DE1247251B

DE1247251B - Ziehblech fuer Ziehteile

Info

Publication number: DE1247251B
Application number: DE1964O0010107
Authority: DE
Inventors: Erich Schwethelm
Original assignee: Adam Opel GmbH
Current assignee: Adam Opel GmbH
Priority date: 1964-04-25
Filing date: 1964-04-25
Publication date: 1967-08-17
Also published as: AT264430B; SE301783B; GB1045641A; NL6413368A; BE651161A

Description

Ziehblech für Ziehteile Die Erfindung bezieht sich auf ein Ziehblech für Ziehteile mit einseitig zu veredelnder Oberfläche.
Die Oberflächen von Ziehteilen, die im Karosseriebau in großem Umfang verwendet werden, werden in bekannter Weise veredelt, indem -sie mit Lacküberzügen versehen; z. B. :spritzlackiert werden, oder einer elektrolytischen Behandlung unterzogen werden.
Bei der Herstellung dieser Ziehteile. stehen :sich zwei Forderungen gegenüber. Einesteils wird von der zu veredelnden Oberfläche gefordert, daß sie im Hinblick auf gutes Aussehen möglichst glatt ist bzw. eine bestimmte Rauheit nicht. überschreitet und andererseits sollen die Oberflächen des Ziehbleches möglichst eine solche Rauheit aufweisen, wie sie für den Ziehvorgang am günstigsten ist.
In .der Ziehtechnik ist es bekannt, :daß ;sich Ziehbleche mit bestimmter größerer Oberflächenrauheit im allgemeinen besser.ziehen lassen als Bleche mit glatter Oberfläche.
Mit .größerer Rauheit der Oberfläche wird nicht nur das Tragbild zwischen Werkzeug und Blechoberfläche verbessert, sondern auch erreicht, daß ungleichmäßig aufgetragenes Schmierfett oder Schmieröl sich besser verteilen kann, so @daß die Gefahr, !daß durch zwischen Werkzeug und Blech eingeschlossene Schmiermittelteilchen im Ziehteil Buckel entstehen, weitgehend ausgeschaltet ist. Die mit ,einer bestimmten Rauheit der Ziehblechoberfläche erzielten Vorteile vrirken sich ;sowohl im Bereich .des Ziehstempels als auch der Blechhaltung aus. In der Blechhaltung bietet eine rauhe Oberfläche die Möglichkeit zur besseren Abstimmung der Haltekraft beim Einlaufen des Ziehrandes in die Matrize.
Die Verwendung von Ziehblechen mit ziehtechnisch günstiger Oberflächenrauheit verringert daher. den Ausschuß, wie er durch Aufreißen des Bleches und zu starke Faltenbildung sowie :durch Oberflächenfehler im Blech entsteht.
Da die umrissenen beiden Forderungen nicht gleichzeitig erfüllt werden konnten, wurde bisher immer eine solche gleichmäßige Oberflächenrauheit für beide Seiten des Ziehbleches gewählt, die einen Kompromiß zwischen den gegensätzlichen Anforderungen der ziehtechnischen Seite und der Veredelungsseite darstellt. Damit konnte man jedoch weder der einen noch der anderen Seite voll gerecht werden. Man wählte daher für Ziehbleche, deren eine Oberfläche veredelt werden soll, beispielsweise beiderseitig einen Mittenrauhwert von Ra = 1,2 -I- 0,3 #tm (Mittenrauhwert nach DIN 4762). Solche Kompromisse sind unbefriedigend.
Andererseits ist es auch bekannt, Stanz- oder Ziehteile aus einseitig aufgerauhten Blechen herzustellen mit dem Ziel, einen verbesserten Haftgrund für das Aufbringen von Ziehölen u. dgl., Lacken, Emaille usw. -zu bekommen, d. h. bezüglich der Rauheit Rücksicht zu nehmen auf das Ziehen bzw. eine Oberflächenveredelung. Eine Lehre, .wie hierbei sowohl auf die ziehtechnischen Belange als auch auf zu veredelnde Oberflächen Rücksicht genommen werden könnte, ist bisher jedoch nicht gegeben worden..
Die Erfindung schlägt für ein Ziehblech, dessen Oberflächen mit Rücksicht auf das Ziehen bzw. eine Oberflächenveredelung ungleich .rauh sind, für Ziehteile mit einseitig zu veredelnder Oberfläche vor, daß die zu veredelnde Oberfläche eine der Veredelung angepaßte, geringe Rauheit und die andere Seite eine auf das Ziehen abgestimmte, größere Rauheit aufweist, wobei der Unterschied der Mittenrauhwerte der beiden Seiten mindestens 0,3 pm beträgt (Mittenrauhweri nach DIN 4762). Auf Grund des Standes der Technik besteht die Erfindung in der Vereinigung aller Merkmale.
Durch die gezielte unterschiedliche Rauheit auf der oberflächenveredelnden Seite und -der anderen Seite ist es möglich, sowohl den Anforderungen an eine :geringe Rauheit der zu veredelnden Oberfläche als auch den Forderungen der Blechzieherei an eine vorteilhafte Blechhaltung durch Befreiung der Rauheit der einen Seite von -den Rücksichten auf die Oberflächenveredelung zu entsprechen.
Die nicht zu veredelnde Oberfläche kann hierbei den Ziehbedingungen besser angepaßt, unter Umständen .sogar mit einer übersteigerten Rauheit zum Ausgleich der auf der anderen Seite geringeren Rauheit versehen werden.
Da, bedingt durch den Einbau der Ziehteile, die größere Rauheit in der Regel auf der Seite des Ziehstempels vorhanden ist, wird hierdurch auch ein günstigeres Tragbild und eine gleichmäßige Schmiermittelverteilung zwischen Stempel und Ziehblech erzielt, was sich ebenso wie die richtige Abstimmung der Blechhaltung sehr vorteilhaft auf die Oberflächenqualität, insbesondere auf der zu veredelnden Seite des gezogenen Bleches, .auswirkt.
Andererseits kann auf der Seite des Bleches, deren Oberfläche zu veredeln ist, die Rauheit ohne Rücksicht auf die ziehtechnischen Erfordernisse so gewählt werden, wie sie im Hinblick auf die einwandfreie Haftung des Überzugsmaterials und dessen Verbrauch, der durch das Erfordernis nach völliger Abdeckung der- Blechoberfläche bestimmt wird, am günstigsten ist.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird vorgeschlagen, daß bei einem Ziehblech nach dem Hauptanspruch der Mittenrauhwert beider Seiten zwischen 0 und 3 #Lm liegt.
Schließlich wird .gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgeschlagen, daß bei der Herstellung von Ziehteilen aus erfindungsgemäßem Ziehblech die Oberfläche mit .der größeren Rauheit dem Stempel des Verformungswerkzeuges zugewandt ist.
Ziehteile, die aus Ziehblech nach der Erfindung hergestellt sind, zeichnen sich durch Formtreue und durch eine einwandfreie Oberfläche aus, die keine oder nur sehr geringe Nacharbeit erfordert.

Claims

Patentansprüche: 1. Ziehblech, dessen Oberflächen mit Rücksicht auf das Ziehen bzw. eine Oberflächenveredelung ungleich rauh sind, für Ziehteile mit einseitig zu veredelnder Oberfläche, dadurch gekennzeichnet, @daß die zu veredelnde Oberfläche eine der Veredelung angepaßte, geringe Rauheit und die andere Seite eine auf ;das Ziehen abgestimmte; größere Rauheit aufweist, wobei der Unterschied der Mittenrauhwerte der beiden Seiten mindestens 0,3 gm beträgt.
2. Ziehblech nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß :der Mittenrauhwert beider Seiten zwischen 0 und 3 ttm liegt.
3. Arbeitsverfahren beim Herstellen von Ziehteilen aus Ziehblech nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche mit der höheren Rauheit dem Stempel des Verformungswerkzeuges zugewandt ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 254 387; USA.-Patentschriften Nr. 2 024 007, 3 051080; »Industrie-Anzeiger«, Essen, 22. September 1959, S.33.