DE4023192A1 - Afokales optisches abbildungssystem - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine optische Abbildungseinrichtung
mit einer Linse, einem Hohlspiegel oder dgl., im folgenden
Linse oder mit einer Gruppe aus wenigstens zwei optisch
nacheinander angeordneten Linsen.
Derartige Abbildungseinrichtungen sind bekannt. Sie
werden häufig zu Vergrößerungszwecken verwendet. Hierzu
dienen bekanntlich Sammellinsen, etwa als Lupen verwendet,
Hohlspiegel, Mikroskope oder afokale Systeme, wie Fernroh
re, insbesondere Zielfernrohre. Bei diesen Systemen,
insbesondere bei Mikroskopen oder Fernrohren stärkerer
Vergrößerung ist es bekanntlich schwierig, mit dem
Gesichtsfeld der Abbildungseinrichtung das gesuchte
Objektfeld abzudecken. Das Gesichtsfeld einer Abbildungs
einrichtung nimmt nämlich bei konstanter Gesichtsfeldblen
de regelmäßig mit zunehmender Vergrößerung ab. Insbesonde
re ist es häufig erheblich kleiner als das des bloßen
Auges. Häufig kann man deshalb ein Objekt mit bloßem Auge
leicht anvisieren hat aber Mühe, es mit einem vergrößern
den Abbildungssystem erneut aufzufinden.
Die Erfindung befaßt sich mit dem Problem, diese Schwie
rigkeit zu beheben, zumindest sie zu verringern.
Vorstehendes Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß die Linse oder die Linsengruppe wenigstens zwei sich
im wesentlichen quer zur optischen Achse erstreckende
Zonen unterschiedlicher Vergrößerung aufweist (Patentan
spruch 1).
Der hierdurch erreichte Vorteil besteht im wesentlichen
darin, daß das Objekt zunächst vergleichsweise einfach
mit der Zone geringerer Vergrößerung erfaßt wird und dann
die optische Abbildungseinrichtung, also etwa die Linse
oder die Linsengruppe, so zum Objekt positioniert wird,
daß die Zone stärkerer Vergrößerung das Objekt genau
anpeilt.
Die vorgenannten Vorteile wirken sich besonders günstig
bei einer Ausgestaltung der Linsengruppe als afokales
System, beispielsweise ein Zielfernrohr, mit Zonen
unterschiedlicher Winkelvergrößerungen aus. (Patentan
spruch 2).
Bevorzugt ist die Zone der stärksten Vergrößerung im
Bereich der optischen Achse angeordnet, wobei die
Vergrößerung der übrigen Zone(n) zur Peripherie hin
abnimmt. In der Regel nimmt die Qualität einer optischen
Abbildung vom Linsenrand in Richtung zur optischen Achse
zu. Die Zone der stärksten Vergrößerung liegt also in
einem optisch besonders günstigen Abbildungsbereich.
Eine mögliche Verringerung der Abbildungsgüte der von
der optischen Achse weiter ab liegenden weiteren Zone
oder Zonen kann hingenommen werden. Dieser Bereich dient
ohnehin im wesentlichen nur der raschen Ersterfassung des
zu vergrößernden Objektes und dessen einfacher Überführung
in den achsnahen Zentralbereich (Patentanspruch 3).
Vorteilhaft ist die Zone stärkster Vergrößerung als
zentrisch zur optischen Achse angeordnete Zentralzone
konstanter Vergrößerung ausgebildet, während die Vergröße
rung der übrigen Zonen stufenweise und/oder kontinuierlich
zum Rand der Linse oder Linsengruppe hin abnimmt.
Hierdurch sind für die optisch wichtige Zentralzone
symmetrische Verhältnisse gegeben, wodurch günstige
Abbildungsverhältnisse geschaffen werden (Patentanspruch
4).
Die Abbildungssymmetrie wird weiterhin dadurch verbessert,
daß alle Zonen axialsymmetrisch zur optischen Achse
angeordnet sind (Patentanspruch 5).
Ein Höchstmaß an Symmetrie wird dadurch erreicht, daß die
Zentralzone einen Querschnitt in Form einer Kreisfläche
hat und von den übrigen Zonen konzentrisch bzw. koaxial
umgeben ist (Patentanspruch 6).
Das erstmalige Fixieren des zu vergrößernden Objektes
wird in besonderem Maße durch eine im Peripheriebereich
der Linse oder Linsengruppe angeordnete vergrößerungsfreie
oder nur gering, aber konstant vergrößernde oder verklei
nernde Zone erleichtert (Patentanspruch 7).
Die beanspruchte optische Abbildungseinrichtung kann mit
Vorteil bei Lupen, Mikroskopen oder Fernrohren realisiert
werden.
Nachstehend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbei
spielen unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung
noch näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel und
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel.
In den Zeichnungen tragen Teile gleicher Wirkung in der
Regel das gleiche Bezugszeichen.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel weist
eine optische Sammellinse 10 eine konzentrisch um die
optische Achse 20 angeordnete kreisförmige Zentralzone 30
konstanter Brennweite, also konstanter Vergrößerung, hier
4 : 1 auf.
Die Zentralzone 30 ist konzentrische von einer ringförmi
gen Überführungszone 32 umgeben, die sich durch konti
nuierlichen Abfall der Vergrößerung auszeichnet, also eine
von der optischen Achse 20 radial nach außen abfallende
Brennweite aufweist.
Die Überführungszone 32 ist wiederum konzentrisch von
einer ringförmigen Peripheriezone 34 konstanter Brennweite
umgeben. Deren Brennweite ist länger, die Vergrößerung
also geringer als in der angrenzenden Übergangszone 32.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel hat die Peripherie
zone 34 eine Vergrößerung von 1 : 1. Objekt und Bild sind
also gleich groß.
Die Vergrößerungsverhältnisse der Linse 10 sind in Fig. 1
durch unterschiedlich große schwarze Flächen veranschau
licht. Diese Flächen sind innerhalb der Peripheriezone 34
gleich groß; in der Zentralzone 30 ebenfalls, aber
viermal größer als in der Peripheriezone 34. In der
Übergangszone 32 wachsen die Flächen vom Außenrand zum
Zentrum hin kontinuierlich an, was zusätzlich durch die
in Fig. 1 eingezeichneten sternartigen Strahlen veran
schaulicht wird.
Die in Fig. 1 im Bereich der Übergangs- oder Überführungs
zone 32 gestrichelten Kreislinien illustrieren die
Möglichkeit eines stufenweisen Abfalles der Vergrößerung.
Der Aufbau der Linse 10 läßt sich auch wie folgt beschrei
ben. Eine zur optischen Achse 20 konzentrisch angeordnete
Zentrallinse 30 ist von mehreren ringförmigen Linsen 32,
34 konzentrisch umgeben. Dabei vergrößert die äußerste
Ringlinse, also die Peripherielinse 34 gar nicht oder nur
gering, aber konstant. Die Vergrößerung der mittleren
Ringlinse 32 hingegen nimmt kontinuierlich oder stufen
weise von der Peripherie zum Zentrum zu. - Die Periphe
rielinse 34 kann grundsätzlich auch eine Verkleinerungs
linse sein.
Eine derartige Linse bietet nicht nur die Möglichkeit
interessanter und anregender optischer Erscheinungen. Sie
erleichtert auch in erheblichem Maße die richtige
Positionierung der Linse zu Objekten, die stark vergrößert
werden sollen. Zunächst kann nämlich das Objekt über die
nicht oder nur gering vergrößernde Peripheriezone 34
mühelos erfaßt werden. Die Linse 10 befindet sich dann
bereits in einer annähernd richtigen Vergrößerungsposi
tion zum Objekt. Im Anschluß daran bereitet es keine
Mühe mehr, die Linse 10 so zum Objekt zu positionieren,
daß der abzubildende Gegenstand voll von der Zentralzone
30 erfaßt wird. Hierbei erlaubt die Überführungszone 32
einen bequemen optischen Übergang von der Peripheriezone
34 in die Zentralzone 30.
Fig. 2 veranschaulicht schematisch ein weiteres Ausfüh
rungsbeispiel in Form eines afokalen Systemes, hier eines
astronomischen Fernrohres.
Ein derartiges Fernrohr weist bekanntlich ein, ggf. aus
mehreren Linsen aufgebautes Objektiv 10′ und ein, z. B.
ebenfalls aus mehreren Linsen aufgebautes Okular 10′′ auf.
Die Vergrößerung eines Fernrohres, genauer dessen
Winkelvergrößerung V, wird bekanntlich durch folgende
Gleichung beschrieben: V = f′/f′′. Dabei ist f′ die
Brennweite des Objektivs 10′ und f′′ die Brennweite des
Okulars 10′′.
Beim astronomischen Fernrohr ist der Abstand d zwischen
den Hauptebenen H′ und H′′ des Objektivs 10′ und des
Okulars 10′′ gleich der Summe der diesen zugeordneten
Brennweiten f′, f′′, also d = f′ + f′′.
Die Zentralzonen 30′ und 30′′ des Objektivs 10′ und des
Okulars 10′′ sind koaxial zueinander auf der optischen
Achse 20 angeordnet. Der gegenseitige Abstand d30 der
Hauptebenen H30′ und H30′′ der Zentralzonen 30′, 30′′ ist
gleich der Summe der Brennweiten f30′ und f30′′ der
objektiv- und okularseitigen Zentralzonen 30′, 30′′. Dabei
ist f30′ größer als f30′′. Die objektiv- und okularseitigen
Zentralzonen 30′ und 30′′ begrenzen demnach eine zur
optischen Achse 20 axialsymmetrische Vergrößerungszone
konstanter Vergrößerung, etwa 4 : 1. Diese zentrale
Vergrößerungszone 30, 30′′ entspricht der Zentralzone 30
des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 1. Die zentrale
Vergrößerungszone 30′, 30′′ hat beim dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel die Form eines Zylinders. Sie kann grund
sätzlich auch die Form eines zylindrischen Konus haben.
Die zentrale Vergrößerungszone 30′, 30′′ ist konzentrisch
von einer ringmantelförmigen Zone 32′, 32′′ umgeben, die
an ihren freien Enden von einer objektivseitigen und
einer okularseitigen Überführungszone 32′, 32′′ begrenzt
wird. Die Ringmantelzone 32′, 32′′ hat, - anders als die
Überführungszone 32 der Fig. 1 - konstante Vergrößerung,
beispielsweise eine Winkel-Vergrößerung V = 2 : 1. Für den
gegenseitigen Abstand d32 der Hauptebenen H32′, H32′′ der
objektiv- und okularseitigen Überführungszonen 32′, 32′′
gilt wiederum d32=f32′+f32′′, wobei f32′ die Brennweite
der objektivseitigen Übergangszone 32′ und f32′′ die
Brennweite der okularseitigen Übergangszone 32′′ ist.
Die Ringmantelzone 32′, 32′′ ist ihrerseits von einer
peripheren Ringmantelzone 34′, 34′′ konzentrisch umgeben.
Diese Ringmantelzone wird an ihren freien Enden von der
ringförmigen Peripheriezone 34′ des Objektivs 10′ und der
ringförmigen Peripheriezone 34′′ des Okulars 10′′ begrenzt.
Beide Peripheriezonen 34′, 34′′ haben gleiche Brennweite
f34′, f34′′. Es gilt also f34′=f34′′. Demnach hat die
periphere Ringmantelzone 34′, 34′′ den Vergrößerungsfaktor
1, bildet also das Objekt in natürlicher Größe ab. Für
den Abstand d34 zwischen den Hauptebenen H34′ und H34′′
der objektiv- und okularseitigen Peripheriezonen 34′, 34′′
gilt wiederum d34=f34′+f34′′, wobei f34′ die Brennweite
der objektivseitigen Peripheriezone 34′ und f34′′ die
Brennweite der okularseitigen Peripheriezone 34′′ ist.
Geht man, wie beim Ausführungsbeispiel der Fig. 2 davon
aus, daß die objektivseitigen Hauptebenen H30′, H32′und
H34′ in der Hauptebene H′ des Objektivs 10′ liegen und
entsprechendes für die Okularseite gilt, ergeben sich
folgende Relationen:
d = d30 = d32 = d34 und
d = f30′+ f30′′ = f32′ + f32′′ = f34′ + f34′′.
d = d30 = d32 = d34 und
d = f30′+ f30′′ = f32′ + f32′′ = f34′ + f34′′.
Zusätzlich gilt:
f30′ <f32′ < f34′ für das Objektiv 10′ und
f30′′ <f32′′ <f34′′ für das Okular 10′′.
f30′ <f32′ < f34′ für das Objektiv 10′ und
f30′′ <f32′′ <f34′′ für das Okular 10′′.
Die unterschiedlichen Brennweiten können beispielsweise
durch unterschiedliche Krümmungsradien der Linsenzonen
realisiert werden, alternativ oder zusätzlich auch durch
unterschiedliche optische Dichten. Die optische Dichte
und/oder die Krümmung nimmt also auf der Objektivseite
stufenförmig von der optischen Achse zur Peripherie hin
zu. Umgekehrt verhält es sich auf der Okularseite.
Im Prinzip können den beiden freien Enden jeder Ringman
telzone 32′, 32′′ bzw. 34′, 34′′ jeweils eine Ringslinse
und der genannten Ringmantelzone jeweils eine Gesamtheit
optischer Achsen 22 bzw. 24 zugeordnet werden. Die
Gesamtheit der optischen Achsen 22 bzw. 24 spannt einen
Zylindermantel auf. Die in Fig. 2 dargestellte Abbildungs
einrichtung kann also als ein System aufgefaßt werden,
das aus mehreren koaxial zueinander angeordneten Abbil
dungseinheiten aufgebaut ist. Die Ringlinsen verlaufen im
dargestellten Ausführungsbeispiel symmetrisch zu beiden
Seiten der optischen Achsen 22, 24. Alternativ können sie
auch als "Halblinsen" ausgebildet sein, derart, daß sie
nur auf einer Seite der optischen Achsen 22, 24 liegen, -
objektivseitig etwa auf der der optischen Zentralachse
20 abgewandten Seite und okularseitig umgekehrt.
Weiterhin können die Brennweiten f32′, f32′′ der objektiv-
und okularseitigen Überführungszonen 32′, 32′′ kontinu
ierlich von den Brennweiten f34′ und f34′′ der Peripherie
zonen 34′, 34′′ in die Brennweiten f30′ und f30′′ der
Zentralzonen 30′, 30′′ übergehen. Findet in der peripheren
Ringmantelzone 34′, 34′′ keine Vergrößerung statt, gilt
also f34′=f34′′ können diese Brennweiten auch gegen
Unendlich gehen. Mit anderen Worten können die peripheren
Ringlinsen durch planparallele Gläser ersetzt werden.
Claims (7)
1. Optische Abbildungseinrichtung mit wenigstens
einer Linse, einem Hohlspiegel oder dergleichen, im
folgenden Linse (10), oder einer Gruppe aus
wenigstens zwei optisch nacheinander angeordneten
Linsen (10′, 10′′) dadurch gekennzeichnet, daß die
Linse (10) oder die Linsengruppe wenigstens zwei
sich im wesentlichen quer zur optischen Achse (20)
erstreckende Zonen (30, 32, 34; 30′, 30′′, 32′,
32′′, 34′, 34′′) unterschiedlicher Vergrößerung (V)
aufweist.
2. Abbildungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Linsengruppe als afokales
System mit Zonen (30′, 30′′, 32′, 32′′, 34′, 34′′)
unterschiedlicher Winkel-Vergrößerung (V) ausgebil
det ist.
3. Abbildungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet daß die Vergrößerung (V)
der Zonen (30, 32, 34; 30′, 30′′, 32′, 32′′, 34′′,
34′′) von der optischen Achse (20) zur Peripherie hin
abnimmt.
4. Abbildungseinrichtung nach Anspruch 3, gekennzeich
net, durch eine zentrisch zur optischen Achse (20)
angeordnete Zentralzone (30; 30′, 30′′) konstanter
Vergrößerung und sich daran anschließende Zonen
(32, 34; 32′, 32′′, 34′, 34′′) mit untereinander
stufenweiser oder kontinuierlicher Abnahme der
Vergrößerung (V).
5. Abbildungseinrichtung nach Anspruch 4, gekennzeich
net, durch eine zur optischen Achse (20) axialsymme
trische Anordnung der Zonen (30, 32, 34; 30′, 30′′,
32′, 32′′, 34′, 34′′) unterschiedlicher Vergrößerung
(V).
6. Abbildungseinrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zentralzone (30;
30′, 30′′) einen Querschnitt in Form einer Kreisflä
che hat und von den übrigen Zonen (32, 34; 32′,
32′′, 34′, 34′′) konzentrisch bzw. koaxial umgeben
ist.
7. Abbildungseinrichtung nach einem der vorstehenden
Ansprüche, gekennzeichnet durch eine im Peripherie
bereich angeordnete vergrößerungsfreie oder nur
gering, aber konstant vergrößernde oder verkleinern
de Zone (34; 34′, 34′′).
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