DE1246718C2 - Verfahren zur Herstellung von sulfonierten Fettsaeuren bzw. sulfonierten Fettsaeureestern und gegebenenfalls deren Salzen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von sulfonierten Fettsaeuren bzw. sulfonierten Fettsaeureestern und gegebenenfalls deren SalzenInfo
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Description
Sulfofettsäureester sind als härtebeständige synthetische Kapillaraktivsubstanzen wegen ihrer Eignung
als Waschrohstoffe und Netzmittel von praktischem Interesse. Nach den Angaben der USA.-Patentschrift
2 460 968 lassen sich diese Sulfofettsäureester durch Behandeln von Fettsäureestern mit Chlorsulfonsäure
in Tetrachlorkohlenstoff herstellen. Allerdings werden dort die Ausbeuten bei der Sulfonierung der
Fettsäureester (Beispiel) im Vergleich zur Sulfonierung der Fettsäuren als weniger befriedigend bezeichnet;
aus diesem Grunde hat man in der Patentschrift wohl auch die Herstellung von a-Sulfofettsäureestern
durch Verestern der aus Fettsäuren und Chlorsulfonsäure erhaltenen a-Sulfofettsäuren viel
ausführlicher beschrieben. Dieses Herstellungsverfahren ist umständlich, die braunschwarzen Verfahrensprodukte
enthalten solche Mengen an gefärbten Verunreinigungen, daß ihre Reinigung ein erhebliches
Problem darstellt.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht in der Suche nach einem technisch leicht durchführbaren
Verfahren zur Herstellung von Produkten, die trotz hoher Sulfoniergrade nur mäßige Mengen
an gefärbten Verunreinigungen enthalten und daher mit geringem technischem Aufwand zu bleichen sind.
Die Erfindung betrifft demnach ein Verfahren zur
Herstellung von Sulfofettsäureestern und gegebenenfalls von deren Salzen durch Behandeln von Fettsäureestern
mit gasförmigem, inertgasverdünntem Schwefeltrioxid in Abwesenheit von Lösungsmitteln
bei erhöhten Temperaturen und gegebenenfalls Neutralisieren der Sulfonierungsprodukte. Dieses Verfahren
ist dadurch gekennzeichnet, daß man
in der ersten Umsetzungsstufe Fettsäureester, die 6 bis 28 C-Atome im Fettsäurerest aufweisen,
und als Alkoholkomponente Reste einwertiger aliphatischer Alkohole mit höchstens
5 C-Atomen enthalten, und die außer dem α-ständigen C-Atom des Fettsäurerestes keine
weiteren, mit Schwefeltrioxid sulfonierbaren bzw. sulfatierbaren Gruppen aufweisen sowie
eine Jodzahl unterhalb 5 besitzen, mit einem 2 bis 40 Volumprozent SO3 enthaltenden Schwefeltrioxid-Inertgas-Gemisch
im Molverhältnis Fettsäurerest zu SO3 wie 1 :1,1 bis 1,8 umsetzt,
wobei man bei 30 bis 70° C von 65 bis 90 °/o des insgesamt anzuwendenden SO3 zur
Fettsäurekomponente zugibt, und
in der zweiten Umsetzungsstufe bei 75 bis 95° C das restliche SO3 zusetzt, wobei die Umsetzungszeit in der zweiten Stufe nicht mehr als V3 bis V4 der Gesamtumsetzungszeit beträgt, jedoch nicht weniger als 5 Minuten ausmacht, und gegebenenfalls die erhaltenen Produkte gemäß den Angaben der deutschen Patentschrift 1179 931 mit Wasserstoffperoxid bleicht.
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in der zweiten Umsetzungsstufe bei 75 bis 95° C das restliche SO3 zusetzt, wobei die Umsetzungszeit in der zweiten Stufe nicht mehr als V3 bis V4 der Gesamtumsetzungszeit beträgt, jedoch nicht weniger als 5 Minuten ausmacht, und gegebenenfalls die erhaltenen Produkte gemäß den Angaben der deutschen Patentschrift 1179 931 mit Wasserstoffperoxid bleicht.
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Die erfindungsgemäß in Form der oben definierten Ester zu verarbeitenden Fettsäurereste können beliebigen,
z. B. auch synthetischen Ursprungs sein und vorzugsweise 8 bis 18 Kohlenstoff atome enthalten.
Insbesondere können diese Fettsäurereste den natürlichen Fetten von Pflanzen, Land- oder Wassertieren
entstammen. Durch Wahl der Ausgangsfette hat man die Möglichkeit, die Eigenschaften der herzustellenden
Sulfonate weitgehend zu beeinflussen. So erhält man aus den Fetten, die bevorzugt Fettsäuren mit 10
bis 14 Kohlenstoffatomen pro Fettsäurerest enthalten, vor allem aus den besonders viel Laurinsäure
enthaltenden Fetten der Laurinsäuregruppe, die auch
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bei niederen Temperaturen von beispielsweise 20 bis tigt werden, sollen bis zu 70° C, vorzugsweise 70 bis
45° C gut löslichen Produkte, während man aus an- 85% des insgesamt anzuwendenden Schwefeltri-
deren Fetten, die bevorzugt Fettsäuren mit 6 bis 18 oxids, zugesetzt worden sein.
und mehr Kohlenstoffatomen pro Fettsäurerest ent- Das Schwefeltrioxid wird im Gemisch mit Inertga-
halten, beispielsweise aus anderen pflanzlichen Fet- 5 sen, wie beispielsweise Luft, Stickstoff, Kohlensäure
ten als den obengenannten, aus Talg oder aus den usw., angewandt, wobei diese Gemische vorzugsweise
Wal- und Fischölen Produkte erhält, die besonders 3 bis 20 Volumprozent Schwefeltrioxid enthalten
bei Temperaturen im Bereich von 50 bis 100° C gut können.
verwendbar sind. Die Schwefeltrioxidzugabe und der Temperatur-
Mit Schwefeltrioxid sulfatierbare oder sulfonier- io verlauf sind in Abhängigkeit voneinander und von
bare Gruppen, die abgesehen vom α-ständigen Was- der Zeit so einzustellen, daß das zugesetzte Schwefelserstoffatom,
in den erfindungsgemäß zu sulfonieren- trioxid möglichst weitgehend reagiert, die Umsetden
Estern praktisch nicht vorhanden sein sollen, zungszeit in der zweiten Reaktionsstufe benötigt
sind beispielsweise Doppelbindungen oder alkoholi- nicht mehr als 1Z3 bis V4 der Gesamtumsetzungszeit,
sehe Hydroxylgruppen. 15 jedoch nicht weniger als etwa 5 und vorzugsweise
Viele Fette, insbesondere solche natürlichen Ur- nicht weniger als 10 bis 15 Minuten. Die Reaktionssprungs, enthalten Begleitstoffe, die bei der Um- zeit der zweiten Stufe läßt sich z. B. durch gesteigerte
Wandlung dieser Fette in die erfindungsgemäß zu sul- Geschwindigkeit der Schwefeltrioxidzugabe verkürfonierenden
Fettsäureester meist in die letzteren zen. Auch in der ersten Stufe kann eine ungleichmäübergehen
und bei der Sulfonierung stark gefärbte 20 ßige Zugabe des Schwefeltrioxids vorteilhaft sein. So
Zersetzungsprodukte liefern. Wenn es auch möglich kann man beispielsweise zu Beginn innerhalb kurzer
ist, diese Zersetzungsprodukte nach einem später Zeit eine größere Menge, etwa 30 bis 60 °/o des theonoch
zu erwähnenden Verfahren zu bleichen, so retisch notwendigen Schwefeltrioxids einsetzen, was
empfiehlt es sich doch, den Sulfonierungs- und den auch unterhalb der Reaktionstemperatur bei dem
Bleichprozeß nicht durch die Zersetzungsprodukte 25 möglicherweise gekühlten Ausgangsmaterial geschesolcher
Begleitstoffe zu belasten, die sich aus den hen kann, um nach Beginn der mit dem Temperatur-Fetten
bzw. den daraus erhältlichen, erfindungsge- anstieg schneller werdenden Reaktion zunächst nur
maß zu sulfonierenden Fettsäureestern ohne weiteres das verbrauchte Schwefeltrioxid zu ersetzen,
entfernen lassen. Zu derartigen Produkten, die mit Die Geschwindigkeit der Schwefeltrioxidzugabc dem Sulfonierungsmittel stark gefärbte Verunreini- 30 kann durch die Strömungsgeschwindigkeit des gungen geben, gehören beispielsweise auch ungesät- Schwefeltrioxids und bzw. oder im Fall von Schwetigte Fettsäureester. Daher sollen die zu sulfonieren- feltrioxid-Inertgas-Gemischen durch deren Konzenden Fettsäureester möglichst weitgehend gesättigt tration verändert werden.
entfernen lassen. Zu derartigen Produkten, die mit Die Geschwindigkeit der Schwefeltrioxidzugabc dem Sulfonierungsmittel stark gefärbte Verunreini- 30 kann durch die Strömungsgeschwindigkeit des gungen geben, gehören beispielsweise auch ungesät- Schwefeltrioxids und bzw. oder im Fall von Schwetigte Fettsäureester. Daher sollen die zu sulfonieren- feltrioxid-Inertgas-Gemischen durch deren Konzenden Fettsäureester möglichst weitgehend gesättigt tration verändert werden.
sein, d. h., sie müssen Jodzahlen unterhalb 5, vor- Die Reaktionszeit hängt vom Ausgangsmaterial,
zugsweise unterhalb 2 haben. 35 von der angewandten Schwefeltrioxidmenge und von
Man sulfoniert zweckmäßigerweise Destillate der der Temperaturführung der Reaktion ab. Im allge-
erfindungsgemäß zu verarbeitenden Fettsäureester, meinen sind Zeiten zwischen 20 und 150 Minuten,
sofern diese unter den jeweiligen technischen Vor- vorzugsweise zwischen 40 und 120 Minuten, anzu-
aussetzungen destillierbar sind. Verzichtet man bei wenden.
Produkten, die wegen eines hohen Siedepunktes oder 40 Die erfindungsgemäß erhaltenen Produkte sind
aus anderen Gründen nur mit besonderem techni- zwar oft noch braun gefärbt, jedoch erhalten sie, verschen
Aufwand zu destillieren sind, auf eine Destilla- gleichbare Bedingungen wie z. B. gleiche Sulfonietion,
dann empfiehlt es sich, in dem zu sulfonieren- rungsgrade und gleiche Sulfonierungsmittelüberden
Ausgangsmaterial vorhandene Verunreinigungen schüsse vorausgesetzt, viel weniger gefärbte Verunvorher
zu entfernen. Hierzu gehören beispielsweise 45 reinigungen als die nach bekannten Verfahren hergeaus
den natürlichen Triglyceriden stammende stellten Produkte. Man erkennt dies daran, daß sie
Eiweiß- und Schleimstoffe, die sich allerdings bei der sich mit viel geringeren Bleichmittelmengen in hell-Entsäuerung
und Raffination der Öle in an sich be- farbige, einwandfreie Produkte überführen lassen als
kannter Weise leicht abtrennen lassen. die bekannten.
Die Menge des für eine möglichst weitgehende 50 Zum Bleichen werden die sauren Sulfonierangs-Sulfonierung
anzuwendenden Schwefeltrioxids steigt produkte nach den Angaben der deutschen Patentetwas mit der Größe des Fettsäurerestes und in star- schrift 1179 931 mit Wasserstoffperoxid behandelt,
kerem Maß mit der Größe des Alkoholrestes an und Es wird dort vorgeschlagen, 0,2 bis 6 Gewichtsprokann
z.B. 1,2 bis 1,6MoI SO3 pro Mol Fettsäurerest zent, vorzugsweise 1 bis 3 Gewichtsprozent, Wasserbetragen.
In der ersten Reaktionsstufe arbeitet man 55 stoffperoxid, berechnet als lOO°/oiges Produkt, anzuvorzugsweise
bei Temperaturen zwischen 40 und wenden; jedoch kommt man bei den erfindungsge-65°
C, in der zweiten Reaktionsstufe vorzugsweise mäßen Sulfonierungsprodukten im allgemeinen mit
im Bereich von 80 bis 90° C. weniger als 4% und vielfach mit weniger als 3%
Es empfiehlt sich, die Temperaturen allmählich aus, sofern die verarbeiteten Ausgangsmaterialien
ansteigen zu lassen, so daß das zugesetzte Schwefel- 60 keine bei der Sulfonierung gefärbte Zersetzungspro-
trioxid laufend verbraucht wird, wobei aber die Tem- dukte bildenden Verunreinigungen oder Begleitstoffe
peraturgrenze von 70° C erst überschritten wird, enthielten. Das Wasserstoffperoxid wird vorzugs-
wenn die oben angegebenen Schwefeltrioxidmengen weise als 20- bis 75gewichtsprozentiges und insbe-
von 65 bis 90 °/o der gesamten Schwefeltrioxidmenge sondere als 30- bis 60gewichtsprozentiges Produkt
erreicht sind. Beim Sulfonieren von Estern aus C12- 65 eingesetzt. Die Konzentration des zu verwendenden
C18-Fettsäuren und einwertigen C1-C5-Alkoholen, bei Wasserstoffperoxids wird in Abhängigkeit von des-
denen für eine weitgehende Sulfonierung 1,2 bis sen Menge so gewählt, daß sich die bei Beginn des
1,6 Mol Schwefeltrioxid pro Mol Fettsäurerest benö- Bleichprozesses aus freiem Schwefeltrioxid und der
mit dem Wasserstoffperoxid zugeführten Menge Wasser sich bildende Schwefelsäure nicht verdünnter
ist als eine 2O°/oige Schwefelsäure und nicht konzentrierter
als ein hypothetisches Gemisch aus Schwefeltrioxid und Wasser mit einem Schwefeltrioxidgehalt
bis zu 90 Gewichtsprozent. Die Bleiche vollzieht sich bei Temperaturen im Bereich von 20 bis 100° C und
vorzugsweise 40 bis 80° C.
Die Sulfonierung wird bevorzugt derart kontinuierlich durchgeführt, daß man das Ausgangsmaterial
durch Reaktionszonen hindurchführt, in denen die Temperatur von Zone zu Zone gesteigert wird und in
denen nach Maßgabe des Verbrauches Schwefeltrioxid in dem Ausgangsmaterial aufgelöst wird. Zur
Durchführung des Verfahrens kann beispielsweise eine Apparatur nach A b b. 1 dienen. Das Reaktionsgefäß besteht aus dem Rohrl das durch Trennwände
2 in Reaktionszonen eingeteilt ist. Diese Trennwände sind hier als Siebboden dargestellt; an
ihrer Stelle können selbstverständlich auch andere Abschlußorgane treten, die ein Durchströmen des zu
sulf onierenden Materials 3 von oben nach unten und des Schwefeltrioxid-Inertgas-Gemisches von unten
nach oben gestatten. Die Reaktionszonen können aber auch mit Einbauten beliebiger Art wie beispielsweise
Füllkörpern, Glocken- oder Siebboden oder anderen bekannten Einbauten versehen sein, die den
Kontakt zwischen Gas und Flüssigkeit verbessern, wobei die zu sulfonierende Flüssigkeit die Zonen
mehr oder weniger vollständig anfüllt oder, z. B. beim Rieseln durch Gefäße mit bodenähnlichen Einbauten,
nur einen kleinen Teil des Gefäßraumes einnimmt. Jede Reaktionszone ist von einem Temperiermantel
6 umgeben, der Zu- und Ablauf 7 und 8 für das Temperiermittel besitzt. Am unteren Ende jeder
Reaktionszone führt eine Leitung 9 in den Reaktionsraum, durch die das Schwefeltrioxid-Inertgas-Gemisch
eingeleitet wird. Das zu verarbeitende Ausgangsmaterial tritt durch die Leitung 4 in den Kopf
des Reaktionsgefäßes ein, wo es durch den Verteiler 5, bei dem es sich z. B. um eine Brause oder eine
Zerstäuberdüse handeln kann, aufgegeben wird. Das Material fließt nun durch die einzelnen Reaktionszonen
hindurch, in denen es nach Maßgabe der fortschreitenden Sulfonierung mit frisch eingeleitetem
Schwefeltrioxid in Berührung gebracht wird. Das sulfonierte Material fließt durch die Leitung 11 und das
Ventil 12 ab; das Inertgas tritt durch die Leitung 10 aus.
Abb.2 zeigt eine Variante der Reaktionszonen nach Abb. 1. Hier stellt jede Reaktionszone ein
selbständiges Bauelement dar, und es werden mehrere Reaktionszonen hintereinandergeschaltet. Der
Vorteil des Arbeitens mit den Vorrichtungen nach A b b. 2 besteht darin, daß in jeder Reaktionszone
das vom Schwefeltrioxid befreite Inertgas durch die Leitung 10 abgezogen wird; das verarbeitete Material
tritt in dem Maß, wie neues Material in das Reaktionsgefäß eingeleitet wird, durch den Überlauf 18
aus und wird dort in nachgeschaltete Reaktionsgefäße geführt. In A b b. 2 und 3 wurden im wesentlichen
dieselben Bezugszahlen wie in A b b. 1 benutzt.
A b b. 3 zeigt eine Vorrichtung, wie sie sich für die produktions- und labormäßige Durchführung des
Verfahrens als geeignet erwiesen hat. Das Reaktionsgefäß 13 ist von einem Temperiermantel 6 mit Zu-
und Ablauf 7 und 8 umgeben. In das Reaktionsgefäß führen die Leitungen 14 und 15 mit den Ventilen 16
und 17 hinein, durch die zu sulfonierendes Material und Schwefeltrioxid-Inertgas-Gemisch eingeleitet
werden. Das schwefeltrioxidfreie Inertgas verläßt das Reaktionsgefäß durch die Leitung 19.
Nach den Angaben der USA.-Patentschrift 2 691 040 sollen geeignete organische Stoffe mit inertgasverdünntem Schwefeltrioxid sulfatiert oder sulfoniert werden. Als Ausgangsmaterialien sind unter anderem auch bestimmte Fettsäureester, wie z.B.
Nach den Angaben der USA.-Patentschrift 2 691 040 sollen geeignete organische Stoffe mit inertgasverdünntem Schwefeltrioxid sulfatiert oder sulfoniert werden. Als Ausgangsmaterialien sind unter anderem auch bestimmte Fettsäureester, wie z.B.
ίο Fettsäureglyceride im allgemeinen und Ölsäuremonoglycerid
im besonderen genannt. Die daraus erhältlichen Sulfonierungsprodukte werden als Sulfate bezeichnet,
d. h., man hat offensichtlich nicht daran gedacht, gesättigte, hydroxylgruppenfreie Fettsäureester
in die a-Sulfonsäuren zu überführen. Dafür spricht auch die Begrenzung der Reaktionstemperatur
auf höchstens 70° C, die erfindungsgemäß überschritten werden muß, um Produkte mit technisch interessanten
Sulfoniergraden zu erzielen.
ao Im übrigen war es nach dem Stande der Technik nicht zu erwarten, daß Fettsäureester die Umsetzung
mit Schwefeltrioxid ohne Spaltung der Esterbindung überstehen; erhält man doch beim Sulfonieren von
Fettsäureestern mit Schwefeltrioxid, gleichgültig, ob man in Abwesenheit von Lösungsmitteln arbeitet
oder ob man den Reaktionsverlauf durch Anwesenheit von flüssigem Schwefeldioxid mildert, stets die
Sulfofettsäuren an Stelle der Sulfofettsäureester (USA.-Patentschriften 1926 442 und 2195187).
Auch im »Journal of the American Oil Chemist's Society«, 37 (1960), S. 679, rechte Spalte, 4. Absatz
von unten, wird die beim Sulfonieren von Fettsäureestern mit Schwefeltrioxid in chlorhaltigen Lösungsmitteln
stattfindende Hydrolyse der Esterbindung erwähnt.
Zur Durchführung des hier beschriebenen Versuches wurden vier hintereinandergeschaltete Gefäße
nach A b b. 3 benutzt, wobei der Inhalt jedes Gefäßes bis zum Überlaufen 40 ecm betrug.
Als Ausgangsmaterial diente ein Laurinsäuremethylester,
der aus bis zu einer Jodzahl von 0,1 gehärtetem Kokosfett durch Umestern mit Methylalkohol
und Herausfraktionieren des Laurinsäuremethylesters erhalten worden war.
Die vier Reaktionsgefäße wurden mit diesem Ester gefüllt, die Heizung so eingestellt, daß das in den Gefäßen
befindliche Reaktionsgemisch während des ganzen Versuches folgende von Gefäß zu Gefäß ansteigende
Temperaturen hatte: 50, 60, 70, 80° C. Es wurde dann in die Gefäße Schwefeltrioxid mit der
zwanzigfachen Menge Luft verdünnt in solchen Mengen eingeblasen, daß in den einzelnen Gefäßen folgende
Schwefeltrioxidmengen in Prozent der für eine quantitative Sulfonierung stöchiometrisch notwendigen
Menge aufgenommen wurden: 60, 90, 112 und 130 Vo. Nachdem diese Mengen aufgenommen worden
waren, wurden in das Gefäß 1 kontinuierlich 80 g Ester pro Stunde eingetropft und in die Reaktionsgefäße
so viel des obenerwähnten Schwefeltrioxid-Luft-Gemisches eingeleitet, daß die Gesamtmenge
des zugeführten Schwefeltrioxids 1,3 Mol pro Mol laufend zugeführten Fettsäureesters ausmachte
und im ersten Gefäß 47 Vo, im zweiten Gefäß 23 Vo, im dritten Gefäß 16 Vo und im vierten Gefäß 14 %
dieser Schwefeltrioxidmenge aufgenommen wurden.
Das aus dem letzteren Gefäß ablaufende Produkt wurde gekühlt und nach Zugabe von 2 Gewichtsprozent
H2O2 (als 4O°/oige wäßrige Lösung verwandt)
2 Stunden bei Temperaturen von 55 bis 60° C gebleicht und anschließend mit 10%iger Natronlauge
neutralisiert. Der Sulfonierungsgrad des Produktes war 94Vo. Eine in bezug auf rohes saures Sulfonierungsprodukt
5%ige Lösung des Sulfonats zeigte im Lovibond-Tintometer in einer 4"-Küvette folgende
Farbwerte: Gelb: 5,8; Rot: 0,9; Blau: 0,0.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
409621/455
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Sulfofettsäureestern
und gegebenenfalls von deren Salzen durch Behandeln von Fettsäureestern mit gasförmigem,
inertgasverdünntem Schwefeltrioxid in Abwesenheit von Lösungsmitteln bei erhöhten
Temperaturen und gegebenenfalls Neutralisieren der Sulfonierungsprodukte, dadurch gekennzeichnet,
daß man
in der ersten Umsetzungsstufe Fettsäureester, die 6 bis 28 C-Atome im Fettsäurerest
aufweisen, und als Alkoholkomponente Reste einwertiger aliphatischer Alkohole mit
höchstens 5 C-Atomen enthalten, und die außer dem α-ständigen C-Atom des Fettsäurerestes
keine weiteren, mit Schwefeltrioxid sulfonierbaren bzw. sulfatierbaren Gruppen aufweisen sowie eine Jodzahl unterhalb
5 besitzen, mit einem 2 bis 40 Volumprozent SO3 enthaltenden Schwefeltrioxid-Inertgas-Gemisch
im Molverhältnis Fettsäurerest zu SO3 wie 1:1,1 bis 1,8 umsetzt, wobei
man bei 30 bis 70° C von 65 bis 90 % des insgesamt anzuwendenden SO3 zur Fettsäurekomponente
zugibt, und in der zweiten Umsetzungsstufe bei 75 bis 95° C das restliche SO3 zusetzt, wobei die
Umsetzungszeit in der zweiten Stufe nicht mehr als V3 bis V4 der Gesamtumsetzungszeit
jedoch nicht weniger als 5 Minuten ausmacht, und gegebenenfalls die erhaltenen Produkte gemäß den Angaben der deutschen
Patentschrift 1179 931 mit Wasserstoffperoxid bleicht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in beiden Stufen bei ansteigenden
Temperaturen arbeitet, wobei die Reaktion der ersten Stufe bei Temperaturen von 40
bis 65° C, in der zweiten Stufe bei Temperaturen von 80 bis 9O0C verläuft.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das zu sulfonierende
Ausgangsmaterial kontinuierlich durch Reaktionszonen hindurchführt, in denen die Temperatur
von Zone zu Zone ansteigt und in denen Schwefeltrioxidteilmengen zugegeben werden, in
dem Maß, in dem sie für die fortschreitende Reaktion benötigt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Reaktionszonen temperierbare
Reaktionsgefäße verwendet, die nacheinander von dem reagierenden Gemisch durchflossen
werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das Reaktionsgemisch
durch hintereinandergeschaltete Reaktionsgefäße leitet, in denen ein schwefeltrioxidhaltiger Inertgasstrom
in das Reaktionsgemisch eingeleitet und aus denen der schwefeltrioxidfreie bzw. schwefeltrioxidarme
Inertgasstrom abgezogen wird.
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Patent Citations (1)
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