DE1248580B - Einrichtung zum Erleichtern des Herstellens und Loesens einer Bolzenverbindung mit zugvorgespanntem Schraubenbolzen - Google Patents

Description

DEUTSCHES PATENTAMT

DeutscheKl.: 87 a-22

AUSLEGESCHRIFT

Nummer: 1 248 580

Aktenzeichen: L 454491 c/87 a

\ 248 580 Anmeldetag: 25. Juli 1963

Auslegetag: 24. August 1967

Die Erfindung bezieht sich auf eine zum Erleichtern des Herstellens und Lösens einer Bolzenverbindung mit zugvorgespanntem Schraubenbolzen dienende Einrichtung, die ein mit einem mutterbehafteten Ende des Bolzens verschraubbares, vorzugsweise hydraulisch zu betätigendes Zugglied zum axialen Dehnen des Bolzens aufweist. Zu einer solchen Bolzenverbindung soll auch eine Schraubenverbindung mit zugvorgespannter Stiftschraube gehören, denn in der Technik wird eine Stiftschraube oft als Bolzen und eine solche Schraubenverbindung oft als Bolzenverbindung bezeichnet.

Eine derartige Einrichtung zum Erleichtern des Herstellens und des Lösens einer Bolzenverbindung ist bekannt. Bei dieser bekannten Einrichtung ist das Zugglied auf das Schraubenbolzenende aufschraubbar. Dies erfordert ein über die Mutter axial hinausragendes Teil des Bolzenendes. Dieses Teil stört oft, insbesondere wenn axial neben dem Bolzen wenig Platz zur Verfügung steht, was z. B. bei einer festen Flanschkupplung eines Läufers eines elektrischen Walzmotors mit einer Welle und einem axial dicht neben dieser Kupplung befindlichen Schleifring oder Schleifringstummel der Fall sein kann. Da das hinausragende Teil des Schraubenbolzens Außengewinde aufweist, ist der weitere Nachteil zu verzeichnen, daß dieses Gewinde der Gefahr einer Beschädigung ausgesetzt ist. Ferner ist durch das hinausragende Teil für den Bolzen mehr Werkstoff und im Fall einer rotierenden Bolzenverbindung für das hinausragende Teil zwecks Geräuschverminderung eine Kappe erforderlich.

Zwecks Beseitigung dieser Nachteile ist gemäß der Erfindung vorgesehen, daß bei einer Einrichtung der eingangs bezeichneten Art das Zugglied in eine Gewindebohrung des Schraubenbolzenendes einschraubbar ist. Das Zugglied wird also nach dem Anziehen der Mutter aus dem Bolzenende ausgeschraubt. Durch die Erfindung ist es somit möglich, daß dieses Bolzenende mit der Mutter abschließt.

Die Kraft zum Dehnen des Schraubenbolzens ist in bekannter Weise insbesondere die Druckkraft eines hydraulischen Druckmittels, insbesondere die von Drucköl. Dabei sieht die Einrichtung insbesondere folgendermaßen aus: Das Zugalied ist ein in einem Zylinder geführter Kolben, wobei sich der Zylinder gegen eine Unterlage abstützt und Kolben und Zylinder einander axial gegenüberliegende Flächen aufweisen, zwischen die das hydraulische Druckmittel gepreßt wird.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Einrichtung gemäß der Erfindung an einer Bolzen-Einrichtung zum Erleichtern des Herstellens
und Lösens einer Bolzenverbindung mit
zugvorgespanntem Schraubenbolzen

Anmelder:

Licentia Patent-Verwaltungs-G. m. b. H.,
Frankfurt/M., Theodor-Stern-Kai 1

Als Erfinder benannt:

Dr.-Ing. Günter Hahn, Neu-Isenburg

verbindung zweier Axialturbomaschinengehäuseflansche, insbesondere Axialdampf- oder -gasturbinengehäuseflansche, im Längsschnitt dargestellt. Die Einrichtung zum Erleichtern des Herstellens so und Lösens der Bolzenverbindung wird hydraulisch betätigt, d. h., der in den Flansch 10 eingeschraubte Bolzen 11 wird durch den Druck eines hydraulischen Mittels in bolzenaxialer Richtung 12 gedehnt. Die Einrichtung besteht aus einem in eine Gewindebohrung des Endes 13 des Bolzens 11 eingeschraubtem Zugglied 14, einem ringförmigen Kolben 15, der auf das Zugglied 14 aufgeschraubt ist, einem Zylinder 16 und einem Abstützrohr 17, das auf einer Druckhülse 18 abgestützt ist. Die Hülse 18 ist auf dem Flansch 19 abgestützt. Der Zylinder 16 weist Druckölzuführungskanäle 20 auf, die zu einander axial gegenüberliegenden Stirnflächen 21 und 22 des Zylinders 16 und des Kolbens 15 führen. Koaxiale Dichtungsringe 23 und 24 schließen den ringförmigen Druckraum 25 ab. Durch Beaufschlagung des Druckraumes 25 mit Drucköl wird der Schraubenbolzen 11 gedehnt, wonach die Mutter 26 zum Herstellen der Bolzenverbindung handfest angezogen wird bzw. wodurch die Mutter 26 im Fall des Lösens der Bolzenverbindung von der von der Zugvorspannung des Bolzens 11 herrührenden Axialkraft entlastet wird und praktisch ohne Kraftaufwand vom Bolzenende 13 geschraubt werden kann. Das Anziehen und Abschrauben der Mutter 26 geschieht mittels eines Domes, der durch ein oder mehrere Fenster 27 des Abstützrohres 17 hindurch in eine oder mehrere Sackbohrungen 28 der Mutter 26 gesteckt wird.

Insbesondere wird die für das Zugglied 14 notwendige Gewindebohrung des Bolzenendes 13 nach Herstellen der Bolzenverbindung verschlossen, vorzugsweise durch ein Gewindestück, insbesondere aus Leichtmetall (geringe Fliehkraft). Dadurch wird die

709 638/178

Claims (1)

1. Gewindebohrung vor Verschmutzung geschützt, und ferner ist dadurch im Fall einer rotierenden Bolzenverbindung die Gewindebohrung kein Geräusch. erzeuger.

   Anstatt das Zugglied in das Bolzenende einzuschrauben, kann das Zugglied im Bolzenende auch durch eine andere Befestigungsart, z.B. durch Verhaken, festgelegt werden, wofür dann eine entsprechend geformte Bohrung od. dgl. im Bolzenende und ein entsprechend ausgebildetes Zugglied vorgesehen sind.

   Patentanspruch:

   Zum Erleichtern des Herstellens und Lösens einer Bolzenverbindung mit zugvorgespanntem Schraubenbolzen dienende Einrichtung, die ein mit einem mutterbehafteten Ende des Bolzens verschraubbares, vorzugsweise hydraulisch zu betätigendes Zugglied zum axialen Dehnen des Bolzens aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugglied (14) in eine Gewindebohrung des Schraubenbolzenendes (13) einschraubbar ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   709 638/178 8.67 ® Bundesdruckerei Berlin