DE125100C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

ΆΤΕΝΤΑΜΤ-

Bei der Herstellung der rauchlosen Schiefspulver ging man von der bekannten Thatsache aus, dafs' die Nitrocellulose in Stoffen, wie Aceton, Amylacetat, Aetheralkohol, bei gewöhnlicher. Temperatur löslich ist. Die^Nitrocellulose ' wird zwecks Herstellung rauchlosen Schiefspulvers mit einem dieser Stoffe vermischt und in einem Rührapparat tüchtig durchgemischt. Die sich hierbei ergebende breiige Masse wird dann in die gewünschte Form gebracht und an der Luft oder bei mäfsiger' Wärme getrocknet, bis der Ueberschufs der Feuchtigkeit ausgetrieben ist. Es ist bekannt, dafs von der Gleichmäfsigkeit und dem Grade der Trocknung die Wirkung des erzielten Pulvers abhängig ist. Je gleichmäfsiger und vollkommener das erzielte Colloid getrocknet wird, desto gröfser ist auch seine Sprengkraft und desto weniger wird es beim Entzünden versagen. Die gleichmäfsige Trocknung des Schiefspulvers wird durch den Umstand erschwert, dafs die colloidirenden Stoffe Wasser mit sich führen, das aus der fertigen Masse schwer zu entfernen ist. Das gewöhnliche Auflösungsmittel ist Aetheralkohol, dessen Zusammensetzung von einer Mischung von circa 2 Gewichtsth. Aether und 1 Gewichtsth. Alkohol bis zu einer Mischung von ungefähr 1 Gewichtstheil Aether zu 2 Gewichtsth. Alkohol wechselt. Alkohol enthält aber bekanntlich eine nicht .unerhebliche Wassermenge, und dieses Wasser ' . ist schwer· aus dem Colloid zu entfernen. Das wesentliche Merkmal der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, dafs Alkohol bei. der Herstellung des rauchlosen Schieispulvers vermieden, zur Gelatinirung lediglich Aether benutzt wird, welcher Stoff mit Leichtigkeit wasserfrei hergestellt werden kann und aufserdem aufserordentlich flüchtig ist, so dafs das Schiefspulver vollkommen und gleichmäfsig getrocknet werden kann. Bei gewöhnlicher Tempe-" ratur löst sich die Nitrocellulose jedoch nicht in Aethyläther, sondern erst ungefähr bei der Temperatur des gefrierenden Wassers oder einer niedrigeren', und so besteht das vorliegende Verfahren darin, die Nitrocellulose in Aether bei einer Temperatur von annähernd o° zu lösen. Die Nitrocellulose geht bei dieser Temperatur in dem Aether in Lösung und bildet eine teigige, breiartige Masse. Die Nitrocelluse, einmal in diesen Zustand gebracht, kehrt nicht wieder in ihre ursprüngliche Form zurück, sondern bildet ein Colloid, welches, wenn ge- . trocknet, als Schiefspulver oder als Bindemittel bei der Herstellung von Schiefspulvern, die andere Ingredienzen enthalten, verwendet werden kann. Die Eigenschaft, sich in der Kälte in Aether, aufzulösen, haben alle Formen von löslicher Nitrocellulose gemeinsam; unter löslichen Nitrocellulose!! werden hier diejenigen Nitrocellulosen verstanden, welche sich bei gewöhnlicher Temperatur in einer Mischung von ungefähr 2 Gewichtsth. Aethyläther und 1 Gewichtsth. Aethylalkohol lösen. Durch mechanisches Umrühren kann die Herstellung der breiartigen Masse aus löslicher Nitrocellulose und Aether in der Kälte noch wesentlich erhöht werden.' Man giebt den Aether und die

lösliche Nitrocellulose in einem geschlossenen Gefäfs zusammen und läfst sie durch einen Rührer gehörig durcharbeiten; hierbei läfst sich eine wesentliche Ersparnifs an Aether erzielen. Einzelne Arten der Nitrocellulose leisten bei der Gelatinirung mehr Widerstand. In solchen Fällen wird das Verfahren durch die Hinzufügung einer kleinen Menge Alkohol (bis zu ;5pCt.) wesentlich erleichtert.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch; .

   Verfahren zur Herstellung eines rauchlosen Schiefspiilvers, dadurch gekennzeichnet, dafs lösliche Nitrocellulose und Aether mit einandergemischt Und die Mischung zwecks Auflösung dpi'· ersteren annähernd auf oder ■ unter die Temperatur des gefrierenden Wassers gebracht wird. '