DE1253406B - Verfahren zum Kraeuseln von ungedrehten oder gedrehten Faeden oder Fadenbuendeln aus synthetischen linearen Polymeren - Google Patents

Verfahren zum Kraeuseln von ungedrehten oder gedrehten Faeden oder Fadenbuendeln aus synthetischen linearen Polymeren

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DE1253406B
DE1253406B DE1958P0021754 DEP0021754A DE1253406B DE 1253406 B DE1253406 B DE 1253406B DE 1958P0021754 DE1958P0021754 DE 1958P0021754 DE P0021754 A DEP0021754 A DE P0021754A DE 1253406 B DE1253406 B DE 1253406B
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Herbert George Lauterbach
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    • D02G1/16Producing crimped or curled fibres, filaments, yarns, or threads, giving them latent characteristics using jets or streams of turbulent gases, e.g. air, steam
    • DTEXTILES; PAPER
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Description

  • Verfahren zum Kräuseln von ungedrehten oder gedrehten Fäden oder Fadenbündeln aus synthetischen linearen Polymeren Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kräuseln von ungedrehten oder gedrehten Fäden oder Fadenbündeln aus synthetischen linearen Polymeren, bei dem das Behandlungsgut durch einen turbulenten Gasstrom mit einer die Abzugsgeschwindigkeit um mindestens 300/, übersteigenden Zuführungsgeschwindigkeit hindurchgeführt wird.
  • Kräuselverfahren dieser Art sind an sich bekannt. Bei einem dieser bekannten Verfahren (französische Patentschrift 1115 551) wird das Behandlungsgut in einer Wirbeldüse mit einem turbulenten Gasstrom, vorzugsweise Luft, von Raumtemperatur behandelt. Hierbei bildet sich ein gekräuseltes Fadengut, das zahlreiche Schlaufen und Schlingen aufweist.
  • Nach einem ähnlichen Verfahren werden Kräuselfäden hergestellt, indem man dem endlosen Faden beim oder nach dem Abzug aus der Wirbeldüse eine plötzliche Richtungsänderung aufzwingt.
  • Eine Wirbeldüse, die das Kräuseln von Fäden nach dem oben beschriebenen bekannten Verfahren bei einer die Abzugsgeschwindigkeit um das Fünffache übersteigenden Zuführungsgeschwindigkeit bei Anwendung eines turbulenten Luftstromes von verhältnismäßig niedrigem Druck gestattet, ist in der französischen Patentschrift 1111163 beschrieben.
  • Bekannt ist ferner ein Verfahren zum gleichzeitigen Kräuseln und Färben von gedrehten oder ungedrehten Fäden aus synthetischen Polymeren, welches darin besteht, daß die Fäden zunächst mit einem Farbstoff gefärbt und dann gegebenenfalls getrocknet werden, worauf man den Fäden mit Hilfe einer Falschdrallvorrichtung eine sehr starke Drehung erteilt und sie in diesem Zustand kurzzeitig mit einem gegebenenfalls unter Druck stehenden heißen inerten Gas, vorzugsweise Wasserdampf, behandelt, welches eine Temperatur zwischen 150 und einer um 30°C unter dem Schmelzpunkt der Fäden liegenden Temperatur aufweist.
  • Der Zweck des letztgenannten Verfahrens ist es, eine permanente Kräuselung gefärbter Fäden zu erreichen; denn wenn man die Fäden in bekannter Weise zuerst kräuselt und dann färbt, geht die Kräuselung bei der nachfolgenden, gewöhnlich in der Hitze erfolgenden Färbebehandlung zum größten Teil verloren. Durch die Einwirkung des heißen inerten Gases auf die gefärbten Fäden in hochgedrehtem Zustand werden gleichzeitig der Farbstoff und die Kräuselung 'fixiert. Das Verfahren führt jedoch nicht zu einer Erhöhung der normalen Anfärbegeschwindigkeit der synthetischen Fäden.
  • Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe ist es, die Kräuselung synthetischer Fäden und Fadenbündel unter solchen Bedingungen durchzuführen, daß das gekräuselte Garn frei von Schlaufen und Schlingen ist, wie sie z. B. bei dem obenerwähnten Verfahren der französischen Patentschrift 1 115 551 entstehen, so daß bei der Verarbeitung des Garns keine Schwierigkeiten durch Verhakung oder Verknotung auftreten, und daß eine Erhöhung der Anfärbegeschwindigkeit der Fäden erzielt wird.
  • Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Fäden oder Fadenbündel mit einem turbulenten Gasstrom behandelt werden, der eine Temperatur von mindestens 149°C aufweist und der die Fäden plastisch macht, sie in Längsrichtung schrumpfen läßt und ihren Titer dabei um mindestens 12 % erhöht, worauf die so gekräuselten Fäden nach Verlassen der Wirbelzone rasch unter niedriger Spannung abgekühlt werden.
  • Vorzugsweise werden die Fäden nach dem Abkühlen unter Spannung gesetzt und aufgewickelt. Diese Spannung beim Abziehen des Garns von der Düse oder beim Aufwickeln führt zu einem vorübergehenden Verschwinden der Faserkräuselung, aber die Kräuselung stellt sich anschließend wieder ein, wenn das Garn entspannt und abgekocht wird. Das gekräuselte Garn kann nach Hindurchführung durch das turbulente heiße Behandlungsmedium auch auf Stapel geschnitten werden. Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch zur Fixierung von Farbstoffen im Garn Verwendung finden, indem auf die Oberfläche der Fäden unmittelbar vor der Einwirkung des turbulenten Gasstromes ein Farbstoff aufgeklotzt wird.
  • Als Strömungsmittel wird in der Wirbelzone vorzugsweise Luft oder Wasserdampf verwendet.
  • Da ein wesentliches Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens darin besteht, daß die Fäden während der Behandlung mit dem turbulenten Gasstrom plastisch gemacht werden, kann man nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung in der Wirbelzone ein gasförmiges Strömungsmittel verwenden, welches auf das Polymere, aus dem die Fäden bestehen, eine plastisch machende Wirkung hat, und bzw. oder man kann Fäden verwenden, die selbst ein plastisch machendes Mittel enthalten.
  • Die Anfärbegeschwindigkeit der Fäden wird überraschenderweise durch das erfindungsgemäße Verfahren erheblich erhöht, ohne daß bei der Behandlung eine Änderung der chemischen Zusammensetzung der Faser stattfindet. Da ferner bei der erfindungsgemäßen Behandlung der Kristallinitätsgrad ungewöhnlich stark ansteigt, haben die fertigen Garne eine viel geringere Bruchdehnung, als es in Anbetracht der starken Orientierungsabnahme zu erwarten gewesen wäre. Auch die Änderung der Reißfestigkeit ist geringer, als erwartet werden konnte. Hieraus ergibt sich für die aus den Garnen hergestellten Fertigerzeugnisse eine außergewöhnlich geringe Neigung zum Pilling, weil sich Fäden mit niedriger Bruchdehnung bei Verhakung ineinander nicht leicht unter Bildung langer Fusseln aus dem Garn oder Gewebe herausziehen lassen, sondern eher brechen. Bisher hat man voluminöse Garne aus Fäden mit niedriger Bruchdehnung für diesen besonderen Verwendungszweck durch entsprechend starkes Recken des Ausgangsgarns hergestellt; jedoch mußte man dabei geringe Färbegeschwindigkeiten in Kauf nehmen. Die erfindungsgemäß gekräuselten Fäden und Fadenbündel sind ganz besonders zur Herstellung von Teppichen geeignet.
  • Ein weiterer Vorteil der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gekräuselten Fäden bei ihrer Verwendung in Polgarnen für voluminöse Wirk- und Strickwaren ist eine Verminderung des störenden Glanzes und die Erzielung einer guten Deckkraft. Es hat sich gezeigt, daß z. B. nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gekräuselte Fäden aus Polyhexamethylenadipinsäureamid Garne mit einer sehr hohen Voluminosität liefern, aus denen sich Bezugsstoffe von hoher Deckkraft, Strumpfwaren von kreppartiger Textur, mattem Glan, mäßiger Dehnbarkeit und gutem Sitz sowie Teppiche von hohem Widerstandsvermögen gegen das Zusammendrücken bei der Benutzung herstellen lassen.
  • Voluminöse Garne sind nach dem erfindungsgemäßen Verfahren aus beliebigen plastifizierbaren Fäden oder Fasern erhältlich. Das Verfahren ist insbesondere auf vielfädige Garne anwendbar, kann aber auch zur Kräuselung von einfädigem Garn angewandt werden. Fasergarne können ebenfalls der Behandlung unterworfen werden, wobei man Produkte mit stark erhöhter Kräuselung und Voluminosität erhält.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist auf beliebige synthetische plastifizierbare Fäden anwendbar. So kann man durch Kräuselung von thermoplastischen Fäden aus Polyamiden, wie Poly-a-capronsäureamid oder Polyhexamethylenadipinsäureamid, Celluloseestern, Polyestern, wie Terephthalsäureestern von Äthylenglykol oder trans-p-Hexahydroxylylenglykol, Polyolefinen, wie Polyäthylen oder Polypropylen, Polyvinylen und Polyacrylen, wie Polyacrylnitril, wie auch Mischpolymerisatenderselben die hierbeschriebene dreidimensionale, regellose, krummlinige Gestalt erhalten.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann auf Garne beliebigen Titers angewandt werden. Fasergarne feiner oder hoher Nummer können einzeln oder auch in gefachter Form verarbeitet werden.
  • Die Temperatur des Behandlungsmediums liegt zwar über dem Schmelzpunkt der Fäden oder Fasern, muß aber so geregelt werden, daß die Garntemperatur nicht den Schmelzpunkt der Faser erreicht. Die Dauer der Einwirkung des Behandlungsmediums auf das Garn soll daher so groß sein, daß kein Schmelzen erfolgt. Infolge der hohen Turbulenz und der starken Wärme werden die Garne rasch erhitzt.
  • Nach Wegfall der plastifizierenden Bedingungen, z. B. durch Senkung der Temperatur oder Entfernung des Lösungsmittels, müssen die Fäden und Garne wieder in ihren normalen elastischen Zustand zurückkehren.
  • An Hand der Zeichnungen soll die Erfindung erläutert werden.
  • F i g. 1 zeigt schematisch in perspektivischer Darstellung eine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignete Vorrichtung; F i g. 2 zeigt eine für die Durchführung des Verfahrens geeignete Düse; F i g. 3 zeigt nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gekräuselte Einzelfäden in Längsansicht; F i g. 4 zeigt ein erfindungsgemäß gekräuseltes vielfädiges Garn in Längsansicht; F i g. 5 und 6 zeigen Abänderungen des erfindungsgemäß gekräuselten vielfädigen Garns; F i g. 7 zeigt einen gemäß der Erfindung hergestellten Einzelfaden mit unrundem Querschnitt.
  • Bei der in F i g. 1 gezeigten Anordnung wird der zu behandelnde laufende Faden 31 durch die Führung 32, zwischen den Zuführwalzen 33 und 34 hindurch, über die Führung 35, durch die Wirbeldüse 36, über die Führung 37, durch das Abschreckrohr 38, das durch Öffnung 39 mit einem Kühlmedium beschickt wird, durch die Führung 40 zur Führung 43 oder aber zwischen den Förderwalzen 41 und 42 hindurchgeführt. Man kann eine Querführung 44 vorsehen, um das voluminöse Garn auf der Packung 46 zu verteilen, die von der Walze 45 getrieben wird; die Packung 46 kann aber auch als Walze ausgebildet sein, welche mit der Walze 45 zusammenwirkt und das Garn dem Ablegerohr 47 zuführt, das mit dem Saugrohr 48 ausgestattet ist und zum Ablegen des Garns in dem Behälter 49 dient.
  • Die F i g. 2 zeigt eine Wirbeldüse, die aus dem Grundkörper 115, der Garnführung 116 und dem Austrittsteil 117 besteht. Ein verdichtbares Strömungsmittel tritt in den Grundkörper durch die Öffnung 118, das Garn durch die Öffnung 119 ein.
  • Die F i g. 3 erläutert die erfindungsgemäß gekräuselten Einzelfäden. Die Punkte c sollen einen Bereich darstellen, in welchem sich der Faden senkrecht zur Zeichenebene erstreckt.
  • Für bestimmte Verwendungszwecke, bei denen ein gedämpfter Glanz oder Schein und trockener Griff erwünscht sind, soll das bevorzugte Produkt aus Fäden hergestellt werden, die eine unrunde Form aufweisen.
  • Eine vorteilhafte Eigenschaft des erfindungsgemäß gekräuselten Produktes auf Grundlage dieser unrunden Fadenformen ist in F i g. 7 dargestellt. Der Faden weist hier nicht nur die regellose dreidimensionale, nicht schraubenlinienförmige, krummlinige Gestalt, sondern auch eine regellose gedrehte Gestalt auf, wobei sich Teile in Richtung einer Linksdrehung, andere Teile in Richtung einer Rechtsdrehung erstrecken.
  • Es gibt eine Anzahl von Vorrichtungen, mit denen eine turbulente Gas- oder Dampfströmung erzeugt werden kann. Düsen oder Einrichtungen zur Behandlung von fadenförmigem Material mit einem turbulenten Gas oder Dampf sind in den USA.-Patentschriften 2 783 609, 2 852 906 beschrieben und in F i g. 2 der Zeichnung dargestellt.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich gut zur Behandlung einer Anzahl von Garnen in der gleichen Düse. So ist es möglich, durch eine einzelne Düse gleichzeitig zwei bis fünf oder mehr Garne zu führen.
  • Der Fadentiter wird durch die erfindungsgemäße Behandlung um 12 bis 25 % oder mehr erhöht. Dieser Titer wird durch die Veränderung des Fadengewichtes je Längeneinheit bei durch leichte Zugspannung entfernter Kräuselung gemessen, wodurch die die Kräuselkontraktion begleitende Titererhöhung eliminiert ist. Zwischen der Schrumpfung des Fadens und seiner Titererhöhung besteht die folgende Beziehung: Hierin bedeutet deni den Fadentiter vor der Behandlung und denn,, den Fadentiter nach der Behandlung bei Belastung mit 0,1 g/den.
  • Die Färbegeschwindigkeiten der Ausgangsgarne und der düsenbehandelten Garne werden durch Analyse der Färbeflotten bestimmt, in denen die verschiedenen Garne gefärbt werden. Die Färbung erfolgt bei einem Gewichtsverhältnis von Färbeflotte zu Garn von 400: 1, die Farbstoffkonzentration in der Färbeflotte vor und nach dem Färben wird durch Ultraviolett-Spektralanalyse bestimmt, und die Färbegeschwindigkeit wird als diejenige Farbstoff'menge bestimmt, die bei einer gegebenen Temperatur in 10 Minuten von der Faser absorbiert wird.
    Tabelle 1
    Färbegeschwindigkeiten und physikalische Eigenschaften von Garnen aus Polyhexamethylenadipinsäureamid
    In 10 Minuten Eigenschaften der abgekochten Fäden
    bei 60'C
    Streckverhältnis und Garnart absorbierter Reiß- Bruch-
    Säurefarbstoff festigkeit dehnung Modul
    Gewichtsprozent g/den °/° g/den
    2,5x, Ausgangsgarn.............................. 0,53 3,7 1 135 I 28
    3x, Ausgangsgarn ............................... 0,34 4,3 - 103 30
    4x, Ausgangsgarn ............................... 0,21 5,4 67 29
    5x, Ausgangsgarn ............................... 0,25 7,8 63 38
    5x, durch Dampfbehandlung voluminös gemacht .... 1,43 7,3 73 20
    Beispiel 1 Aus einem vierfach gereckten Garn aus Polyhexamethylenadipinsäureamid wird eine Anzahl von voluminösen Garnen hergestellt. Die Auswirkung der Arbeitsbedingungen auf die Kennwerte der in den voluminösen Zustand überführten Produkte zeigt Tabelle Il.
    Tabelle 1I
    Auswirkungen der Arbeitsbedingungen auf die Kennwerte in den voluminösen Zustand übergeführter
    Garne aus vierfach gerecktem Polyhexamethylenadipinsäureamid
    Versuch
    1 2 3 4 5 6
    Ausgangsgarn
    Garntiter, den . ....................... . ....... 2300 2300 2300 2000 1 2000 15
    Fadenzahl.................................... 158 158 158 138 138 '1 Mono-
    Drehung ..................................... 0 0 0 0 0 I Ol
    Querschnitt .................................. Y Y Y Y Y R
    Arbeitsbedingungen
    i
    Zuführungsüberschuß,°/o ...................... 37 100 150 100 100 i 75
    Zuführungsgeschwindigkeit, m/Min.............. 182,9 182,9 182,9 182,9 365,8j 45,7
    Temperatur, 0C............................... 317 321 321 302 316 @ 304
    Wasserdampfdruck, atü . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7,6 7,6 7,6 6,0 6,0 ; 6,3
    In den voluminösen Zustand übergeführtes Produkt
    (nach Spannung und Entspannung durch Abkochen)
    Garntiter, den ................................ 4340 5169 ; 5188 4729 f 4071 18,3e)
    Garntiterzunahme, °/o.......................... 89 125 126 137 104 22
    Fadenkräuseldehnung.°/o ...................... 59 110 115 86 82 110
    '@ den/Faden.
    Beispiel 2 Ein umgedrehtes, 112fädiges 2100-den-Garn aus Polycaprolactam wird durch die in F i g. 2 dargestellte Wirbeldüse geführt. Der Zuführungsüberschuß beträgt 100011, die Zuführungsgeschwindigkeit l82,8 m/Min. Es werden drei verschiedene Behandlungstemperaturen, nämlich 191, 224 und 268'C, angewandt. Das bei 191'C behandelte Garn weist nur eine mäßige Voluminosität, das bei 224°C behandelte Garn eine hohe und das bei 268'C behandelte Garn eine sehr hohe Voluminosität auf. Es ist nicht möglich, beim Arbeiten mit dieser Düse und dieser Zuführungsgeschwindigkeit das Garn bei 288'C zu behandeln, ohne daß es schmilzt. Die Eigenschaften des in den voluminösen Zustand übergeführten Garns sind in Tabelle 111 zusammengestellt.
    Tabelle IIl
    (Nach Spannungsbehandlung und Entspannung durch Abkochen)
    Fadenschrumpfung
    Dampftemperatur Tner des Faden- Fadentiter 111o
    voluminösen Garns kräuseldehnung Kräusel je m
    (bezogen auf
    ° C den 11/11 den Ausgangsfadentiter)
    191 3265 38,6 189 21,1 12,2
    224 4713 87,8 453 22,3 18,6
    268 4299 59,2 335 24,1 28,2
    Beispiel 3 Ein Garn aus Poly-s-capronsäureamid wird bei verschiedenen Bedingungen unter Verwendung von Dampf in der Wirbeldüse gemäß F i g. 2 in den voluminösen Zustand übergeführt. Als Ausgangsfaden dient ein umgedrehtes, glänzendes, 224fädiges Garn von 4200 den. Alle Garne werden bei einer Zuführungsgeschwindigkeit von 182,9 m/Min. und einem Dampfdruck von 5,6 at behandelt. Weitere Arbeitsbedingungen und die Garneigenschaften sind in Tabelle IV enthalten. Jedes der düsenbehandelten Garne erfährt eine Kräuselung, aber die beste Kräuselung wird bei der höchsten Temperatur erhalten. Wenn man das gleiche Ausgangsgarn in einem Autoklav bei 135°C behandelt, wird bei einer vergleichbaren Färbegeschwindigkeit eine viel geringere Reißfestigkeit erzielt. Bei noch höheren Autoklavtemperaturen, wie 163°C, schmilzt das Garn. Es ist nicht möglich, in derh Autoklav feste Garne zu erhalten, die eine ähnliche Anfärbbarkeit wie die bei 238 oder 277°C in der Düse in den voluminösen Zustand übergeführten Garne aufweisen.
  • Die in den nachstehenden Tabellen IV und V angegebenen Orientierungswinkel werden an den Ausgangsgarnen und an den mit Dampf behandelten Garnen nach Entspannung durch Abkochen nach der Röntgenbeugungsmethode bestimmt. Methoden zur Bestimmung des Orientierungswinkels sind im Buch von K. G ö t z e , Chemiefasern, 1951, S.450, beschrieben worden.
    Tabelle IV
    Färbe-
    geschwindigkeit: Festigkeit des Fadengutes
    in 10 Minuten (abgekocht) Orientierungs-
    Garnbehandlung bei 60° C winkel
    absorbierte Zug- I Bruch- Elastizitäts- Faden-
    modultiterd*Gewichtsprozent Säurmenge efarbstoff- Festi gkeit dehnung )
    g/den 11
    I /11 I g/den
    g/den
    I
    Ausgangsgarn .................. 0,74 8,1 40 ! 27 18,8 12,0
    Düse, 238°C, Zuführungsüberschuß
    750/ o . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2,14 6,4 80 10 22,5 -
    Düse, 277°C, Zuführungsüberschuß
    1250/0 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2,21 3,8 128 7,9 27,2 18,9
    Autoklavbehandlung bei 135°C,
    15 Minuten, HZO . . . . . . . . . . . . . . 1,79 5,9 56 15 20,9 11,3
    *) Gemessen unter Verwendung der 100-Interferenz.
    Beispiel 4 Ein aus Polyäthylenterephthalat ersponnenes Garn wird unter Verwendung der Wirbeldüse gemäß F i g. 2 in den voluminösen Zustand übergeführt. Als Ausgangsgarn wird ein ungedrehtes, 34fädiges Garn von 70 den mit rundem Fadenquerschnitt verwendet. Die Garne werden bei einer Zuführungsgeschwindigkeit von 457,2 m/Min. und einem Dampfdruck von 3,9 at bei 321 bzw. 349°C behandelt, wobei eine ausgezeichnete Kräuselung erhalten und die Färbegeschwindigkeit erhöht wird. Die in den voluminösen Zustand übergeführten Garne werden in Abwesenheit von Trägern mit einem Dispersionsfarbstofl' gefärbt. Bei der Behandlung nimmt der Orientierungswinkei zu. Die behandelten Garne weisen außer guter Kräuselung und hoher Färbegeschwindigkeit auch eine hohe Reißfestigkeit auf.
    Tabelle V
    Färbe-
    geschwindigkeit: Festigkeit des Fadengutes
    in 10 Minuten (abgekocht) prientierungs-
    winket
    Garnbehandlung beim Sieden
    absorbierte Zug- Bruch- Elastizitäts- Faden-
    farbstoffmenge Dispersions- festigkeit dehnung ! modal titer
    i i Grad*)
    Gewichtsprozent g/den % glden g/den
    Ausgangsgarn .................. 1,02 4,7 48 59 2,2 25
    Düse, 321'C, Zuführungsüberschuß
    80°/o......................... 1,41 3,1 127 16 3,2
    Düse, 349°C, Zuführungsüberschuß
    1250/ o . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2,32 2,8 126 21 3,2 43,6
    *) Gemessen unter Verwendung der 100-Interferenz.
    Beispiel 5 Zwei 68fädige Garne von 1020 den aus Polyhexamethylenadipinsäureamid mit einer Z-Drehung von 19,7/m und dreiflügeligem Querschnitt werden nach dem Verfahren gemäß F i g. 1 gleichzeitig durch die Wirbeldüse gemäß F i g. 2 geführt. Unmittelbar vor dem Eintritt in die Düse werden die beiden Garne über einzelne Zuführungswalzen mit 137,2 und 170,1 m/Min. geführt. Die Kräuselung erfolgt in der Wirbeldüse mit überhitztem Dampf von 288'C und 4,9 atü. Beim Austritt aus der Wirbeldüse läuft das Garn mit 86,9 m/Min. über eine Aufnahmewalze, so daß die Zuführungsüberschüsse der beiden Einzelgarne 56 bzw. 950/, betragen. Das Garn wird an der Luft abgekühlt und in Form eines Kuchens abgelegt. Das Garn ergibt bei starker Drehung, z. B. mit 276 Drehungen pro Meter, eine viel größere Voluminosität als ein vergleichbares zweisträhniges Gebilde, das bei gleich großen Zuführungsüberschüssen hergestellt wird.

Claims (6)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zum Kräuseln von angedrehten oder gedrehten Fäden oder Fadenbündeln aus synthetischen linearen Polymeren, bei dem das Behandlungsgut durch einen turbulenten Gasstrom mit einer die Abzugsgeschwindigkeit um mindestens 30 °/o übersteigenden Zuführungsgeschwindigkeit um mindestens 300/0 übersteigenden Zuführungsgeschwindigkeithindurchgeführt wird, d adurch gekennzeichnet, daß die Fäden oder Fadenbündel mit einem turbulenten Gasstrom behandelt werden, der eine Temperatur von mindestens 149'C aufweist und der die Fäden plastisch macht, sie in Längsrichtung schrumpfen läßt und ihren Titer dabei um mindestens 12 °/o erhöht, worauf die so gekräuselten Fäden nach Verlassen der Wirbelzone rasch unter niedriger Spannung abgekühlt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fäden nach dem Abkühlen unter Spannung gesetzt und aufgewickelt werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Wirbelzone als Strömungsmittel Luft oder Wasserdampf verwendet wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein gasförmiges Strömungsmittel verwendet wird, welches auf das Polymere eine plastisch machende Wirkung hat.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Fäden verwendet werden, die ein plastisch machendes Mittel enthalten.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Oberfläche der Fäden unmittelbar vor der Einwirkung des turbulenten Gasstromes ein Farbstoff aufgeklotzt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschriften Nr.1129 812,1115 551, 1111 163, 1100 529.
DE1958P0021754 1957-11-22 1958-11-21 Verfahren zum Kraeuseln von ungedrehten oder gedrehten Faeden oder Fadenbuendeln aus synthetischen linearen Polymeren Pending DE1253406B (de)

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FR1129812A (fr) * 1954-08-17 1957-01-28 Heberlein & Co Ag Procédé pour l'obtention de fils teints, bouclés de façon permanente, en fibres textiles organiques synthétiques et fils conformes à ceux obtenus

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IT600252A (de)
GB905896A (en) 1962-09-12
CH379686A (de) 1964-07-15
CA697909A (en) 1964-11-17
BE573230A (de) 1959-03-16

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