DE1239375B - Verfahren zum Betrieb eines Brennstoffelementes und Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Betrieb eines Brennstoffelementes und Vorrichtung zur Durchfuehrung des VerfahrensInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
)EUTSCHES
PATENTAMT
Int. Cl.:
HOIm
Deutsche Kl.: 21 b -14/01
Nummer: 1 239 375
Aktenzeichen: S 81412 VI b/21 b
Anmeldetag: 12. September 1962
Auslegetag: 27. April 1967
Man unterscheidet bei Brennstoffelementen drei wesentliche Bestandteile, eine Brennstoffelektrode,
welche den Brennstoff in eine elektrochemisch umsetzbare Form bringt, eine positive Elektrode, welche
das gleiche für den Sauerstoff besorgt, und den Elektrolyten, in dem der Transport der Ionen vor
sich geht. Der Umsatz gasförmiger Reaktionspartner ist an die Existenz einer sogenannten Dreiphasengrenze
gebunden. Bei den heute allgemein verwendeten Gasdiffusionselektroden vollzieht sich die Reaktion
in teils mit Elektrolyt, teils mit dem Reaktionsgas gefüllten Poren. Hier wird die Dreiphasengrenze
durch die Grenzlinie zwischen Porenwandung, Gas und Flüssigkeit gebildet.
Für das Funktionieren einer Elektrode ist es demnach unerläßlich, daß der Kapillardruck in der Pore
durch eine andere Kraft kompensiert wird. Dies ist im allgemeinen der Gasdruck, der über Atmosphärendruck
liegt. Überwiegt der Kapillardruck, läuft die Pore voll Elektrolyt und wird somit elektrochemisch
unwirksam. Die Beschickung der Elektroden erfolgt daher im allgemeinen mit vorher komprimierten
Gasen; für das Komprimieren ist jedoch ein gewisser Energieaufwand notwendig, der zur Verringerung
der Energiegesamtausbeute der Zelle beiträgt. Überwiegt andererseits der Gasdruck in der Pore, perlt
das Reaktionsgas ungenutzt durch sie hindurch, so daß sich ebenfalls keine Dreiphasengrenze ausbilden
kann. Bei Kohleelektroden kann man zwar durch Hydrophobierung eine Dreiphasengrenze auch bei
Atmosphärendruck erreichen, Metallelektroden können jedoch nicht hydrophob gemacht werden.
Die geschilderten Nachteile können gemäß der Erfindung dadurch vermieden werden, daß auf der
Elektrolytseite der Gasdiffusionselektrode ein Unterdruck erzeugt wird. Zu diesem Zweck kann der
Elektrolytraum mit einer Vorrichtung zur Erzeugung des Unterdrucks vakuumdicht verbunden sein. Der
Unterdruck kann nach einer der üblichen Methoden erzeugt werden, z. B. durch Auspumpen eines mit
dem Elektrolytraum in Verbindung stehenden Luftraumes. Bei zunehmender Verdünnung des Elektrolyten
muß der Unterdruck dauernd nachgeregelt werden.
Eine andere Vorrichtung zur Aufrechterhaltung des Unterdrucks soll an Hand der Figur beschrieben
werden.
Sie zeigt die schematische Darstellung einer Brennstoffzelle 1, bei welcher der Unterdruckerzeuger 2
mit dem Elektrolytraum 3 durch die Leitung 4 vakuumdicht verbunden ist. Die Brennstoffzelle 1
besteht aus der Gasdiffusionselektrode 5, der Brenn-Verfahren zum Betrieb eines
Brennstoffelementes und Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens
Brennstoffelementes und Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens
Anmelder:
Siemens Aktiengesellschaft,
Berlin und München,
Erlangen, Werner-von-Siemens-Str. 50
Als Erfinder benannt:
Dipl.-Phys. Dr. Friedrich Burhorn,
Dipl.-Ing. Dr. Philipp Jäger, Erlangen
Dipl.-Phys. Dr. Friedrich Burhorn,
Dipl.-Ing. Dr. Philipp Jäger, Erlangen
Stoffelektrode 6 und dem Elektrolyten 7, dem ein flüssiger Brennstoff beigegeben ist. Die Zelle wird
durch die Dichtungen 8 gasdicht verschlossen. Der Unterdruckerzeuger 2 umfaßt einen elastischen Federbalg
9 in senkrechter Lage, der an seinen beiden Enden mit den Metallplatten 10 und 11 verschlossen
ist. Der Elektrolytraum 3 und der Unterdruckerzeuger 2 mit der verbindenden Leitung 4 ist völlig
mit Elektrolytflüssigkeit gefüllt. An der unteren Platte 11 des Unterdruckerzeugers hängt ein Gewicht 12,
das im Elektrolytraum einen bestimmten Unterdruck schafft. Bei der Volumenvergrößerung des Elektrolyten
durch die bei der Reaktion auftretende Wasserbildung dehnt sich nur der Federbalg, das Gewicht
sinkt etwas ab, der Unterdruck bleibt aber derselbe. Die Anordnung kann volumenmäßig so ausgelegt
werden, daß bis zum notwendigen Elektrolytwechsel der Unterdruck konstant bleibt. Änderungen des
äußeren Luftdrucks beeinflussen die Druckdifferenz zwischen Außen- und Elektrolytdruck nicht.
Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann der Unterdruckerzeuger auch aus zwei
elastischen Platten aus Gummi oder Kunststoff bestehen, die an den Rändern miteinander vakuumdicht
verklebt oder verschweißt sind, wobei die obere Platte über eine Leitung mit dem Elektrolytraum in
Verbindung steht und die untere Platte zur Bildung des Unterdruckraumes der Einwirkung einer äußeren
Kraft, beispielsweise einem angehängten Gewicht, ausgesetzt ist. Im gleichen Maße, wie das Volumen
des Elektrolyten durch das bei der Reaktion gebildete Wasser zunimmt, vergrößert sich auch das Volumen
des mit dem Elektrolyten gefüllten Unterdruckraumerzeugers.
709 577/127
An Stelle des in der Figur beschriebenen Federbalgs können als Unterdruckerzeuger auch zwei mit
einem elastischen Schlauch aus Gummi oder Kunststoff miteinander verbundene Zylinder verwendet
werden.
Die Erfindung ermöglicht es, Gase, z. B. Luft, von Atmosphärendruck auch bei Metallelektroden, z. B.
DSK-Elektroden, zu verwenden. Der Brennstoff kann in gasförmiger oder flüssiger Form verwendet werden.
Die Gefahr einer Durchfeuchtung der Elektroden wie bei den üblichen Kohlediffusionselektroden besteht
nicht.
Für die praktisch verwendete Zelle nach der Figur gelten folgende Daten und Materialangaben: Als
Sauerstoffelektrode wurde eine Mehrschichtelektrode verwendet, die aus einer grobporigen Arbeitsschicht
und einer feinporigen Deckschicht besteht. Der Elektrolyt bestand aus 6n-Kalilauge, der als Brennstoff
Äthylalkohol beigemischt war. Der elastische Federbalg bestand aus V2A-Stahl, seine Bodenfläche
betrug 20 cm2, seine Länge 5 cm bei einem Dehnungsvermögen von 4,2 cm. Die Zelle arbeitete bei einem
Unterdruck von 0,5 atm, der durch das Gewicht von 10 kg erzielt wurde. Sie lieferte eine Strommenge
von 250 Ah, wobei eine Wassermenge von 84 cm3 erzeugt wurde.
Für den Betrieb des Elementes fällt der sonst notwendige Aufwand für die Pumpe fort. Der Unterdruckraum
besitzt wegen der geringen Kompressibilität von Flüssigkeiten eine geringere volumenmäßige
Ausdehnung, als an seiner Stelle ein dem gleichen Zwecke dienender Kompressionsraum für
Gase besitzen würde. Durch die Erfindung wird somit der Bau einer kompakten, relativ kleinen Brennstoffzelle
ermöglicht.
Claims (5)
1. Verfahren zum Betrieb eines Brennstoffelementes mit wenigstens einer Gasdiffusionselektrode und einem flüssigen Elektrolyten,
ic dadurch gekennzeichnet, daß auf der
JBlektrolytseite der Gasdiffusionselektrode eST
Unterdruck erzeugt wird.,
2. Vorricntung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Elektrolytraum der Zelle mit einem Unterdruckerzeuger über eine Leitung vakuumdicht
verbunden ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Unterdruckerzeuger aus
elastischen oder elastisch miteinander verbundenen Wänden eines säure- oder alkalifesten Gefäßes
besteht, das durch eine äußere Kraft auf ein bestimmtes Volumen ausdehnbar ist.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektrolytraum,
die Leitung und der Unterdruckerzeuger völlig mit Elektrolytflüssigkeit gefüllt ist.
5. Einrichtung nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Unterdruckerzeuger
aus einem elastischen Federbalg besteht, der an beiden Enden mit einer Metallplatte verschlossen
ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
709 577/127 4.67 © Bundesdruckerei Berlin
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