DE1243377B - Spritzgiesswerkzeug zum Herstellen von plattenfoermigen Formligen mit feinprofilierter Oberflaeche, insbesondere Zylinderlinsen-Rasterplatten, aus thermoplastischem Kunststoff - Google Patents

Description

• Spritzgießwerkzeug zum Herstellen von plattenförmigen Formlingen mit feinprofilierter Oberfläche, insbesondere Zylinderlinsen-Rasterplatten, aus thermoplastischem Kunststoff Die Erfindung beschäftigt sich mit der Aufgabe, plattenförmige Kunststofformlinge mit feinprofilierter Oberfläche, wie sie z. B. in Form von Zylinderlinsen-Rasterplatten für Rasterwechselbilder oder sogenannte Panorama-Raumbilder benötigt werden, mit der erforderlichen hohen Profilgenauigkeit in billiger Massenfabrikation herzustellen.
• Für diesen Zweck eignet sich vor allem die Spritzgießtechnik, da sie eine hohe Abformungsgenauigkeit bei großer Mengenleistung gewährleistet. Demgemäß beschäftigt sich die Erfindung im engeren Sinn mit der Gewinnung der Formwerkzeuge, mit denen die Oberflächenprofilierung oder Rasterung der plattenförmigen Kunststofformlinge, z. B. Rasterplatten, erzeugt werden kann.
• Da bekanntlich bei Rasterwechselbildern zwei oder wenige und bei Panorama-Raumbildern zwanzig und noch mehr inhaltsverschiedene Elementarbilder im Bereich jeder einzelnen Rasterzylinderlinse untergebracht werden müssen, läßt sich eine einwandfreie Trennung der ineinandergeschachtelten Gesamtbilder nur dann erreichen, wenn die einzelnen Linsenrasterelemente in bezug auf Krümmungsradius, Oberflächenglätte und Teilungsgleichmäßigkeit höchste Genauigkeit besitzen.
• Dieses Problem wurde bereits vom Erfinder für blechstarke Metallmatrizen zur Prägung von Linsenrastern gemäß Patent 1 102 557 in der Weise gelöst daß die einzelnen benachbarten Rasterrillen nacheinander mittels Prägemolette und Nachformmolette in das dem Verformungsdruck seitlich nachgebende Werkstück aus Blech eingeprägt werden, wobei dieses an derjenigen Seite, an der mit Prägung begonnen wird, fest eingespannt und quer zur Richtung der Rillen unter Zugspannung gesetzt wird. Auf diese Weise gelingt es, eine genau gerasterte, ebene Arbeitsfläche zu schaffen.
• An und für sich wäre zu erwarten, daß kompakte Werkstücke, wie sie für Spritzgießformteile benutzt werden, die seitlichen Druckkomponenten, die bei der Oberflächenprägung mittels Molette auftreten, innerhalb des Materials aufnehmen würden. Tatsächlich hat es sich aber gezeigt, daß selbst mehrere Zentimeter starke Werkstücke aus zähem Material, wie Stahl, quer zur Rillenrichtung deformiert, nämlich krumm verbogen werden. Eine derart gekrümmte Abformfläche liefert aber nur entsprechend hohl gekrümmte Linsenrasterplatten mit über die Fläche hinweg unterschiedlicher Materialstärke. Solche Rasterplatten sind aber insbesondere für Panorama-Raumbilder unbrauchbar, da die Brennlinien aller Rasterelemente in einer Ebene, nämlich der des Bildträgers, liegen müssen, was eine gleichmäßige Scheitelhöhe aller Rasterlinien, d. h. eine gleichmäßige Allgemeinstärke der Rasterplatte, verlangt.
• Der denkbare Ausweg, die Rasterplatte durch entsprechendes Einspannen in Planlage zu bringen, scheitert in der Praxis.
• Die Erfindung gibt nun die Lehre, wie ein Spritzgußwerkzeug der für Rasterplattenherstellung erforderlichen Art gestaltet sein muß.
• Die Erfindung besteht demgemäß aus einem Spritzgießwerkzeug für die Erzeugung von plattenförmigen Formlingen mit feinprofilierter Oberfläche. insbesondere Zylinderlinsen-Rasterplatten, dessen Besonderheit darin besteht, daß es sowohl auf der formgebenden Arbeitsfläche als auch auf der Gegenfläche ein Rastermuster trägt und beide Rastermuster nach Tiefe und Richtung praktisch übereinstimmen. Daß ein Spritzgießwerkzeug dieser Ausgestaltung die weiter oben geforderte Forderung erfüllt, ergibt sich aus seinem Herstellungsverfahren.
• Dieses besteht auf dem an sich bekannten Prinzip, die formgebende Arbeitsfläche mit Hilfe eines jeweils nur örtlich einwirkenden Preßwerkzeugs, z. B. einer entsprechenden Scheibenmolette, in aneinandergrenzenden Streifen oder Spuren zu prägen, wobei gegebenenfalls in ebenfalls bekannter Art mit Hilfe einer nachlaufenden Nachformmolette das Sollprofil eingeregelt wird. Hierbei erleidet das Material des Werkzeugs die friiher erörterte Deformierung aus der Planlage. Um das erfindungsgemäße Spritzwerkzeug zu schaffen, wird nun auch die der Arbeitsfläche gegenüberliegende Gegenfläche nach Stärke und Richtung praktisch gleichgroßen Prägekräften unterworfen.
• Dann heben sich die seitlichen Verdrängungskräfte, die die früher erwähnte Krümmungstendenz hervorrufen, gegeneinander auf, und das Werkstück erhält die gewünschte ebene Arbeitsfläche. Die auf Arbeitsfläche und Gegenfläche erzeugten Prägeprofile brauchen grundsätzlich nicht völlig gleich zu sein. Es ist nur dafür zu sorgen, daß die Summen der auf die eine oder andere Fläche ausgeübten seitlichen Verdrängungskräfte über die Flächenbreite hinweg praktisch gleich sind. Wenn man gleiche Profile wählt, besteht die Möglichkeit, auch die Gegenfläche bei gegebenem Bedarf als Arbeitsfläche auszunutzen und damit ihre Bearbeitung nutzbringend zu verwerten.
• Vorzugsweise bedeckt man die zuerst bearbeitete Fläche vor der Prägeverformung der Gegenfläche mit einer Schutzschicht, die nach Fertigbearbeitung der Gegenfläche wieder entfernt wird.
• Man kann aber auch die Spurenprägungen auf beiden Seiten des Werkstückrohlings gleichzeitig oder in periodischer Abwechslung durchführen, indem man beispielsweise den Rohling in seitlichen Führungen zwischen den beiden Molettenpaaren hindurchführt oder bei an seinen Seiten gehaltertem Rohling die Moletten quer zur zu bearbeitenden Fläche verlagert.

Claims (1)

1. Patentanspruch: Spritzgießwerkzeug zum Herstellen von plattenförmigen Formlingen mit feinprofilierter Oberfläche, insbesondere Zylinderlinsen-Rasterplatten aus thermoplastischem Kunststoff, d a d u r c h gekennzeichnet, daß es sowohl auf der formgebenden Arbeitsfläche als auch auf der Gegenfläche ein Rastermuster trägt und beide Rastermuster nach Tiefe und Richtung praktisch übereinstimmen.

   In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 809739.