DE1257326B - Heizoele - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
Nummer:
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Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
ClOl
Deutsche Kl.: 23 b-4/02
1 257 326
S97518IVd/23b
8. Juni 1965
28. Dezember 1967
S97518IVd/23b
8. Juni 1965
28. Dezember 1967
Die Erfindung betrifft korrosionsinhibierte Heizöle im Siedebereich von Kerosin und Gasöl, die untergeordnete
Mengen einer Acyl-Aminosäure der Formel
R — CO — N(R') — CH2 — COOH
worin R einen Alkyl- oder Alkylenrest mit 10 bis 24 C-Atomen und R' Wasserstoff oder einen Alkylrest
mit höchstens 4 C-Atomen bedeutet, und einer organischen Stickstoff base enthalten, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß die Stickstoffbase Morpholin *° ist.
Behälter und Leitungssysteme für flüssige Brennstoffe sind häufig der Gefahr ausgesetzt, daß durch
abgesetztes Wasser Rost entsteht und schließlich die Behälterwand durchrostet. Außerdem kann der Rost
zu Störungen in Regelgeräten oder Vergasern, Einspritzdüsen und Brennerdüsen führen, wenn er von
dem Brennstoffstrom mitgeführt wird. Insbesondere in den Vorratsbehältern mittlerer und kleinerer
Heizungsanlagen, die nicht regelmäßig gewartet werden und die über längere Perioden stilliegen, besteht diese
Gefahr.
Es liegt daher nahe, den flüssigen Brennstoffen und insbesondere dem für derartige Anlagen verwendeten
Heizöl einen Korrosionsinhibitor zuzusetzen. Für diesen Zweck kommen nur Zusatzstoffe in Frage, die
schon in kleinsten Mengen zuverlässig wirksam werden. Korrosionsinhibitoren, die in Mengen von etwa 0,1%
oder höher zugesetzt werden müssen, würden einerseits den Brennstoff zu sehr verteuern und brächten
andererseits die Gefahr unerwünschter Nebenwirkungen mit sich. Von diesen Nebenwirkungen ist besonders
die Emulgatorwirkung zu beachten. Zwar kann eine gewisse Emulgatorwirkung erwünscht sein, weil dann
geringe Mengen Feuchtigkeit in dem Brennstoff in der Schwebe bleiben und sich gar nicht erst absetzen,
somit auch keine Störungen hervorrufen. Eine zu starke Emulgatorwirkung aber führt dazu, daß zufällig
auftretende größere Wassernester aufgelöst werden und ein Teil des Brennstoffes dann mehr
Wasser enthält als für die Verwendung zulässig ist.
Als Korrosionsschutzmittel für Mineralölprodukte sind die N-Acyl-Aminosäuren der Formel
Heizöle
R — CO — N(R') CH2 — COOH
worin R einen Alkylrest oder einen Alkenylrest mit 10 bis 24 C-Atomen bedeutet, und R' Wasserstoff
oder einen Alkylrest mit höchstens 4 C-Atomen, bereits bekannt.
Es ist weiter bekannt, daß die Korrosionsschutzwirkung dieser N-Acyl-Aminosäuren in Verbindung
mit hochmolekularen Aminen entscheidend verstärkt Anmelder:
Shell
Internationale Research Maatschappij N. V.,
Den Haag
Vertreter:
Dipl.-Chem. Dr. phil. E. Jung, Patentanwalt,
München 23, Siegesstr. 26
München 23, Siegesstr. 26
Als Erfinder benannt:
Hellmuth Grosse-Oetringhaus,
Hamburg-Harburg
Hellmuth Grosse-Oetringhaus,
Hamburg-Harburg
wird. Diese Amine leiten sich von Kohlenwasserstoff-Verbindungen mit mindestens 12 C-Atomen ab und
haben infolgedessen einen stark lipophilen Charakter. Bevorzugt werden Amine mit einer lipophilen Gruppe,
abgeleitet von den natürlich vorkommenden Fettsäuren, wie Ölsäure, Stearinsäure sowie auch Harzsäuren,
wie Abietinsäure. Meistens werden als Ausgangsstoffe natürliche Fette, wie Kokosfett, Sojaöl,
Tallöl oder natürliche Harze gewählt.
Die Salze der N-Acyl-Aminosäuren mit verschiedenen lipophilen Aminen sind als Korrosionsschutzmittel für
Mineralölprodukte vorgeschlagen worden und zum Teil praktisch in Gebrauch gekommen. Neben den
einfachen Monoaminen, wie Kokosfettamin, sind die N-Alkyl-Alkylen-Diamine genannt worden, deren
Alkylgruppe mindestens 8, vorzugsweise 16 bis 18 C-Atome enthält und deren Alkylengruppe meistens
eine Äthyl- oder Propylengruppe ist (USA.-Patentschrift 2 935 389). Weiterhin sind Monoamine mit
ankondensierten Ketten aus Äthylenoxyd- und/oder Propylenoxyd-Gruppen genannt worden, beispielsweise
äthoxyliertes Abietylamin (USA.-Patentschrift 3 116 252). Ferner wurden Hydroxyalkyl-substituierte
Stickstoffbasen mit einer oder mehreren lipophilen Gruppen vorgeschlagen, vorzugsweise Diamine, wie
N-Hydroxyäthyl-Aminoäthyl-Stearylamin, oder N-substituierte
Derivate derselben (USA.-Patentschrift 3 034 907). Schließlich sind auch disubstituierte Imid-
709 710/529
azoline genannt worden, wie l-Hydroxyäthyl-2-Alkyl-Imidazolin,
wobei wiederum die Alkylgruppe 8 bis 20 C-Atome enthält und die lipophile Funktion erfüllt
(USA.-Patentschriften 2 919 979 und 3 116 252).
Alle diese Stickstoffverbindungen bzw. ihre N-acylaminosauren
Salze haben die Eigenschaft, daß sie als starke Emulgatoren wirken. Tatsächlich sind mehrere
von ihnen in entsprechend niedriger Konzentration zur Verhütung des Absetzens von Eiskristallen in
Fahrzeugvergasern vorgeschlagen worden. Für die Verwendung als Korrosionsschutzadditive in Kohlenwasserstoffgemischen,
wie etwa Heizöl, sind sie jedoch gerade wegen der Emulgatorwirkung nicht geeignet,
denn für einen wirksamen Korrosionsschutz sind Konzentrationen von etwa 0,02 Volumprozent erforderlich
und dabei ist die Emulgatorwirkung noch sehr ausgeprägt. Erfahrungsgemäß kann diese unerwünschte
Wirkung durch den Zusatz von als Desmulgatoren bekannten grenzflächenaktiven Stoffen
nicht zuverlässig unterdrückt werden.
Es wurde nun gefunden, daß die Salze der N-Acyl-Aminosäuren
der Formel
R — CO — N(R') CH2 — COOH
worin R einen Alkylrest mit 10 bis 24 C-Atomen bedeutet, und R' Wasserstoff oder einen Alkylrest
mit höchstens 4 C-Atomen, mit Morpholin einen sehr guten und vor allem anhaltenden Korrosionsschutz
geben, der dem Korrosionsschutz der bekannten Kombinationen überlegen ist, ohne eine Emulgatorwirkung
auszuüben. Diese Überlegenheit der Korrosionsschutzwirkung ist überraschend, da das Morpholin
ja keineswegs zu den lipophilen Substanzen gehört und sich als einwertige Base auch deutlich von den
sonst als vorteilhaft erkannten Di- oder Polyaminen unterscheidet. Die überlegene Wirkung ist nicht
darauf zurückzuführen, daß das Morpholin als starke Base die Wasserphase alkalisch macht und damit die
Rostbildung verhindert, denn erfindungsgemäß ist Morpholin im stöchiometrischen Verhältnis deutlich
wirksamer als im Überschuß. Auch ist es überraschend, daß die Emulgatorwirkung der bekannten
Kombinationen nicht vorhanden ist, da Morpholin an sich stark emulgierend wirkt.
Bevorzugt werden die N-Acyl-Sarcosine der Formel Testkörper werden sorgfältig entrostet und gereinigt
und in das Medium (in diesem Falle leichtes Heizöl) eingetaucht, das den Inhibitor enthält. In die Vertiefung
wird jeweils 0,1 ml 3%iger Kochsalzlösung gegeben und die Testanordnung bei 200C stehengelassen.
Bei auftretendem Rost wird zwischen leichtem Rostansatz (1), mittlerem Rostansatz (2) und
starkem Rostansatz (3) unterschieden. Es werden jeweils mehrere Probekörper verglichen.
ίο Dieser Test erwies sich unter mehreren, im Grunde
ähnlichen Versuchsanordnungen als am besten reproduzierbar.
Im vorliegenden Fall wurde der Test beim Auftreten von deutlichem Rost (2) bereits abgebrochen. In den
Tabellen sind die Tage bis Eintreten der Stufe (1) bzw. (2) angegeben. Die gesamte Versuchsdauer
betrug 70 Tage.
Korrosionsschutz von 0,01 Gewichtsprozent Korrosionsschutzmittel in leichtem Heizöl — Zusammensetzung
des Korrosionsschutzmittels 70 Gewichtsprozent Oleyl-Sarcosin und 30 Gewichtsprozent Amin
Anzahl Tage | deutlicher | 52 | rostfrei | |
benötigt | Rost (2) | — | ||
Amin | für Rostbildung | 21 ! 33 | 66 | |
leichter | 46 | |||
Rost (1) | 66 | |||
Kokosfettamin | 52 | |||
Sojafett-N-Trimethylendiamin . | ||||
Äthoxyliertes Tallölfettamin .. | ||||
Ölsäure-Aminopropyl-amid ... | ||||
Morpholin |
Korrosionsschutz von 0,005 Gewichtsprozent
Korrosionsschutzmittel in leichtem Heizöl
Korrosionsschutzmittel in leichtem Heizöl
Amin
R — CO — N (CH3) CH2 — COOH
Kokosfettamin
Sojafett-N-Trimethylen-
worin R einen Alkyl- oder Alkylenrest mit 14 bis 50 ÄthoxvSiertesTailöifett-18
C-Atomen bedeutet, insbesondere N-Oleyl-Sarcosin. Das in den erfindungsgemäßen Heizölen enthaltene
Korrosionsschutzmittel ist in sehr niedrigen Konzentrationen wirksam, z.B. Konzentrationen von etwa
0,0005 Gewichtsprozent. Bevorzugt werden Konzen- 55 trationen ab 0,001 bis 0,1 Gewichtsprozent.
amin Morpholin Morpholin Gewichtsverhältnis
Oleyl-Sarcosin
zu Amin
Oleyl-Sarcosin
zu Amin
70:30
70:30
70:30
70:30
70:30
78:22
70:30
78:22
Anzahl Tage
benötigt
für Rostbildung
für Rostbildung
leichter
Rost (1)
Rost (1)
deutlicher Rost (2)
21
40
66
66
21
28
28
46
rostfrei
Claims (3)
1. Heizöle im Siedebereich von Kerosin und Gasöl, die untergeordnete Mengen einer N-Acyl
Aminosäure der Formel
R — CO — N (R') — CH2 — COOH
worin R einen Alkyl- oder Alkenylrest mit 10 bis 24 C-Atomen und R' Wasserstoff oder einen
Alkylrest mit höchstens 4 C-Atomen bedeutet, und einer organischen Stickstoffbase enthalten,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stickstoffbase Morpholin ist.
5 6
2. Heizöle nach Anspruch 1, dadurch ge- N-Acyl-Aminosäure und Morpholin von höchstens
kennzeichnet, daß sie die N-Acyl-Aminosäure zwischen 0,001 und 0,1 Gewichtsprozent ent-
und das Morpholin in äquimolaren Mengen ent- halten.
halten.
3. Heizöl nach Anspruch 1 und 2, dadurch 5 In Betracht gezogene Druckschriften:
gekennzeichnet, daß sie eine Gesamtmenge an USA.-Patentschrift Nr. 3109 719.
709 710/529 12.67 © Bundesdruckerei Berlin
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