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Fotografische Kamera mit einem rasterartigen Abbildungssystem Die
Erfindung betrifft eine fotografische Kamera mit einem rasterartigen Abbildungssystem,
bei welchem die Abbildungselemente einer ersten Ebene den Abbildungselementen einer
zweiten Ebene in der Weise zugeordnet sind, daß die von den einander zugeordneten
Elementen entworfenen Bilder eines Gegenstandspunktes in der Bildebene zusammenfallen.
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Es ist bereits eine Kamera bekannt, bei welcher zur Steigerung der
Bildhelligkeit die Einzelabbildungen eines solchen rasterartigen Abbildungssystems
auf einem gemeinsamen Bildfeld überlagert werden. Der von den einzelnen Rasterelementen
auszuleuchtende Bildwinkel entspricht dabei dem Gesamtbildwinkel des Abbildungssystems.
Infolge des bei allen Einzelabbildungselementen gegebenen strengen Zusammenhangs
der Ausleuchtung und Bildkorrektur mit dem Bildwinkel sind hierbei einer Verkürzung
der Kameraabmessungen in Richtung der optischen Achse enge Grenzen gesetzt.
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Demgegenüber ermöglicht nun die vorliegende Erfindung den Bau extrem
flacher fotografischer Kameras dadurch, daß der von den einander zugeordneten Abbildungselementen
ausgeleuchtete Bildwinkel kleiner ist als der Gesamtbildwinkel des Abbildungssystems,
daß Lichtleitmittel zur Verhinderung des Eindringen des Strahlenbüschels der einander
zugeordneten Abbildungselemente in benachbarte Abbildungselemente vorgesehen sind
und daß in der Nähe einer Zwischenbildebene Zwischenbildblenden angeordnet sind,
welche jeweils einen der lückenlosen Zusammenfügung des Gesamtbildes entsprechenden
Ausschnitt der Zwischenabbildung oder ein ganzzahliges Vielfaches dieses Ausschnittes
freigeben.
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Infolge der Beschränkung des Bildwinkels der Einzelabbildungselemente
auf einen Bruchteil des gesamten Bildwinkels können bei der erfindungsgemäßen Kamera
als Einzelabbildungselemente Telesysteme einfachster Bauart und von extrem kurzer
Baulänge zur Anwendung kommen, deren Bilder sich mittels der erfindungsgemäßen Lichtleitmittel
und Zwischenbildblenden zu einem Gesamtbild von gleichmäßiger Helligkeit vereinigen
lassen, wobei sich die Mittelachsen der Abbildungselemente in einem im Abstand der
effektiven Brennweite vor oder hinter der Bildebene liegenden Projektionszentrum
schneiden. Die für einen kleinen Bildwinkel ausgelegten, rasterartigen Abbildungselemente
lassen sich in Kunststoff mit erheblich größerer relativer Genauigkeit formen als
Linsen üblicher Größe, weil innerhalb der eigentlichen Abbildungszonen keine größeren,
einbruchsgefährdeten Flächen vorhanden sind. Außerdem ist auch die Rastereinteilung,
die überdies nicht mit ihrer absoluten, sondern nur mit ihrer relativen Größe in
die Bildqualität eingeht, von solcher Kleinheit, daß die unvermeidliche Materialschrumpfung
innerhalb der zulässigen Bildfehlergröße bleibt, d. h. also in der Regel einen Wert
von 0,02 bis 0,03 nicht übersteigt.
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Eine genaue Überlagerung der Teilbilder tritt natürlich jeweils nur
für eine einzige Gegenstandsweite ein. Durch Veränderung des gegenseitigen Abstandes
der Rasterebenen sowie des Abstandes der Bildebene von der letzten Rasterebene kann
jedoch unter Beibehaltung des festliegenden Rasterteilungsverhältnisses auf jede
praktisch vorkommende Gegenstandsweite scharf eingestellt werden, wobei Abbildungsschärfe
und Deckung der Einzelbilder in der Bildebene exakt zusammenfallen. Die Veränderung
kann in bekannter Weise mittels zwischen dem Abbildungssystem und dem Gerätegehäuse
eingeschalteter Schraub- oder Mehrfachkeilgetriebe vorgenommen werden. Da aber beim
vorliegenden Abbildungssystem infolge der weitgehenden Aufrasterung der Einzelabbildungselemente
bzw. deren geringem Öffnungsverhältnis die Einstellung der Schärfenebene eine untergeordnete
Rolle spielt, braucht in der Regel nur eine der ausschließlichen Einstellung der
Deckungsebene durch Veränderung der Baulänge oder des Abstandes der Bildebene von
der letzten Rasterebene dienende Einstellvorrichtung vorgesehen werden.
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Darüber hinaus hat sich bei der Durchrechnung einiger Systembeispiele
gezeigt, daß die Auswanderung der Deckungsebene wesentlich geringer gehalten werden
kann als die durch die bekannten optischen Abbildungsgesetze festgelegte Auswanderung
der Schärfeebene. Es erscheint daher möglich, beim Einsatz des vorliegenden Abbildungssystems
für fotografische Zwecke in größerem Maße als bisher die
sogenannte
Fixfocus-Einstellung anzuwenden, zumal die in den Grenzentfernungen auftretende
Unschärfe infolge der Kleinheit der einzelnen Zerstreuungskreise einen echten Weichzeichnereffekt
liefert.
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Gemäß weiteren Merkmalen der Erfindung wird das vor oder hinter der
Bildebene liegende Projektionszentrum entweder in an sich bekannter Weise durch
die Kombination positiver und negativer Abbildungselemente oder in besonders vorteilhafter
Weise durch die Kombination zweier positiver Abbildungselemente erzeugt. Insbesondere
dieses letztgenannte System erlaubt den Bau echter Taschenkameras von extrem flacher
Bauweise, bei welchen ein Verhältnis zwischen Gesamtbaulänge und Brennweite des
optischen Systems erzielt werden kann, das weit unter dem der herkömmlichen Telesysteme
liegt. Die Leistungsfähigkeit dieses Systems läßt sich noch weiter steigern durch
ein in der Zwischenbildebene vorgesehenes Feldlinsenraster.
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Vorteilhaft bilden die von der Zwischenbildblende freigegebenen Ausschnitte
Figuren, wie Quadrate oder Sechsecke, die sich lückenlos zu einer Fläche vereinigen
lassen. Wenn ferner die Blende aus zwei Lochscheiben mit einer der Zahl der Linsengruppen
entsprechenden Anzahl quadratischer Durchbrüche besteht, die in Richtung der zueinander
parallelen Diagonalen der quadratischen Durchbrüche in ganzzahligen Teilungen des
Gesamtbildes entsprechenden Stufen gegeneinander verschiebbar sind, so läßt sich
die lückenlose Zusammenfügung des Gesamtbildes nicht nur für eine bestimmte, konstruktiv
festliegende Helligkeitsstufe, sondern für mehrere frei wählbare Helligkeitsstufen
gewährleisten.
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Die Lichtleitmittel der erfindungsgemäßen Kamera können vorteilhaft
aus dünnen, gelochten Sektorenblechen mit dazwischenliegenden Abstandsscheiben aus
Kunststoff' bestehen, wobei die Durchbrüche der Abstandsscheiben jeweils größer
sind als die Lichtdurchlaßöffnungen der Lochblende. Mit dieser einfach herstellbaren
Anordnung läßt sich auch bei verhältnismäßig feinteiliger Aufrasterung der Abbildungssysteme
die Entstehung von Streulicht an den Lichtleitmitteln weitgehend verhindern.
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Eine noch feinere Aufrasterung der Lichtleitmittel läßt sich erzielen,
wenn gemäß anderen Ausführungsformen der Erfindung die Abbildungselemente aus Glasfiberstäben
bestehen, die mindestens an einem Ende mit einer vorzugsweise sphärischen Linsenfläche
versehen und an ihren Längsseiten mattiert sind, oder wenn als Lichtleitmittel ein
aus einem lichtempfindlichen, durch Wärme entwickelbaren Glas bestehender Körper
Verwendung findet, dem eine die Lichtwege frei lassende Trübung verliehen wurde
oder bei dem die den Lichtwegen entsprechenden Glasteile bei der Wärmeentwicklung
herausgelöst wurden.
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Der Objektivverschluß der erfindungsgemäßen Kamera besteht zweckmäßig
aus einer gegenüber der ortsfesten Zwischenblende oder einem als Lochblende ausgebildeten
Lichtleitmittel beweglichen Lochscheibe, wobei die zwischen den Öffnungen der ortsfesten
Scheibe befindlichen Flächenstücke mindestens die Fläche dieser Öffnungen nach Form
und Größe enthalten. Das Öffnen und Schließen dieses Verschlusses, das z. B. mittels
zweier Kurbeln vom Radius einer halben Lochteilung geschehen kann, welche der Scheibe
eine translatorische Bewegung auf einer Kreisbahn erteilen, erfordert nur ganz geringfügige
Bewegungen. Es kann daher ohne übermäßige mechaniscbe Beanspruchung der Verschlußteile
mit äußerster Schnelligkeit vor sich gehen. Eine Geschwindigkeitsregulierung kann
in bekannter Weise mittels eines in der Offenstellung mit dem Verschlußantrieb in
Eingriff bringbaren Hemmwerkes erfolgen, Wenn ferner die Verschlußscheibe eine Lochreihe
mehr aufweist als die feststehende Blendenscheibe, können aufeinanderfolgende Belichtungen
in besonders einfacher Weise durch gleichsinniges Drehen der Kurbeln um jeweils
180° durchgeführt werden.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung kann schließlich noch die
äußerste Rasterplatte der erfindungsgemäßen Kamera durch ein optisch neutrales Deckglas
gegen Verstauben, Verkratzen oder Feuchtigkeitseinwirkung geschützt sein. Diese
äußere Deckplatte könnte z. B. aus normalem Spiegelglas bestehen, das verhältnismäßig
unempfindlicher gegen mechanische oder chemische Einwirkungen ist als der für die
Rasterplatten in der Regel vorzusehende Kunststoff.
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In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung beispielsweise
dargestellt. Dabei zeigt F i g, 1 das im Rahmen der Erfindung verwendete Abbildungsprinzip,
F i g. 2 eine aus einem positiven und einem negativen Rasterabbildungssystem gebildete
erfindungsgemäße Kamera, F i g. 3 eine aus zwei positiven Rasterabbildungssystemen
gebildete erfindungsgemäße Kamera, F i g. 4 die Lichtverteilung beim Zusammenfügen
der Einzelabbildungen, F i g. 5 einen Lochscheibenverschluß, F i g. 6 eine verstellbare
Zwischenbildblende, F i g. 7 und 8 besondere Lichtleitmittel.
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Damit eine Anzahl von rasterartig angeordneten Linsengruppen eine
einheitliche Abbildung liefert, muß einmal die Gesamtbrennweite jeder Linsengruppe
gleich der für die Gesamtabbildung angestrebten Brennweite sein. Falls jede Linsengruppe
aus zwei Abbildungssystemen mit den Brennweiten F, f besteht, heißt dies wobei t
der Abstand der Brennpunkte ist.
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Damit wird die zwischen den einander zugekehrten Hauptpunkten. gemessene
Baulänge der einzelnen Linsengruppen L= F+f + t. (2) Außerdem muß
.erreicht werden, daß jede beliebige Linsengruppe das Bild eines Gegenstandspunktes
auf einen einzigen Bildpunkt vereinigt. Im folgenden wird gezeigt, unter welchen
Voraussetzungen dies möglich ist.
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In F i g. 1 ist ein aus matrizenartig angeordneten Abbildungssystemen
0, bis 0. gebildetes Raster einem zweiten aus den Systemen o1 bis
an bestehenden Raster im Abstand L=F+f+t gegenübergestellt. Die bei der gezeigten
räumlichen Anordnung selbstverständlich erforderlichen Feldlinsen sind gestrichelt
eingezeichnet.
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Mi D und d sind die Rasterteilungen bezeichnet, die jeweils für die
beiden zueinander senkrecht stehenden Koordinatenrichtungen der Rasterebene gleich
sein sollen. Ferner sei A die Gegenstandsweite, B die Bild-
weite des ersten Linsenrasters sowie a und b die
entsprechenden Gegenstands- und Bildweiten des zweiten Linsenrasters.
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Die Abbildung des Gegenstandspunktes G in die Zwischenabbildungspunkte
G;..." sowie den einzigen Bildpunkt g ist hinsichtlich der Deckungsbedingung durch
die jeweiligen Mittelpunktsstrahlen eindeutig festgelegt. Aus den von diesen Mittelpunktsstrahlen
gebildeten ähnlichen Dreiecken lassen sich folgende, für jede beliebige Linsengruppe
0" o.,t geltenden Beziehungen herleiten, die auch auf Systeme mit endlichem Hauptpunktsabstand
zutreffen.
beziehungsweise
Da für jedes Abbildungssystem der Rasterplatte die bekannte Abbildungsgleichung
gilt und da ferner a=L-B (6)
ist, läßt sich die Bildweite b, in der die Abbildungssysteme
O, o ein scharfes Bild erzeugen, durch folgende Gleichung angeben:
Durch Gleichsetzen von Gleichung 4 und 7 erhält man nach entsprechender Umformung
die Gleichung
die für A -> -N-- in die Gleichung
übergeht. Durch Auflösen von Gleichung 8 nach dem Teilungsverhältnis
der beiden Abbildungsraster erhält man ferner
beziehungsweise
weil a für A->oo=L-F (12)
wird. Die Gleichung 10 gibt demnach an, in
welchem Verhältnis die Rasterteilungen D, d stehen müssen, damit von allen
Linsengruppen ein einziges Bild des Gegenstandes erzeugt wird, das gleichzeitig
in der Schärfenebene der einzelnen Linsengruppen liegt.
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Die Gleichungen gelten sowohl für Systeme, bei denen O und o positive
Brechkräfte aufweisen, wie z. B. periskopartige Anordnungen, sowie auch für Kombinationen
positiver und negativer Abbildungselemente, wie z. B. die bekannten Telesysteme.
In letzterem Fall müssen natürlich die entsprechenden Strecken mit den richtigen,
gegebenenfalls negativen Vorzeichen eingeführt werden.
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Damit jeder Gegenstand in der oben angegebenen Weise nur einen Bildpunkt
liefert, muß allerdings vorausgesetzt werden, daß jedes Abbildungssystem o" nur
von dem ihm zugeordneten Abbildungssystem 0.
Licht erhält, was durch Lichtleitmittel,
z. B. Wabenblenden, Feldlinsen, fiberoptische Elemente od. dgl., erreicht werden
kann, falls die räumliche Anordnung dies nicht ohnehin gewährleistet.
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In F i g. 2 ist in ein Kameragehäuse 1 ein rechteckiger Objektivrahmen
2 eingesetzt. Er wird durch Druckfedern 3 gegen vier im Kameragehäuse 1 gelagerte
Exzenter 4 gedrückt, mittels deren die relative Lage des Objektivrahmens 2 gegenüber
der Filmauflage 5 bzw. der lichtempfindlichen Schicht des Films 6 verstellt werden
kann. Die Exzenter 4 können z. B. durch einen nicht näher dargestellten Zahnstangenrahmen
miteinander gekuppelt sein, der seinerseits mittels eines äußeren, mit einer Entfernungsskala
versehenen Drehknopfes verstellbar ist. Der Film 6 wird in bekannter Weise durch
eine Andruckplatte 7 gegen die Filmauflage 5 gedrückt, wobei sich die Andruckplatte
7 mittels einer Blattfeder 8 gegen den Rückdeckel 9 der Kamera abstützt.
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Die Abbildungsanordnung besteht aus einer ersten Rasterplatte
10 mit einer Teilung D = 2 mm und einer Brennweite der Rasterelemente F =
10 mm sowie einer zweiten Rasterplatte 11 mit einer Teilung d = 1,6 mm und
einer Brennweite f = 4 mm. Die beiden Rasterplatten sind einander mit einem zwischen
dem inneren Hauptpunkt gemessenen Abstand L = 15 mm gegenübergestellt. Damit ist
die oben angegebene Bedingungsgleichung für das Entstehen eines einheitlichen Bildes
erfüllt. Die Gesamtbrennweite des Systems beträgt 40 mm.
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Die Verbindungslinien der einander zugeordneten Rasterelemente schneiden
sich in einem im Abstand der Gesamtbrennweite hinter der Bildebene liegenden Projektionszentrum
P 1. Die Gesamthöhe der Kamera ist annähernd glich der Gesamtbrennweite.
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In der Zwischenbildebene der beiden Rasterplatten 10 und
11 ist eine weitere Rasterplatte 12 angeordnet, deren Rasterelemente
als Feldlinsen wirken. Die Rasterplatte 12 weist eine Teilung 8 = 1,73 mm und eine
Brennweite F/3,3 mm auf, so daß die einzelnen Feldlinsenelemente auf den Verbindungslinien
der Abbildungselemente der vorderen und hinteren Rasterplatte sitzen und sie ineinander
abbilden.
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Die Rasterplatten 10 und 11 sind zusammen mit einem optisch neutralen
Deckglas 13 in den Objektivrahmen 2 eingelegt und durch einen aufgeschraubten Abschlußrahmen
14 gehalten. Zwischen den Rasterplatten befinden sich Abstandsstücke 15 aus
Kunststoff sowie Lochblenden 16 bis 19a aus dünnem, geschwärztem Sektorblech,
das üblicherweise eine Dicke von 0,03 bis 0,05 mm aufweist. Die Lochungen
der
Lochscheiben sind so angeordnet, daß sie jeweils nur den Strahlengang der einzelnen
Linsengruppen frei lassen bzw. daß das Strahlenbüschel einer Linsengruppe nicht
in den Strahlenraum der benachbarten Linsengruppe übertreten kann. Dies kann selbst
bei einem geringen, zwischen den Strahlenbüscheln verbleibenden Zwischenraum durch
entsprechende Verkleinerung der Abstände der einzelnen Lochbleche voneinander erreicht
werden. Aus Toleranzgründen ist es zweckmäßig, die vordere Rasterplatte 10 auf einen
eigenen Absatz 2a des Objektivrahmens 2 aufsitzen zu lassen und die Lochscheiben
durch einen dazwischengelegten Federrahmen am Klappern zu hindern.
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Die hintere Rasterplatte 11 ist in eine Aussparung 2b des Objektivrabmens
2 eingelegt und durch einen aufgeschraubten Rahmen 20 gehalten. In einer weiteren
Aussparung 2 c sind zwei gelochte Blendenscheiben 21, 22 sowie eine gelochte Verschlußscheibe
23 untergebracht. Dem Antrieb der Verschlußscheibe 23 dienen an Lappen 23a dieser
Scheibe angreifende Kurbeln 24, wie im folgenden noch näher beschrieben wird. Die
Einstellung der Blende kann, wie im folgenden ebenfalls noch gezeigt wird, mittels
ähnlicher Kurbeln erfolgen, die mit einem äußeren Einsteller in Verbindung stehen.
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Eine nähere Betrachtung des Strahlenganges zeigt, daß bei der gezeigten
Anordnung sowohl in der Mitte als auch am Rande des Bildfeldes jeweils 9 - 9 = 81
Rasterelemente an der Abbildung eines Punktes beteiligt sein können. Nimmt man an,
daß die Vorderlinsen durch eine Ablackierung, eine weitere Lochblende od. dgl. im
Mittel auf einen Durchmesser 1,25 mm abgeblendet sind, um die Möglichkeit zur bereichsweisen
Korrektur der Helligkeit durch weiteres Abblenden der inneren Elemente und entsprechendes
Aufblenden der äußeren Elemente zu schaffen, so ergibt dies bei der dadurch entstehenden
mittleren Lichtstärke der einzelnen Linsengruppe von 1,25: 40 = 1 : 32 eine rechnerische
Gesamtlichtstärke des Abbildungssystems von 1:2,4. Das heißt, die Gesamtlichtstärke
liegt um 61/2 Blendenstufen höher als die Lichtstärke der einzelnen Linsengruppen
und um 2I/2 Blendenstufen höher als die 1 : 8 betragende Lichtstärke der die Zwischenabbildung
erzeugenden Vorderlinsen. Selbst ohne Feldlinsen würden noch 5 - 5 = 25 Linsengruppen
mit einer Gesamtlichtstärke von 1 : 6,4 zur Abbildung beitragen, die um 41/2 bzw.
1/2 Blendenstufe höher liegt als. die Lichtstärken der Gruppe bzw. der Vorderlinse.
In die bei den geschilderten Abblendungsverhältnissen zwischen den brechenden Flächen
entstehenden Bereiche, die nicht zur Abbildung beitragen, kann bei der Herstellung
der Rasterplatten durch selektive Kühlung od. dgl. die Materialschrumpfung verlegt
werden, wodurch sich die Formtreue der eigentlichen Linsenflächen beträchtlich steigern
läßt.
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Gemäß F i g. 3 ist in einem Kameragehäuse 1 ein in bekannter Weise
zwei Gewinde 25a und 25b mit verschiedener Steigung aufweisender Entfernungsstellring
25 eingeschraubt, der mit einem Rändel 25 c und einem Skalenteil 25 d versehen ist.
-Mittels des Entfernungsstellrings 25 kann ein eingeschraubter Fassungsring 27,
der durch einen am Gehäuse 1 befestigten, in eine Nut 27a des Fassungsrings eingreifenden
Lappen 26 gegen Verdrehung gesichert ist, gegenüber der Ebene des Filmes 6 verstellt
werden. Der übrige Aufbau des Abbildungssystems bezüglich Deckglas, Lochblenden,
Verschluß usw. entspricht dem in F i g. 2 gezeigten. Im Gegensatz hierzu ist jedoch
einer vorderen Rasterplatte 28 mit einer Teilung D = 2 mm, einer Brennweite F =
10 mm und einem mittleren Linsendurchmesser von 1,25 mm eine hintere Rasterplatte
29 mit einer Teilung d = 2,66 mm und einer Brennweite f = -5 mm gegenübergestellt.
Die Gesamtbrennweite beträgt wieder 40 mm. Es entsteht ein im Abstand der Gesamtbrennweite
vor der Bildebene liegendes Projektionszentrum P2.
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Wie im Falle des feldlinsenlosen Positiv-Positiv-Systems tragen auch
hier etwa 25 Linsengruppen zur Abbildung eines Punktes bei. Die Gesamthöhe der Kamera
beträgt jedoch nur etwa drei Viertel der Gesamtbrennweite. Die mit dem Positiv-Negativ-System
erzielbare besonders kurze Baulänge ist vor allem bei den Kameras bedeutsam, die
nach der Aufnahme sofort ein fertiges Papierbild liefern und die dementsprechend
das Format dieses fertigen Bildes haben müssen.
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In F i g. 4 ist über der auf die Bildebene projizierten Teilung s
der beiden Raster die von den einzelnen Linsengruppen erzeugte Lichtverteilung aufgetragen.
Dabei ist angenommen, daß deren Einzel Lichtverteilung bis zu dem Bildwinkel, bei
dem eine Zwischenbildabblendung vorgenommen wurde, der bekannten cos 4-Beziehung
gehorcht. Die Lichtverteilungen überlagern sich dann zu einem im vorliegenden Beispiel
nur um -3"/, von einem mit 1000/,
bezeichneten Maximalwert abweichenden Summenwert.
Lediglich an Stellen, an denen sich die mit einer Breite von 41/2 Teilungen, d.
h. also mit einem nicht ganzzahligen Vielfachen der Rasterteilung, vorgenommenen
Zwischenabblendungen überlappen, entstehen Lichtspitzen von -f-16 °/o, die dadurch
zustande kommen, daß sich an diesen Stellen nicht vier, sondern fünf Bereiche überlappen.
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Bei Zwischenabblendung mit einer Breite von 31/2 Teilungen würden
Dunkelstellen mit um -220/, verminderter Helligkeit entstehen. Helligkeitsschwankungen
dieser Größenordnung sind jedoch im allgemeinen selbst aus farbfotografischen Schichten
noch nicht wahrnehmbar, so daß noch ein einheitlicher Bildeindruck entsteht. Falls
weniger Linsengruppen zu einem Bildpunkt beitragen, können die Helligkeitsschwankungen,
wie aus dem Diagramm ersichtlich ist, durch entsprechende Abstimmung der Zwischenabblendung
mit der Rasterteilung weit unter der Sichtbarkeitsgrenze gehalten werden.
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Gemäß F i g. 5 stehen zwei mit einem Verschlußantrieb gekuppelte Kurbeln
24a und 24b mit zwei vorstehenden Lappen 21 a und 21 b einer Verschlußscheibe
21 im Eingriff. Die Verschlußscheibe weist kreisförmige Öffnungen 22c von etwa dem
Abstand und dem Durchmesser der die Verschlußebene durchdringen Strahlenbüschel
der Anordnung gemäß F i g. 2 auf, die mit dem Abstand der im vorliegenden Fall quadratischen
Öffnungen 24b einer Blendenscheibe 22 übereinstimmen. Natürlich könnte an Stelle
der Blendenscheibe 22 auch eine eigene, feststehende Lochscheibe, gegebenenfalls
mit runden Öffnungen, mit der- Verschlußscheibe zusammenarbeiten.
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Werden nun die beiden Kurbeln 24a und 24b durch den nicht näher dargestellten
Verschlußantrieb mit gleicher Geschwindigkeit in Pfeilrichtung bewegt, so führt
jeder Punkt der Verschlußscheibe eine translatorische Bewegung entlang der gestrichelt
eingezeichneten
Kreisbahnen aus. Bei jeder Vierteldrehung der Kurbeln werden dabei die Öffnungen
der Blendenscheibe 22 abwechselnd freigegeben und verdeckt. Eine halbe Umdrehung
entspricht demnach einer kompletten Öffnungs- und Schließbewegung des Verschlusses,
wobei die Kurbeln 24a und 24b in der Öffnungsstellung in bekannter Weise durch ein
Hemmwerk verzögert werden können. Wenn die Verschlußscheibe 21 in Richtung der Öffnungsstellung
der Kurbeln 24a und 24b eine Lochreihe mehr aufweist als die Blendenscheibe
22, so können die das Öffnen und Schließen des Verschlusses bewirkenden Halbdrehungen
der Kurbeln 24a und 24b in ununterbrochener Reihenfolge aufeinanderfolgen.
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In F i g. 6 ist die Blendenscheibe 22 durch eine weitere Blendenscheibe
23 mit ebenfalls quadratischen Öffnungen 23e ergänzt. Beide Blendenscheiben 22 und
23 sind an mindestens zwei Stellen durch der Diagonale ihrer quadratischen Durchbrüche
parallele Schlitze 22e, 23e an gehäusefesten Stiften 31 geführt und durch mindestens
eine mit einem äußeren Einsteller in Verbindung stehende, zweiarmige Kurbel 30 angetrieben.
Die Kurbel 30 steht mit in vorstehenden Lappen 22a, 23c der Blendenscheiben
22, 23 angebrachten Schlitzen 22d, 23d im Eingriff. Durch Drehung der Kurbel 30
können die Blendenscheiben 22, 23 diagonal gegeneinander verschoben werden, wodurch
sie die von ihren quadratischen Durchbrüchen 22e, 23e freigegebenen, schraffiert
eingezeichneten Flächen nach Art einer Katzenaugenblende vergrößern oder verkleinern.
Infolge der Symmetrie der zweiarmigen Kurbel 30 bleiben die freigegebenen Flächen
zentrisch zur Offenstellung der Verschlußöffnungen 21 c.
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F i g. 7 zeigt die Verwendung von Glasfiberstäben 61 als Lichtleitmittelzwischen
einer Zwischenbildebene G" und an die Enden der Fiberstäbe angeformten Linsenflächen
61a, welche zusammen ein in der erfindungsgemäßen Kamera verwendbares Linsenraster
bilden. Im Gegensatz zu den Glasfiberstäben üblicher Art weisen die als Lichtleitmittel
verwendeten Fiberstäbe 61 mattierte Seitenflächen 61b auf.
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In F i g. 8 ist zwischen einer Kunststoffrasterplatte 62 und deren
Zwischenbildebene G' eine Glasplatte 63 angeordnet, die aus einem lichtempfindlichen
Glas besteht, das nach einmaliger Belichtung und nachfolgender Wärmeeinwirkung an
den belichteten Stellen eine Trübung oder Auslösung erfährt. Solche Gläser sind
bekannt, wie z. B. einer in der Zeitschrift »International Electronics« vom Januar
1964 erschienenen Abhandlung »Special glasses for electronic applications« zu entnehmen
ist. Sie brauchen lediglich durch eine geeignete Rasterobjektivanordnung einer die
Form der gewünschten Lichtwege 63a oder der gewünschten Abblendzonen 63b aufweisenden
Belichtung unterzogen und anschließend mittels Wärme entwickelt werden, damit ein
beliebig fein dem jeweiligen Strahlengang angepaßtes Lichtleitmittel entsteht. Im
Falle der mit herausgelösten Kanälen versehenen Lichtleitplatte kann auf die Platte
nachträglich, z. B. im Tauchverfahren, eine alle Oberflächen bedeckende, lichtabsorbierende
Lacksicht aufgebracht werden.