DE1256044B

DE1256044B - Luftdurchlaessige Bodenplatte fuer pneumatische Einrichtungen

Info

Publication number: DE1256044B
Application number: DEP38162A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Karl Buerkner
Original assignee: Polysius AG
Current assignee: ThyssenKrupp Industrial Solutions AG
Priority date: 1965-11-19
Filing date: 1965-11-19
Publication date: 1967-12-07
Also published as: AT273630B; NL6614283A; GB1128538A; FR1501305A

Description

DEUTSCHES PATENTAMT AUSLEGESCHRIFT

DeutscheKl.: 50 f-2/60

Nummer: 1256 044

Aktenzeichen: P 38162III/50 f

^ 256 044 Anmeldetag: 19.November 1965

Auslegetag: 7. Dezember 1967

Die Erfindung bezieht sich auf eine luftdurchlässige Bodenplatte aus porösem Kunststoff für pneumatische Misch-, Homogenisier- und Fördereinrichtungen.

Bei pneumatischen Misch-, Homogenisier- und Fördereinrichtungen wird durch eine poröse Bodenplatte des Behälters Druckluft gepreßt, die auf diese Weise fein verteilt in den Behälterinnenraum eintritt und das darin befindliche pulverförmige oder feinkörnige Gut je nach dem Verwendungszweck der Einrichtung mischt, homogenisiert oder zum Zweck der Weiterförderung fluidisiert.

Die luftdurchlässigen Bodenplatten derartiger Einrichtungen hat man bereits aus verschiedenen Materialien hergestellt. So sind beispielsweise Bodenplatten aus porösem Keramikmaterial bekannt; sie sind unter anderem mit dem Nachteil behaftet, daß sie gegenüber mechanischen Erschütterungen sehr empfindlich sind und verhältnismäßig leicht brechen.

In neuerer Zeit hat man weiterhin luftdurchlässige Bodenplatten aus porösem Kunststoff, beispielsweise aus Polyäthylen, entwickelt. Sie besitzen den Vorteil verhältnismäßig geringer Herstellungskosten, weisen jedoch auf der anderen Seite den Nachteil einer ungenügenden mechanischen Festigkeit bei höherer Temperatur auf. Da sich in den pneumatischen Misch-, Homogenisier- und Fördereinrichtungen vielfach verhältnismäßig heißes Gut befindet und außerdem auf die Bodenplatte auch eine erhebliche mechanische Beanspruchung durch die auf dem Boden lastende Materialsäule ausgeübt wird, zeigt sich bei den bisher bekannten luftdurchlässigen Bodenplatten aus porösem Kunststoff vielfach eine unerwünschte Durchbiegung der Platte nach unten, die nicht selten zum Bruch der Platte führt.

Um diesem Mangel abzuhelfen, hat man bereits versucht, die luftdurchlässige Bodenplatte aus porösem Kunststoff auf einem als Lochplatte ausgebildeten metallischen Trägerrost anzuordnen, der die Kunststoffplatte somit über ihre ganze Fläche abstützt. Eine derartige Lösung weist jedoch verschiedene Nachteile auf. Die Verwendung eines durchgehenden metallischen Trägerrostes führt zu einer verhältnismäßig schweren und konstruktiv aufwendigen Ausführung, da eine einwandfreie Abstützung der Bodenplatte eine hohe Steifigkeit des Trägerrostes erfordert. Die gewünschte Festigkeit des Trägerrostes begrenzt weiterhin die Zahl der in dem Rost vorzusehenden Durchbrüche, was leicht zu einer ungleichmäßigen Verteilung der Luft auf den gesamten Querschnitt der porösen Bodenplatte führt.

Luftdurchlässige Bodenplatte
für pneumatische Einrichtungen

Anmelder:
Polysius G. m. b. H.,

Neubeckum (Westf.), Graf-Galen-Str. 17
ίο

Als Erfinder benannt:

Dipl.-Ing. Karl Bürkner, Neubeckum (Westf.) - -

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Bodenplatte der eingangs genannten Art so auszubilden, daß die erläuterten Mängel der bekannten Ausführungen vermieden sind.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß auf die Unterseite der Kunststoffplatte ein hochtemperaturfestes Gewebe mit einem gegenüber dem Kunststoff der Platte kleineren thermischen Ausdehnungskoeffizienten derart aufgebracht ist, daß es flächenmäßig nach allen Seiten unter Zugspannung steht.

Durch das erfindungsgemäß an der Unterseite der Kunststoffplatte vorgesehene, gespannte Gewebe erhält die poröse Kunststoffplatte eine Vorspannung, die die Platte nach oben auszubauchen sucht. Da diese Vorspannung der Belastung entgegenwirkt, die von der auf der Bodenplatte ruhenden Materialsäule ausgeübt wird, läßt sich erfindungsgemäß bei geeigneter Wahl der Spannung des Gewebes jegliche Durchbiegung der porösen Kunststoffplatte im Betrieb verhindern.

Wesentlich für die erfindungsgemäße Lösung ist dabei, daß das Gewebe einen kleineren thermischen Ausdehnungskoeffizienten als der Kunststoff der Platte besitzt. Auf diese Weise ist gewährleistet, daß sich die vom Gewebe auf die Platte ausgeübte Spannung auch bei höherer Temperatur nicht verringert, was im Hinblick auf die bei größerer Temperatur kleinere Reißfestigkeit der porösen Kunststoffplatte von besonderer Wichtigkeit ist.

Da sich das auf die Unterseite der Kunststoffplatte aufgebrachte Gewebe beliebig feinmaschig ausbilden läßt, ist eine absolut gleichmäßige Verteilung der von unten zuströmenden Luft auf den gesamten Querschnitt der Kunststoffplatte gewährleistet.

709 707/143

Claims

Diese und weitere Einzelheiten der Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung eines in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispieles hervor. Die Zeichnung zeigt einen Schnitt durch den unteren Teil einer mit einer erfindungsgemäßen Bodenplatte versehenen pneumatischen Einrichtung. Diese Einrichtung, die beispielsweise zum Mischen, Homogenisieren oder zur Weiterförderung von pulverförmigem Gut mittels fein verteilter Druckluft dient, enthält ein Gehäuse 1 mit einem Druckluftzuführstutzen 2, einer Außenwand 3 und einem inneren Rahmen 4, der zur Abstützung der luftdurchlässigen Bodenplatte 5 aus porösem Kunststoff dient. Diese poröse Kunststoffplatte 5 ist an der Unterseite mit einem hochtemperaturfesten Gewebe 6 versehen, das einen gegenüber dem Kunststoff der Platte 5 kleineren thermischen Ausdehnungskoeffizienten aufweist. Dieses Gewebe 6 ist derart auf die Kunststoffplatte 5 aufgebracht, daß es flächenmäßig nach allen Seiten unter Zugspannung steht und somit die Platte 5 nach oben durchzuwölben sucht. Das Gewebe 6 besteht beispielsweise aus gespritzten oder gesponnenen Kunststoffäden (etwa aus Kunststoff, der unter dem Warenzeichen NYLON bekannt ist). Diese Fäden können verknotet oder durch Schweißen verbunden sein. Das Gewebe kann auch aus Naturfasern, wie Flachs, Hanf, Jute oder Sisal, bestehen. Das Gewebe 6 kann ferner auch aus Metalldrähten aufgebaut sein. Das Gewebe 6 wird zweckmäßig flächenmäßig in die Platte 5 eingesintert. Statt dessen ist auch eine Klebung möglich. Wichtig ist lediglich, daß das Gewebe 6 seine Zugspannung auf die Platte 5 übertragen kann und diese spannungsmäßige Verbindung auch erhalten bleibt, wenn auf die Bodenplatte 5 der Druck einer Materialsäule von verhältnismäßig hoher Temperatur wirkt. Um die Bodenplatte 5 sicher im Gehäuse 1 festzulegen und zugleich die für die Aufrechterhaltung der Vorspannung der Platte wesentliche Verbindung zwischen den Rändern der Platte 5 und des Gewebes 6 zu verstärken, ist eine zusammenhängende, im Querschnitt winkelförmige Klebstoffschicht 7 zwischen dem unteren und äußeren Rand der Platte 5 einerseits und dem Rahmen 4 sowie dem hochgezogenen Gehäuserand 3 andererseits vorgesehen. Der Kleber dringt hierbei zwischen die Fäden des Gewebes 6 ein und verhindert bei Beanspruchung der Platte 5 jegliche Lockerung der flächenmäßigen Verbindung zwischen Platte 5 und Gewebe 6. Zur Herstellung der Klebverbindung 7 kann beispielsweise ein Kleber auf Kunstharzbasis Verwendung finden, der im erstarrten Zustand verhältnismäßig spröde ist. Patentansprüche:

1. Luftdurchlässige Bodenplatte aus porösem Kunststoff für pneumatische Misch-, Homogenisier- und Fördereinrichtungen, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Unterseite der Kunststoffplatte (5) ein hochtemperaturfestes Gewebe (6) mit einem gegenüber dem Kunststoff der Platte kleineren thermischen Ausdehnungskoeffizienten derart aufgebracht ist, daß es flächenmäßig nach allen Seiten unter Zugspannung steht.

2. Platte nach Anspruch 1, die sich mit dem Rand ihrer Unterseite auf einem Rahmen der Einrichtung abstützt, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe (6) die gesamte Plattenunterseite einschließlich des auf dem Rahmen (4) aufliegenden Plattenrandes abdeckt und daß zwischen diesem Plattenrand und dem Rahmen eine Klebverbindung (7) vorgesehen ist.

3. Platte nach Anspruch 2, die in ein Gehäuse eingebettet ist, das an der Innenseite den zur Abstützung dienenden Rahmen trägt und dessen Außenwand etwa bis auf die Höhe der Plattenoberseite hochgezogen ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine zusammenhängende, im Querschnitt winkelförmige Klebstoffschicht (7) zwischen dem unteren und äußeren Plattenrand einerseits und dem Rahmen (4) sowie dem hochgezogenen Gehäuserand (3) andererseits vorgesehen ist.

4. Platte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe (6) flächenmäßig in die Kunststoffplatte (5) eingesintert ist.

5. Platte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe (6) aus gespritzten oder gesponnenen Kunststoffäden besteht, die durch Schweißen verbunden oder verknotet sind.

6. Platte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe (6) aus Naturfasern, wie Flachs, Hanf, Jute, Sisal, besteht.

7. Platte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe (6) aus Metalldrähten besteht.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsches GebrauchsmusterNr. 1 680 119;
österreichische Patentschrift Nr. 214 361;
britische Patentschrift Nr. 704981;
USA.-PatentschriftNr. 2 676 851.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen