DE1249410B - Spektrometer für Gamma- und Röntgenstrahlung. - Google Patents
Spektrometer für Gamma- und Röntgenstrahlung.Info
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND Int. Cl.:
GOlt
DEUTSCHES
PATENTAMT
Deutsche Kl.: 21 g -18/02
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
1 i. <r H L·
A 45881 VIIIc/21g
25. April 1964
7. September 1967.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Spektrometer für Gamma- und Röntgenstrahlung mit zwei Detektoren,
deren strahlungsempfindliche Elemente aus Stoffen verschiedener Ordnungszahl bestehen und dadurch
verschiedene Photoabsorptions-Ansprechwahrscheinüchkeiten aufweisen, und mit einer den Detektoren
zur Beseitigung des Comptonanteils des Spektrums nachgeschalteten Subtraktionsauswerteschaltung.
In der kernphysikalischen Meßtechnik werden in immer größerem Umfang Halbleiterstrahlungsdetektoren
verwendet, vorzugsweise solche, die aus Germanium, Silicium oder einer Artra-Bv-Verbindung
aufgebaut sind und einen pn- oder einen puu-Übergang aufweisen. Welcher von diesen bekannten
Strahlungsdetektoren verwendet wird, richtet sich nach der speziellen Meßaufgabe, die gelöst werden
soll.
Die Möglichkeit, einen Halbleiterstrahlungsdetektor zum Nachweis von geladenen Teilchen zu verwenden,
beruhi darauf, daß sich im Bereich eines b1 Sperrichtung vorgespannten pn- oder pin-Übergangs
eine Verarmungszone ausbildet. Dringt nun ein geladenes Teilchen in die Verarmungszone ein, so ruft
es in ihr Ionisationen hervor. Die dabei entstehenden Ladungsträger werden durch die Feldstärke in der
Verarmungszone abgesaugt und können als Impulse (sofern es sich um Ionisationen durch Einzelteilchen
handelt) oder als Strom (sofern der Strahlungsdetektor einem Teilchenstrom ausgesetzt ist) gemessen
werden. Wenn eine Strahlung nachgewiesen werden soll, die keine geladenen Teilchen enthält, also beispielsweise
Gamma-, Röntgen- oder Neutronenstrahlung, so muß man dafür sorgen, daß durch Wechselwirkungen aus diesen Strahlen geladene
Teilchen entstehen.
Für den Nachweis und die Spektroskopie einzelner schwerer geladener Teilchen, z. B. Alphateilchen,
Deuteronen oder Protonen, sind Halbleiterstrahlungsdetektoren vorzüglich geeignet, da die Reichweite
solcher Teilchen im Halbleitermaterial nur kurz und damit die Ionisierungsschicht sehr hoch ist, so daß
das schwer geladene Teilchen innerhalb der Verarmungszone vollständig abgebremst werden kann
und dabei innerhalb der Verarmungszone eine Ladungsmenge durch Ionisation freisetzt, die proportional
zur Energie des schweren geladenen Teilchens ist.
Die Spektroskopie einzelner Gammaquanten mit Halbleiterstrahlungsdetektoren ist bisher noch nicht
befriedigend gelungen. Hierfür gibt es im wesentlichen zwei Gründe. Der eine Grund ist die Tatsache,
daß die Reichweite der Sekundärelektronen in Fest
Spektrometer für Gamma- und Röntgenstrahlung
Anmelder:
Associated Electrical Industries Limited, London Vertreter:
Dr.-Ing. W. Reichel, Patentanwalt,
Frankfurt/M. 1, Parkstr. 13
Frankfurt/M. 1, Parkstr. 13
Als Erfinder benannt:
James Wakefield, Woolhampton, Berkshire;
Derek George Waters,
Rex Anthony Pope,
Reading, Berkshire (Großbritannien)
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 2. Mai 1963 (18 386)
körpern verhältnismäßig groß ist, so daß sie im allgemeinen die Dicke der Verarmungszone im
pn-übergang von Halbleiterdetektoren übersteigt. Dieses gilt um so mehr, je niedriger die Ordnungszahl
der Atome ist, aus denen der Halbleiterdetektor besteht. Der zweite Grund liegt in der Natur der
Wechselwirkung zwischen Gammaquanten und Materie, , da nur dann eine quantitative Spektroskopie
einzelner Gammaquanten möglich ist, wenn die gesamte Energie des Gammaquants auf ein geladenes
Teilchen übertragen wird.
Es sind drei Arten von Wechselwirkungen zwischen Gammaquanten und Materie bekannt. Das sind:
I. der Compton-Effekt,
Π. der Photoeffekt,
I. der Compton-Effekt,
Π. der Photoeffekt,
III. die Paarbildung.
Die Paarbildung kann bei der augenblicklichen Betrachtung außer acht gelassen werden, da der
Paarbildungsquerschnitt erst bei solchen Gammaenergien einen merklichen Wert annimmt, bei denen
die Elektronen, die durch die Paarbildung erzeugt werden, eine Reichweite von einem Zentimeter und
mehr in Materie haben, so daß die Wahrscheinlichkeit, durch Paarbildung erzeugte Elektronen in der
Verarmungsschicht eines Halbleiterstrahlungsdetektors total zu absorbieren, außerordentlich gering ist.
Von den anderen beiden Wechselwirkungsarten führt zu Elektronen, deren Energie im wesentlichen
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gleich der Gammaenergie ist, nur der Photoeffekt, während der Comptoneffekt, da er ein reiner Streuprozeß
ist, auf eine zwar bekannte, aber sehr breite Energieverteilung der ausgelösten Elektronen führt.
Das bedeutet, daß es zwar möglich ist, durch die Beobachtung eines durch Photoeffekt freigesetzten
Elektrons die Energie des auslösenden Gammaquantes zu bestimmen, daß es aber nicht möglich ist,
durch Beobachtung der Energie eines durch Comptoneffekt freigesetzten Elektrons auf die Energie des
primären Gammaquantes zu schließen, da nicht bekannt ist, weiche Energie das Gammaquant nach dem
Comptonstreuprozeß besitzt.
Nun ist es bekannt, daß die relativen Wirkungsquerschnitte für Photo- und für Comptoneffekt
Funktionen der Kernladungszahl der Atome sind, an denen diese Effekte hervorgerufen werden. Bei
einem Material mit niedriger Kernladungszahl herrscht der Comptoneffekt vor, während bei einem
Material mit hoher Kernladungszahl der Photoeffekt die vorherrschende Größe ist.
Es ist daher bereits ein Halbleiterstrahlungsdetektor zur Spektroskopie einzelner Gammaquanten aus
einer A111-Bv-Verbindung vorgeschlagen worden, der einen pn-übergang mit einer durch Lithiumdiffusion
und Ionendrift hergestellten tiefen Verarmungszone aufweist und bei dem die Ordnungszahl der einen
Komponente der Am-Bv-Verbindung größer als 32 ist. Solche Halbleiterdetektoren sind zwar zur Spektroskopie
einzelner Gammaquanten besonders geeignet, doch kann der Comptonanteil niemals vollständig
eliminiert werden.
Es ist weiterhin bereits ein Gammastrahlungsspektrometer bekannt, bei dem zwei Szintillationszähler aus
Stoffen verschiedener Ordnungszahl, nämlich einem Anthrazen-Szintillator, der nur durch Comptoneffekt
und einem Nal-Szintillator, der durch Compton- und Photoeffekt wirkt, vorgesehen sind. Diese Szintillationszähler
sind mit einer Auswerteschaltung verbunden, die den Comptonanteil eliminiert. Ein besonderer
Nachteil dieses Spektrometers ist sein geringes Energieauflösungsvermögen. Außerdem müssen
hier die Comptonanteile stets durch geeignete Wahl der Abstände der beiden Szintillationszähler
von der Strahlungsquelle angeglichen werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Spektrometer für Gamma- und Röntgenstrahlung
zu schaffen, durch das der Comptonanteil nahezu vollständig eliminiert wird bei gleichzeitigem hohem
Energieauflösungsvermögen und ohne besondere Abstandsanpassung.
Erfindungsgemäß bestehen dazu die beiden Detektoren des eingangs beschriebenen Spektrometers für
Gamma- und Röntgenstrahlung aus pin-Halbleiterdioden, wobei die Dicken der strahlungsempfindlichen
Sperrschichten beider Dioden im umgekehrten Verhältnis zu den Comptonabsorptionskoeffizienten des
Halbleitermaterials der Dioden gewählt sind, so daß sich nahezu gleiche Comptonanteile in den von beiden
Detektoren gelieferten Impulshöhenspektren ergeben.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist den Detektordioden eine Verteilertorschaltung
nachgeschaltet, die die von jedem der Detektoren herrührenden Impulse während abwechselnd
aufeinanderfolgender Zeitabschnitte getrennten Speichern eines Impulshöhenanalysators zuführen,
die mit einer Subträktionsschaltung verbunden sind, die die Differenz der gespeicherten Spektren bildet.
Auf Grund der besonderen Ausgestaltung der beiden Detektordioden erscheinen im aufgezeichneten
Spektrum im wesentlichen diskrete Linien, da das kontinuierliche Comptonspektrum unterdrückt ist.
Man kann daher gleichzeitig Gamma- oder Röntgenstrahlen innerhalb eines breiten Energiebereiches
spektroskopieren.
Beim Erfmdungsgegenstand ist es von Vorteil, daß die Comptonanteile nicht durch besondere Wahl der
ίο Abstände der beiden Detektoren von der Strahlungsquelle, sondern durch entsprechende Bemessung der
Dicke der empfindlichen Sperrschichten der Detektordioden angeglichen werden, wobei das Material mit
dem niedrigeren Comptonabsorptionskoeffizienten eine dickere Sperrschicht erhält.
Besonders gut eignen sich die MateriaUen Silicium mit der Ordnungszahl 14 und Germanium mit der
Ordnungszahl 32. Damit die Comptonanteile in beiden Detektoren gleich sind, müssen die Nachweis-Wahrscheinlichkeiten
Φ für den Comptonprozeß in beiden Detektoren gleich sein, wenn man voraussetzt,
daß die Flächen beider Detektoren und die Strahlungsdichten der einfallenden Gamma- oder Röntgenstrahlen
in beiden Fällen gleich sind. Die Nach-Weiswahrscheinlichkeit Φ ist durch den Ausdruck
Φ = 1 - exp - (jjlc ■ x)
definiert, wobei μ,, der Comptonabsorptionskoeffizient und χ die Dicke der empfindlichen Sperrschicht
im Detektor ist. Die Comptonabsorptionskoeffizien-
ten wiederum sind der Größe ρ ■ -j proportional, worin q die Dichte, A das Atomgewicht und Z die
Ordnungszahl des Detektormaterials bedeuten. Sollen die Comptonanteile gleich sein, dann müssen infolgedessen
die Dicken der empfindlichen Sperrschichten in beiden Detektoren umgekehrt proportional zu den
Comptonabsorptionskoeffizienten sein. Bei der Verwendung von Germanium und Silicium ergibt sich
für das Verhältnis der Comptonabsorptionskoeffizienten
ßc (Ge) =
Hc (Si)
Hc (Si)
2:1,
so daß das erforderliche Dickenverhältnis
χ (Ge) _
x(Si) ~
x(Si) ~
1:2
ist. Dieses Verhältnis ist für Gammastrahlungsenergien von 300 keV aufwärts nahezu konstant.
Um die Impulshöhen in den beiden Detektoren
gleichzumachen, wird der Verstärkungsfaktor der nachgeschalteten Verstärker entsprechend eingestellt.
Handelt es sich um ladungsempfindliche Verstärker, dann ist die Impulshöhe proportional dem Ausdruck
e E
—^- , worin E die Energie des einfallenden Gammaquants, e die Elektronenladung und ε die zur Erzeugung
eines Elektronenlochpaares notwendige Energie ist. Da ε für Silicium 3,4 eV und für Germanium
2,9 eV ist, muß der Verstärkungsfaktor für den Verstärker des Siliciumdetektors um das l,17fache
(3,4/2,9fache) größer als der Verstärkungsfaktor des Verstärkers für den Germaniumdetektor sein.
Unter Voraussetzung der beschriebenen Anordnung werden die Comptonanteile nur dann gleich,
wenn in den Detektoren jeweils nur ein einziges Comptonereignis eintrifft. Werden jedoch Compton-
Claims (3)
1. Spektrometer für Gamma- und Röntgenstrahlung mit zwei Detektoren, deren strahlungsempfindliche
Elemente aus Stoffen verschiedener Ordnungszahl bestehen und dadurch verschiedene
Photoabsorptions - Ansprechwahrscheinlichkeiten aufweisen, und mit einer den Detektoren zur
Beseitigung des ComptonanteiIs des Spektrums nachgeschalteten Subtraktionsauswerteschaltung,
dadurch gekennzeichnet, daß die Detektoren aus pin-Halbleiterdioden (1, 2) bestehen,
wobei die Dicken der strahlungsempfindlichen Sperrschichten beider Dioden im umgekehrten
Verhältnis zu den Comptonabsorptionskoeffizienten des Halbleitermaterials der Dioden gewählt
sind, so daß sich nahezu gleiche Comptonanteile in den von beiden Detektoren gelieferten Impulshöhenspektren
ergeben.
2. Spektrometer für Gamma- und Röntgenstrahlung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß den Detektordioden (1,2) eine Verteilertorschaltung (S) nachgeschaltet ist, die
die von jedem der Detektoren (1, 2) herrührenden Impulse während abwechselnd aufeinanderfolgender
Zeitabschnitte getrennten Speichern (13, 14) eines Impulshöhenanalysators (6) zuführen,
die mit einer Subtraktionsschaltung (15) verbunden sind, die die Differenz der gespeicherten
Spektren bildet.
In Betracht gezogene Druckschriften:
»Nuclear Instruments and Methods«, Bd. 7, 1960,
»Nuclear Instruments and Methods«, Bd. 7, 1960,
S. 56 und 57;
»British Journal of Applied Physics«, Bd. 6, 1955,
S. 444 bis 449;
»IRE-Transactions on Nuclear Science«, Bd.NS-9,
1962, N. 4, S. 51 und 52; Bd. NS-9, Nr.
3, S. 181 bis 188;
»Nucleonics«, Bd. 20, 1962, Nr. 5, S. 65;
»Nature«, Bd. 193, 1962, Nr. 4816, S. 669.
»Nature«, Bd. 193, 1962, Nr. 4816, S. 669.
709 640/426 8.67 @ BundesdruckereiBerlin
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---|---|---|---|
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DE (1) | DE1249410B (de) |
GB (1) | GB1058754A (de) |
Cited By (1)
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DE2653881A1 (de) * | 1976-11-26 | 1978-06-01 | Materiel Telephonique | Verfahren und geraet zum messen von radioaktiver strahlung |
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Also Published As
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