DE125351C

DE125351C -

Info

Publication number: DE125351C
Application number: DENDAT125351D
Authority: DE
Publication date: 1900-01-01

Description

KAISERLICHES

K PATENTAMl

Me 125351 KLASSE 30/.

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Pendelvorrichtung für medicomechanische Maschinen, welche es gestattet, die Abnahme des Gewichtswiderstandes ganz allmählich und in jedem gewünschten Momente zu bewerkstelligen. Zu diesem Zwecke besteht die Pendelvorrichtung aus einem Behälter mit einer wechselnden Menge von Quecksilber oder einem ähnlichen Material, welcher mit einem um die Pendelachse herumgehenden Gehäuse derart in Verbindung steht, dafs das in dem einen Behälter oder Gehäuse enthaltene Quecksilber oder dergl. in den anderen Behälter hinüberfliefsen kann.

Eine Ausführungsform der Erfindung ist auf den beiliegenden Zeichnungen dargestellt, und zwar veranschaulicht

Fig. ι eine Seitenansicht der Pendelvorrichtung und

Fig. 2 einen Schnitt durch die Haupttheile in gröfserem Mafsstabe.

Die Vorrichtung ist in einem Ständer 1 mittelst einer Zahnstange 2 in der Höhe verstellbar, und zwar erfolgt die Verschiebung durch Zahnradübertragung mittels der Kurbel 3 und die Feststellung der' Zahnstange durch die Schraube 4. Auf der Zahnstange 2 sitzt das Lager 5 für die Pendelachse 6, welche, wenn man die Achse durch mechanischen Antrieb in Bewegung setzen will, diese Bewegung durch die Zahnradgetriebe 14,40 und 13,7 erhält. Die Achse trägt ferner eine Hülse 38, in welche, wie Fig. 1 zeigt, ein Halter 8 für das zu¹ behandelnde Glied eingesetzt und durch eine Schraube 39 festgeklemmt werden kann.

Wenn das zu behandelnde Glied selbst die Pendelvorrichtung in Bewegung setzen soll, so wird das Zahnrad 13 auf seiner Welle nach oben geschoben, so dafs das Zahnrad 7 aufser Eingriff ist. Die Achse 6 kann dann durch das zu behandelnde Glied frei in eine pendelnde Bewegung versetzt werden. Auf der Achse 6 ist mittels einer konischen Hülse 20 und einer mit einem Handrad 21 versehenen Mutter ein die Achse umgebendes Gehäuse 19 angeordnet. Dieses Gehäuse umgiebt ein Ring 18, der an einer Stelle getheilt und durch eine Schraube 22 aufgeklemmt ist. Derselbe trägt einen Vorsprung 23, welcher dazu dient, mit einstellbaren Anschlägen 24 behufs Begrenzung der Pendelbewegung zusammenzutreffen. Dabei ist auf dem Vorsprung 23 ein Puffer 27 zur Abschwächung des Stofses vorgesehen.

An das Gehäuse 19 schliefst sich eine Röhre 28 an, auf welcher eine äufsere Röhre 29 verschiebbar ist. Letztere ist an einer Stelle der Länge nach aufgeschlitzt und wird durch eine Schelle 33 in der gewünschten Lage auf der Röhre 28 festgespannt. Die Röhre 29 trägt ein cylindrisches Gehäuse 30, in welchem der am Ende der Röhre 28 befestigte Kolben 31 gleiten kann, wenn die Röhre 29 auf der Röhre 28 verschoben wird. Das Gehäuse 30 ist mit einem cylindrischen Deckel 32 versehen, welcher durch mehr oder weniger weites Aufschrauben eine Veränderung des Rauminhaltes des Behälters 30 ermöglicht.

Das Gehäuse 30 nimmt eine gewisse Menge Quecksilber oder ein ähnliches Material auf, welches in den Behälter 19 fliefst, wenn die

Röhre 28 beim Pendeln gegen den Horizont geneigt steht, und zwar mit dem Behälter 30 nach oben. Dabei wird also der durch das Gewicht des gefüllten Behälters 30 der Pendelbewegung entgegengesetzte Widerstand allmählich vermindert. Dieser Widerstand kann auch seinem Maximalbetrag nach durch Vergröfserung des Behälterinhalts und Verlängerung des Hebelarmes durch Auseinanderziehen der Röhren 28 und 29 vermehrt bezvv. durch das Umgekehrte vermindert werden.

Mit dem Ring 18 ist ein Hebel 15 fest verbunden, auf welchem ein Gegengewicht 41 verschiebbar und mittels einer Druckschraube 42 feststellbar angeordnet ist.

Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende: Wenn die Theile die in Fig. 1 dargestellte Stellung haben, das Zahnradgetriebe also eingerückt ist, so setzt man dieses durch einen beliebigen Motor in Bewegung, wodurch das an den Apparat geschnallte Glied, beispielsweise ein Fufs, eine schwingende Bewegung erhält, um die Muskeln biegsam zu machen. Soll diese passive Bewegung in eine active verwandelt werden, so wird das Getriebe in der oben beschriebenen Weise ausgerückt und der Fufs oder das sonstige Glied übernimmt nunmehr selbst die Hervorbringung der Pendelbewegung, wobei er das Gewicht des Quecksilberbehälters zu überwinden hat, soweit dasselbe nicht durch das Gegengewicht ausgeglichen ist. Ist bei der Pendelbewegung der Quecksilberbehälter so hoch gehoben, dafs die Röhre 28 geneigt steht, so fliefst das Quecksilber allmählich in den Behälter 19 über, wodurch der Widerstand allmählich abnimmt, bis schliefslich das Gegengewicht 41 das Uebergewicht erhält. Bei der Rückbewegung fliefst das Quecksilber aus dem Behälter 19 wieder in den Behälter 30, so dafs für die nächste Aufwärtsbewegung der Widerstand wieder seinen maximalen Betrag hat.

Claims

Patent-Anspruch:

Pendelvorrichtung für medicomechanische Maschinen, gekennzeichnet durch einen Behälter mit wechselnder Menge Quecksilber oder ähnlichem Material, welcher mit einem um die Achse (6) herumlaufenden Gehäuse durch eine Röhre derart in Verbindung steht, dafs das in dem einen der Behälter enthaltene Quecksilber oder ähnliche Material in den anderen Behälter hinüberfliefsen kann, zu dem Zwecke, die Abnahme des Gewichtswiderstandes ganz allmählich und in jedem gewünschten Momente zu bewerkstelligen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.