DE1259922B - Verfahren und Vorrichtung zum Entkohlen und Entsticken von zu lockeren Bunden aufgewickelten Stahlblechen in feuchter Wasserstoffatmosphaere - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Entkohlen und Entsticken von zu lockeren Bunden aufgewickelten Stahlblechen in feuchter Wasserstoffatmosphaere

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DE1259922B
DE1259922B DES78582A DES0078582A DE1259922B DE 1259922 B DE1259922 B DE 1259922B DE S78582 A DES78582 A DE S78582A DE S0078582 A DES0078582 A DE S0078582A DE 1259922 B DE1259922 B DE 1259922B
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METALLURG D ESPERANCE LONGDOZ
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    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21DMODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
    • C21D3/00Diffusion processes for extraction of non-metals; Furnaces therefor
    • C21D3/02Extraction of non-metals
    • C21D3/04Decarburising

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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zum Entkohlen und Entsticken von zu lockeren Bunden aufgewickelten Stahlblechen in feuchter Wasserstoffatmosphäre Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entkohlen und Entsticken von zu lockeren Bunden aufgewickelten Stahlblechen in feuchter Wasserstoffatmosphäre, bei dem das Anwärmen unter Schutzgas, das Dauerglühen in einer feuchten Wasserstoffatmosphäre bei einer Temperatur zwischen 650 und 750° C und das Abkühlen wieder in einer Schutzgasatmosphäre erfolgt, wobei die Behandlungen in einem oder mehreren, voneinander unabhängig arbeitenden Öfen durchgeführt werden, von denen jeder Ofen eigene, unabhängig arbeitende Heiz- und Kühleinrichtungen aufweist, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
  • Bei der Herstellung nichtalternder Bleche aus Stahl, bei dem Unempfindlichkeit gegen Alterung durch Behandlung in feuchter Wasserstoffatmosphäre bei etwa 7a0° C erreicht wird, ist bekanntlich eine hochgradige Entkohlung und Entstickung erforderlich.
  • Entkohlendes und entstickendes Glühen locker, mit Abständen zwischen den einzelnen Windungen gewickelter Stahlbleche ist ein Verfahren, dessen Grundsätze zwar bekannt sind, dessen industrielle Verwirklichung aber bisher noch nicht durchgeführt wurde, und zwar in erster Linie infolge der außerordentlich hohen Kosten eines solchen Glühens. Gründe für diese außerordentlich hohen Kosten sind unter anderem die geringe Produktivität der hierbei Verwendung findenden Öfen sowie die dabei benötigte außerordentlich lange Zeit für das Entkohlen und das Entsticken, insbesondere aber für das Entsticken.
  • Es hat sich nun gezeigt, daß die zur Zeit zum Glühen und zur Behandlung locker gewickelter Bunde ausschließlich verwendeten Öfen, die in jedem Falle zur Herstellung und Aufrechterhaltung der inneren Zirkulation der Ofenatmosphäre einen Ventilator enthalten, für die besonderen Zwecke des entkohlenden und entstickenden Glühens nicht geeignet bzw.- ihrem besonderen Zweck nicht ausreichend angepaßt sind. Der in diesen bekannten Öfen durch den Ventilator erzeugte Druck des heißen, feuchten Wasserstoffgases bzw. die durch diesen ausgeübte Förderwirkung reicht nämlich nicht aus, einen wirklich wirksamen Gasumlauf innerhalb der lockeren Blechbunde hervorzubringen, da er dadurch erheblich herabgesetzt wird, daß Wasserstoff bei 700° C eine sehr geringe Dichte aufweist und beim Kreislauf des feuchten Wasserstoffes durch die Windungen der lockeren Bunde nicht mit der Gasdichte vermindern.
  • Es konnte festgestellt werden, daß diese Verluste ausschließlich von der Zähigkeit (Viskosität) des strömenden Mittels abhängig sind und die Viskosität des Wasserstoffes sich mit der Temperatur erhöht. Diese Faktoren zusammen bedingen eine beträchtliche Minderung des Gasdurchsatzes bei der inneren Zirkulation in solchen bekannten Öfen, die während des Dauerglühens in feuchter Wasserstoffatmosphäre durch den Ventilator erzeugt und aufrechterhalten wird.
  • Es hat sich also gezeigt, daß die Anwesenheit eines Ventilators in einem derartigen Ofen beim entkohlenden und entstickenden Glühen den Durchsatz einer ausreichenden Menge Gas durch die Windungen der Bunde geradezu verhindert, gleichgültig, welche Gasmenge auch immer in den Ofen eingeführt wird.
  • Andererseits bringt der einfache Verzicht auf diesen Ventilator erhebliche Schwierigkeiten mit sich. Einerseits bewirkt zwar der direkte Durchgang großer Mengen feuchten Wasserstoffes während des Dauerglühens eine erhebliche Beschleunigung der Entkohlungs- und Entstickungsreaktionen, durch das Fehlen einer inneren, durch einen Ventilator erzeugten und aufrechterhaltenen Gaszirkulation wird jedoch der Wärmeübergang zwischen Ofen und Bund während des Anwärmens und des Abkühlens erheblich verlangsamt. Ein Verzicht auf einen Ventilator führt demnach gleichzeitig zur Verkürzung des Dauerglühens und Verlängerung des Anwärmens bzw. Abkühlens, was letzten Endes wiederum eine erhebliche Verlängerung der gesamten Behandlungszeit bedeutet. Außerdem konnte festgestellt werden, daß langsames Abkühlen von locker gewickelten Bunden zwar für die Qualitätsverbesserung von nicht entkohlten Stählen außerordentlich günstig ist, bei entkohlten und entstickten Stählen dagegen keineswegs erwünscht ist.
  • Die Erfindung geht von der neuen Erkenntnis aus, daß die Schwierigkeiten bei den benannten Ofen beim erstkohlenden und erststickenden Glühen von locker gewickelten Blechbunden bei einem Kreislauf, bei dem heißes Wasserstoffgas rezirkuliert wird, keineswegs in einer Beschränkung des Durchsatzes des Ventilators zu suchen sind, sondern einzig und allein in einer Beschränkung des vom Ventilator erzeugten Arbeitsdruckes, der wiederum von der Gasdichte und der Umfangsgeschwindigkeit des Ventilators abhängt. Gerade die Abhängigkeit des Arbeitsdruckes von der Ventilatorumfangsgeschwindigkeit verursacht aber größte Schwierigkeiten bzw. schwerwiegende Beschränkungen, und zwar nicht nur infolge der Anordnung des Ventilators im Ofen selbst, sondern vor allem bezüglich des Widerstandes der Ventilatorschaufeln gegenüber den Zentrifugalkräften bei einer Temperatur des heißen Wasserstoffgases von etwa 700° C, und diese Schwierigkeiten waren bisher noch nicht gelöst.
  • Es ist zwar schon vorgeschlagen worden, bei Haubenöfen zur Wärmebehandlung von Stahlblechbunden das Umwälzen der Ofenatmosphäre durch außerhalb des Ofens angeordnete Einrichtungen (Ventilatoren od. dgl.) zu bewirken, und weiter ist vorgeschlagen worden, die Eintritts- und/oder Austrittsöffnungen des Ventilators, Gebläse od. dgl. durch einen geeigneten Verschluß abzusperren und eine Gasquelle zu verwenden, die unter einem hinreichenden Druck steht, um den Umlauf des Wasserstoffes und gegebenenfalls anderer Gase zwischen den Windungen der locker gewickelten Bunde zu erzwingen. Schließlich ist ein Verfahren zur Verkürzung des Anwärmens, des Dauerglühens und des Abkühlens vorgeschlagen worden, bei dem die jedem Ofen eigenen Umlaufgebläse fortgelassen und die Ofen in Gruppen von je mehreren, in bezug auf den Umlauf der verschiedenen Behandlungsstufen benutzten Ofengasatmosphärengase in Reihe geschalteten Ofen betrieben werden, wobei jeder Ofen seine eigenen Heiz- und Kühlmittel besitzt.
  • Alle diese verschiedenen vorgeschlagenen Verfahren haben aber bisher noch nicht zur vollständigen Beseitigung der beschriebenen Schwierigkeiten und Beschränkungen geführt. Das zuletzt genannte vorgeschlagene Verfahren weist vor allem den Nachteil auf, daß dessen Durchführung einen Gruppenbetrieb erforderlich macht, der sich in vielen Fällen, wenn die Kapazität der Glühanlagen nicht entsprechend groß ist, nicht rechtfertigen läßt.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren und eine Vorrichtung zur Durchführung des erstkohlenden und erststickenden Glühens locker gewickelter Blechbunde so zu verbessern, daß alle beschriebenen Schwierigkeiten und Nachteile behoben und die Notwendigkeit eines Gruppenbetriebes von Ofen beseitigt wird.
  • Demgemäß durchströmen bei dem Verfahren zum Erstkohlen und Entsticken von zu lockeren Bunden aufgewickelten Stahlblechen in feuchter Wasserstoffatmosphäre, bei dem das Anwärmen unter Schutzgas, insbesondere Monogas II oder Monogas III, das Dauerglühen in einer feuchten Wasserstoffatmosphäre bei einer Temperatur von etwa 700° C und das Abkühlen wieder in einer Schutzgasatmosphäre, insbesondere Monogas III, erfolgt, wobei diese Glühbehandlungen in voneinander unabhängig arbeitenden Öfen durchgeführt werden, erfindungsgemäß die jeweils verwendeten Gase ausschließlich von außerhalb des Ofens die Bunde zum Aufwärmen und Dauerglühen in Mengen zwischen 4 und 12 Nm3/h Schutzgas oder feuchtes Wasserstoffgas je Tonne des zu behandelnden Stahles und diese Gase werden vor ihrem Eintritt in den Ofen durch die gleichartigen, den Ofen verlassenden Eisengase vorgewärmt, und zum Abkühlen wird zwischen 40 und 120 Nms/h Schutzgas je Tonne des zu behandelnden Stahles zugeführt, wobei dieses Schutzgas am Ofenausgang einem Wärmerückgewinnungsprozeß unterworfen und teilweise wieder in den Ofen zurückgeführt wird.
  • Die Erfindung hat auch eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens zum Gegenstand, die im wesentlichen durch mehrere Haubenöfen mit eigenen, voneinander unabhängig arbeitenden Heiz-und Kühleinrichtungen, durch ein Leitungsnetz für Zufuhr und Abfuhr von Schutzgas sowie durch ein Leitungsnetz für Zufuhr und Abfuhr von feuchtem Wasserstoffgas zur Versorgung der Ofen gekennzeichnet ist, wobei in der Gasabfuhrleitung ein Wärmeaustauscher sowie ein Kühler parallel geschaltet sind, Schieber od. dgl. für die jeden Ofen verlassenden Gase zur Zufuhr zum Wärmeaustauscher oder zum Kühler vorgesehen sind, der Wärmeaustauscher mit seinem anderen Ende mit der Gaseinfuhrleitung des Ofens verbunden ist, sowie gekennzeichnet durch ausschließlich außerhalb des Ofens angeordnete Druckerzeugegr für die Gaskreisläufe.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet, durch den Umlauf einer hinreichend großen Strömungsmenge von feuchtem Wasserstoff die für Entkohlung und Entstickung erforderliche Zeit beträchtlich zu verkürzen und sie annähernd auf den Betrag zu bringen, der andererseits zur Kornbildung erforderlich ist, weiter durch den Umlauf einer reichlichen Strömungsmenge von kaltem Schutzgas die zur Abkühlung erforderliche Zeit beträchtlich zu verkürzen und sie mindestens auf ein Viertel der Zeit zu bringen, die in den bekannten Ofen mit Innengebläse erforderlich ist, sowie durch den während des Anwärmens erfolgenden Umlauf einer Gasströmung, deren Art und Menge verändert werden kann, auch die Anwärmzeit zu verkürzen; beispielsweise kann die Strömungsmenge den dem benutzten Haubenofen und der Schutzgashaube eigenen Möglichkeiten der Beheizung und des Wärmeaustauschers angepaßt werden. Auch kann der Wärmeaustausch dadurch verbessert werden, daß das Schutzgas während der ganzen Anwärmzeit oder während eines Teiles derselben durch Wasserstoff ersetzt wird.
  • Zur Veranschaulichung der Größenordnung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens seien als Beispiel ohne einschränkende Bedeutung folgende Angaben gemacht: Ein 60-t-Ofen mit zwei oder drei übereinandergestellten Blechbunden kann einerseits aus einem Wasserstoffnetz mit einem Druck von 150 mm Wassersäule und andererseits aus einem Schutzgasnetz mit einem Druck von 300 mm Wassersäule gespeist werden. Er ist mit einem Wärmeaustauscher ausgestattet, der den Durchgang einer Strömungsmenge von 500 Nm3/h Schutzgas oder Wasserstoff während des Anwärmens oder des Dauerglühens zuläßt, und zur Kühlung ist ein Kühler vorgesehen, der einschließlich seiner Leitungen und seiner Anschlußorgane für den Durchfluß und die Wiedergewinnung von 5000 Nm3/h Schutzgas bemessen ist.
  • Nachfolgend werden zum besseren Verständnis der Erfindung an Hand der Zeichnungen ohne einschränkende Bedeutung Ausführungsbeispiele erläutert.
  • Dabei sind zur Vereinfachung die für die Anfeuchtung des Wasserstoffes benutzten Mittel in den Zeichnungen nicht dargestellt. Es zeigt F i g. 1 schematisch eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens für den Fall, daß das zur Kühlung benutzte Schutzgas wieder in das Schutzgasnetz eingeführt wird, und F i g. 2 schematisch eine abgewandelte Vorrichtung für den Fall, daß das zur Abkühlung benutzte Schutzgas unmittelbar ohne Vermittlung des Schutzgasnetzes in den Ofen wieder eingeführt wird.
  • Bei der Vorrichtung gemäß F i g. 1 enthält der Wasserstoffkreislauf den Gasbehälter 1, die Hauptspeiseleitung 2, die dem Ofen 4 eigene Speiseleitung 3, das dichtschließende Abschlußorgan 5, den Wärmeaustauscher 7, die Eingangsleitung 8 des Ofens, die Austrittsleitung 9 und die Verzweigung 10, wieder den Wärmeaustauscher 7, die Leitung 11, das Abschlußorgan 12, die Hauptrückleitung 13, einen beliebigen Drucksteigerer bzw. ein Zusatzgebläse 14, die Reinigungsanlage 15 für den Wasserstoff und die Rückleitung 16 zum Gasbehälter.
  • Der Schutzgaskreislauf enthält den Trockengasbehälter 17, die Hauptspeiseleitung 18, einen dem Ofen 4 eigenen Leitungsabschnitt 19, die Leitung 20 und das Abschlußorgan 21, einen Abschnitt der Leitung 3, den Wärmeaustauscher 7, die Eingangsleitung 8 des Ofens, die Austrittsleitungen 9 und 10, wieder den Wärmetauscher 7, einen Abschnitt der Leitung 11, die Leitung 22, das Abschlußorgan 23, die Leitung 30 und die Hauptrückleitung 24, einen Kühler 25, einen Drucksteigerer 26 und die Rückleitung zum Gasbehälter 17; dieser Kreislauf wird während der Erwärmperiode benutzt.
  • Während der Abkühlungsperiode wird der Parallelkreislauf von größerem Querschnitt benutzt, der zwischen den beiden Hauptleitungen folgende Teile enthält: das Abschlußorgan 27, die Eingangsleitung 8, die Austrittsleitung 9, den Kühler 28, die Leitungen 29 und 30 und das Abschlußorgan 31.
  • Die Leitungen 32, 33, 34 ermöglichen das Reinigen oder Durchspülen des Ofens, des Kühlers bzw. des Wärmeaustauschers; 35 und 36 stellen die Wasserstoff- bzw. die Schutzgasquelle, 37 und 38 die Abgasauslässe der Hauptleitungen 2 und 18 dar.
  • Bei der in F i g. 2 dargestellten erfindungsgemäßen Vorrichtung ist gegenüber der in F i g. 1 dargestellten Vorrichtung am Wasserstoffkreislauf nichts geändert. Der eigentliche Kühlkreislauf mit großer Leistung enthält die Austrittsleitung 9, den Kühler 28, einen Drucksteigerer 39 für kaltes Gas, das Abschlußorgan 40 und die das abgekühlte Gas dem Ofeneingang wieder zuführende Leitung 41. Die Speisung mit Schutzgas erfolgt durch den in der Erhitzungsperiode benutzten Kreislauf, d. h. durch die Leitung 42, das Abschlußorgan 43, den Wärmeaustauscher 7 und die Leitung B.
  • Das Verfahren wird wie folgt durchgeführt: Nachdem der Ofen beschickt und bedeckt ist, wird er mittels Schutzgas durchgespült und angeheizt. Sobald die dem Blech anhaftenden Ölrückstände entwichen sind, wird das aus dem Ofen austretende Schutzgas zum Wärmeaustauscher geleitet und entweder in das Schutzgasnetz zurückgeführt oder nach außen abgelassen. Gleichzeitig wird die Strömungsmenge des Schutzgases in Abhängigkeit von den Kapazitäten der Heizung und des Wärmeaustauschers des Ofens geregelt. Diese Praxis ermöglicht am besten die Bestimmung der für die verschiedenen Stadien des Temperaturanstieges günstigsten Strömungsmengen.
  • Der Übergang vom Schutzgas auf feuchtes Wasserstoffgas erfolgt im Prinzip dann, wenn der Ofen die Glühtemperatur erreicht hat. Er erfordert eine dazwischenliegende Spülungsperiode, während welcher das aus dem Ofen austretende Gas im allgemeinen nach außen abgelassen wird. Dieses Gas könnte streng genommen im Schutz-Gasnetz wieder aufgefangen werden, doch würde dies ein Trocknungsproblem aufwerfen. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren sind aber die für das Spülen erforderlichen Gasvolumina sowie die für diese Spülung erforderliche Zeit im Vergleich zu dem bekannten, den Umlauf der Ofenatmosphäre durch ein inneres Gebläse benutzenden Verfahren stark herabgesetzt. Das äußere Gebläse mischt sehr innig das Spülgas mit dem im Ofen vorhandenen Gas, was zusammen mit dem kleinen Betrag der Gasströmung, die man in den Ofen hineintreiben kann, Spülzeiten in der Größenordnung von einer Stunde mit sich bringt. Bei dem Verfahren nach der Erfindung sind diese Spülzeiten auf einige Minuten verringert, und die verlorengehenden Wasserstoffmengen sind zu klein, um deren Wiedergewinnung zu lohnen.
  • Das feuchte Wasserstoffgas strömt am Eingang und am Ausgang des Ofens durch den Wärmetauscher. Um die Vorgänge der Entkohlung und Entstickung zu beschleunigen, verwendet man bedeutende Strömungsmengen von Wasserstoff in der Größenordnung von 8 m3/h je Tonne des Behandlungsgutes, wobei der Wasserstoff im allgemeinen aufgefangen wird, um ihm das Kohlenoxyd und die Stickstoffverbindungen zu entziehen, und in das Wasserstoffnetz wieder eingeführt wird.
  • Wenn es die Kapazitäten der Wasserstoffreinigungsanlage erlauben, ist es nach der Erfindung von Bedeutung,, das Schutzgas lange vor Beendigung des Anwärmens durch trockenen oder feuchten Wasserstoff zu ersetzen, um die ausgezeichneten Wärmeleitungseigenschaften des Wasserstoffs auszunutzen.
  • Der Übergang vom Dauerglühen mit feuchtem Wasserstoff zur Kühlung durch Schutz-Gasumlauf erfordert eine Spülzeit, die entgegen dem, was sich in Öfen mit Innenventilatoren abspielt, nur von kurzer Dauer ist. Dies erleichtert beträchtlich das durch die Möglichkeit eines Feuchtigkeitsgehalts im Schutzgas im Lauf der Abkühlung entstehende Problem. Die daraus folgende Oxydationsgefahr erfordert in dem bisherigen Verfahren mit Innenventilator eine Spülung mit trockenem Wasserstoff in der Dauer von einer Stunde. Bei dem Verfahren nach der Erfindung kann die Spülung im allgemeinen wegen ihrer kurzen Dauer und Wirksamkeit mit dem Schutzgas selbst ohne Mitwirkung - oder in schwierigen Fällen mit nur sehr kurzen Mitwirkung - von trokkenem Wasserstoff erfolgen.
  • Sobald das durch die Spülung entweichende Schutzgas hinreichend trocken ist, wird es in den Kühler geleitet und in das Netz oder in den Ofen wieder eingeführt. Es werden Strömungsmengen von Schutzgas in der Größenordnung von 80 Nm31h je Tonne Behandlungsgut benutzt.

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zum Entkohlen und Entsticken von zu lockeren Bunden aufgewickelten Stahlblechen in feuchter Wasserstoffatmosphäre, bei dem das Anwärmen unter Schutzgas, insbesondere Monogas 1I oder Monogas III, das Dauerglühen in einer feuchten Wasserstoffatmosphäre bei einer Temperatur zwischen 650 und 750° C und das Abkühlen wieder in einer Schutzgasatmosphäre, insbesondere Monogas III, erfolgt, wobei diese Behandlungen in voneinander unabhängig arbeitenden Öfen durchgeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweils verwendeten Gase ausschließlich von außerhalb des Ofens durch die Bunde zum Aufwärmen und Dauerglühen in Mengen zwischen 4 und 12 Nm3/h Schutzgas oder feuchtes-Wasserstoffgas je Tonne des zu behandelnden Stahles geführt werden und diese Gase vor ihrem Eintritt in den Ofen durch die gleichartigen, den Ofen verlassenden heißen Gase vorgewärmt werden, und daß zum Abkühlen zwischen 40 und 120 Nm3/h Schutzgas je Tonne des zu behandelnden Stahles zugeführt wird, wobei dieses Schutzgas am- Ofenausgang einem Wärmerückgewinnungsprozeß unterworfen und teilweise wieder in den Ofen zurückgeführt wird.
  2. 2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch mehrere Haubenöfen (4) mit eigenen, voneinander unabhängig arbeitenden Heiz- und Kühleinrichtungen, durch ein Leitungsnetz (18, 3, 8, 9, 29, 30, 24) für Zufuhr und Abfuhr von Schutzgas sowie durch ein Leitungsnetz (2, 3, 8, 9, 10, 11, 13, 16) für Zufuhr und Abfuhr von feuchtem Wasserstoffgas zur Versorgung der Öfen, wobei in der Gasabführleitung (9, 10) ein Wärmeaustauscher (7) sowie ein Kühler (28) parallel geschaltet sind und Schieber od. dgl. für die jeden Ofen verlassenden Gase zur Zufuhr zum Wärmeaustauscher (7) oder zum Kühler (28) vorgesehen sind, der Wärmeaustauscher (7) mit seinem anderen Ende mit der Gaseinfuhrleitung (3) des Ofens verbunden ist, sowie durch ausschließlich außerhalb des Ofens angeordnete Druckerzeuger (1, 17, 39) für die Gaskreisläufe. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschriften Nr. 1938 306, 2 479 814, 2 591097; Zeitschrift »Gas - Wärme«, August 1958, S. 267 bis 276; Zeitschrift »The Engineer«, 7. Oktober 1960, S. 611 und 612. In Betracht gezogene ältere Patente: Deutsches Patent Nr. 1186 888.
DES78582A 1961-03-22 1962-03-21 Verfahren und Vorrichtung zum Entkohlen und Entsticken von zu lockeren Bunden aufgewickelten Stahlblechen in feuchter Wasserstoffatmosphaere Pending DE1259922B (de)

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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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US1938306A (en) * 1931-05-04 1933-12-05 Eastwood Nealley Corp Annealing furnace
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US2591097A (en) * 1947-05-24 1952-04-01 Swindell Dressler Corp Base for cover-type annealing furnace with external means for circulating and cooling atmosphere gases

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