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Verfahren zur Alkylierung von Ketonen Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Alkylierung von Ketonen, die an mindestens einem in a-Stellung
zur Carbonylgruppe befindlichen Kohlenstoffatom mindestens ein aktives Wasserstoffatom
besitzen, durch Umsetzung eines dieser Ketone mit Alkylchloriden oder-bromiden in
Gegenwart von Halogenwasserstoff bindenden Mitteln.
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Es wurde gefunden, daß das neue Verfahren die Synthese von organischen
Verbindungen ermöglicht, von denen viele neu sind und wertvolle Eigenschaften besitzen,
die sie in der Technik brauchbar machen.
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Die bisher angewendete allgemeinste Methode zur Alkylierung von Ketonen,
die ein aktives Wasserstoffatom in ec-Stellung besitzen, besteht darin, ein Derivat
des Ketons zu alkylieren, das reaktiver als das Keton selbst ist. So ist es zur
Alkylierung von Aceton üblich, Acetessigsäureäthylester mit einem Alkylierungsmittel
in Gegenwart von Natrium-oder Kaliumalkoholat umzusetzen und dann den Carboxylrest
zu entfernen, um dann Alkylaceton zu erhalten. Die höheren Ketone der Formel R1CH2COCH3
werden ausgehend von Alkylacetessigsäureäthylester alkyliert :
Eine zur Alkylierung von Cyclohexanonen in z-Stellung angewendete ähnliche indirekte
Methode besteht darin, Cyclohexanon in einen a-Carbonsäureester überzuführen, diesen
dann in oc-Stellung zu alkylieren und schließlich zu decarboxylieren :
Zur direkten Alkylierung der Ketone mittels organischer Halogenide ist es im allgemeinen
erforderlich, das Alkyljodid, das ein kostspieliges Reagens ist, in Gegenwart von
Natriumamid als Kondensationsmitte zu verwenden ; außerdem ist die Reaktion (Reaktior
nach
H a 11 e r-B a u e r) nicht allgemein bei allen Ketonen anwendbar. In einigen besonderen
Fällen (Alkylierung von Arylketonen) hat man das Natriumamid durch Alkalialkoholate,
wie beispielsweise Natrium-tert.-butylat, ersetzt. Diese Methode erfordert
jedoch
die Verwendung von metallischem Natrium und die Anwendung von vollständig wasserfreien
Bedingungen.
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Die Verwendung von Alkalihydroxyden als Kondensationsmittel für die
direkte Alkylierung von Ketonen mit organischen Halogeniden könnte einen beträchtlichen
wirtschaftlichen Vorteil darstellen, da die Alkalihydroxyde leicht zugänglich sind,
die Arbeitsbedingungen vereinfacht sind (ein wasserfreies Medium ist nicht notwendig,
da sich im Verlaufe der Reaktion
Wasser bildet) und man in Abwesenheit von Hilfslösungsmitteln,
wie beispielsweise verflüssigtem Ammoniak, Alkoholen u. dgl., arbeitet.
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Es sind vier Fälle der Alkylierung von Ketonen unter Verwendung eines
Alkalihydroxyds als Kondensationsmittel bekannt.
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1. USA.-Patentschrift 2 644 843 : Alkylierung von (Arylmethyl)-methylketonen
mit einem Alkylhalogenid und einem Alkalihydroxyd
Man weiß, daß Phenylreste einen benachbarten 2. Journal of the American Chem. Society,
75, Methylenrest aktivieren. Das Anwendungsgebiet S. 1072 (1953), M. S c h u l t
z und Mitarbeiter : dieser Reaktion ist sehr beschränkt. Alkylierung von Desoxybenzoin
Es gelten hier die gleichen Bemerkungen wie oben.
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3. Britische Patentschrift 851658 : Diese Patentschrift betrifft ein
gegebenes Allylchlorid und ein gegebenes Keton, die mit Natriumhydroxyd und Kaliumhydroxyd
in gegebener physikalischer Form kondensiert werden, um die Kondensation zu einem
gegebenen Reaktionsprodukt, dem Methylheptenon, zu bewirken. Die Beispiele zeigen
Ausbeuten, die unter der Annahme, daß das Reaktionsprodukt reines Methylheptenon
ist, berechnet sind. Die angegebenen Konstanten sind jedoch diejenigen unreiner
Gemische. Unter sorgfältiger Wiederholung der Bedingungen von Beispiel 2 dieser
Patentschrift wurde eine Ausbeute an Methylheptenon, bezogen auf 1-Chlor-3-methylbuten-(2),
von 17 bis 24°/o mit Kaliumhydroxyd gefunden. Eine sorgfältige Wiederholung von
Beispiel 4 unter Verwendung von Natriumhydroxyd und einem Hilfslösungsmittel (Tetrahydrofuran)
ergab eine Ausbeute von 7 °/0. Ohne das Lösungsmittel fiel die Ausbeute auf 2 bis
3°/0 ab. Wenn man die Kondensation des 1-Chlor-3-methylbutens-(2) auf Methyläthylketon
an Stelle von Aceton überträgt, so ergibt eine Reaktionsdauer von 3 Tagen nur eine
Ausbeute von 5 °/0 an gewünschtem Produkt.
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4. J. U. N e f, Annalen, 310 (1900), S. 318 : Alkylierung von Aceton
mit Methyljodid und Kaliumhydroxyd bei 100 bis 140° C, welche ein Gemisch von Mono-bis
Pentamethylaceton ergibt. Die Ausbeute ist nicht angegeben, und das Gemisch wurde
nicht quantitativ analysiert. Zur Gewinnung des Tri-bis Pentamethylacetons sind
mehrere aufeinanderfolgende Alkylierungsstufen erforderlich. Bei der Wiederholung
der Versuche unter den von N e f angegebenen Bedingungen (1, 0 Mol JCH3 ; 0, 75
Mol Aceton ; 2, 25 Mol KOH ; 7 Stunden bei 100°C) erhält man eine Ausbeute von 12
°l0 (bezogen auf das Methyljodid), wobei das Hauptprodukt das Methylaceton (Methyläthylketon)
mit Spuren von Dimethylaceton (Methylisopropyl-und Diäthylketon) ist. Ebenso hat
man Acetophenon mit Methyljodid und Kalium-
hydroxyd zu Methylacetophenon alkyliert.
pas Acetophenon ist ein Arylketon mit einem hochgradig reaktiven Methylrest. Wenn
man bei der Kondensation mit Aceton das Methyljodid durch das weniger kostspielige
Chlorid und das Kaliumhydroxyd durch Natriumhydroxyd ersetzt, so findet die Reaktion
nicht statt.
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Es ist daher festzustellen, daß nach der Literatur Ketone mit organischen
Halogeniden in Gegenwart von Kaliumhydroxyd nur in einigen Fällen alkyliert werden
können, in denen entweder das Halogenid besonders reaktiv ist (Allylchlorid, Methyljodid)
oder das Keton ein Phenylketon oder ein Phenylmethylketon ist, von denen bekannt
ist, daß sie hochgradig reaktiv sind. Kondensationen dieser Art unter Verwendung
von Natriumhydroxyd, die merkliche Ausbeuten an Alkylketon ergeben, wurde bisher
nicht beschrieben.
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J.-M. Conia, C. Névot und P. Gosselin, Bull. Soc. Chim., S. 1511
(1959), beschreiben ein Verfahren zur Alkylierung von Ketonen durch Alkylbromide
in Gegenwart von Alkali-tert.-amylat.
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J.-M. Conia und P. Gosselin, Bull. Soc.
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Chim., S. 836 (1961), beschreiben die Darstellung von Polybenzylketonen
in Gegenwart von Alkali-tert.-amylat unter Rückfluß.
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J. J. Bloomfield, J. org. chem. 26, S. 4112 bis 4115 (1961), beschreibt
die Alkylierung von Ketonen durch Alkylhalogenid in Gegenwart von Natrium oder Kalium
unter Bedingungen des Arbeitens in Dimethylsulfoxyd.
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Ken-ichi F u k u i, Yoshiaki I n a m o t o, Shinji T a k a s e und
Hisao K i t a n o, Chem. Zentralblatt, S. 6107 (1960), beschreiben die Alkylierung
von Verbindungen, die eine in Form von Estergruppen aktivierte Methylengruppe enthalten,
durch Alkylhalogenide in Gegenwart von Kaliumfluorid als Kondensationsmittel.
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Diese Verfahren sind nicht allgemein anwendbar, sondern lassen sich
nur bei speziellen Reaktionspartnern durchführen, oder sie erfordern ein besonderes
Reaktionsmedium. Das vorliegende Verfahren ist dagegen äußerst allgemein anwendbar,
erfordert keine besonderen Reaktionspartner und löst das
Problem
der praktischen Verwendung eines Alkalihydroxyds als Säureakzeptor.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man
bei der Alkylierung Natrium-und bzw. oder Kaliumhydroxyd als Halogenwasserstoff
Die Alkylierung erfolgt nach folgendem Schema :
bindendes Mittel und katalytische
Mengen einer anorganischen oder nichtaromatischen organischen Stickstoffbase, gegebenenfalls
in Form ihrer Salze, Amide, Aminosäuren oder quaternären Ammoniumbasen verwendet.
R, \ 1, R, R, |
Rl\,, R3 NaOH \ CCOC/R4 + XNa + HaO |
Ra/\R stickstoShaltlge Base R2 R Rs |
a s z R z |
In diesem Reaktionsschema bedeuten R einen Alkyl-, Alkenyl-, Allyl-, Propargyl-,
Cyclohexyl-oder Benzylrest, X Chlor oder Brom und Rl, R2, R3, R4 und R5 Wasserstoffatome
oder Alkyl-, Alkenyl-oder Phenylreste, wobei Ri und R3 zu einer Di-oder Trimethylbrücke
unter Bildung der entsprechenden Derivate von Cyclopentanon oder Cyclohexanon verbunden
sein können.
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Wenn das Ausgangsketon zumindest ein aktives Wasserstoffatom an jedem
a-Kohlenstoffatom enthält, erhält man normalerweise ein Gemisch der zwei isomeren
Alkylketone, beispielsweise für das Methyläthylketon :
RX + CH3COCHSCH3 |
R-CH2-CO-CH2-CH3 |
CHa-CO-CH-CHa im Gemisch |
i |
R |
Jedesmal, wenn das Keton ein Methylketon ist, ist das Reaktionsprodukt ein Produkt
mit gerader Kette (normal), wenn die Kondensation an dem Methylrest erfolgt ; wenn
sie an einem zumindest 2 Kohlenstoffatome aufweisenden Alkylrest erfolgt, erhält
man ein Produkt mit verzweigter Kette (iso), wie im folgenden Beispiel33 gezeigt
ist. Das erfindungsgemäße Verfahren liefert Gemische der zwei Isomeren im Gegensatz
zu anderen Methoden.
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Es ist auch möglich, mehr als ein aktives Wasserstoffatom (o ;) je
Molekül zu alkylieren, beispielsweise
2 RX + CH3COCH3 > RCH2COCH2R |
oder |
R/R |
2ru + ! f ~ |
" |
Das erfindungsgemäße neue Verfahren ermöglicht es, die Alkylketone in ausgezeichneten
Ausbeuten aus wirtschaftlichen Ausgangsmaterialien, wie beispielsweise organischen
Chloriden und Ätznatron, zu erhalten. Das neue Verfahren hat ein außerordentlich
weites Anwendungsgebiet, wie im nachfolgenden noch vollständiger gezeigt wird. Im
Gegensatz zu den begrenzten Möglichkeiten der bisherigen Arbeitsweise erlaubt die
erfindungsgemäße Verwendung von katalytischen stickstoffhaltigen Basen die Erzielung
von Ergebnissen, die sowohl bezüglich der Ausbeute als auch des Gestehungspreises
bei weitem überlegen sind.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann in einem weiten Bereich von Bedingungen
durchgeführt werden,
wie aus der nachfolgenden Erörterung verschiedener Variablen
hervorgeht : Temperatur : -20 bis +150°C. Es wurde beispielsweise Cyclohexanon bei-15'C
und Aceton bei 120° C 'methyliert. Zahlreiche Reaktionen erfolgen vorteilhafterweise
bei Zimmertemperatur oder in der Nähe von Zimmertemperatur und sind bei 50 bis 80°C
etwas beschleunigt.
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Dauer : 2 Stunden bis mehrere Tage, vorzugsweise 5 bis 8 Stunden.
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Ketonmenge (bezogen auf das Halogenid) : 0, 25 bis 20 Mol. Die Polymethylierung
von Cyclohexanon wurde mit 0, 30 Mol Cyclohexanon und die Alkylierung von Aceton
mit 1-Chlor-3-methylbuten- (2) mit 20 Mol Aceton zur Begünstigung der Monoalkylierung
durchgeführt. Es ist oft vorteilhaft, an Stelle der reinen Ketone ein aus einer
früheren Alkylierung wiedergewonnenes Keton zu verwenden.
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Katalysatormenge : 0, 0003 bis 1, 0 Mol je Mol Halogenid.
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Hydroxydmenge (bezogen auf das Halogenid) : Für gute Ausbeuten zumindest
1, 0 Mol ; mehr als 2 Mol sind überflüssig. Optimum : 1, 1 bis 1, 5 Mol.
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Feuchtigkeit der Reaktionskomponenten : Nicht kritisch. Die Reaktion
erzeugt Wasser, und in zahlreichen Fällen kann man bis zu 2 Mol Wasser je Mol Halogenid
zusetzen.
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Alkalihydroxyd : Zusammen mit dem stickstoffhaltigen Katalysator ergibt
handelsübliches Natriumhydroxyd stets gute Ausbeuten. Man kann Kaliumhydroxyd sowie
Gemische dieser zwei Basen verwenden.
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Lithiumhydroxyd und Calciumhydroxyd eignen sich weniger.
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Reinheit der organischen Halogenide : Man kann Rohprodukte, wie beispielsweise
rohes 1-Chlor-3-methylbuten- (2), verwenden. Der Erfolg der erfindungsgemäßenAlkylierung
hängt nicht von der Verwendung hochgereinigter Halogenide ab.
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Reihenfolge der Zugabe : Die Reaktion ist im allgemeinen fortschreitend
und schwach exotherm, weshalb die Reihenfolge der Zugabe der Reaktionskomponenten
wenig Bedeutung hat.
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Hilfslösungsmittel : Inerte Lösungsmittel, wie beispielsweise Benzol,
sind verwendbar, jedoch nicht unerläßlich, um sehr hohe Ausbeuten zu erhalten. Die
hydroxylierten Lösungsmittel sind schädlich.
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Abtrennung : In den meisten Fällen ergibt die einfachste Methode
zufriedenstellende Ergebnisse ; sie besteht darin, das feste halogenhaltige Salz
und den Überschuß des Hydroxyds durch Filtrieren abzutrennen. Der Filterkuchen hält
im allgemeinen fast das ganze Reaktionswasser fest, so daß der Überschuß des Ketons
des organischen Filtrats als solcher ohne Reinigung wieder verwendet werden kann.
Eine andere Methode besteht darin, so viel Wasser zu der Reaktionsmasse zuzusetzen,
daß die Mineralsalze gelöst werden, wobei sich die organischen Produkte in Form
einer oberen Schicht abtrennen. Das gewünschte Produkt kann dann durch übliche Dampfdestillation
oder fraktionierte Destillation isoliert werden.
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Außerdem erlaubt dieses Verfahren die Herstellung von zahlreichen
neuen und wertvollen, bisher nicht bekannten Verbindungen.
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Unter den erfindungsgemäß verwendbaren organischen Halogeniden kann
man die folgenden nennen : Alkylhalogenide, beispielsweise Methylchlorid, Methylbromid,
Äthylchlorid, Äthylbromid, Propylchlorid, Isopropylbromid, Hexylchlorid ; Alkenylhalogenide,
beispielsweise 1-Chlorbuten- (3), Citronellylchlorid ; allylische Halogenide, beispielsweise
Allylchlorid, Allylbromid, Methallylchlorid, Crotonylchlorid, 1-Chlor-3-methylbuten-(2),
1-Brom-3-methylbuten-(2), 1-Chlor-2, 3-dimethylbuten-(2), 1, 3-Dichlorbuten-(2),
1-Chlor-5, 5, 7, 7-tetramethylocten- (2), Geranylchlorid, Geranylbromid ; acetylenische
Halogenide, beispielsweise Propargylchlorid, Propargylbromid ; cyclische Halogenide,
beispielsweise Cyclohexylchlorid, Benzylchlorid, Benzylbromid.
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Unter den Ketonen, die erfindungsgemäß alkyliert werden können, kann
man die folgenden nennen : Alkylketone, beispielsweise Aceton, Methyläthylketon,
Diäthylketon, Methylpropylketon, Methylisopropylketon, Methylisobutylketon, Äthylbutylketon,
Methyl-tert.-butylketon, Propylisopropylketon, Methylamylketon, Methylisoamylketon,
Methylhexylketon ; olefinische Ketone, beispelsweise Mesityloxyd, Allylaceton, Methylheptenon,
a-und p-Jonon ; alicyclische Ketone, beispielsweise Cyclopentanon und seine Alkylderivate,
Cyclohexanon und seine Alkylderivate, Methylcyclohexanon, Cycloheptanon, Kampfer
; Arylketone, beispielsweise Acetophenon, Phenylaceton.
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Entgegen jeder Erwartung wurde gefunden, daß in den meisten Fällen
die Alkylierung der Ketone ohne die erfindungsgemäße Zugabe katalytischer Mengen
stickstoffhaltiger Base überhaupt nicht stattfindet.
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Andererseits erfolgt die Kondensation in Gegenwart von 1/100 Mol Katalysator
oder selbst weniger rasch und liefert das gewünschte Alkylketon in einer hohen Ausbeute.
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Unter den Katalysatoren mit stickstoffhaltigen Basen, die erfindungsgemäß
gute Ergebnisse liefern, kann man die folgenden nennen : aliphatische Amine und
ihre Salze und Amide, beispielsweise wasserfreies Monomethylamin oder eine wäßrige
Lösung von diesem ; Monomethylamin-hydrochlorid, Dimethyl-
amin und dessen Hydrochlorid,
Dimethylformamid, Dimethylacetamid, Trimethylamin, Äthyl-, Propyl-und Butylamine,
Dimethylkokosamin, Benzyldimethylamin, Äthylendiamin, Propylendiamin ; cyclische
Amine, beispielsweise Piperidin, Piperazin, Morpholin ; Aminoalkohole, beispielsweise
Monoäthanolamin, Diäthanolamin, Triäthanolamin ; Aminosäuren, beispielsweise Glykokoll,
Taurin, Äthylendiamintetraessigsäure ; quaternäre Ammoniumbasen und-salze, beispielsweise
Tetraäthylammoniumbromid, Dibenzyldimethylammoniumchlorid, Kokotrimethylammoniumchlorid,
Ionenaustauscherharze, die quatemäre Ammoniumreste enthalten ; Ammoniakderivate,
beispielsweise Ammoniumchlorid, Salmiakgeist, Harnstoff, Hexamethylentetramin, Hydroxylamin-hydrochlorid,
Hydrazin.
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Die aromatischen Amine, wie beispielsweise Anilin, Dimethylanilin,
Pyridin, Kollidin u. dgl., sind als Katalysatoren inaktiv.
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Bei der praktischen Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
bevorzugt man es im allgemeinen ein Gemisch (organisches Halogenid, Keton und Katalysator)
herzustellen, dem Gemisch oder der Lösung das feste Alkalihydroxyd zuzusetzen und
das Gemisch entweder bei Zimmertemperatur oder bei einer höheren Temperatur in Bewegung
zu halten, bis analytische Prüfungen zeigen, daß die Reaktion beendet ist. Das Reaktionsprodukt,
das aus einer organischen Schicht und Alkalihalogenid besteht, kann entweder zur
Entfernung des Salzes filtriert oder zur Auflösung desselben mit Wasser versetzt
werden.
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Man unterwirft anschließend die organische Schicht einer fraktionierten
Destillation, um das Reaktionsprodukt zu isolieren.
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Wenn man das Keton monoalkylieren will, erhält man die besten Ergebnisse,
wenn man je Mol organisches Halogenid 1 bis 10 Mol Keton, 1 bis 2 Mol Alkalihydroxyd
und 0, 001 bis 0, 1 Mol Katalysator verwendet. Die Reaktionstemperatur ist vorteilhafterweise
Zimmertemperatur, doch kann man gewünschtenfalls bei höherer oder niedrigerer Temperatur,
beispielsweise zwischen-10 und +100°C, arbeiten.
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Im Falle der Polyalkylierung kann der Mengenanteil an Halogenid bis
auf 5 Mol je Mol Keton und der Mengenanteil an Hydroxyd parallel zu dem Halogenid
erhöht werden.
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Vorzugsweise arbeitet man bei Atmosphärendruck außer im Falle eines
Halogenids mit einem Siedepunkt unterhalb Zimmertemperatur. In solchen Fällen (beispielsweise
mit Methylchlorid) führt man die Reaktion in einem Autoklav durch.
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Man kann den Verlauf der Reaktion verfolgen, indem man das Verschwinden
des Hydroxyds oder die Erniedrigung des Gehalts an Halogenid feststellt.
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Während die direkte Alkylierung von Ketonen mit Halogeniden und Natriumamid
oder Natriumalkoholaten nach der bisherigen Arbeitsweise die völlige Abwesenheit
von Feuchtigkeit erfordert, ist die Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens
nicht von wasserfreien Reaktionskomponenten abhängig. In Gegenwart vonAminkatalysatoren
beispielsweise liefert die Kondensation von 1-Chlor-3-methylbuten- (2) mit Aceton
wertvolle Ergebnisse, selbst wenn das Aceton bis zu 2 Mol Wasser je Mol Halogenid
enthält. Dies vereinfacht die Wiedergewinnung und Wiederverwendung von überschüssigem
Aceton.
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Die Reihenfolge der Zugabe der Bestandteile ist nicht von Bedeutung,
doch tritt natürlich keine Reaktion
vor Zugabe des Katalysators
ein. Das organische Halogenid und das Alkalihydroxyd können zu dem Keton nach und
nach zugegeben werden, wenn man eine graduelle Reaktion wünscht. Man kann Gemische
von Natriumhydroxyd und Kaliumhydroxyd an Stelle eines einzigen Hydroxyds verwenden.
Die physikalische Form des festen Hydroxyds ist wenig wichtig. In Gegenwart des
Katalysators findet die Reaktion selbst mit einem grobzerkleinerten Hydroxyd statt.
Hilfslösungsmittel oder Verdünnungsmittel sind überflussig. Inerte Lösungsmittel,
wie beispielsweise Petroläther, Benzol, Äthyläther, beeinflussen die Reaktion nicht
; hydroxylhaltige Lösungsmittel, wie beispielsweise Alkohole und Glykole, sind in
dem Maße schädlich, in dem sie die Hydrolyse des organischen Halogenids zum entsprechenden
Alkohol hervorrufen und so die Kondensation des Halogenids mit dem Keton vermindern.
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Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
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Beispiel 1 a) Vergleichsversuch In einen Autoklav bringt man erfindungsgemäß
58 g (1, 0 Mol) Aceton, 180 g (1, 28 Mol) Methyljodid, 2 g Triäthanolamin und 183
g (3, 0 Mol) 92°/Oiges Kaliumhydroxyd in Schuppen ein.
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Nach Verschließen des Autoklavs erhitzt man 7 Stunden auf 100° C.
Man läßt abkühlen, saugt den Inhalt ab, um die Feststoffe (KOH und KCI) abzutrennen,
die mit ein wenig Aceton gewaschen werden.
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Die titrimetrische Analyse des Filterkuchens zeigt, daß 0, 92 Mol
Kaliumhydroxyd unter Bildung von KCI
reagiert haben. Eine quantitative Analyse durch
Chromatographie in der Gasphase des Filtrats zeigt die Bildung von 0, 46 Mol methyliertem
Aceton, das mehr als 90°/0 Methyläthylketon, vermischt mit 3°lo Methylisopropylketon
und 2% Diäthylketon, enthält.
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Die Ausbeute beträgt 46 °/o der Theorie, bezogen auf das Aceton, und
35°/0, bezogen auf das Methyljodid. b) Bekanntes Verfahren von N e f Man wiederholt
das Beispiel la, läßt jedoch die 2g Triäthanolamin weg. Dies sind im wesentlichen
die von J. U. N e f, a. a. O., angegebenen Bedingungen.
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Der Verbrauch von Kaliumhydroxyd fällt auf 0, 22 Mol, und die Ausbeute
an Methyläthylketon fällt auf 12°/0 der Theorie (bezogen auf das Methyljodid).
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B e i s p i e l e 2a b i s 5b (Vergleichsversuche) Der Übersichtlichkeit
halber sind diese Beispiele (einschließlich der Beispiele la und lb) in Tabelle
I zusammengefaßt, die die Alkylierung von niedrigen Ketonen, Aceton und Methyläthylketon,
mit niedrigen Alkylhalogeniden (Chloriden, Bromiden, Jodiden) mit Natriumhydroxyd
und Kaliumhydroxyd als Kondensationsmittel zeigen. Unter den Arbeitsbedingungen
ist die Alkylierung vernachlässigbar, wenn man den stickstoffhaltigen Katalysator
wegläßt, während man in seiner Gegenwart gute Ausbeuten erhält. Die Tabelle I zeigt
die molaren Mengenanteile an verwendetem Halogenid, Keton, Hydroxyd und Katalysator.
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Die Ausbeute ist in Prozent der Theorie, bezogen auf eingesetztes
Halogenid, angegeben.
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Tabelle I
Bei- Halogenid Keton Hydroxyd Katalysator |
Bedingungen Ausbeute |
spiel (Mol) (Mol) (Mol) (Mol) |
1a 1,0 CH3J 0,77 Aceton 3,0 KOH 0,013 Tri- 100°C 35% Methyl- |
äthanolamin 7 Stunden äthylketon |
1 b 1, 0 CH3J 0, 77 Aceton 3, 0 KOH keiner 100° C 12 °/o Methyl- |
7 Stunden äthylketon |
2a 1, 0 CH3J 0, 77 Methyl-3, 0 KOH 0, 013 Tri-100°C 48 °/o
Diäthylketon |
äthylketon äthanolamin 7 Stunden + ein wenig |
Methylisopropyl- |
keton |
2b 1, Q CH3J 0, 77 Methyl-3, 0 KOH keiner 100° C Spuren von
Methyl- |
äthylketon 7 Stunden isopropylketon |
3a 1, 0 CH3Cl 2, 0 Aceton 2, 0 NaOH 0, 01 Tri-25°C 45°/° Methyl- |
äthanolamin 3 Tage äthylketon |
3b 1, 0 CH3Cl 2, 0 Aceton 2, 0 NaOH keiner 25°C keine, ein
wenig |
3 Tage gebildeter Rück- |
stand |
4a 1, 0 C2HsBr 3, 0 Methyl-1, 5 NaOH 0, 06 Dimethyl-25°C 3
Tage 12°/o Methyl-sec.- |
äthylketon formamid 64° C 4 Stunden butylketon |
4b 1, 0 C2HsBr 3, 0 Methyl-1, 5 NaOH keiner 25° C 3 Tage 1
°/o Methyl-sec.- |
äthylketon 64° C 4 Stunden butylketon |
5a 1, 0 n-C3HvBr 3, 0 Methyl-1, 5 NaOH 0, 025 Dimethyl- 68°C
1 Tag 20°/o Methyl- |
äthylketon amin-HCl pentyl- (2)-keton |
und Isomeres |
5b 1, 0 n-C3H7Br 3, 0 Methyl-1, 5 NaOH keiner 68°C 1 Tag keine |
äthylketon |
B e i s p i e 1 6 (Vergleichsversuch) a) In einen Autoklav bringt man 98 g (1, 0
Mol) Cyclohexanon, 51 g (1, 0 Mol) Methylchlorid, 58 g (1, 4 Mol) 96°/oiges Natriumhydroxyd
in Schuppen und 1, 8 g (0, 012Mol) Triäthanolamin ein.
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Man verschließt den Autoklav und beläßt das Gemisch 2 Tage bei 25
bis 30°C unter von Zeit zu Zeit erfolgendem Rühren bzw. Schütteln. Man findet die
Natriumhydroxydschuppen weitgehend zerfallen und durch sandförmiges Natriumchlorid
ersetzt. Man entfernt die mineralischen Feststoffe durch Auflösen in Wasser. Nach
Trocknen wird die ungefärbte organische Schicht (104 g) durch Gasphasenchromatographie
analysiert. Sie enthält 50 Molprozent 2-Methylcyclohexanon (identifiziert durch
Vergleich mit der Gasphasenchromatographie einer authentischen Probe).
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Die Ausbeute an 2-Methylcyclohexanon beträgt etwa 50°/0, bezogen auf
CH3CI. b) Man wiederholt den Arbeitsgang, wobei man das Triäthanolamin wegläßt ;
man erhält nur Spuren von 2-Methylcyclohexanon.
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Beispiel 7 In einen Autoklav bringt man 49 g (0, 50 Mol) Cyclohexanon,
92 g (1, 8 Mol) Methylchlorid, 84 g (2, 0 Mol) 96"/igues Natriumhydroxyd in Schuppen
und 3 g (0, 02 Mol) Triäthanolamin ein.
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Man schüttelt den geschlossenen Autoklav 2 Tage bei 25 bis 30°C.
Man kühlt ab, öffnet und gewinnt 25°/o des Methylchlorids zurück. Nach Auflösen
der mineralischen Feststoffe in Wasser destilliert man die organische Schicht, um
sie von Rückständen mit erhöhtem Siedepunkt abzutrennen. Eine Gasphasenchromatographie
des Destillats (verglichen mit authentischen Proben) zeigt die folgende Zusammensetzung
: Molprozent Cyclohexanon.................... 16 2-Methylcyclohexanon...................
1 Dimethylcyclohexanon....... 26 2, 2, 6-Trimethylcyclohexanon...... 33 2, 2, 6,
6-Tetramethylcyclohexanon. 9 Die Ausbeute an verwertbaren Mono-, Di-und Trimethylhexanonen
beträgt 60 °/o, bezogen auf verbrauchtes Cyclohexanon, und 42°/oX bezogen auf verbrauchtes
Methylchlorid.
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Beispiel 8 In einen Autoklav bringt man 19, 6 g (0, 20 Mol) Cyclohexanon,
31 g (0, 60 Mol) Methylchlorid, 31, 5 g (0, 75 Mol) Natriumhydroxyd in Schuppen,
0, 9 g (0, 006 Mol) Triäthanolamin und 3 g (0, 02 Mol) Natriumjodid ein.
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Man schüttelt den geschlossenen Autoklav 2 Tage bei 25bis30°C, wonach
man 11 g (0, 22 Mol) nicht umgesetztes Methylchlorid abläßt. Man löst die mineralischen
Feststoffe in 110 g Wasser. Durch Destillation der getrockneten organischen Schicht
(24
g) erhalt man ein Destillat von 22 g und einen Rückstand von nur 1 bis 1, 5 g. Die
Zusammensetzung des farblosen Destillats ist nach der Gasphasenchromatographie die
folgende : Molprozent Cyclohexanon................ 6 2-Methylcyclohexanon............
30 Dimethylcyclohexanon........ 43 2, 2, 6-Trimethylcyclohexanon..... 18 2, 2, 6,
6-Tetramethylcyclohexanon. 2 Die Ausbeute an verwertbaren Mono-, Di-und Trimethylcyclohexanonen
ist auf 86°lo der Theorie, bezogen auf verwendetes Cyclohexanon, und auf 78°/os
bezogen auf verwendetes Methylchlorid, erhöht.
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Diese erhöhten Ausbeuten sind ganz besonders unerwartet, wenn man
die erhebliche Wassermenge, die in der Reaktionsmasse vorhanden ist, in Betracht
zieht.
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Die Menge des gebildeten Wassers steigt auf zumindest 6 g, und das
zurückbleibende Natriumhydroxyd wird zu 15 g bestimmt. So ist das alkalische Endgemisch
eine 70°/oige wä3rige Natriumhydroxydlösung.
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Wenn man die Natriumjodidmenge auf 1 Mol bringt, ist die Ausbeute
noch etwas besser.
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Die Kondensation von Allyl-, Benzyl-und Propargylhalogeniden mit
Ketonen ist in den Beispielen 9 bis 17, die in der Tabelle II zusammengestellt sind,
beschrieben. Die Arbeitsbedingungen sind die im nachfolgenden für das Beispiel 9
beschriebenen.
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Beispiel 9 In einen Kolben, der mit einem Rührer und einem Wasserbad
zum Erhitzen oder Abkühlen ausgestattet ist, bringt man 174 g (3, 0 Mol) Aceton,
76 g (1 Mol) Allylchlorid, 2 g (0, 025 Mol) Dimethylamin (Hydrochlorid) und 63 g
(1, 5 Mol) Natriumhydroxyd in Schuppen (96°/oig) ein.
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Man rührt das Gemisch, das sich nach und nach färbt und langsam erhitzt.
Man hält die Temperatur durch schwaches Kühlen, wenn es erforderlich ist, bei 25
bis 35°C. Das Natriumhydroxyd verwandelt sich nach und nach in sandartiges Natriumchlorid.
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Nach 24 Stunden filtriert man den Niederschlag ab und wäscht den Filterkuchen
mit Aceton, um alle Reaktionsprodukte zu entfernen. Man destilliert die organische
Schicht, um sie in Aceton, rohes Allylaceton und einen Rückstand mit hohem Siedepunkt
zu trennen. Die Analyse durch Gasphasenchromatographie unter Vergleich mit einer
authentischen Probe von Allylaceton zeigt eine Ausbeute von 29 °/o reinem Allylaceton.
-
Entsprechende Ergebnisse erhält man beim Arbeiten unter Rückfluß
(54°C) während 6 Stunden.
-
Tabelle II
Ausbeute, |
Bei- Halogenid Keton Hydroxyd Katalysator |
Bedingungen bezogen auf das |
spiel (Mol) (Mol) (Mol) (Mol) |
Halogenid |
9a 1,0 Allyl- 3,0 Aceton 1,5 NaOH 0,025 Dimethyl- 25 bis 30°C
29% Allylaceton |
chlorid amin HCI 1 Tag |
9b 1, 0 Allyl-3, 0 Aceton 1, 5 NaOH keiner 25 bis 30°C 6°fo
Allylaceton |
chlorid 1 Tag |
10 1, 0 Allyl-4, 0 Methyl-1, 5 NaOH 0, 04 Dimethyl-25°C 1 Tag
22°lo 1-Methyl- |
bromid äthylketon amin 1-allylaceton und |
ein wenig |
Hepten- (l)-on- (5) |
Tabelle II (Fortsetzung)
Ausbeute, |
Bei- Halogenid Keton Hydroxyd Katalysator |
Bedingungen bezogen auf das |
spiel (Mol) (Mol) (Mol) (Mol) |
Halogenid |
11 1, 0 1,3-Di- 3, 0 Methyl-1, 5 NaOH 0, 03 Dimethyl- 25°C
1 Tag 22% 3-Methyl- |
chlorbuten- (2) äthylketon amin-HCI 6-chlorhepten- |
(5)-on- (2) |
12 1, 0 1-Chlor-3, 0 Aceton 1, 5 NaOH 0, 04 Dimethyl- 30°C
50% 8, 8, 10, 10-Te- |
5, 5, 7, 7-tetra- amin-HCI 6 Stunden tramethylundecen- |
methyl- (5)-on- (2) ; |
octen- (2) Kp. 3 = 115°C ; |
n2D = 1, 4600 |
13 1, 0 Geranyl- 6,0 Methyl- 1,5 NaOH 0, 05 Dimethyl- 25°C
2 Tage 34 °/0 3, 6, 10-Tri- |
bromid äthylketon amin HCI methylundecadien- |
(5, 9)-on- (2) ; |
Kp. g=110°C ; |
n2D = 1, 4684 |
14a 1, 0 Benzyl-3, 0 Aceton 1, 5 NaOH 0, 015 Dimethyl- 35°C
30% Benzylaceton |
chlorid amin # HCl 5 Stunden |
14b 1, 0 Benzyl- 3,0 Aceton 1,5 NaOH keiner 35°C 0, 5% Benzylaceton |
chlorid 5 Stunden |
15a 1,0 Benzyl- 3,0 Aceton 1,5 KOH 0,015 Dimethyl- 30°C 22%
Benzylaceton |
chlorid amin#HCl 5 Stunden |
15b 1, 0 Benzyl-3, 0 Aceton 1, 5 KOH keiner 30°C 4°/° Benzylaceton |
chlorid 5 Stunden |
16 1, 0 Benzyl- 4,0 Methyl- 1,5 NaOH 0, 06 Dimethyl- 25°C 1
Tag 42°/o 3-Methyl- |
chlorid äthylketon amin HCl 4-phenylbutanon-(4 |
Kp. l2 = 112°C, |
nD20 = 1, 5094 |
17 1, 0Propargyl-6, 0 Aceton 1, 5 NaOH 0, 03 Dimethyl- 30°C
1 Tag 24 0/, Propargyl- |
bromid amin#HCl aceton |
B e i s p i e 1 18 (Vergleichsversuche) a) Man mischt 110 g (1, 0 Mol) 1-Chlor-3-methylbuten-
(2) [mit einem Gehalt von 95 °/o] mit 290 g (5, 0 Mol) Aceton und gibt 8, 6 g (0,
10 Mol) Piperidin und unter Rühren 63 g (1, 5 Mol) 96%iges Natriumhydroxyd in Schuppen
zu. Das Gemisch wird braun und neigt dazu, sich zu erwärmen. Man hält die Temperatur
mittels eines Wasserbads bei 30 i 5°C.
-
Nach lstündigem Rühren zeigt eine Bestimmung, daß 67°/o 1-Chlor-3-methylbuten-(2)
reagiert haben (man kann dieses leicht in wäßrig-alkoholischer Lösung durch Zugabe
von Kaliumhydroxyd bestimmen, das es quantitativ in der Wärme zu dem entsprechenden
Carbinol unter Freisetzung einer äquivalenten Menge HCl hydrolisiert). Nach 3 Stunden
ist das nicht umgesetzte 1-Chlor-3-methylbuten- (2) auf 5 °/0 der Anfangsmenge abgesunken.
Man kühlt auf 20° C und saugt auf einer Nutsche zur Abtrennung des Natriumchlorids
und überschüssigen-hydroxyds ab. Durch Destillation des Filtrats trennt man das
Reaktionsprodukt in Aceton, 86 g rohes Methylheptenon (Kp. l3 = 55 bis 85°C) und
42 g Rückstand mit erhöhtem Siedepunkt.
-
Das rohe Methylheptenon besitzt einen Gehalt von 72 °/o an reinem
Produkt (bestimmt durch Gasphasenchromatographie), was einer Ausbeute von 49 °/0,
bezogen auf 1-Chlor-3-methylbuten- (2) entspricht.
-
Durch fraktionierte Destillation erhält man das reine Methylheptenon
(98-bis 100°/oig nach der Gasphasenchromatographie) vom Kp. 76o = 170 bis 172° C
; n2D = 1, 4410 ; Ausbeute : 46%, bezogen auf das Chlormethylbuten.
b) Man wiederholt
Beispiel 18 a jedoch ohne Piperidin. Nach 3 Stunden bei 30° C stellt man kein meßbares
Verschwinden von Chlormethylbuten fest.
-
Nach 1 Tag verbleiben noch 96°/o7 und man findet nach Aufarbeitung
der Reaktionsmasse nur 2 °/o der Theorie an Methylheptenon. c) Nach der britischen
Patentschrift 851 658 Zu 42 g (1, 0 Mol) 96°/oigem Natriumhydroxyd in Schuppen setzt
man 100 ccm Tetrahydrofuran und dann innerhalb von 1 Stunde ein Gemisch von 110
g (1, 0 Mol) 1-Chlor-3-methylbuten-(2) mit einem Gehalt von 95°/0 und 58 g (1, 0
Mol) Aceton zu. Man erhitzt zum Rückfluß und hält unter Rühren 4 Stunden bei 65°C.
Dann setzt man ein Gemisch von 100 g Wasser unter Abkühlen zu und trennt die oben
befindliche organische Schicht ab. Man extrahiert die wäßrige Schicht mit Petroläther,
setzt den Extrakt zu der organischen Schicht zu und destilliert dann dieses Gemisch.
Die das Methylheptenon enthaltende Fraktion wiegt 17 g und siedet unter 13 mm Hg
bei 40 bis 80° C. Die Analyse durch Gasphasenchromatographie zeigt eine Reinheit
von 52°/o was 8, 8 g Methylheptenon, d. h. 7% der Theorie, entspricht. Der Destillationsrückstand
wiegt 6 g.
-
Die Bedingungen dieses Beispiels sind mit denjenigen von Beispiel
3 der britischen Patentschrift identisch. d) Nach der vorgenannten britischen Patentschrift
Man mischt 174 g (3, 0 Mol) Aceton mit 124 g (2, 0 Mol) 94°/Oigem Kaliumhydroxyd
in Schuppen
und setzt bei 20°C nach und nach innerhalb von 15 Minuten
106 g (1, 0 Mol) 98°/oiges 1-Chlor-3-methylbuten- (2) zu. Man rührt die Masse 3
Stunden unter AuBenkiihlung zur Aufrechterhaltung einer Temperatur von 20 i 3°C.
Man trennt die Salze durch Filtrieren ab und befreit sie von mitgeführtem Reaktionsprodukt
durch Verreiben mit Aceton. Die Analyse der Mineralsalze zeigt, daß 70"/o des Chlormethylbutens
nicht reagiert haben. Man unterwirft die organische Schicht einer fraktionierten
Destillation.
-
Die unter 15 mm Hg bei 40 bis 70°C siedende Fraktion enthält das Methylheptenon
und wiegt 30 g.
-
Sie besitzt einen Gehalt an Methylheptenon von 71 °/o (nach der Gasphasenchromatographie),
was einer Ausbeute von 17°/o, bezogen auf Chlormethylbuten, entspricht. e) Nach
der vorgenannten britischen Patentschrift In einem'Beispiel 18 d vergleichbaren
Versuch, bei dem jedoch nur 1, 5 Mol KOH verwendet werden ; vermindert sich der
Rückstand an nicht umgesetztem Chlormethylbuten auf 65 °/o, und die Ausbeute an
Methylheptenon steigt auf etwa 24 0/o. Die Bedingungen der Beispiele 18 d und 18
e entsprechen praktisch denjenigen des Beispiels 2 der vorgenannten britischen Patentschrift.
-
Beispiel 19 Man wiederholt Beispiel 18 e, setzt jedoch 1g (0, 012
Mol) Dimethylamin-hydrochlorid zu. Das nichtumgesetzte Chlormethylbuten sinkt auf
9 0/, ab, und die Ausbeute an Methylheptenon steigt auf 43 °/0 der Theorie.
-
B e i s p i e l 20 (Vergleichsversuche) a) Man setzt 108 g (1, OMol)
1-Chlor-3-methylbuten- (2) zu einem Gemisch von 288 g (4, 0 Mol) Methyläthylketon,
63 g (1, 5 Mol) 96°/Oigem Natriumhydroxyd in Schuppen und 3, 2 g (0, 04 Mol) Dimethylamin-hydrochlorid
unter Rühren zu und rührt die Masse 6 Stunden bei 30°C. Die Menge an nicht umgesetztem
Chlormethylbuten sinkt auf 5 °/0 der
Anfangsmenge ab. Nach Abtrennen des Reaktionsprodukts
in der üblichen Weise erhält man eine Fraktion von 100g, die bei 60 bis 85° C siedet
und nach der Analyse durch Gasphasenchromatographie 92 °/o des gewünschten Produkts
enthält, was 66 °/o der Theorie, bezogen auf Chlormethylbuten, entspricht. Eine
sorgfältige Fraktionierung liefert mehr als 60°/o der Theorie eines Gemisches der
zwei isomeren Homomethylheptenone.
-
Unter Ersatz des 1-Chlor-3-methylbutens-(2) durch 1-Brom-3-methylbuten-(2)
erhält man eine äquivalente Ausbeute : 65°/o der Theorie. b) Man wiederholt Beispiel
20 a, jedoch ohne Dimethylamin-hydrochlorid zuzugeben : man findet 96% nicht umgesetztes
Chlormethylbuten wieder.
-
Nach 4stündigem Erhitzen unter Rückfluß bei 83°C beobachtet man keine
Beschleunigung der Reaktion.
-
Nach 3 Tagen bei 30°C finden sich noch 90°/0 nicht umgesetztes Chlormethylbuten,
und die Ausbeute an Homomethylheptenon liegt unter 5 °/0 der Theorie.
-
Der Ersatz des 1-Chlor-3-methylbutens-(2) durch 1-Brom-3-methylbuten-(2)
beschleunigt die Reaktion nicht merklich.
-
Beispiele 21 bis 47 Die nachfolgenden Beispiele zeigen die allgemeine
Verwendbarkeit von stickstoffhaltigen Basen mit Ausnahme von aromatischen Basen
oder deren Salzen als Katalysatoren für die Alkylierung von Ketonen.
-
In den vorausgehenden Beispielen wurde gezeigt, daß die Kondensation
von 1-Chlor-3-methylbuten- (2) mit Aceton oder Methyläthylketon mit Natriumhydroxyd
in Abwesenheit eines Katalysators sehr schlecht verläuft. Die folgenden Beispiele
zeigen die mit anderen Katalysatoren als denjenigen der Beispiele 18 und 20 (Piperidin
bzw. Dimethylaminhydrochlorid) erhaltenen Ausbeuten. Die Beispiele 21 bis 47 der
Tabelle III betreffen die Alkylierung von Aceton oder Methyläthylketon mit 1, 0
Mol 1-Chlor-methylbuten-(2) mit Natriumhydroxyd als Kondensationsmittel in Gegenwart
einer bestimmten Menge eines Katalysators mit einer bestimmten stickstoffhaltigen
Base.
-
Tabelle III
Ausbeute an Methyi- |
Bei- NaOH Keton Katalysator heptenon oder Homo- |
Bedingungen |
spiel (Mol) (Mol) (Mol) methylheptanon in |
/, der Theorie |
Ammoniak und Derivate |
21 1, 5 6, 0 Aceton 0, 10 NH4Cl 25°C 1 Tag 46 |
22 1, 5 3, 0 Aceton 0, 05 NH3 ; 0, 50 Hg0 25°C 2 Tage 40 |
23 1, 5 4, 0 Methyl-0, 10 Harnstoff 30° C 3 Tage 44 |
athylketon |
24 1, 5 4, 0 Methyl-0, 10 Hydroxylamin (HCl) 25°C 5 Tage 43 |
äthylketon |
Primäre Amine |
25 1, 5 6, 0 Aceton 0, 10 Monoätharlolamin 30°C 1 Tag 40 |
26 1, 5 6, 0 Aceton 0, 10 Butylamin 30° C 1 Tag 43 |
27 1, 5 4, 0 Methyl-0, 10 1,2-Diaminopropan 30°C 2 Tage 37 |
äthylketon |
Tabelle III (Fortsetzung)
Ausbeute an Methyl- |
Bei-NaOH Keton Katalysator heptenonoderHomo- |
spiel (Mol) (Mol) (Mol) methylheptenon in |
°/o der Theorie |
Sekundäre Amine und Amide |
28 1, 3 3, 0 Aceton 0, 006 Dimethylamin 30° C 46 |
(25 °/oige wäßrige Lösung) 7 Stunden |
29 1, 25 4, 0 Aceton 0, 0003 Dimethylamin (HCl) 30°C 1 Tag
45 |
30 1,5 # 5,0 Aceton # 0,03 Dimethylamin (HCl) 30°C 1 Tag 42 |
5,0 Benzol |
31 1,5 6,0 Aceton # 0,03 Dimethylamin (HCl) # 30°C 1 Tag 47 |
0,50 Wasser |
0,50 Wasser |
0,025 Dimethylamin 30°C |
32 1,5 8,0 Aceton # # 58 |
1,0 NaJ 3 Stunden |
33 1, 5 5, 0 Aceton 0, 10 Diäthylamin 35°C 48 |
4 Stunden |
34 2, 0 4, 0 Methyl-0, 10 Diäthanolamin 30°C 3 Tage 44 |
äthylketon |
35 1, 5 4, 0 Methyl-0, 10 Piperazin 25°C 2 Tage 50 |
äthylketon |
36 1, 5 4, 0 Methyl-0, 08 Dimethylacetamid 30° C 6 Tage 50 |
äthylketon |
37 1, 5 6, 0 Aceton 1, 0 Dimethylformamid 35°C 53 |
3 Stunden |
38 1, 5 6, OAceton {0, 06 Dimethylformamid 30°ClTag 52 |
0, 50 Ho |
39 1, 5 6, 0 Aceton 0, 06 Dimethylformamid 30°C 1 Tag 45 |
Tertiäre Amine |
40 1, 5 5, 0 Aceton 0, 10 Triäthylamin 30°C 46 |
3 Stunden |
41 1, 5 4, 0 Methyl-0, 10 Triäthanolamin 30°C 3 Tage 54 |
äthylketon |
42 1,5 4,0 Methyl- 0,10 Benzyldimethylamin 30°C 2 Tage 54 |
äthylketon |
Quaternäre Ammoniumsalze |
43 1, 5 4, 0 Methyl-0, 10 Tetraäthylammonium-30°C 2 Tage 52 |
äthylketon bromid |
44 1, 5 4, 0 Methyl-0, 10 Dibenzyldimethyl-30°C 2 Tage 53 |
äthylketon ammoniumchlorid |
45 1, 5 4, 0 Aceton Amberlite IR-4B 25°C 3 Tage 40 |
Aminosäuren |
46 1,5 4,0 Aceton 0,08 Glykokol 25°C 3 Tage 34 |
47 1,5 4,0 Aceton 0,05 Taurin 25°C 3 Tage 40 |
Beispiele 48 bis 59 Diese Beispiele zeigen die bei Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens für die Herstellung neuer Verbindungen erhaltenen Ergebnisse. Man erhält
diese neuen Verbindungen durch Alkylierung von anderen Ketonen als Aceton mit 1-Chlor-3-methylbuten-
(2). Es sind Homologe des Methylheptenons, die durch Verfahren erhalten werden,
die dem im Beispiel 20 vergleichbar sind. Die Reinheit der Produkte übersteigt im
allgemeinen 98 °/o, bestimmt durch Gasphasenchromatographie. Wenn die zwei Alkylreste
des Ausgangsketons voneinander
verschieden sind und wenn jeder Rest ein reaktives
Wasserstoffatom enthält, erhält man im allgemeinen zwei Isomere mit sehr ähnlichen
Eigenschaften, die ein Gemisch bilden, das ohne zusätzliche Trennung brauchbar ist.
Eine sorgfältige Fraktionierung ermöglicht, die Bestandteile in reiner Form zu isolieren,
und im Falle der aus Methyläthylketon hergestellten Produkte konnten die zwei Isomeren
durch die Methode der magnetischen Kernresonanz mit Sicherheit identifiziert werden.
In gewissen Fällen erlaubt die Reaktion mit Jodoform nach L i e b e n die Identifizierung
der Isomeren. Die Gasphasenchromatographie ermöglicht die Bestimmung der relativen
Mengenanteile
der Isomeren. In der am Ende der Beschreibung befindlichen Tabelle IV sind die Beispiele
62 bis 73 zusammengestellt.
-
Alle vorstehenden Verbindungen und ihre Gemische (beispielsweise
die Isomerengemische, die
erhalten werden, wenn das Ausgangsketon mehr als ein aktives
Wasserstoffatom in oc-Stellung enthält) besitzen interessante Gerüche und andere
Eigenschaften, die sie als aromatisierende Mittel und in der Parfümerie verwendbar
machen, und sie sind Tabelle IV
Cl$ roi |
Bei el vet'wendetes Keton Name |
CFi,-C= CH-CHa-CH-CO-R |
20 CH3COCH2CH3 Rl : CH3 ; R2 : CH3 85°/o 3, 6-Dimethylhepten-
(5)-on- (2) ; |
Rl : H ; R2 : C2H5 15 °/o 7-Methylocten-(6)-on-(3) |
48 C2HsCOC2Hs Rl : CH3 ; R3 : C2H5 4, 7-Dimethylocten- (6)-on-
(3) ** |
49 CH3COC3H7 Rl : H ; R2 : C3H7 8-Methylnonen- (7)-on- (4)
; |
Isomere 75 : 25 6-Methyl-3-dthylhepten- (5)-on- (2) |
50 CH3CO-i-C3H7 Rl : H ; R2 : i-C3H7 2, 7-Dimethylocten- (6)-on-
(3) |
Isomere 85 : 15 3, 3, 6-Trimethylhepten- (5)-on- (2) |
51 CH3CO-i-C4H9 Rl : (CH3) CH ; R2 : CHs 3-Isopropyl-6-methyl- |
Isomere 40 : 60 hepten- (5)-on- (2) |
2, 8-Dimethylnonen- (7)-on- (4) |
52 Cyclopentanon Ri + Rs :- (CHJs-2- [3-Methylbuten- (2)-yt]- |
cyclopentanon |
53 Mesityloxyd Ri : H ; R2 : (CH3) 2C = CH-2, 8-Dimethylnonadien-
(2, 7)-on- (4) |
Isomere 70 : 30 3-Isopropyliden-6-methyl- |
hepten- (5)-on- (2) |
54 Cyclohexanon Ri+R :- (CH- 2- [3-Methylbuten- (2)-yl]- |
cyclohexanon |
55 C2H5COC4H9 Rl : C3H7 ; R2 : C2H6 4-Propyl-7-methylocten-
(6)-on- (3) |
Ri : CH3 ; R2 : C4H9 6, 9-Dimethyldecen- (8)-on- (5) |
Isomere 40 : 60 |
56 CHsCOCeHn Ri : CsHll ; R2 : CH3 3-Amyl-6-methylhepten-(5>on-(2) |
Isomere 90 : 10 |
57 Methylheptenon Ri : H ; CH3 1, 3-Di- [3-methylbuten- (2)-yl]- |
aceton |
R2 : CH2CH2CH = CCH3 |
CH3 |
Ri : CH2-CH = C-CH3 1, 1-Di- [3-methylbuten- (2)-yl]- |
Ra : CH3 aceton |
Isomere 15 : 85 (iso : normal) |
58 Diisobutylketon Ri : (CH3) 2CH ; R2 : CH2CH (CH3) 2 2, 8-Dimethyl-5-isopropyl- |
nonen- (7)-on- (4) |
59 Allylaceton Ri : H ; |
R2 : CH2CH2CH = CH2 9-Methyldecadien- (1, 8)-on- (5) |
Ri : CH2 = CH-CH2 ; R2 : CH3 6-Methyl-3-allylhepten- (5)-on-
(2) |
Isomere 15 : 85 (iso : normal) |
** Phenylhydrazon, F. = 56 bis 573C.