DE3717537A1 - Langsamkuehlzone fuer einen stahlstranggluehofen - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft im allgemeinen einen Stahlstrangglühofen und im speziellen eine Langsam­ kühlzone in einem Stahlstrangglühofen, die als Heiz­ zone oder Starkreduktionszone verwendbar ist.

Wenn ein Stahlstrang oder ein Stahlband wie üblich in einem Strangglühofen behandelt wird, ergibt sich ge­ legentlich, je nach dem Material des Strangs, die Notwendigkeit, den Stahlstrang entweder durch eine Langsamkühlzone oder eine Starkreduktionszone durch­ zuführen.

Konventionelle Stahlstrangglühöfen sind jedoch nicht mit den beiden oben genannten Zonen ausgestattet und wurden in letzter Zeit als unzureichend angesehen, ins­ besondere bei der Behandlung verschiedener Arten von Stahlträngen mit einer Vielzahl von Materialien.

Um diese Schwierigkeiten zu beseitigen, wurde vorge­ schlagen, beide Zonen hintereinander in dem Ofen vorzusehen, aber bei einer derartigen Anordnung ist eine von ihnen außer Betrieb wenn die andere, die benutzt wird, und so tauchen weitere Probleme auf, wie z. B. ein übermäßiger Aufwand.

Der vorliegenden Erfindung liegt dementsprechend die Aufgabe zugrunde, im wesentlichen die oben genannten Nachteile zu beseitigen, die mit den bekannten Lang­ samkühlzonen in Stahlstrangglühöfen verbunden sind, und die Hauptaufgabe der Erfindung besteht darin, eine verbesserte Langsamkühlzone zu schaffen, die als Starkreduktionszone während gewisser Umwandlungs­ operationen zur Verwendung zur Hitzebehandlung für verschiedene Arten von Stahlsträngen benutzt werden kann.

Eine weitere wichtige Aufgabe der vorliegenden Erfin­ dung besteht darin, eine in einem Stahlstrangglühofen der oben beschriebenen Art ausgebildete Langsamkühl­ zone zu schaffen, deren Aufbau einfach ist, die zu­ verlässig im Betrieb ist und die bei niedrigen Kosten einfach hergestellt werden kann.

Erfindungsgemäß werden die oben beschriebenen Auf­ gaben gelöst durch eine Langsamkühlzone mit einem Gehäuse, einem in dem Gehäuse angeordneten Rück­ führungsgebläse, das die Atmosphäre innerhalb des Gehäuses umwälzt, einer innerhalb des Gehäuses an­ geordneten Heizvorrichtung zur Heizung des Stahl­ stranges, einer an dem Gehäuse befestigten Um­ wälzleitung, durch die die Atmosphäre innerhalb des Gehäuses umgewälzt wird, einem im Verlauf der Umwälzleitung angeordneten Kühler zur Kühlung der durch die Umwälzleitung hindurchtretenden Atmosphäre, und zumindest einer innerhalb der Um­ wälzleitung drehbar angeordneten Öffnungs- und Verschlußklappe.

Bei einer Langsamkühlzone mit dieser Konstruktion wird, im Fall der starken Reduktionsbehandlung die Temperatur der reduzierenden Atmosphäre inner­ halb der Langsamkühlzone zum Reduzieren des Stahl­ stranges durch Schließen der Klappe und durch Ein­ schalten der indirekten Heizeinrichtung erhöht. Andererseits wird, beim Kühlen des Stahlstranges, die Atmosphäre innerhalb der Langsamkühlzone durch Öffnung der Klappe und durch Ausschalten der indirekten Heizeinrichtung gekühlt, um den Stahlstrang zu kühlen.

Ausführungsformen der Erfindung werden anhand der beigefügten Zeichnungen erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 eine schematische Schnittdarstellung zur Erläuterung einer in einem Stahlstrangglüh­ ofen ausgebildeten Langsamkühlzone gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vor­ liegenden Erfindung,

Fig. 2 eine schematische Schnittdarstellung zur Er­ läuterung der Langsamkühlzone gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform der vor­ liegenden Erfindung, und

Fig. 3 eine schematische Schnittdarstellung entlang der Linie III-III der Fig. 2.

Fig. 1 zeigt eine Langsamkühlzone 2 gemäß einer be­ vorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, die in einem Stahlstrangglühofen vorgesehen ist. Wie in Fig. 1 dargestellt, ist die Langsamkühlzone 2 mit einer Heiz- oder Reduzierzone 1 verbunden und ist mit einem Gehäuse H und einer Umwälzleitung 3 versehen, deren eines Ende mit einem Deckenbereich und deren anderes Ende mit einem Seitenbereich des Gehäuses verbunden ist. Im Verlauf der Umwälzleitung 3 ist ein Kühler 4 zum Kühlen des umlaufenden Gases und ein erstes Rückführungsgebläse 5 zum Gebrauch bei der Kühlung vorgesehen, die beide fest am Deckenbereich des Gehäuses H befestigt sind. Eine Anzahl von Öffnungs- und Verschlußklappen 6 a und 6 b sind in der Umwälzleitung 3 in ihren Anschlußbereichen mit dem Gehäuse H drehbar befestigt.

Die Langsamkühlzone 2 beinhaltet einen Düsenkopf 8 mit einer Anzahl Düsen 9 zum Ausblasen, wobei der Stahlstrang S zwischen den Düsen 9 angeordnet ist. Der Düsenkopf 8 wird über ein zweites, innerhalb des Gehäuses H angeordnetes Rückführungsgebläse 10 mit Atmosphäre versorgt. Der Stahlstrang S wird stromab auf und entlang einer Vielzahl von Ofen­ walzen 12, die innerhalb des Gehäuses H vorgesehen sind, transportiert, während er durch eine indirekte Heizeinrichtung 11, die aus einer Vielzahl elektrischer Heizungen o. dgl., die am Boden des Gehäuses H an­ geordnet sind, aufgeheizt wird.

Im folgenden wird der Betrieb der Langsamkühlzone 2 mit der oben beschriebenen Konstruktion beschrieben.

Wenn die Langsamkühlzone 2 für ihren eigentlichen Zweck benutzt wird, sind beide Klappen 6 a und 6 b ge­ öffnet und das erste und das zweite Rückführungs­ gebläse 5 und 10 sind in Betrieb, wobei die elek­ trischen Heizungen 11 nicht benutzt werden.

Mit anderen Worten wird während des Betriebes die Atmosphäre innerhalb der Langsamkühlzone 2 durch den Kühler 4 auf eine vorgegebene Temperatur her­ untergekühlt, und sie strömt wie durch die durch­ gezogenen Pfeile in Fig. 1 dargestellt ist so, daß der von der Heizzone 1 zugeführte Stahlstrang S allmählich abgekühlt werden kann.

Andererseits sind, im Fall, daß die Langsamkühlzone 2 als Schnellreduktionszone benutzt wird, beide Klappen 6 a und 6 b geschlossen, und das zweite Rückführungs­ gebläse 10 und die elektrischen Heizungen 11 werden in Betrieb gesetzt, wobei das erste Rückführungs­ gebläse 5 ausgeschaltet ist.

Mit anderen Worten wird die aus der Heizzone 1 in die Langsamkühlzone 2 strömende Reduktionsatmosphäre durch die elektrischen Heizungen 11 aufgeheizt, so daß sie aktiviert wird und wird dann, wie durch die unterbrochenen Linien in Fig. 1 dargestellt ist, gegen den Stahlstrang S geblasen, so daß der Stahlstrang S reduziert werden kann. Es soll bemerkt werden, daß unter gewissen Umständen andere reduzierende Atmo­ sphären in die Langsamkühlzone 2 eingebracht werden können. Es soll ferner bemerkt werden, daß der Düsenkopf 8 nicht notwendigerweise in der Langsam­ kühlzone 2 erforderlich ist und eine der Klappen 6 a oder 6 b aus ihr entfernt werden kann.

Die Fig. 2 und 3 stellen eine Langsamkühlzone 2 a gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dar, in der das in der vorgenannten Ausführungsform erwähnte erste Rückführungsgebläse 5 weggelassen ist. Die Langsam­ kühlzone 2 a ist durch Trennwände 13 a und 13 b in einen Umwälzweg 14 a, einen Gebläseraum 14 b und eine Kammer 15 geteilt. Der Kühler 4 ist im Umwälzweg 14 a vorgesehen, und das Rückführungsgebläse 10 ist innerhalb des Gebläseraumes 14 b angeordnet. Ein Paar Öffnungs- und Verschlußklappen 6 a und 6 b sind mit einer ersten Öffnung 16 a, die den Umwälzweg 14 a und die Kammer 15 verbindet, bzw. einer zweiten Öffnung 16 b, die zwischen dem Umwälzweg 14 a und dem Gebläseraum 14 b ausgebildet ist, angeordnet. Ein Regelventil 17 ist schwenkbar in einer dritten Öffnung 16 c, die den Gebläseraum 14 b und die Kammer 15 verbindet, vorgesehen.

Wenn die Langsamkühlzone 2 a gemäß dieser Aus­ führungsform für ihren eigentlichen Zweck be­ nutzt wird sind beide Klappen 6 a und 6 b und das Regelventil 17 geöffnet, und das Rückführungs­ gebläse 10 und der Kühler 4 sind in Betrieb, wobei die elektrische Heizung 11 nicht verwendet werden.

Andererseits sind, wenn die Langsamkühlzone 2 a als Reduktionszone benutzt wird, beide Klappen 6 a und 6 b geschlossen, das Regelventil ist geöffnet, und das Rückführungsgebläse 10 und die elektrischen Heizungen 11 sind in Betrieb gesetzt. Während dieses Betriebes wird die Atmosphäre innerhalb der Langsam­ kühlzone 2 a auf eine vorgegebene Temperatur ge­ steuert und gegen den Stahlstrang S geblasen, so daß eine gewünschte Wärmebehandlung an ihm durch­ geführt werden kann.

Es soll hier bemerkt werden, daß das Regelventil 17 nicht notwendigerweise vollständig geöffnet sein muß.

Wie hier klar beschrieben wurde, kann gemäß der Er­ findung, da die Langsamkühlzone mit einem Kühler, einem oder mehreren Rückführungsgebläsen, Öffnungs- und Verschlußklappen, die in der Umwälzleitung oder des innerhalb des Gehäuses befestigt sind, und indirekten Heizeinrichtungen versehen ist, sie als Starkreduktionszone durch entsprechende Umschaltung benutzt werden. Entsprechend kann die Langsamkühlzone der vorliegenden Erfindung, da sie nicht überausgestattet ist, nicht nur in den Kosten reduziert werden, sondern auch für die Wärmebehandlung mit Bezug auf verschiedene Arten von Stahlsträngen durch Änderung der Atmosphären­ temperatur verwendet werden und so ein erwünschtes Resultat erzielt werden, z.B. die Verbesserung der Produktqualität.

Claims (2)

1. Langsamkühlzone (2; 2 a) für einen Stahlstrang­ glühofen, gekennzeichnet durch
ein Gehäuse (H),
ein Rückführungsgebläse (10), das innerhalb des Gehäuses (H) angeordnet ist, und die Atmosphäre innerhalb des Gehäuses (H) umwälzt,
einer indirekten Heizeinrichtung (11), die innerhalb des Gehäuses (H) angeordnet ist, um den Stahlstrang (S) aufzuheizen,
einer auf dem Gehäuse (H) befestigten Umwälzleitung (3), durch die die Atmosphäre innerhalb des Gehäuses (H) umgewälzt wird,
einen Kühler (4), der fest am Gehäuse (H) befestigt und im Verlauf der Umwälzleitung (3) angeordnet ist, um die durch die Umwälzleitung (3) strömende Atmosphäre, zu kühlen und
zumindest einem Öffnungs- und Verschlußelement (6 a; 6 b), das innerhalb der Umwälzleitung (3) drehbar angeordnet ist,
wobei im Fall der Schnellreduktionsbehandlung des Stahltstranges (S) die Reduktionsatmosphäre inner­ halb der Langsamkühlzone (2; 2 a) durch Verschließen des Elementes (6 a; 6 b) und durch Einschalten der in­ direkten Heizeinrichtung (11) aufgeheizt wird um den Stahlstrang (S) zu reduzieren, und wobei im Fall des Abkühlens des Stahlstranges (S) die Atmo­ sphäre innerhalb der Langsamkühlzone (2; 2 a) durch Öffnung des Elementes (6 a; 6b) und Ausschalten der in­ direkten Heizeinrichtung (11) abgekühlt wird, um den Stahlstrang (S) zu kühlen.

2. Langsamkühlzone (2; 2 a) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die indirekte Heiz­ einrichtung (11) eine Anzahl elektrischer Heizungen (11) aufweist.