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Gewinnungsvorrichtung, bestehend aus Rück-und Verspanneinrichtung
und einem Kohlenhobel für die steile bzw. halbsteile Lagerung Die Erfindung betrifft
eine Gewinnungsvorrichtung, bestehend aus Rück- und Verspanneinrichtung und einem
Kohlenhobel für die steile bzw. halbsteile Lagerung mit schräg zur Abbaurichtung
verlaufendem Streb, wobei der Kohlenhobel von in Streblängsrichtung eingespannten
Ketten gezogen und gegen den Abbaustoß angedrückt und geführt ist und bezüglich
von ihm getragener, nahe dem Liegenden und nahe dem Hangenden angeordneter Schälwerkzeuge
durch etwa bankrecht wirkende, elastisch ausgebildete Distanzmittel selbsttätig
auf die Höhe des Abbaustoßes einstellbar ist.
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Bei der bekannten Bauart eines Hobels für steil gelagerte Kohlenflöze
sind die Schälwerkzeuge auf bankrecht stehenden Wellen befestigt. Die Wellen sind
im Gestell des Kohlenhobels drehbar gelagert und mit quergerichteten Anschlußhebeln
für die Verbindung mit dem ziehenden Trum der Hobelkette versehen. Mit der Änderung
der Zugrichtung der Hobelkette führen die Wellen und die an diesen befestigten Schälwerkzeuge
eine Schwenkung aus. In diesem Fall sind die Wellen, welche die am Hangenden und
Liegenden schneidenden Schälwerkzeuge tragen, teleskopartig ausgebildet und durch
in einen Innenraum der Welle eingegliederte Federn selbsttätig axial verstellbar.
Das Rücklauftrum der Hobelkette soll durch eine Aussparung im Hobelkörper geführt
sein und auf diese Weise einen zum Kohlenstoß hin gerichteten Andruck erzeugen,
wie dies auch beim Schälschrapper oder einem Seilschrämgerät an sich bekannt ist.
Die Ausnutzung der Andruckkraft des Rücklauftrums der Zugkette ist in vielen Fällen
unzureichend, auch genügt das Rücklauftrum der Hobelzugkette nicht zur Erzielung
einer verkantungsfreien Hobelkörperführung, so daß die Schälwerkzeuge im Eingriff
verbleiben. Zur Verbesserung des Andrucks des Kohlenhobels an den Abbaustoß sollten
daher schräg gestellte Gummiräder am Hobelkörper gelagert werden, die sich am Hangenden
und am Liegenden abwälzen (Zeitschrift »Glückauf«, 1959, S.1363).
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Bei Einrichtungen zum Abspannen einer Gewinnungsmaschine in der steilen
Lagerung ist es bekannt, die in der Kopfstrecke vorgesehene Antriebsstation unter
Zwischenschaltung einer quer zum Abbaustoß gerichteten Schwenkachse auf einem rahmenartigen
Unterbau zu lagern und durch Feststellmittel in der jeweils eingestellten Lage zu
arretieren. Sämtliche Zugmittel waren an der bezüglich der Schwenklage einstellbaren
Antriebsstation angeschlagen (deutsche Auslegeschrift 1185 139).
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen für die gattungsmäßig
genannte Gewinnungsvorrichtung bestimmten weitestgehend einfachen Kohlenhobel zu
schaffen, der nicht nur an die Höhe des Abbaustoßes selbsttätig anpaßbar ist, sondern
Mittel zur genauen und sicheren Führung besitzt, die das Einhalten eines gleichmäßigen,
gegebenenfalls korrigierbaren Andruckes erlauben.
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Die Erfindung kennzeichnet sich dadurch, daß der Kohlenhobel oben-
und unterhalb eines für den Angriff der endlos geführten Hobelzugkette ausgebildeten
und mittels benachbarter federnder, teleskopartiger Stempelelemente höhenverstellbaren
Mittelteils mit gegen den Abbaustoß vorkragenden, die Schälwerkzeuge haltenden Stützarmen
versehen ist, in deren vorderem Teil in kleinem Abstand vom Abbaustoß Führungskanäle
für zwei in bankrechtem Abstand vorgesehene Spannketten angeordnet sind.
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Die Gewinnungsvorrichtung mit dem vorstehend gekennzeichneten Kohlenhobel
trägt in besonderem Maß den beim Schrägbau vorliegenden eigenartigen Einsatzverhältnissen
Rechnung. Die Spannseile sind nunmehr besonders nahe an den Abbaustoß tierangelegt
und erfassen den Kohlenhobel in vorkragenden, dicht hinter den Schälwerkzeugen liegenden
Bereichen. Ober- und Unterteil des Kohlenhobels werden damit - abgesehen von der
Lage der Schälwerkzeuge - an den Abbaustoß herangezogen. Weil sich
die
Spannseile direkt im Bereich hinter den oberen und unteren Schälwerkzeugen befinden,
drücken sie die letzteren in wirksamer Weise an den Abbaustoß.
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Die Lage der Spannseilführungen in oberen und unteren Bereichen des
Kohlenhobels schafft gute Voraussetzungen für Korrekturen der Hobellage und damit
des Angriffs, der Hobelwerkzeuge am Abbaustoß. Durch eine von den Einspannstellen
bzw. Befestigungspunkten der Spannketten ausgehende Spannungsregelung oder Querverschiebung
der Befestigungspunkte kann der vom Spannseil ausgehende Andruck im Bereich der
oberen und/oder der unteren Schälwerkzeuge verändert werden.
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Die bauliche Ausgestaltung des Kohlenhobels kann bei der vorgesehenen
Führung an den Spannseilen einfach gehalten sein. Gemäß der Erfindung werden in
dem Mittelteil des Kohlenhobels zwei gleichartige Stempelelemente angeordnet und
in Querrichtung verbunden. Dabei distanziert jedes dieser Stempelelemente einen
oberen und einen unteren, jeweils mit Führungskanälen versehenen Stützarm. In den
Stempelelementen können in an sich bekannter Weise Federelemente, z. B. Schraubenfedern,
untergebracht sein. Es ist aber auch möglich, pneumatische oder hydraulische Stempelelemente
oder auch kombinierte, d. h. pneumo-hydraulische Bauarten vorzusehen.
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Dieser. Kohlenhobel kann mit in mittlerer Höhe des Abbaustoßes angreifenden
Schälwerkzeugen, ausgerüstet sein. Gemäß der Erfindung werden solche Werkzeuge dann
zweckmäßig an der dem Abbaustoß zugekehrten Seite der Stempelelemente gelagerf::
Im gleichen Höhenbereich kann an der dem Abbaustoß abgewendeten Seite der Stempelelemente
eine Führungshülse für das _Seite,-der der Hobelzugkette vorgesehen sein, was die
zusätzliche Ausnutzung des Andruckes seitens der Hobelzugkette erlaubt.
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Für die bauliche Ausgestaltung kann es weiterhin vorteilhaft sein,
wenn der Mittelteil des Kohlenhobels nach Art eines schiffartigen Verbindungsrahmens
für die Stempelelemente ausgebildet ist. Ferner können die Stützarme der beiden
Stempelelemente durch Laschen verbunden werden.
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Die am Kopfende dieses Strebs vorgesehene Antriebsstation für die
endlos geführte Hobelzugkette wird in an sich bekannter Weise auf einem rahmenartigen
Unterbau verschwenkbar und einstellbar angeordnet. Der rahmenartige Unterbau der
Antriebsstation wird jetzt mit Mitteln ausgerüstet, welche das Spannen und notfalls-
auch ein begrenztes Verschieben der Spannketten. erlauben. Für das Spannen können
den Kettenenden Spannzylinder oder auch andere Verstellvorrichtungen zugeordnet
sein. Eine zweckmäßige Lösung . besteht auch darin, daß die Enden der Spannketten
an einem hebelartig gelagerten Balken befestigt sind, der mittels einer Verstellvorrichtung,
z. B. eines hydraulisch beaufschlagbaren Zylinders, schwenkbar ist und dadurch gleichzeitig
auf beide Spannketten einwirkt.
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In der Zeichnung -ist. ein Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht.
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F i g. 1 zeigt in. schematischer Darstellung den Einsatz und die Führung
des Kohlenhobels in der steilen Lagerung; F i g. 2 zeigt den Kohlenhobel in Stirnansicht;
F i g. 3 ist ein Schnitt gemäß Linie HI-III der F i g. 2; -_ F i g. 4 zeigt die
Ausbildung der oberen Antriebsstation in Ansicht; ,. F i g. 5 -zeigt die Antriebsstation
gemäß F i g. 4 in Seitenansicht.
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F i g. 1 zeigt die Kohlegewinnung in stark geneigter Lagerung bei
schräg gestelltem Stoß 1, an welchem ein auf ganzer Höhe des Stoßes angreifender
Kohlenhobel 2 geführt ist. Der Kohlenhobel wird gewissermaßen entgegengesetzt zu
seinem Gewicht gegen einen sich in schwebender Lage befindenden Abbaustoß angedrückt,
so daß die gelöste Kohle durch das Gewicht zu dem Versatzstoß 3 hin gleitet oder
fällt und von dort zur unteren Strecke hin rutscht. Durch dem Abbau der Kohle sofort
folgende Versatzeinfüllung wird der Versatzstoß in einem für die Führung der abwärts
rutschenden Kohle geeigneten Zustand gehalten.
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Der Kohlenhobel wird`von den Strebenden aus mittels der endlos geführten
Zugkette4 zwischen den Strebenden hin- und herbewegt. Zur Führung des Kohlenhobels
und zur Unterstützung -des Andrük= kens des Kohlenhobels gegen den Abbaustoß dienen
Spannketten 5, die ebenfalls im Bereich der Strebenden befestigt sind. Zur Festlegung
bzw: Verankej rung der End- oder Umkehrstellen sämtlicher Ketten. dienen die Stationen
6 und 7.
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Wie aus F i g. 2 und 3 ersichtlich ist, besitzt der Kohlenhobel nahe
dem Liegenden und nahe demr Hangenden angeordnete Schälwerkzeuge 8, die gegen den
Abbaustoß gerichtet sind. Diese Schälwerkzeuge 8 sind zwischen den Laschen 9 begrenzt
gelenkig gelagert. Die Schälwerkzeuge sind jeweils mit Schneiden für zwei Schälrichtungen
ausgerüstet. Die Schälwerkzeuge einschließlich Laschen sind an oberen und unteren
Stützarmen 10 befestigt, die gegen den Abbaustoß gerichtet und in ihrem rückwärts
weisenden Teil durch , teleskopartig ausgebildete Stempel= elemente 11
-distanziert sind. Die Stempelelemente bestehen aus zwei ineinanderschiebbaren
Rohren. Im Innenraum eines solchen Stempelelementes ist eine Schraubenfeder 12 derart
angeordnet, daß die Stempelelemente ständig im Sinn einer axialen Verlängerung belastet
sind und die Höhe des Kohlenhobels immer` auf die jeweilige Strebhöhe eingestellt
wird. An- Stelle der Feder können aber auch andere ge= eignete Mittel zur. selbsttätigen
Höhenverstellung verwendet werden.
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Die Stützarme, 10 besitzen in ihrem vorkragenden Teil - unmittelbar
hinter den Schälwerkzeugen Führungskanäle 13, durch welche die Spannketten 5 hindurchgezogen
sind. Die Spannketten befinden sich somit im Bereich vor den -Stempelelementen 11
und ziehen damit den Kohlenhobel in seiner Gesamtheit von den.nahe dem Liegenden
und dem Hangenden vorgesehenen Führungskanälen aus gegen den Abbaustoß. Durch'-
Beeinflussung der Spannung der oberen oder der unteren Spannkette 5 kann auch der
Andruck der oberen bzw. unteren Werkzeuge differenziert und damit die Hobelstellung
und die Schneid-', arbeitbeeinflußt werden.
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Die Stempelelemente sind in bezug auf die Zugrichtung' des-Kohlenhobels
im Abstand hintereinander angeordnet. Zweckmäßig sind sie in mittlerer Höhe - ohne
Beeinträchtigung der Höhenverstellbarkeit --^- durch -einen schiffartigen. Verbindungsrahmen
14 gekuppelt. Dieser Rahmen besitzt an seinen Enden die Anschlußstellen 15 für die
Hobelzugkette. Das Rücktrum der endlos geführten Hobelzugkette wird an der dem Abbaustoß
abgewendeten Seite der Stempelelemente 11 in .den mit Kanälen 16-versehenen
Ansätzen
17 geführt. Die dem Abbaustoß zugewendete Seite der Stempelelemente kann in mittlerer
Höhe des Abbaustoßes angreifende Schälwerkzeuge 18 tragen.
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Es ist aber auch möglich, die Stempel an ihren oberen und unteren
Enden, und zwar im Bereich der Stützarme, durch einen Rahmen zu verbinden, wobei
dann in mittlerer Höhe der Stempelelemente lediglich Ansätze mit den Anschlußstellen
15 vorgesehen sind.
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F i g. 4 zeigt die Ausbildung der oberen Antriebsstation für die Hobelzugkette.
Der das Kettenrad 19 und den Antriebsmotor einschließlich Getriebe 20 aufnehmende
Teil der Antriebsstation ist um die seitlich angeordnete Achse 21 schwenkbar. Diese
Achse ist - abgesehen von dem durch das Einfallen bedingten spitzen Winkel - im
wesentlichen quer zum Abbaustoß gerichtet. Auf der der Gelenkachse 21 abgewendeten
Seite der Station ist ein Bock 22 mit mehreren Einstecklöchern vorgesehen. Der Rahmen
der Station kann dadurch in einer der Flözlage entsprechenden Schräge eingestellt
werden.
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Die Station ist auf dem rahmenartigen Unterbau 23 angeordnet. Dieser
Unterbau kann verschiebbar oder verfahrbar sein. An diesem Unterbau 23 sind die
oberen Enden der Spannketten 5 befestigt. Zur Ermöglichung einer Regulierung der
Spannkraft der Ketten erfolgt die Befestigung über Spannzylinder 24, die zweckmäßig
hydraulisch beaufschlagt sind. In manchen Fällen genügt es, nur einer Kette einen
Spannzylinder zuzuordnen. Es kann ferner zur Kettenbefestigung auch ein hebelartig
gelagerter Balken 25 vorgesehen werden, dem zu seiner Verschwenkung ein Verstellzylinder
zugeordnet ist. Mittels dieses Hebels können dann die beiden Spannseile in Abhängigkeit
voneinander bezüglich der Spannkraft eingestellt werden.