DE1247639B - Verfahren zur Herstellung waessriger Emulsionen von oxydiertem Polyaethylen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung waessriger Emulsionen von oxydiertem Polyaethylen

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DE1247639B DEG45031A DEG0045031A DE1247639B DE 1247639 B DE1247639 B DE 1247639B DE G45031 A DEG45031 A DE G45031A DE G0045031 A DEG0045031 A DE G0045031A DE 1247639 B DE1247639 B DE 1247639B
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Steven Thomas Rabel
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Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C08f
Deutsche KL: 39 b-22/06
Nummer: 1 247 639
Aktenzeichen: G 45031IV c/39 b
Anmeldetag: 26. Oktober 1965
Auslegetag: 17. August 1967
Unter »Polyäthylen« werden im folgenden alle bekannten Polyäthylen verstanden, beispielsweise das konventionelle verzweigte Polyäthylen niederer Dichte und das neuere lineare Polyäthylen hoher Dichte. Mit »Emulsionen« wird in der vorliegenden Beschreibung eine Dispersion bezeichnet, in der Wasser die kontinuierliche Phase bildet.
Bei der großtechnischen Herstellung werden Polyäthylenemulsionen heute vorwiegend nach zwei Verfahren erhalten. Bei der Emulsionspolymerisation wird das Äthylenmonomere in einem wäßrigen Medium in Verbindung mit einem Alkohol und in Gegenwart von Emulgatoren und einem radikalischen Katalysator, z. B. Kaliumpersulfat, bei Temperaturen zwischen 80 und 140° C polymerisiert. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß das gesamte Polyäthylen in Emulsion mit einem bestimmten Emulgatortyp und Emulgatorgehalt anfällt, wodurch seine Verwendungsmöglichkeiten beschränkt sind. Das andere weitverbreitete Verfahren zur Herstellung derartiger Emulsionen besteht darin, daß man das Polyäthylen oxydiert und das oxydierte Polyäthylen dann bei erhöhter Temperatur unter Verwendung der verschiedensten konventionellen Emulgatortypen, unter anderem beispielsweise Oleinsäure und Morpholin, in Wasser emulgiert. Bei diesem Verfahren bringt die Verwendung konventioneller Emulgatoren viele Nachteile mit sich, da die Emulgatoren verhältnismäßig teuer sind und darüber hinaus die Beständigkeit der aus den Emulsionen hergestellten Überzüge gegen Wasser, Lösungsmittel und Gase beeinträchtigen. Ein weiterer großer Nachteil ist die Giftigkeit vieler Emulgatoren, so daß Emulsionen mit diesen Emulgatoren nicht für Zwecke der Lebensmittelverpackung verwendet werden können.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß man beständige, oxydiertes Polyäthylen enthaltende Emulsionen ohne Verwendung von Emulgatoren herstellen kann, wenn man das Polymere so weit oxydiert, daß es mindestens 1,0 Milliäquivalent Carboxyl je Gramm oxydiertes Polyäthylen enthält.
Demgemäß ist Gegenstand der Erfindung ein Verfahren zur Herstellung wäßriger Emulsionen von oxydiertem Polyäthylen ohne Verwendung von Emulgatoren, bei welchem man ein oxydiertes Polyäthylen mit einem Carboxylgruppengehalt von mindestens 1,0 Milliäquivalent Carboxyl je Gramm oxydiertes Polyäthylen zusammen mit einer Base in einer Menge von 50 bis 150 °/o der zur Umsetzung mit den Carboxylgruppen des oxydierten Polyäthylens stöchiometrisch erforderlichen Menge, wobei zumindest das Polyäthylen eine Temperatur zv/ischen
Verfahren zur Herstellung wäßriger
Emulsionen von oxydiertem Polyäthylen
Anmelder:
W. R. Grace & Co., New York, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr. rer. nat. J. D. Frhr. v. Uexküll, Patentanwalt,
Hamburg 52, Königgrätzstr. 8
Als Erfinder benannt:
Frank Andrew Mirabile, Wayne, N. J.;
Steven Thomas Rabel,
Boonton, N. J. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 16. November 1964
(411 583)
seinem Schmelzpunkt und 200° C aufweist, in einer zur Bildung einer Emulsion mit einem Feststoffgehalt von 10 bis 60 Gewichtsprozent ausreichenden Menge Wasser dispergiert, bevor das Polyäthylen kristallisiert.
Das Oxydationsverfahren zur Herstellung des 1,0 Milliäquivalent Carboxyl je Gramm Polymeres enthaltenden oxydierten Polyäthylens ist nicht kritisch. So können verschiedene bekannte Verfahren, wie beispielsweise Oxydation im festen Zustand, in Suspension oder in der Schmelze angewendet werden. Zur Oxydation im festen Zustand kann man beispielsweise in einem Ofen bei einer Temperatur zwischen etwa 90° C und dem Kristallschmelzpunkt des Polymeren ein sauerstoffhaltiges Gas über ein festes Polyäthylen leiten. Beim Suspensionsverfahren kann man Polyäthylenteilchen in Wasser oder einem inerten organischen Lösungsmittel suspendieren und bei Temperaturen zwischen etwa 90° C und dem Kristallschmelzpunkt des Polymeren Luft durch die Suspension leiten oder das System unter Druckluft setzen. Nach einem anderen Verfahren kann man ein sauerstoffhaltiges Gas bei einer Temperatur zwischen etwa 90° C und dem Kristallschmelzpunkt des Polymeren durch ein Wirbelbett von Polyäthylenteilchen leiten. Nach einem weiteren Verfahren kann man das
709 657/741
Polyäthylen zu einem Film pressen und dann heiße Luft oder ein anderes sauerstoffhaltiges Gas bei einer ' Temperatur zwischen etwa 90° C und dem Kristallschmelzpunkt des Polymeren über den Film leiten. Ein weiteres Verfahren besteht darin, daß man Polyäthylenteilchen bei Temperaturen zwischen 90° C und dem Kristallschmelzpunkt des Polyäthylens in einem Bandmischer in Luft umwälzt. Nach einem noch anderen Verfahren kann man das Polyäthylen in der Schmelze oxydieren, indem man bei einer Temperatur über dem Kristallschmelzpunkt des Polymeren so lange ein sauerstoffhaltiges Gas durch die Schmelze leitet, bis der gewünschte Carboxylgehalt erreicht ist.
Bei allen genannten Oxydationsverfahren ist es zur Erzielung eines nach der Erfindung emulgierbaren Polyäthylens wesentlich, daß das erhaltene Polyäthylen mindestens 1,0 Milliäquivalent Carboxyl pro Gramm Polymeres enthält. Die obere Grenze des Carboxylgehaltes liegt für alle praktischen Zwecke bei 3,0 Milliäquivalent pro Gramm Polymeres. Es ist auch ein höherer Carboxylgehalt möglich, jedoch wird das Polymere im allgemeinen durch eine längere Oxydation erheblich abgebaut.
Bei allen genannten Verfahren zur Oxydation des Polyäthylens kann gegebenenfalls eine geringe Menge, d.h., bezogen auf das Polyäthylen 0,05 bis 5 Gewichtsprozent, eines organischen Peroxyds, Ozon, Stickstofftetraoxyd oder eines sonstigen Oxydationsbeschleunigers mit dem Polymeren vermischt werden, um die Induktionszeit aufzuheben und die Oxydationsgeschwindigkeit zu erhöhen. Ebenso kann gegebenenfalls bei jedem Oxydationsverfahren einschließlich des letztgenannten mit Überdruck gearbeitet werden.
Das in der Erfindung eingesetzte Polyäthylen kann nach den verschiedensten bekannten Verfahren hergestellt werden.
So kann man beispielsweise Polyäthylen mit einer Dichte von 0,930 bis 0,980 unter Verwendung des Phillips-Katalysatorsystems herstellen, d. h. unter Verwendung von Chromoxyd auf einem SiO2-Al2O3-Träger, in welchem das Chrom zumindest teilweise in sechswertiger Form vorliegt; die Polymerisation wird dabei bei Temperaturen zwischen 60 und 260° C durchgeführt (vgl. USA.-Patentschrift 2 825 721). Ein anderes Katalysatorsystem zur Herstellung von für die Erfindung geeignetem Polyäthylen hoher Dichte ist in der USA.-Patentschrift 2 815 883 beschrieben. Mit einem weiteren Katalysatorsystem, welches im wesentlichen aus Vanadiumoxy-trichlorid und Äthylaluminiumdichlorid besteht, wird ein Polyäthylen hoher Dichte mit einem Schmelzindex unter 0,01 erhalten. Ein Polyäthylen mit sehr hohem Molekulargewicht wird unter Verwendung eines Katalysatorsystems aus TiCl3 und Diäthylaluminiumchlorid erhalten. Ein weiteres Verfahren zur Herstellung von linearem Polyäthylen hoher Dichte ist das in der belgischen Patentschrift 533 352 beschriebene Ziegler-Verfahren, bei welchem der Katalysator im wesentlichen aus Verbindungen von Metallen der Gruppen IVb, Vb und VIb und einer Aluminiumtrialkylverbindung besteht. Ein weiteres geeignetes Polyäthylen hoher Dichte kann nach dem in der USA.-Patentschrift 2 949 447 beschriebenen Verfahren hergestellt werden. Die konventionellen verzweigten Polyäthylene niederer Dichte, d. h. 0,90 bis 0,93 g/cm3, können nach der britischen Patentschrift 471590 oder der USA.-Patentschrift 2153 553 sowie nach weiteren bekannten Verfahren hergestellt werden. Für die Erfindung geeignete Polyäthylene schließen also konventionelles verzweigtes Polyäthylen niederer Dichte, Polyäthylen mittlerer Dichte und lineares Polyäthylen hoher Dichte ein.
Bei der Umstellung des oxydierten Polyäthylens oxydiert man das Polyäthylen, vorzugsweise in Teilchenform, in einer geeigneten Apparatur, z.B.
ίο einem Ofen mit verstärktem Zug, durch Überleiten eines sauerstoffhaltigen Gases, z.B. Luft oder mit Sauerstoff angereicherte Luft, über das auf Temperaturen zwischen 90° C und seinem Kristallschmelzpunkt erwärmte Polymere. Wenn man an Stelle der Oxydation in festem Zustand die Oxydation in der Schmelze durchführen will, wird die Temperatur über den Kristallschmelzpunkt des Polymeren erhöht.
Gegebenenfalls kann man die Induktionszeit der Oxydation dadurch verkürzen, daß man das PoIyäthylen bei Raumtemperatur in einer geeigneten Mischvorrichtung, z.B. einem Zwillingstrommelmischer, mit einem Oxydationsbeschleuniger, z.B. einem organischen Peroxyd (im allgemeinen, bezogen auf das Polymere, 0,05 bis 5,0 Gewichtsprozent) vermischt. Vorzugsweise wird das organische Peroxyd in einem Kohlenwasserstofflösungsmittel gelöst und das Lösungsmittel dann vor der Oxydation wieder abgedampft. Hierdurch wird eine gleichmäßigere Dispersion des Peroxyds im Polymeren erreicht. Für das Peroxyd können verschiedene Lösungsmittel verwendet werden, und die Auswahl eines geeigneten Lösungsmittels hängt von dessen Lösevermögen für das Peroxyd oder einen anderen eingesetzten Oxydationsbeschleuniger und seinem inerten Verhalten diesem gegenüber ab. Geeignete Lösungsmittel sind dem Fachmann bekannt und schließen flüchtige aromatische und aliphatische Kohlenwasserstoffe wie Benzol, Toluol, Pentan und Hexan ein.
Die auf diese Weise erhaltene Polymeren-Peroxyd-Mischung wird dann der oben beschriebenen Oxydation unterworfen. Bei Verwendung von Ozon als Beschleuniger wird dieser dem Strom des sauerstoffhaltigen Gases zugesetzt. Da die Oxydationsgeschwindigkeit mit ansteigender Temperatur bis zum Kristallschmelzpunkt des Polymeren zunimmt, wird die Oxydation vorzugsweise bei möglichst hoher Temperatur durchgeführt, bei der bei Durchführung der Oxydation im festen Zustand das Polymere jedoch nicht schmilzt. So wird die Oxydation im festen Zustand im allgemeinen bei Temperaturen durchgeführt, die 5 bis 20° C unter dem Kristallschmelzpunkt des Polymeren liegen.
Die Oxydation kann bei jedem geeigneten Oxydationsgrad abgebrochen werden, d. h. wenn der Carboxylgehalt mindestens 1,0 Milliäquivalent pro Gramm beträgt, und das Polymere dann gegebenenfalls anschließend in bekannter Weise stabilisiert werden. Hierzu kann das oxydierte Polyäthylen beispielsweise mit einem geeigneten Antioxydan wie 4,4'-Thio-bis-(6-butyl-m-cresol) oder N-Phenyl-2-naphthylamin versetzt werden. Eine Stabilisierung des oxydierten Polymeren ist jedoch im allgemeinen nur zur Durchführung genauer Messungen des Schmelzindex erforderlich. In der Praxis braucht das oxydierte Polymere für die meisten Zwecke nicht stabilisiert zu werden.
Das oxydierte Polyäthylen, dessen Carboxylgehalt mindestens 1,0 Milliäquivalent pro Gramm beträgt,
läßt sich in Gegenwart von geeigneten bekannten wasserlöslichen organischen und anorganischen Basen leicht in einer kontinuierlichen wäßrigen Phase emulgieren. Die Base wird dabei in einer Menge von 50 bis 150% der zur Umsetzung mit den Carbonsäuregruppen am Polyäthylen erforderlichen stöchiometrischen Menge zugesetzt. Bevorzugte Basen sind Alkalihydroxyde wie KOH und NaOH sowie NH4OH oder primäre, sekundäre oder tertiäre Amine wie Äthanolamin, Triäthanolamin und Morpholin. _
Die gemäß der Erfindung erhaltenen wäßrigen Emulsionen enthalten 10 bis 60 Gewichtsprozent Gesamtfeststoff. Das oxydierte Polyäthylen, die Base und das Wasser werden in beliebiger Reihenfolge in einem mit Rührer ausgerüsteten Reaktionsgefäß vereinigt. Bei Verwendung von Polyäthylen mittlerer oder hoher Dichte mit einem Schmelzpunkt im Bereich von 110 bis 138° C wird vorzugsweise ein Druckgefäß verwendet. Beim Arbeiten unter Druck werden das oxydierte Polyäthylen, das Wasser und die Base unter kräftigem Rühren auf eine Temperatur zwischen dem Schmelzpunkt des oxydierten Polyäthylens und 200° C (vorzugsweise 110 bis 160° C) erwärmt und 5 Minuten bis 5 Stunden unter dem Druck des Systems auf dieser Temperatur gehalten. Bei Verwendung des konventionellen verzweigten oxydierten Polyäthylens niederer Dichte kann gegebenenfalls nach dem bekannten »Wachs-zu-Was-
Berechnung:
ser«-Verfahren emulgiert werden. Bei diesem Verfahren werden das oxydierte Polyäthylen und die Base zusammen auf etwa 12O0C erwärmt und die erhaltene Mischung zum Emulgieren dann unter kräftigem Rühren in Wasser gegossen, welches eine Temperatur über der Kristallisationstemperatur des Polyäthylens, d. h. von etwa 90 bis 100° C hat. Bei beiden Verfahren wird die Emulsion nach der Emulsionsbildung unter Rühren auf Raumtemperatur abgekühlt.
Im folgenden werden zwei Beispiele für die Erfindung und ein Vergleichsbeispiel gegeben. Die in diesen Beispielen angeführten Teste wurden wie folgt durchgeführt:
Zur Ermittlung des Oxydationsgrades des Polyäthylens wurde der Carboxylgehalt des Polymeren folgendermaßen durch Titration mit einer Base bestimmt. Etwa 1 g des zu untersuchenden Polymeren wurde genau gewogen und unter Rühren und Erhitzen auf 120 bis 1350C in einem 500-ml-Erlenmeyer-Kolben auf einer Heizplatte mit magnetischem Rührwerk in 100 ml Xylol gelöst. Dann wurden etwa 10 bis 20 Tropfen einer O,l°/oigen Lösung von löslichem Thymolblau in absolutem Äthanol zugesetzt.
Unter fortgesetztem Rühren wurde die Lösung bei einer Temperatur von 120 bis 135° C bis zum Umschlag nach Blau mit 0,lnormaler Kaliumhydroxydlösung in absolutem Äthanol titriert.
„.„... . , _ΛΛΤΤ (ml KOH) (Normalität der KOH) Milhäquivalent COOH pro Gramm = -^ '->-— '
Die Schmelzindices wurden unter den in ASTMD 1238-57 T unter Condition E (Schmelzindex) und Condition F (Schmelzindex unter hoher Belastung) beschriebenen Bedingungen gemessen.
Die Dichte des Polymeren in g/cm3 wurde unter den in ASTMD 1505-57 T spezifierten Bedingungen bestimmt.
Die reduzierte spezifische Viskosität (RSV) in Deciliter pro Gramm wurde nach ASTMD 1601-61 bestimmt, wobei für eine RSV von 10 und darunter 0,1g und für eine RSV über 10 0,02 g des Polymeren bei 135° C in 100 ml Decalin gelöst wurde.
Der Kristallschmelzpunkt des Polymeren wurde als (g Polyäthylen)
die Temperatur gemessen, bei der die Doppelbrechung der Probe bei Beobachtung durch gekreuzte Nicoische Prismen unter einem Mikroskop mit Heiztisch bei Erwärmung mit einer Geschwindigkeit von weniger als 1° C/min verschwand.
Die Viskosität der Polyäthylen emulsionen wurde mit einem Brookfield-Viskosimeter Modell LVT unter Verwendung einer Spindel Nr. 1 bei 60 U/min und 23° C gemessen.
Der prozentuale Gehalt an emulgiertem oxydiertem Polyäthylen wurde durch Filtration der Emulsion durch ein Sieb mit einer Maschenweite ve 0,15 mm bei 25° C gemessen.
°/o Emulgiertes
g oxydiertes Polymeres auf 0,15-mm-Sieb
g oxydiertes Polymeres im Ansatz
100.
Der Gesamtsauerstoffgehalt des oxydierten Polyäthylens wurde nach dem Verfahren von J. Unterzaucher, Ber., 1940, 73, S. 391, bestimmt.
Soweit nicht anders vermerkt, beziehen sich alle Mengenangaben auf Gewichtsprozente oder Gewichtsteile.
Beispiel 1
In ein mit schneilaufendem Rührer ausgerüstetes »Chemco«-Reaktionsgefäß von etwa 2 1 Inhalt wurden 450 Teile Wasser, 100 Teile oxydiertes Polyäthylen mit einem Carboxylgehalt von 1,4 Milliäquivalent pro Gramm und einem Schmelzindex von 20 000 zusammen mit 14,4 ml 5O°/oiger KOH-Lösung aus 85%>igem KOH gegeben. Dann wurde das Reaktionsgefäß evakuiert und verschlossen. Unter kräftigem Rühren wurde auf 150° C erhitzt und die Mischung unter weiterem kräftigem Rühren 30 Minuten auf 150° C gehalten. Nach Ablauf dieser Zeit wurde das Reaktionsgefäß unter fortgesetztem Rühren auf Raumtemperatur abgekühlt und Luft eingelassen. Es wurde eine beständige Polyäthylenemulsion erhalten. Beim Filtrieren durch ein 0,15-mm-Sieb bei 25° C wurde gefunden, daß das oxydierte Ausgangspolyäthylen zu 100% emulgiert war. Die Emulsion enthielt 20 % Feststoff.
Beispiel 2
In ein mit Schnellaufendem Rührer ausgerüstetes »Chemco«-Reaktionsgefäß von etwa 21 Inhalt wurden 450 Teile Wasser, 100 Teile oxydiertes Polyäthylen mit einem Carboxylgehalt von 1,1 Milliäquivalent pro Gramm und einem Schmelzindex von 15 000 zusammen mit 9,5 g Morpholin gegeben. Das
Reaktionsgefäß wurde dann evakuiert und verschlossen. Unter kräftigem Rühren wurde das Reaktionsgefäß auf 150° C erwärmt und 30 Minuten auf dieser Temperatur gehalten. Darauf wurde das Reaktionsgefäß auf Raumtemperatur (25° C) abgekühlt und Luft eingelassen. Zu der Emulsion wurden 450 g Wasser gegeben und das Morpholinsalz in dem Wasser dispergiert. Die Emulsion wurde durch ein 0,15-mm-Sieb gegeben; auf dem Sieb verblieb kein Rückstand, d. h., das oxydierte Ausgangspolyäthylen war zu 100 % emulgiert.
Das folgende Vergleichsbeispiel zeigt, daß das Polyäthylen bis zu einem Carboxylgehalt von mindestens 1,0 Milliäquivalent pro Gramm oxydiert werden muß, wenn man daraus ohne Verwendung eines Emulgators eine Emulsion herstellen will.
Beispiel 3
In ein mit schnellaufendem Rührer ausgerüstetes »Chemco«-Reaktionsgefäß von etwa 21 Inhalt wurden 450 Teile Wasser, 100 Teile oxydiertes Polyäthylen mit einem Carboxylgehalt von 0,74 Milliäquivalent pro Gramm, einer Dichte von 0,995, einem Schmelzindex von 3200 und einem Gesamtsauerstoffgehalt von 4,5% gegeben. Anschließend wurden 14,4 ml 5O°/oige KOH-Lösung aus 85°/oigem KOH zugesetzt und das Reaktionsgefäß evakuiert. Dann wurde das Reaktionsgefäß verschlossen und unter kräftigem Rühren auf 150° C erhitzt. Unter weiterem kräftigem Rühren wurde die Temperatur 30 Minuten lang auf 150° C gehalten und das Reaktionsgefäß dann auf Raumtemperatur abgekühlt und Luft eingelassen. Das Reaktionsprodukt wurde bei 25° C durch ein 0,15-mm-Sieb filtriert. 60% des in das Reaktionsgefäß eingebrachten oxydierten Polyäthylens verblieben auf dem 0,15-mm-Sieb, d. h., das oxydierte Polymere war nicht emulgiert.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren und in den erfindungsgemäß angegebenen Zusammensetzungen erhaltenen Emulsionen können auf die gleiche Weise wie die gegenwärtig im Handel befindlichen Polyäthylenemulsionen verwendet werden. Beispielsweise können sie für Papierbeschichtungen oder Fußbodenwachse verwendet werden.
Es wird angenommen, daß das stark oxydierte Polyäthylen, welches sowohl polare als auch nichtpolare Anteile enthält, als sein eigener Emulgator wirkt, da sich das Polymere durch den bei der Oxydation erhaltenen polaren Teil so weit in Wasser löst, daß der nichtpolare Teil solubilisiert wird. Der obengenannte Nachteil der Verwendung konventioneller oberflächenaktiver Stoffe ist somit durch die Erfindung beseitigt.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung wäßriger Emulsionen von oxydiertem Polyäthylen ohne Verwendung von Emulgatoren, dadurch gekennzeichnet, daß man ein oxydiertes Polyäthylen mit einem Carboxylgruppengehalt von mindestens 1,0 Milliäquivalent Carboxyl je Gramm oxydiertes Polyäthylen zusammen mit einer Base in einer Menge von 50 bis 150% der zur Umsetzung mit den Carboxylgruppen des oxydierten Polyäthylens stöchiometrisch erforderlichen Menge, wobei zumindest das Polyäthylen eine Temperatur zwischen seinem Schmelzpunkt und 200° C aufweist, in einer zur Bildung einer Emulsion mit einem Feststoffgehalt von 10 bis 60 Gewichtsprozent ausreichenden Menge Wasser dispergiert, bevor das Polyäthylen kristallisiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Mischung aus Polyäthylen und der Base vor dem Dispergieren in Wasser auf eine Temperatur zwischen dem Schmelzpunkt des Polyäthylens und 200° C erhitzt und dann in Wasser, welches eine Temperatur über der Kristallisationstemperatur des Polyäthylens aufweist, einrührt oder die Mischung aus Polyäthylen, Base und Wasser auf eine Temperatur zwischen dem Schmelzpunkt des Polyäthylens und 200° C erhitzt und unter Druck rührt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 928 816.
DEG45031A 1964-11-16 1965-10-26 Verfahren zur Herstellung waessriger Emulsionen von oxydiertem Polyaethylen Pending DE1247639B (de)

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