DE1246780B - Verfahren zum Verhuetten von feinteiligen Erzen, insbesondere von Eisenerzen, mittels feinteiliger Reduktionskohle und elektrischer Beheizung - Google Patents
Verfahren zum Verhuetten von feinteiligen Erzen, insbesondere von Eisenerzen, mittels feinteiliger Reduktionskohle und elektrischer BeheizungInfo
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- C21B13/00—Making spongy iron or liquid steel, by direct processes
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
C21b
Deutsche Kl.: 18 a-15/00
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
1246 780
K 26734 VI a/18 a
31. August 1955
10. August 1967
K 26734 VI a/18 a
31. August 1955
10. August 1967
Das Verhütten von feinteiligen Erzen, insbesondere von Eisenerzen, durch elektrische Beheizung eines
feinteiligen Gemisches aus Erz, Reduktionskohle und schlackenbildenden Zuschlägen ist vielfach versucht
worden. Bekannte Verfahren dieser Art beruhen durchweg auf der Reaktion der beheizten Erz- und
Kohlepartikeln im Ruhezustand. Sie bilden bei der nach dem Prinzip der Widerstandserhitzung arbeitenden
Verfahrensweise eine ruhende, sich langsam absenkende Schicht, an die durch Elektroden von
zwei oder mehreren Seiten eine Spannung angelegt wird, so daß der Stromfluß die zu behandelnde
Schicht erhitzt. Zur Verbesserung der Leitfähigkeit eisenarmer Erze, deren Mineralbestand einen besonders
hohen Anteil an oxydischen Nichtleitern aufweist, ist in diesem Zusammenhang auch schon
vorgeschlagen worden, Spaltkohlenstoff aus Kohlenwasserstoffen in den mikroskopisch feinen Hohlräumen
der Erze niederzuschlagen. Neben den überwiegend der direkten Reduktion von Erzen durch
Kohlenstoff im Ruhezustand dienenden elektrischen Verhüttungsverfahren bestehen auch Verfahren, bei
denen die Reduktion der Feinerze auf gasförmigem Weg erfolgt. So wurde z. B. vorgeschlagen, pulverisiertes
Erz mit Zuschlägen in einem Schacht- as ofen durch einen aufsteigenden Strom kohlenwasserstofihaltigen
Gases zu reduzieren, wobei das aus dem Erz reduzierte Eisen in den Herd des Ofens
abtropft und dort unter Aufkohlung gesammelt wird.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die Durchsatzzeit des bei der direkten Reduktion
elektrisch beheizten Erz-Kohle-Gemisches weitgehend abzukürzen.
Zu diesem Zweck ist Gegenstand der Erfindung ein Verfahren zum Verhütten von feinteiligen Erzen,
insbesondere von Eisenerz durch elektrische Beheizung eines feinteiligen Gemisches aus Erz, Reduktionskohle
und schlackenbildenden Zuschlägen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß in den gestellartig
ausgebildeten Teil eines Reduktionsofens in lockerer Lagerung ein das Gestell etwa ausfüllendes, aus
Kohle bestehendes Haufwerk von solcher Korngröße eingebracht wird, daß es bei der Widerstandsbeheizung
mittels in das Haufwerk eintauchender, vertikal verschiebbarer Elektroden und durch die bei
der Reduktion frei werdenden Gase in den Schwebezustand gerät, die Oberfläche des sich nach Art einer
Flüssigkeit bewegenden Kohlebetts fortlaufend mit dem zu reduzierenden Gemisch aus Feinerz und Zuschlagen
beregnet wird und das reduzierte und verflüssigte Metall sowie die Schlacke am Boden des
Verfahren zum Verhütten von feinteiligen
Erzen, insbesondere von Eisenerzen, mittels
feinteiliger Reduktionskohle und elektrischer
Beheizung
Erzen, insbesondere von Eisenerzen, mittels
feinteiliger Reduktionskohle und elektrischer
Beheizung
Anmelder:
Dr.-Ing. Werner Wenzel,
Aachen, Prinz-Heinrich-Str. 29
Als Erfinder benannt:
Dr.-Ing. Werner Wenzel, Aachen
Gestells gesammelt und in üblicher Weise abgestochen werden.
Der bei der Reduktion benötigte Kohlenstoff kann dem schwebenden Reduktionsbett dabei getrennt von
dem zu verhüttenden Erz oder auch zusammen mit dem zu verhüttenden, aus Feinerz und Zuschlägen
bestehenden Gemisch zugeführt werden.
In dem unteren Abschnitt des Kohlebetts können gasförmige, flüssige oder feste Stoffe eingeblasen werden,
die, wie auch Abgase des Ofens, den Schwebezustand des Haufwerks fördern oder, wie Erdgas,
von diesem oder einem ähnlichen Gas beförderte feinkörnige Kohle oder Erdöl an der oxydischen Beschickung
gleichzeitig reduzierend wirken.
Das Verfahren kann schließlich unter erhöhtem Druck, vornehmlich unter einem Druck von mehr
als 2 atü, durchgeführt werden.
Auf das »schwimmende«, hocherhitzte Bad aus fester, feinkörniger Kohle rieseln also von oben her
möglichst kontinuierlich Feinerze und Zuschläge nieder. Sobald dieses Gemisch auf die Oberfläche des
schwimmenden Kohlebetts trifft, beginnt die Reduktion der Erze, die dabei schwerer werden und fortschreitend
tiefer in das Kohlebett eindringen, wo sie schließlich ausreduziert werden. Im unteren Teil
des Kohlebetts trennt sich dann das flüssige Metall
709 620/3+7
von der Schlacke. Sie gelangen dann in üblicher Weise zum Abstich.
Zur Steuerung des Reduktionsprozesses stehen folgende Mittel zur Verfügung:
die Temperatur des Kohlebetts, geregelt durch die an die Elektroden angelegte Spannung,
die Höhe des Kohlebetts,
die Korngröße der Reduktionskohle,
die Korngröße des Erzes und
die Bewegung des Kohlebetts.
die Korngröße der Reduktionskohle,
die Korngröße des Erzes und
die Bewegung des Kohlebetts.
Grundsätzlich ist es möglich, in einem elektrisch erhitzten Kohlebett unterhalb oder oberhalb der
Schmelztemperatur des Erzes zu arbeiten. Das Erz kann sich zunächst auch durch einen Temperaturbereich
bewegen, der sich unter seiner Schmelztemperatur befindet und danach durch einen Temperaturbereich,
der oberhalb seines Schmelzpunktes liegt. Üblicherweise werden die Reaktionsprodukte
schmelzflüssig aus dem Reduktionsofen abgezogen. Das bedeutet, daß sich am Boden des Ofens ein
Metallbad, z. B. ein Eisenbad, und darüber eine flüssige Schlacke befindet, die aus der geschmolzenen
Gangart des Erzes, aus der geschmolzenen Kohlenasche und aus unter Umständen noch nicht reduzierten
Erzen, z. B. Eisenoxyden, besteht.
Die Schlackenschicht kann für die weitere Regelung des Reduktionsprozesses herangezogen werden.
Bei sehr hoher Temperatur des Kohlebetts wird eine weitgehende Reduktion und Aufkohlung der feinen
Erzpartikeln, z. B. Eisenerzpartikeln, stattfinden. Je nach der Gangart und je nach den Zuschlagstoffen
erfolgt auch eine Reduktion von Siliziumoxyd usw. Gibt man nun in geregelter Weise in das in die
Kohle eingestreute Erz größere Erzstückchen, so gelangen diese zum großen Teil unreduziert in die
Schlacke und reichern diese mit Erz, z. B. Eisenoxyd, an. Hierdurch kann über die Schlacke eine geregelte
Oxydation auf die durch diese hindurchtropfenden Metallpartikeln ausgeübt werden.
Es ist andererseits auch möglich, daß man zu der Kohle in geregelter Weise grobkörnige Kohlestücke
gibt, die auf der Schlacke liegenbleiben, so daß die aus dem schwebenden Kohlebett sich nach unten
ausscheidenden Schlackentropfen durch ein im wesentlichen fest angeordnetes Kohlbett hindurchtropfen
müssen und hier vollständig ausreduziert werden können. Man verfügt also in einem solchen
Reduktionsofen über weitgehende Möglichkeiten für die vollständige Reduktion der Erze sowie die Erzeugung
bestimmter Reduktionsprodukte.
Um einen möglichst geringen Kohleverbrauch zu erzielen, werden beim Verfahren nach der Erfindung
Mittel angewendet, die zur Anreicherung des den Ofen verlassenden Gases mit Kohlensäure führen.
Insbesondere wird zu diesem Zweck die Zersetzungsreaktion des Kohlenmonoxyds nach der Gleichung
2 CO = CO2 + C
ausgenutzt. Wegen der Druckabhängigkeit dieser Reaktion ist es vorteilhaft, das erfindungsgemäße
elektrische Reduktionsverfahren unter erhöhtem Druck, z. B. über 2 atü, durchzuführen.
Für die bauliche Gestaltung des elektrischen Kohlepulver-Reduktionsofens ist die Art der Einführung der Elektroden besonders wichtig. Die Elektroden — Kohle- oder Graphitelektroden — werden zweckmäßig von oben in das Kohlbett eingeführt, am einfachsten, indem man sie von oben in das flüssigkeitsähnliche Kohlebett eintauchen läßt. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung einer gekühlten, nicht stromleitenden Fassung. Solche Fassungen können z. B. aus wasserdurchflossenen Quarzrohren bestehen.
Für die bauliche Gestaltung des elektrischen Kohlepulver-Reduktionsofens ist die Art der Einführung der Elektroden besonders wichtig. Die Elektroden — Kohle- oder Graphitelektroden — werden zweckmäßig von oben in das Kohlbett eingeführt, am einfachsten, indem man sie von oben in das flüssigkeitsähnliche Kohlebett eintauchen läßt. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung einer gekühlten, nicht stromleitenden Fassung. Solche Fassungen können z. B. aus wasserdurchflossenen Quarzrohren bestehen.
ίο Durch die Verwendung derartiger Fassungen erreicht
man, daß der elektrische Strom vornehmlich in einer bestimmten horizontalen Schicht durch das Kohlebett
fließt und dort eine besonders günstige Temperaturverteilung hervorruft. Die untere Spitze der
Elektroden soll so hoch über der Oberfläche der Schlackenschicht liegen, daß der Strom zum größten
Teil unmittelbar durch das Kohlebett geleitet wird. Nur so kann eine hohe Spannung zwischen den Elektroden
mit einer großen Leistungsaufnahme des Ofens aufrechterhalten werden, da andernfalls der
elektrische Strom durch die Schlackenschicht fließt, wo er nur einen niedrigen elektrischen Widerstand
vorfindet. Durch die regelbare Einstellung des Elektrodenabstandes von der Schlackenoberfläche läßt
sich die Strommenge, die durch die Schlacke fließt, und damit deren Temperatur regeln. Der Abstand
der Elektroden soll möglichst klein gehalten werden. Das wird vor allem dadurch möglich, daß man das
Eisenerz nur in der Mittelzone des Kohlebetts aufgibt, so daß die Kohleelektroden mit dem Erz nicht
in Berührung kommen.
Die Zuführung der Kohle kann einmal so erfolgen, daß sie mit dem Erz gemeinsam in das Kohlebett
eingebracht wird. Das hat aber zur Folge, daß an der Oberfläche des Bettes ein gewichtsmäßiger Überschuß
an Erz entsteht, da auf 4 Gewichtsteile Erz im allgemeinen etwa 1 Gewichtsteil Koks kommt
Dadurch könnte es zum Vereintem der Stoffe und zu betrieblichen Unregelmäßigkeiten kommen. Vorteilhafter
wird man dem Reduktionsbett deshalb Erz und Brennstoff getrennt voneinander zuführen. Die'
feinkörnige bis staubförmige Kohle trägt man ifl diesem Fall zweckmäßig von der Seite her ein, so
daß man immer ein bestimmtes Niveau des quasi flüssigen Brennstoffbettes aufrechterhält. Auf die
Oberfläche dieses Brennstoffbettes streut man von oben her das feinkörnige Erz mit so großem Abstand
zwischen den einzelnen Teilchen ein, daß letztere sich beim Abwärtswandern im Kohlebett möglichst
gegenseitig nicht berühren.
Eine wichtige Ausgestaltung für das Kohlepulver-Reduktionsverfahren
besteht in der Einführung von gasförmigen oder flüssigen Reduktionsmitteln in das
Kohlebett. Zum Beispiel Erdgas oder öl seitlich in den unteren Teil des elektrisch erhitzten Kohlebetts
eingeblasen werden. Das Gas bzw. die Krackprodukte beteiligen sich an der Reduktionsarbeit und sparen
so entsprechende Mengen an festem Kohlenstoff.
Die Geschwindigkeit, mit der die Erzpartikeln,
z. B. die Eisenerzpartikeln, in vertikaler Richtung durch das Kohlebett wandern, läßt sich durch mechanische
Mittel beeinflussen, z. B. so, daß man eine geregelte Vibration der Erzpartikeln hervorruft.
Solche Vibrationen können in bekannter Weise durch Schall oder Ultraschall erzeugt werden.
Nachstehend sei an Hand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel des Reduktionsverfahrens nach der
Erfindung beschrieben, die einen Vertikalschnitt
Claims (5)
1. Verfahren zum Verhütten von feinteiligen
Erzen, insbesondere von Eisenerz, durch elektrische Beheizung eines feinteiligen Gemisches
aus Erz, Reduktionskohle und schlackenbildenden Zuschlagen, dadurch gekennzeichnet,
daß in den gestellartig ausgebildeten Teil eines Reduktionsofens in lockerer Lagerung ein
das Gestell etwa ausfüllendes, aus Kohle bestehendes Haufwerk von solcher Korngröße eingebracht
wird, daß es bei Widerstandsbeheizung mittels in das Haufwerk eintauchender, vertikal
verschiebbarer Elektroden und durch die bei der Reduktion frei werdenden Gase in den Schwebezustand
gerät, die Oberfläche des sich nach Art einer Flüssigkeit bewegenden Kohlebetts fortlaufend
mit dem zu reduzierenden Gemisch aus Feinerz und Zuschlägen beregnet, das reduzierte
und verflüssigte Metall sowie die Schlacke am Boden des Gestells gesammelt und in üblicher
Weise abgestochen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der bei der Reduktion benötigte
Kohlenstoff dem schwebenden Reduktionsbett getrennt von dem zu verhüttenden Erz und den Zuschlagen zugeführt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der bei der Reduktion
benötigte Kohlenstoff dem schwebenden Reduktionsbett zusammen mit dem zu verhüttenden,
aus Feinerz und Zuschlagen bestehenden Gemisch zugeführt wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in den unteren Abschnitt
des Kohlebetts gasförmige, flüssige oder feste Stoffe eingeblasen werden, die, wie Abgase
des Ofens, den Schwebezustand des Haufwerks fördern oder, wie Erdgas, von diesem Erdöl an
der oxydischen Beschickung gleichzeitig reduzierend wirken.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es unter erhöhtem
Druck, vornehmlich unter einem Druck von mehr als 2 atü, durchgeführt wird.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK26734A DE1246780B (de) | 1955-08-31 | 1955-08-31 | Verfahren zum Verhuetten von feinteiligen Erzen, insbesondere von Eisenerzen, mittels feinteiliger Reduktionskohle und elektrischer Beheizung |
CH3620856A CH366295A (de) | 1955-08-31 | 1956-08-04 | Verfahren zur Verhüttung von oxydischen Erzen in einem elektrischen Reduktionsofen und Reduktionsofen zur Durchführung des Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK26734A DE1246780B (de) | 1955-08-31 | 1955-08-31 | Verfahren zum Verhuetten von feinteiligen Erzen, insbesondere von Eisenerzen, mittels feinteiliger Reduktionskohle und elektrischer Beheizung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE1246780B true DE1246780B (de) | 1967-08-10 |
Family
ID=7217691
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEK26734A Pending DE1246780B (de) | 1955-08-31 | 1955-08-31 | Verfahren zum Verhuetten von feinteiligen Erzen, insbesondere von Eisenerzen, mittels feinteiliger Reduktionskohle und elektrischer Beheizung |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH366295A (de) |
DE (1) | DE1246780B (de) |
Cited By (2)
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- 1955-08-31 DE DEK26734A patent/DE1246780B/de active Pending
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- 1956-08-04 CH CH3620856A patent/CH366295A/de unknown
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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CH366295A (de) | 1962-12-31 |
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