzlichem Hunstharz zu einem geschlossenen Hohlkörper vereinigt, so wird dabei praktisch nur noch die Menge an Kunstharz verbraucht, die die Kunstharzteilstücke und gegebenenfalls das ungetränkte Fasermaterial unter dem Druck des Hohlkernes aufnehmen können.

Claims

Patentanspruch: Verfahren zur Herstellung von geschlossenen Hohlkörpern, insbesondere von Fensterrahmen, aus faserverstärkten, kalthärtenden Kunstharzen, bei dem in einer evakuierten Form mattenförmiges Fasermaterial mittels eines aufblasbaren Hohlkernes von einem in die Form eingebrachten flüssigen Kunstharz durchtränkt, gegen die Formwandung gepreßt und das Kunstharz ausgehärtet wird, dadurch gekennzeichnet, daß vorgeformte faserverstärkte Kunstharzteilstücke, deren Kunstharz bereits ausgehärtet ist, in die Form eingelegt und durch zusätzliches Kunstharz, gegebenenfalls durch Überbrücken der Stoßstellen mit ungetränktem Fasermaterial, zu einem Stück vereinigt werden.

In Betracht gezogene Druckschriften: »Kunststoffe«, 1954, H. 10, S. 422; H. 12, s. 608/609; W. Meyer, »Glasfaserverstärkte Kunststoffe«, 1955, S. 77; H. Hagen, »Glasfaserverstärkte Kunststoffe, 1956, S. 316.