DE1261787B

DE1261787B - Verfahren zum Aufbringen eines starken Kunststoffueberzuges auf Rotationskoerper

Info

Publication number: DE1261787B
Application number: DEM55014A
Authority: DE
Inventors: Richard Kaercher
Original assignee: METALLURG GES MIT BESCHRAENKTE
Current assignee: METALLURG GES MIT BESCHRAENKTE
Priority date: 1962-12-05
Filing date: 1962-12-05
Publication date: 1968-02-22

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Cl.:

B44d

Deutsche Kl.: 75 c - 3

Nummer: 1261787

Aktenzeichen: M 55014 VI b/75 c

Anmeldetag: 5. Dezember 1962

Auslegetag: 22. Februar 1968

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Aufbringen eines 3 bis 60 mm starken Kunststoffüberzuges auf Rotationskörper durch Flammspritzen, wobei der zu überziehende Gegenstand auf mindestens etwa 200° C vorgewärmt und während des Spritzens ständig gedreht wird.

Es ist bekannt, auf Gegenstände jeglicher Art Kunststoffüberzüge durch Flammspritzen, Tauchen und viele andere Verfahren aufzubringen. Die Schichtstärke ist bei den bekannten Verfahren aber begrenzt auf einige Millimeter. Insbesondere beim Spritzen von Rotationskörpern hat sich gezeigt, daß nach den bisher bekannten Verfahren nur Überzüge bis zu etwa 3 mm Dicke möglich sind. In »Kunststoffe«, Bd. 43,1953, H. 12, S. 566, wird darauf hingewiesen, daß nach Erwärmung des gereinigten Werkstückes auf 200° C durch abwechselnd senkrechtes und waagerechtes Überstreichen der zu beschichtenden Fläche ein Überzug von etwa 1 mm Stärke aufgebracht wird. Aus der USA.-Patentschrift 2 974 388 ist es bekannt, keramische Hohlkörper mittels Flammspritzen dadurch herzustellen, daß man eine Form, auf die das keramische Material aufgespritzt wird, während des Spritzens ständig dreht. Die maximale Schichtstärke ist auch hier auf etwa 2,5 mm beschränkt. Das Drehen von Rotationskörpern während des Spritzens geht auch aus den deutschen" Patentschriften 307 214, 447 286 und 899 163 hervor. Das Drehen erfolgt auch gemäß diesen Patentschriften nur während des Aufspritzen des Überzuges und die Schichtstärke ist gering.

Aufgabe der Erfindung ist die Herstellung besonders dicker Überzüge, insbesondere bei Walzen, deren Oberfläche nach einer gewissen Benutzungszeit abgedreht wird, um stets eine sehr glatte und runde Arbeitsfläche aufrechtzuerhalten, beispielsweise bei Papier- und Druckmaschinenwalzen. Hierzu ist es erforderlich, daß der Überzug nicht nur auf dem Grundwerkstoff haftet, sondern so fest mit diesem verbunden ist, daß auch die beim Abdrehen auftretenden Scherkräfte kein Ablösen des Kunststoffüberzuges bewirken.

Gemäß der Erfindung wird vorgeschlagen, die Kunststoffschicht in an sich bekannter Weise in mehreren Lagen aufzuspritzen und den Rotationskörper danach bis zum Erstarren des Überzuges weiterzudrehen. Man glaubte bisher, ein dickerer Überzug würde einfach von der Walze »abrutschen«. Diese Überlegung war auch richtig, denn die aufgespritzte Schicht bleibt bis zum Erkalten plastisch, und sobald das Eigengewicht des Kunststoffes die den Kunststoff an das Grundmaterial bindenden Kräfte übersteigt, Verfahren zum Aufbringen eines starken
Kunststoffüberzuges auf Rotationskörper

Anmelder:

Metallurgik

Gesellschaft mit beschränkter Haftung,

6078 Neu-Isenburg, Siemensstr. 12

Als Erfinder benannt:

Richard Kärcher, 6051 Dietzenbach

läuft der plastische Kunststoff von der Walze herab, zumindest wird der Walzenüberzug ungleichmäßig (unrund). Vor allem aber ist die Schrumpfung des Kunststoffes um so größer, je stärker die Schicht ist. Diese bekannte Erscheinung führt dazu, daß an den

a5 Stirnflächen der Walzen die Überzugsstärke meist wesentlich geringer ist oder stellenweise überhaupt kein Kunststoff haftet.

Beide Erscheinungen — Ablaufen und Schrumpfen — können aber zu Spannungskorrosionen führen, die die überzogene Walze für die Verwendung, insbesondere in aggressiven Medien, ungeeignet machen.

Alle diese Nachteile werden durch die Erfindung vemieden. Durch das Weiterdrehen wird bis zum Schluß eine gleichmäßige Wärmeverteilung und Plastizität des Überzugs aufrechterhalten und ein Abfließen des plastischen Kunststoffes in einer Richtung vermieden. Es tritt dadurch eine über die ganze Walze gleichmäßige Schrumpfung auf, und es wird eine gleichmäßige Überzugsstärke am Umfang erzielt.

Durch die Erfindung ist es möglich, Schichtstärken bis zu etwa 60 mm und unter Umständen sogar darüber hinaus aufzuspritzen. Durch diese dicken Überzüge, die ihre Anwendung z. B. bei Walzen in dem Entwässerungsteil von Papiermaschinen finden, ist es möglich, neben dem Korrosionsschutz eine gewisse Elastizität des Überzuges zu erzielen, die in diesem Fall besonders erwünscht ist. Vor allem aber besteht der Vorteil des dicken Überzuges darin, daß die Kunststoffoberfläche der Walze, die in relativ kurzen Abständen nachgedreht werden muß, um aufgetretene Abrieberscheinungen auszugleichen, viel öfter nachgearbeitet werden kann, bis das Aufbringen eines

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neuen Kunststoffüberzuges erforderlich ist. Da das Nachdrehen in der Papierfabrik vorgenommen wird, das Aufbringen des Überzuges dagegen im allgemeinen in einem Spezialbetneb erfolgt, werden durch den dicken Überzug wesentliche Transport-, Bearbeitungs- und Zeitkosten gespart.

Die Erfindung ist aber nicht auf Walzen für Papiermaschinen beschränkt, sondern kann auch auf Rotationskörper allgemein und auf andere Gegenstände angewendet werden, die während des Spritzens eine Drehbewegung erhalten können.

Die Drehung während des Spritzens geschieht mit einer Drehzahl von etwa 20 bis 60 U/min je nach Durchmesser der Walze: Bei größeren Durchmessern ~ ist eine niedrigere Drehzahl erforderlich. Bei nicht dem Walzendurchmesser entsprechender Drehzahl wird das Kuriststoffpulve'r' auf" dem "Weg'zür Walze abgelenkt und trifft nichf in tier, gewünschten Weise auf die Oberfläche auf.

Die Drehung nach Beendigung des Spritzens erfolgt mit der gleichen Geschwindigkeit wie beim Auftragen des Kunststoffes, und zwar bis zum Erstarren der Kunststoffschicht, das im allgemeinen bei etwa 50° C geschieht.

Als aufzuspritzende Kunststoff e können in üblicher Weise Thermoplaste verwendet werden, insbesondere ' Polyäthylen und Polyamide. Die zu überziehenden Gegenstände bestehen vor allem aus Metallen, z. B. NR-Metallen.

Claims

Patentansprüche:

- 1. Verfahren zum Aufbringen eines 3 bis 60 mm starken Kunststoffüberzuges auf Rotationskörper durch Flammspritzen, wobei der zu überziehende Gegenstand auf mindestens etwa 200° C vorgewärmt und während des Spritzens ständig gedreht wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffschicht in an sich bekannter Weise in mehreren Lagen aufgespritzt und der Rotationskörper danach bis zum Erstarren des Überzuges weitergedreht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehzahl 20 bis 60 U/min beträgt;" ^: ' ■ ;.'■ " " ^:'
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß däs'Weiterdrehen mit der gleichen Geschwindigkeit wie beim Spritzen erfolgt. ■- ■'■ ■■■_'_ ■

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 899 163, 307 214, 286; ' ^v

USA.-Patentschrift Nr. -2 974 388;
Kunststoffe, 1953, H. 12, S. 566.