DE1240396B - Kamera, insbesondere Schmalfilmkamera, fuer Kunstlicht- oder Tageslichtaufnahmen - Google Patents

Description

• Kamera, insbesondere Schmalfilmkamera, für Kunstlicht- oder Tageslichtaufnahmen Die Erfindung betrifft eine Kamera, insbesondere Schmalfilmkamera, mit einem Objektiv, das auf eine konstante oder in Abhängigkeit von der Brennweite variable Entfernung eingestellt ist und ein Konversionsfilter aufweist, durch welches Abweichungen zwischen Farbtemperatur des Aufnahmelichtes einerseits und der spektralen Empfindlichkeit des Farbfilmmaterials andererseits berücksichtigt werden können.
• Mit diesen Kameras ist es möglich, wahlweise bei Kunst- und Tageslicht zu filmen. Schwierigkeiten ergeben sich hierbei allerdings durch die feste Einstellung des Objektivs. Bei 8-mm-Kameras wird das Objektiv üblicherweise auf etwa 7 m eingestellt und bildet daher bei maximaler Öffnung von 1: 2 einen Objektraum von Unendlich bis 3,5 m scharf ab. Bei Kunstlichtaufnahmen, die normalerweise in geschlossenen Räumen von relativ geringen Abmessungen durchgeführt werden, ist die Schärfeneinstellung des Objektivs daher nicht optimal. Bei diesen Aufnahmen ist eine scharfe Abbildung im Bereich von etwa 5 bis 2 m erwünscht. Durch Benutzen von Vorsatzobjektiven ist es selbstverständlich möglich, das Objektiv auf eine kürzere Einstellentfernung einzustellen. Dies ist jedoch umständlich und kann auch zu Fehlern führen, wenn eine Vorsatzlinse für Kunstlichtaufnahmen nicht auf die Kamera aufgesetzt wird bzw. nach Beendigung derselben nicht wieder abgenommen wird.
• Erfindungsgemäß werden diese Schwierigkeiten bei einer Kamera eingangs genannter Art dadurch beseitigt, daß bei Umstellung der Kamera von Tageslicht- auf Kunstlichtaufnahme zwangläufig die Einstellentfernung des Objektivs reduziert wird. Diese Verstellung des Objektivs kann auf verschiedene Weise durchgeführt werden. So kann das Konversionsfilter mit einem optischen Glied geringer Brechkraft gekuppelt sein, das in den Strahlengang des Objektivs eingeschwenkt wird und die Einstellentfernung verändert. Es ist ebenso möglich, das Konversionsfilter selbst als eine Linse geringer Brechkraft auszuführen.
• In der Beschreibung sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes unter Bezugnahme auf die Zeichnung angegeben.
• F i g.1 zeigt schaubildlich und schematisch eine Schmalfilmkamera mit Fixfokusobjektiv und einem schwenkbaren Träger für das Konversionsfilter und eine Vorsatzlinse; F i g. 2 veranschaulicht eine schematische Schnittdarstellung von einer Schmalfilmkamera.
• In F i g. 1 ist mit 1 das Gehäuse einer 8-mm-Schmalfilmkamera bezeichnet, in welches ein Objektiv 2 fest eingebaut ist. Das Objektiv ist so eingestellt, daß ein im Abstand von 7 m entferntes Objekt scharf auf dem Film 3 abgebildet wird. Bei einer Öffnung von 1 : 2 reicht bei dieser Einstellung der Schärfentiefenraum von Unendlich bis 3,5 m. Vor dem Objektiv ist ein um eine Achse 5 schwenkbarer Träger 6 vorgesehen, in welchem ein Konversionsfilter 7 und eine Sammellinse als Vorsatzlinse 8 angeordnet sind. Durch einen Knebel 9 kann wahlweise das Konversionsfilter oder die Vorsatzlinse in den Strahlengang des Objektivs geschwenkt werden. Die Kamera ist für Kunstlichtfilm eingerichtet, der mit dem Konversionsfilter 7 auch für Tageslichtaufnahmen benutzt werden kann. In der dargestellten Position ist die Kamera auf Tageslichtaufnahme vorbereitet. Werden mit dieser Kamera Kunstlichtaufnahmen durchgeführt, so wird der Knebel 9 in Pfeilrichtung verdreht, wobei das Konversionsfilter 7 aus dem Strahlengang ausgeschwenkt und gleichzeitig die Vorsatzlinse 8 eingeführt wird. Die Vorsatzlinse 8 weist eine geringe Brechkraft auf und verschiebt die hintere Grenze des Schärfentiefenraumes auf etwa 5 m, so daß auch bei Kunstlichtaufnahmen der Schärfentiefenraum optimal ausgenutzt werden kann.
• Die F i g. 2 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes. Gemäß diesem ist in der Kamera 10 ein Hebel 11 schwenkbar gelagert, der eine positive Vorsatzlinse 12 trägt, die in der in vollen Linien gezeichneten Stellung vor das Objektiv geschwenkt ist. Der Hebel 11 steht unter der Wirkung einer Feder 13. Diese ist bestrebt, den Hebel 11 in die strichliert gezeichnete Stellung zu verschwenken und damit die Linse 12 aus dem Strahlengang des Objektivs auszuschwenken. Durch Aufstecken einer Aufnahmeleuchte 14 auf die Kamera wird der Hebel 11 durch einen an der Leuchte befestigten Schlüssel 15 im Uhrzeigergegensinn verdreht. Die in F i g. 2 dargestellte Kamera ist für Filme mit Tageslichtemulsion bestimmt. Ist an der Kamera keine Leuchte angeschlossen, so ist die mit einem Filterbelag versehene Linse 12 aus dem Objektivstrahlengang ausgeschwenkt, wodurch die Kamera auf Tageslichtaufnahme bei einer Einstellentfernung von etwa 7 m vorbereitet wird. Durch Aufsetzen der Leuchte 14 wird die Kamera bei Verwendung desselben Filmmaterials auf Kunstlichtaufnahme umgeschaltet, wobei gleichzeitig die Schärfenebene des Objektivs gegen die Kamera verschoben wird, so daß auch bei Innenaufnahmen eine optimale Ausnutzung des Schärfentiefenbereichs möglich ist.
• Im Gegensatz zu den oben beschriebenen Ausführungsbeispielen kann die ,Änderung der Einstellentfernung auch durch Verschieben des gesamten Objektivs oder der Frontlinse erfolgen. An Stelle der in den Ausführungsbeispielen gezeigten positiven Vorsatzlinsen können auch negative Linsen vorgesehen sein. In diesem Fall wird das Objektiv zunächst auf eine kürzere Entfernung eingestellt und durch Einschwenken der negativen Linse auf Tageslichtaufnahmen, d. h. auf Aufnahmen mit größerer Einstellentfernung, umgeschaltet. Die Erfindung ist sinngemäß auch auf pankratische Objektive anwendbar, bei welchen die Einstellentfernung in Abhängigkeit von der Brennweite geändert wird.

Claims (4)

1. Patentansprüche: 1. Kamera, insbesondere Schmalfilmkamera, mit einem Objektiv, das auf eine konstante oder in Abhängigkeit von der Brennweite variable Entfernung eingestellt ist und ein Konversionsfilter zur Berücksichtigung von Abweichungen zwischen Farbtemperatur des Aufnahmelichtes einerseits und der spektralen Empfindlichkeit des Farbfilmmaterials andererseits aufweist, d adurch gekennzeichnet, daß bei Umstellung der Kamera von Tageslicht- auf Kunstlichtaufnahme zwangläufig die Einstellentfernung des Objektivs reduziert wird.
2. 2. Kamera nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Konversionsfilter mit einem optischen Glied geringer Brechkraft gekuppelt ist, das die Einstellentfernung des Objektivs verändert.
3. 3. Kamera nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Konversionsfilter selbst eine Brechkraft aufweist und unmittelbar durch Einführen in den Strahlengang des Objektivs die Einstellentfernung desselben verändert.
4. 4. Kamera nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Konversionsfilter und das optische Glied geringer Brechkraft gemeinsam durch Aufsetzen einer Beleuchtungseinrichtung auf die Kamera gesteuert wird und die Kamera auf Kunstlichtaufnahme bei reduzierter Einstellentfernung vorbereiten.