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Verfahren und Einrichtung zum Schneiden von Glasrohren Im Hauptpatent
1167 491 ist ein Verfahren und eine Einrichtung zum Schneiden von Glasrohren
geschützt, bei denen das Glasrohr des kontinuierlich, vorzugsweise aus dem Ofen
im warmen Zustand, gelieferten Glasrohrstranges während seiner Bewegung mit Hilfe
eines sich mit diesem Rohr gemeinsam bewegenden Brenners einer kurzen Ringfläche
entlanggeschmolzen und das Rohr nach der Erweichung dieser Ringfläche an der Schmelzstelle
so lange in Achsenrichtung gezogen wird, bis es sich in zwei Teile teilt. Die beiden
miteinander noch benachbarten Rohrenden werden dann durch Erhitzen mittels der Brennerflammen
abgerundet. Der Brenner, der vorzugsweise ein Schneidbrenner ist, bewegt sich während
des Ziehens des Rohres mit diesem zusammen, d. h. mit der gleichen Geschwindigkeit,
wie der Rohrstrang. Greift aber am geschmolzenen Teil des Rohres eine Zugspannung
an, so wird sich das abzutrennende Rohrstück schneller bewegen als der Brenner,
der nur so rasch bewegt wird, daß seine Flammen immer die Mitte des erweichten bzw.
sich verjüngenden Teiles des Glasrohres bestreichen.
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Mit diesem Verfahren bzw. mit der zur Ausführung dieses Verfahrens
geeigneten Einrichtung ist es gelungen, rohrförmige Leuchtröhrenkolben splitterfrei
und maßhaltig zu schneiden. Es hat sich jedoch gezeigt, daß während der im langandauernden
praktischen Betrieb erfolgenden Verwendung dieser Einrichtung nicht voraussehbare
Schwierigkeiten auftraten, die eine Abänderung des Verfahrens vorteilhaft erscheinen
ließen.
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Wie bekannt, hat die übliche Rohrziehmaschine Kettenantrieb und in
Anbetracht dessen, daß die Antriebskette kontinuierlich großer mechanischen Beanspruchung
und entsprechendem Verschleiß ausgesetzt ist, können die Kettenbolzen nach Verlauf
einiger Zeit infolge der Abnutzung dünner werden. Demzufolge vergrößern sich die
Kettenteilungen und so dehnt sich die Länge der ganzen Antriebskette. Diese Dehnung,
obzwar dieselbe im Verhältnis zur ganzen Kettenlänge nur einen unbedeutenden Wert
beträgt, z. B. nach einem vorliegenden Meßergebnis bei einer Kette von einer Gesamtlänge
von 2438 mm nur 28 mm, genügt aber dazu, das Rohrziehen in solchem Ausmaß zu beschleunigen,
daß dadurch die Qualität des Schneidens im Vergleich zu den unter normalen Betriebsverhältnissen
gewonnenen Schnittflächen der geschnittenen Rohre erheblich nachläßt. Obgleich erfahrungsgemäß
auch die den Brenner bewegende Kette sich abnützt, sind in der Praxis die beiden
Abnutzungen ungleich, und deshalb nimmt die Geschwindigkeit des Rohrziehens im Verhältnis
zur Geschwindigkeit des Brenners zu. Dies kann aber überaus nachteilige Folgen nach
sich ziehen. Der Brenner bleibt dann nämlich im Verhältnis zur Bewegungsgeschwindigkeit
des Rohrstranges zurück und erhitzt daher die zu erweichende Stelle des Rohrstranges
nicht nur an einer kurzen Ringfläche, sondern entlang einer Mantelfläche. Dadurch
verschiebt sich die Schnittfläche, die Längsabmessungen der abgetrennten Rohrstücke
werden ungenau, und die Scbneidezeit erhöht sich. Muß nämlich der Brenner eine größere
Mantelfläche erhitzen, so ist zum vollkommenen Durchschmelzen des Rohres mehr Zeit
nötig, als wenn nur ein schmaler Ring durchgeschmolzen werden muß. Dieser Zeitverlust
könnte sogar auch das fehlerlose Funktionieren der Maschine gefährden. Auf Grund
der obigen Erkenntnisse ist es also ein Ziel der vorliegenden Erfindung. diese gegebenenfalls
auftretenden Schwierigkeiten des Schneidens zu beseitigen.
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Ein anderes Ziel der vorliegenden Erfindung ist, die Anwendung des
vorgenannten älteren erfindungsgemäßen Verfahrens des Schneidens von Glasrohren
und die Rohrschneidemaschine gemäß dem Hauptpatent
auch zum Schneiden
von mit großer Geschwindigkeit gezogener Glasrohre ganz kleinen Durchmessers dadurch
zu ermöglichen, daß man den Brenner sehr schnell auf einer rennbahnförmigen Bahn
bewegt. Diese Bahn besteht bekanntlich aus zwei miteinander parallelen geraden Linien,
deren Enden miteinander durch zwei Halbkreise identischen Durchmessers verbunden
sind. Eine solche Bewegung des Brenners hat zur Folge, daß der Brenner nur in einer
einzigen Richtung vorwärtsbewegt wird, wodurch seine Bewegungsgeschwindigkeit infolge
Wegfalls des Rücklaufes sozusagen beliebig gesteigert werden kann.
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Das Verfahren gemäß vorliegender Erfindung ist eine solche Ausführungsform
des Verfahrens des Hauptpatentes, bei der während des Schneidens der Brenner mit
seinem Wagen durch den zu zerstückelnden Rohrstrang selbst bewegt wird, wodurch
die eingangs erwähnten Nachteile vermieden werden.
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Eine Ausführungsform der Glasrohrschneidemaschine gemäß der Erfindung
ist dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Wagen mit Mitteln zum Halten des Schneidbrenners
und des Rohres besitzt, der von der Rohrziehmaschine unmittelbar durch Kettenantrieb
bewegt wird, wobei der Wagen mit dem Kettenantrieb verbunden oder von diesem unabhängig
gemacht werden kann. Dies erfolgt mittels solcher Hebel, die die Rollzapfen der
den Wagen mitnehmenden Kette scherenartig umfassen, und zweckmäßig durch Preßluft
mit Hilfe eines Zylinders und eines zweiarmigen Hebels gesteuert werden können.
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Eine andere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Maschine zur Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß der den Brenner
und die das zu schneidende Rohr erfassenden Organe tragende Wagen unmittelbar von
der Rohrziehmaschine, zweckmäßig mittels einer Kardanwelle, angetrieben wird, wobei
zur Bewegung des Wagens ein Zahnrad-Zahnstangen-System dient, welches seinen Antrieb
von der Rohrziehmaschine erhält und die Maschine außerdem eine Kupplung zum Ausschalten
des Antriebszahnrades enthält.
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Eine weitere Ausführungsform der Maschine zur Ausführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß der die Halteorgane und den Schneidbrenner
tragende Wagen auf einer geschlossenen Bahn bewegt wird, die aus zwei parallelen
Geraden und zwei Halbkreisen besteht. Der Wagen wird durch einen Kettenantrieb bewegt,
der vorzugsweise mittels eine Welle durch einen Schneckenantrieb von der Rohrziehmaschine
angetrieben wird. Auf dem Wagen ist der aus zwei Halbkreisen bestehende Schneidbrenner
angeordnet, der scherenartig geöffnet und geschlossen werden kann; auch die Steuerbahnen
für die Halteorgane befinden sich auf dem Wagen.
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Die vorliegende Erfindung wird nachstehend in einigen Beispielen mit
Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben.
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F i g. 1 und 2 der Zeichnungen veranschaulichen in Vorderansicht bzw.
Draufsicht jene Ausführungsform der erfindungsmäßigen Glasrohrschneidemaschine,
bei der der Wagenantrieb mit scherenmäßig sich öffnenden und schließbaren Hebeln
ein- und ausgeschaltet werden kann; F i g. 3 und 4 der Zeichnungen veranschaulichen
in Vorderansicht bzw. Draufsicht jene Ausführungsform der Glasrohrschneidemaschine,
bei welcher der Antrieb des Wagens durch einen Zahnrad-Zahnstangen-Antrieb, und
die Ein- und Ausschaltung des Antriebes mittels einer Kupplung erfolgt; F i g. 5
und 6 der Zeichnungen veranschaulichen in Vorderansicht bzw. Draufsicht jene Ausführungsform
der Glasrohrschneidemaschine, bei der der Wagen sich auf einer aus zwei parallelen
Geraden und zwei Halbkreisen gebildeten Bahn bewegt.
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Der an den F i g. 1 und 2 dargestellte Wagen 10
bewegt sich
mittels der Räder 11 auf den Schienen 12 und erhält seinen Antrieb von der
Rolle 14 der sich in waagerechter Ebene bewegenden Kette 13 über die durch
die Hebel 15 gebildete Führung, wodurch sich der `'Vagen hin- und herbewegen
kann. Die an einem auf einem Glied der Kette 13 fest montierten Zapfen drehbar gelagerte
Rolle 14 erhält ihre Bewegung letzten Endes mittels der Kette 16 vom Kettenrad
17, welches über das Kegelradpaar 18, 19
das Kettenrad 20 antreibt.
Das Kettenrad 20 treibt die Kette 13 an, die vom Kettenspannrad
21 in gespanntem Zustand gehalten wird. Die Kette 16 wird von der Rohrziehmaschine
angetrieben. Die Anzahl der Zähne der Kettenräder ist derart gewählt, daß die lineare
Geschwindigkeit der Rolle 14, die ja identisch mit der Geschwindigkeit der Bewegung
des Wagens 10 ist, mitsamt der Geschwindigkeit der Kette 13 genau
so groß ist, wie die Geschwindigkeit der Längsbewegung des aus dem Ofen gezogenen
und mittels der dargestellten Einrichtung zu zerstückelnden Glasrohrstranges. Der
Kreisbrenner 23
wird durch die Drehhülse 24 getragen und kann sich infolge
Vorhandensein des Kugellagers 25 drehen. Der ortsfeste Ring des Kugellagers 25 befindet
sich auf der stehenden Rohrwelle 26, die im Halter 27 befestigt ist. Der Kreisbrenner
23 wird durch Vermittlung der Drehhülse 24 gedreht. Die Drehhülse
24
besitzt nämlich einen gezahnten Rand, dessen Zähne in die Zähne des Zahnrades
30 eingreifen. Das Zahnrad 30 ist auf die Welle 29 aufgekeilt, die die Welle
des Preßmuftmotors 28 ist. Dieser Motor 28 erhält seine antreibende Preßluft von
derLeitung 31. Die den Motor 28 bereits durchströmte Preßluft wird mittels der Leitung
32 durch die Bohrung der stehenden Rohrwelle geführt, um diese vor zu starker Erwärmung
zu schützen, und entweicht sodann durch den Stutzen 33. Das zum Schneiden des Glasrohres
dienende Gasgemisch wird durch den Gummischlauch 34 und durch die Bohrungen
der stehenden Rohrwelle 26
und der Drehhülse 24 zwischen den Dichtungsringen
35 in den Schneidbrenner 23 geführt. Die auf dem Schwinghebel 37 angeordnete Leitrolle
36 und die Führungsrolle 38 dienen zur Führung des sich ständig bewegenden Glasrohres
22. Die durch den Stände 47 getragenen Klemmbacken 39 halten das Glasroh während
der Erwärmung. Die Bewegung der Klemmbacken 39 wird durch den Preßluftzylinder 40
veranlaßt, indem sein Kolben 41 mittels der Kolbenstange 42 die Zahnsegmente
43 und 44 bewegt. De Winkelhebel 45 (F i g. 2) schiebt mit
seiner Stange« den beweglichen Ständer 47 im entsprechenden Zeitpunkt mit der entsprechenden
Geschwindigkeit eir wenig nach links, damit das vom Brenner 23 an. gewärmte Glasrohr
22 an der Erwärmungsstelle ge. streckt wird. Die Stange 48 bewegt den Ständer
27
der den Kreisbrenner 23 trägt. Die Ständer 47 und 2' gleiten auf der gemeinsamen
Führung 73. Das Über setzungsverhältnis der Schiebestange 46 und der Zug.
Stange
48 ist durch die Hebelübersetzung des Winkelhebels 45 derart gewählt, daß sich der
Kreisbrenner 23 stets bis zur Hälfte des gestreckten ringförmigen Teiles des Glasrohres
bewegt und dadurch die Wand des erhitzten Teiles des Glasrohres genau in der Mitte
durchschmolzen wird. Der die Segmente 43 und 44 bewegende Preßluftzylinder
40 erhält seine Druckluft über das Luftventil 49 vom Gummischlauch 50 durch
Vermittlung der Leitung 72. Dieser Zylinder wird durch die Bahn 51 (F i g. 2) gesteuert,
die mit dem Wagen 10 starr verbunden ist. Die Klemmbacken 39 werden durch
die Zugfeder 52 geöffnet gehalten, während das abgeschmolzene Rohr in der Vorrichtung
auf diejenige Art weiterbefördert wird, die im Hauptpatent beschrieben ist. Die
Preßluft des die Hebel 48 und 46 bewegenden Zylinders 53 kommt vom Luftventil 55
über den Gummischlauch 54. Das Luftventil 55 wird mittels der Bahn 51 vom Hebel
57 mittels des Hebels 56 gesteuert. Der Winkelhebel 45 wird von der Zugfeder 58
in seine durch den Anschlag 59 bestimmte Ruhelage gezogen. Der auf dem sich bewegenden
Wagen 10 montierte Ständer 60
trägt die Klemmbacken 61, die während
seiner Erwärmung das Glasrohr 22 festhalten. Die Backen 61 werden durch den Kolben
63 des Preßluftzylinders 62 bewegt, dessen Kolbenstange 64 die miteinander
mittels ihrer ineinandergreifenden Zähne zwangläufig verbundenen Zahnsegmente 65
und 66 in Bewegung setzt. Mittels des Hebels 70 öffnet die Kolbenstange 69 des Preßluftzylinders
67 die scherenförmigen Hebel 15 an beiden Seiten der Rolle 14 gegen die Einwirkung
der Zugfeder 71. Die Preßluftzylinder 40,
62 und 67 erhalten Druckluft,
sobald sich der den Kreisbrenner 23 und den Ständer 27 tragende Wagen 10 mitsamt
dem Glasrohr 22 zu bewegen beginnt. Die Klemmbacken 39 und 61 halten das Glasrohr
22 stark eingeklemmt, während die Hebel 15, die ursprünglich eine parallele Führung
bildeten, scherenförmig geöffnet werden. Dadurch wird die bisher zwischen die Hebel
15 eingeklemmte Rolle 14 befreit, und der Wagen 10 wird zusammen mit dem
Schneidbrenner 23 vom Glasrohr 22 während des weiteren Verlaufes des Schneidens
bewegt. Damit wird erreicht, daß der Schneidbrenner 23 und das zu schneidende Glasrohr
22 ganz gleichzeitig (genau synchron) bewegt werden. Die schädlichen Wirkungen der
infolge der Abnutzung der Ketten der Rohrziehmaschine entstehenden Verlängerung
der Kettenglieder konnten dadurch erfahrungsgemäß restlos vermieden werden.
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Eine andere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Rohrziehmaschine
zeigen die F i g. 3 und 4, und zwar F i g. 3 in Vorderansicht und F i g. 4 in Draufsicht.
In diesen Figuren bezeichnet 101 die Antriebsmechanik der Rohrziehmaschine. Die
durch die Antriebsmechanik 101 in Bewegung gesetzte Kardanwelle 102 dient zum Antrieb
der Rohrziehketten 103 und 104. Die gleichfalls von der An-:riebsmechanik
bewegte Kardanwelle 105 dreht das ;ich vorwärts und rückwärts drehende Zahnrad 106,
Jas in die Zahnstange 107 eingreift, wobei die Zahn-, tan e 107 auf
den Tisch 108 befestigt ist und mittels 9
ies Zahnrades 106
den Tisch vorwärts und rückwärts 2ewegt.
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Die Drehgeschwindigkeit des Zahnrades 106 ist bei ier Rückwärtsbewegung
des Tisches 108 doppelt so ;roß wie bei der Vorwärtsbewegung, kann aber auch freimal
so groß sein. Dadurch wird erreicht, daß nnerhalb einer bestimmten Zeit die zum
Abschmelzen des zu schneidenden Rohrabschnittes zur Verfügung stehende Zeitdauer
vergrößert wird. Demzufolge kann die Grenze der zu schneidenden Rohrlänge auf kleinere
Werte verschoben werden.
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Bei dieser Ausführungsform der Einrichtung kann unter Anwendung der
in der Praxis bekannten Methoden die Schnittlänge mittels der einstellbaren Anschläge
zwischen den erforderlichen minimalen und maximalen Abmessungen eingestellt werden.
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Die Klemmbacken 61 halten das Glasrohr 22 während des Schmelzens fest
eingeklemmt, und sie werden vom Preßluftzylinder 62 durch die Kolbenstange 64 mit
den beiden miteinander mittels ihrer miteinander im Eingriff stehenden Zähnen zwangsverbundenen
Zahnsegmenten 65 und 66 bewegt.
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Gleichzeitig wird vom Preßluftzylinder 111 durch die mit dem
Kolben 112 verbundene Kolbenstange 113 der Winkelhebel 114 betätigt, der
die Kupplung 109 gegen die Einwirkung der Druckfeder 110 öffnet. Die Preßluft zur
Betätigung der Zylinder 62 und 111
wird durch den Gummischlauch 115
über das in F i g. 2 dargestellte Luftventil 49 geliefert, das von der Führung 51
gesteuert wird, wie dies an F i g. 2 dargestellt ist.
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Beginnt der Kreisbrenner 23 sich während der Erwärmung des Glasrohres
22 mit diesem zusammen zu bewegen, wobei das Glasrohr entlang eines Kreisringes
erwärmt wird, dann halten die vom Luftventil 49 betriebenen Klemmbacken 61 das Glasrohr
fest, wie dies bei der Beschreibung der F i g. 1 und 2 ausführlich erklärt wurde.
Gleichzeitig wird der Winkelhebel 114 vom Luftzylinder 111 betätigt,
wodurch die Kupplung 109 geöffnet wird. Dadurch wird die mechanische Verbindung
zwischen dem Zahnrad 106 und der Zahnstange 107 gelöst, und deshalb nimmt das sich
bewegende Glasrohr 22 den Tisch 108 und den Kreisbrenner 23 mit, der
aus Gründen der Übersichtlichkeit an den F i g. 3 und 4 nicht dargestellt wurde.
So wird also auch bei dieser Ausführungsform die Bewegung des Abschmelzbrenners
während des Abschmelzens vom Kettenantrieb der Rohrziehvorrichtung unabhängig gemacht
und gleichzeitig ist der Synchronverlauf der Bewegung des Brenners mit dem zu schneidenden
Glasrohr gesichert. Der Vorteil dieser Ausführungsform gegenüber der vorher beschriebenen
besteht nicht nur im einfacheren Aufbau, sondern auch darin, daß die Leerlaufzeit
des Tisches durch Erhöhung der Umlaufzahl des Zahnrades 106
vermindert werden
kann. Dadurch kann die Abschmelzzeit um 25 bis 33 % verlängert werden, wodurch die
Güte des Abschmelzprozesses weiter erhöht wird.
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Die F i g. 5 und 6 zeigen eine Ausführungsform der Einrichtung zum
automatischen splitterfreien Schneiden von Glasrohren, mit der Glasrohre kleinen
Durchmessers sehr schnell geschnitten werden können.
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Der Wagen 150 bewegt sich mittels seinen Rädern 151 und 152 auf einer
von zwei parallelen Geraden und zwei Halbkreisen gebildeten Bahn. Der Wagen 150
ist durch ein mit dem Zapfen 155 versehenes Verbindungsorgan mit der sich auf waagerechter
Ebene bewegenden Kette 154 elastisch verbunden, wodurch sich der Wagen
150 mit der Kette 154 zusammen bewegt. Das Rad 151 ist auf dem Schwinghebel
156 befestigt und kann durch die Wirkung der Druckfeder 157 in der Nutenführung
der Bahn 153 leicht und ohne Spiel bewegt werden.
Die in waagerechter
Ebene sich bewegende Kette 154 wird von der Glasrohrziehmaschine angetrieben. Ihr
Antrieb erfolgt durch Vermittlung der Kardanwelle 158, der Schneckenwelle
159, der Antriebsschnecke 160, dem Schneckenrad 161 und dem Kettenrad 163,
das sich auf der senkrechten Welle 162 befindet. Das Kettenrad
164 dient zum Halten und Spannen der Kette 154.
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Die Schnecke 160, das Schneckenrad 161 und die Verzahnungen der Kettenräder
163 und 164 sind derart gewählt, daß die Geschwindigkeit des Wagens
150 genau so groß ist, wie jene des Glasrohres 22.
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Der Glasrohrstrang 22 wird durch die Zugketten 103 und
104 von der Glasrohrziehmaschine gezogen, wobei die Zugketten von der Antriebsmechanik
101
mittels der Kardanwelle 102 bewegt werden.
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Der Halter 167 ist in den beweglichen Führungen 166 der Wagenplatte
150 befestigt. In den Bohrungen dieses Halters ist der Schmelzbrenner
168 gelagert, der aus zwei Halbkreisen besteht, die als Zahnsegmente ausgebildet
sind und sich deshalb scherenartig öffnen und schließen können. Der Halter 170 ist
in der beweglichen Führung 169 befestigt. In den Bohrungen dieses Halters
ist die untere Klemmbacke 171 und die obere Klemmbacke 172 gelagert,
die als Zahnsegmente ausgebildet sind und deshalb scherenartig geöffnet und geschlossen
werden können. Das Schließen der Backen 171 und 172 erfolgt durch den Preßluftzylinder
173 mittels des Kolbens 174 und der Kolbenstange 175. Der Zylinder
173 schließt auch mittels der Welle 176 die beiden halbkreisförmigen Kreisbrennerhälften.
Zum Öffnen der Klemmbacken und der halbkreisförmigen Kreisbrennerhälften dient die
Zugfeder 177. Der Winkelhebel 178 bewegt die Führungen 166 und 169 und wird durch
die Bahn 179 derart gesteuert, daß die Klemmbacken 171 und
172 das Glasrohr während des Schmelzens festhalten. Sodann wird der Winkelhebel
178 von der Bahn 179
gegen die Einwirkung der Druckfeder
180 betätigt, während das Glasrohr 22 gestreckt wird und sein erhitzter Teil
sich erweicht. Der Winkelhebel 178 betätigt gleichzeitig die bewegliche Führung
166, diese wird aber durch die Hebelübersetzung nur um den halben Weg der Glasrohrbewegung
verschoben. Der Schmelzbrenner 168 bleibt dadurch ständig in der Mitte des gestreckten
Teiles des Glasrohres 22 und schmilzt es daher an dieser Stelle durch. Der abgeschmolzene
Rohrteil wird durch die im Hauptpatent beschriebene Vorrichtung weiterbefördert.
Der aus zwei halbkreisförmigen Hälften bestehende Schmelzbrenner 168 erhält das
Gasgemisch vom Gummischlauch 181, der sich mit dem Brenner zusammen bewegt.
Der Gummischlauch 181 ist an die Drehscheibe 182 angeschlossen, die sich in entsprechender
Höhe über der Bahn 153 befindet. Diese Scheibe wird durch die senkrechte Welle 183
mittels den Kettenrädern 184 und 185 sowie der Antriebskette 186 bewegt.
Die Anzahl der Zähne der Kettenräder 184 und 185 ist derart gewählt, daß bei einem
ganzen Umlauf der Kette 154 die Welle 183 auch eine ganze Umdrehung
macht.
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Die stillstehende Scheibe 187 ist in dem mit einer Hülse versehenen
Halter 188 befestigt und erhält das Gasgemisch durch den Stutzen 189.
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Der Preßluftzylinder 173 erhält seine Preßluft von dem durch die Steuerbahn
193 betätigten Ventil 192 durch den Gummischlauch 190, die Drehscheibe 182, die
stillstehende Scheibe 187 und die Leitung 191.
Zur Stütze des sich
bewegenden Glasrohres 22 die nen die Halteplatten 195 a, die in die Glieder
de: Kette 194 montiert sind und sich mit dem Glasroh zusammen bewegen. Sie stützen
das Glasrohr hinte: dem Brenner 168. Die Kette 194 wird durch dif Kettenräder 195
und 196 angetrieben, und zwa durch Vermittlung der Kardanwelle 197, de: Schnecke
198 und des Schneckenrades 199.
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Die Schnecke 198, das Schneckenrad 199 und dig Verzahnung der Kettenräder
195 und 196 sind der art bemessen, daß bei einem Umlauf der Kette 1% auch die Kette
154 einen Umlauf vollführt, wodurcl die Geschwindigkeit der Halteplatten
195 a genau s( groß ist, wie die Geschwindigkeit des Glasrohres
22 Aus den F i g. 5 und 6 ist übrigens zu ersehen, daf nicht nur ein Wagen mit der
Kette 154 verbundei sein kann, sondern so viele, wie die Geschwindigkei des
Glasrohrstranges 22 und die Länge der ab zuschneidenden Glasrohrstücke es erfordern.
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Ein großer Vorzug der in den F i g. 5 und 6 ver anschaulichten Ausführungsform
ist auch, daß de: Wagen sich nicht hin und her, sondern auf der Bali einer geschlossenen
Kurve immer in der gleiches Richtung bewegt und der Richtungswechsel infolge der
Form der Bahn erfolgt.