DE1238584B - Verfahren zum gepulsten Betrieb einer Roentgenroehre - Google Patents
Verfahren zum gepulsten Betrieb einer RoentgenroehreInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
HOIj
Deutsche Kl.: 21 g -17/01
Nummer: 1 238 584
Aktenzeichen: F 42491 VIII c/21;
Anmeldetag: 2. April 1964
Auslegetag: 13. April 1967
Es ist ein Verfahren zur Erzeugung kurzzeitiger Röntgenblitze bekannt, bei welchem man zwischen
Kathode und Anode einer als Diode ausgebildeten Entladungsröhre durch Anlegen einer hohen Spannung
einen Durchschlag im Hochvakuum herbeiführt. Dabei werden zunächst an der Kathode durch
Feldemission Elektronen frei, die ihrerseits auf die Anode prallen und aus der Anode Material verdampfen,
welches nach Ionisierung auf die Kathode zufliegt. Dieses von der Anode zur Kathode fliegende
Material bildet die Ladungsträger, die den relativ hohen Entladungsstrom erreichen lassen.
Bei der bekannten Anordnung ist die sehr geringe Lebensdauer von Nachteil und ferner die Tatsache,
daß die Emissionseigenschaften der Kathode durch das auf ihr niedergeschlagene Anodenmaterial verändert
werden. Dadurch ändern sich die elektrischen Daten der Röhre bereits nach wenigen Entladungen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betrieb einer als Diode ausgebildeten
Röntgenröhre zu schaffen, bei welchem zwar sehr hohe Intensitäten bei möglichst kurzer Impulsdauer
erzielt werden, nicht aber die kurze Standzeit der Röhre wegen Verunreinigung der Kathode mit
Anodenmaterial in Kauf genommen werden soll.
Die Erfindung geht zur Lösung der gestellten Aufgabe ähnlich vor, wie dies bei einem älteren Vorschlag
der Fall war: Der nicht zum Stand der Technik gehörende ältere Vorschlag betrifft ein Röntgenstrahlgerät
mit einer Impulse mit hohen Spannungsund Stromwerten abgebenden Energieversorgungseinrichtung und einer damit verbundenen Röntgenröhre,
deren Kathode eine Vielzahl von zur Anode hin gerichteten, spitz zulaufenden Elementen aus
leitendem Metall aufweist, die durch Feldemission einen Elektronenstrom abgeben, und bestand im
wesentlichen darin, die Energieversorgungseinrichtung so auszulegen, daß die Strom- und Spannungswerte der von ihr zwischen Kathode und Anode angelegten
elektrischen Impulse ausreichen, um jeweils einige der spitz auslaufenden Elemente teilweise zu
schmelzen und eine Vakuumentladung zu bilden, und daß die Zeitdauer dieser Impulse kürzer als die Laufzeit
ist, die das Elektrodenmaterial der Kathode benötigt, um zur Anode zu gelangen.
Bei der vorliegenden Erfindung wird die beim älteren Vorschlag verwirklichte Erkenntnis ausgenutzt,
mit Absicht bei jedem Impuls einige der vielen nadelartigen Kathodenspitzen zu verdampfen, wodurch
man zwar eine begrenzte Standzeit hat, aber sehr hohe Energiedichten gleich zu Beginn der durch
Feldemission eingeleiteten Entladung. Gegenüber
Verfahren zum gepulsten Betrieb einer
Röntgenröhre
Röntgenröhre
Anmelder:
Field Emission Corporation,
McMinnville, Oreg. (V. St. A.)
McMinnville, Oreg. (V. St. A.)
Vertreter:
Dipl.-Ing. K. A. Brose, Patentanwalt,
Pullach (Isartal), Wiener Str. 2
Als Erfinder benannt:
Walter Payne Dyke,
Frank Jacob Grundhauser,
McMinnville, Oreg. (V. St. A.)
Walter Payne Dyke,
Frank Jacob Grundhauser,
McMinnville, Oreg. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 24. Juni 1963 (289 999)
dem Stand der Technik erhält man also ein wesentlich rascheres Ansteigen des Entladungsstromes, wodurch
wiederum die Impulsdauern erheblich verkürzt werden können, so daß nach dem Prinzip
arbeitende Röntgenröhren sogar für ballistische Untersuchungen an Geschossen u. dgl. verwendet
werden können.
Die Erfindung betrifft damit ein Verfahren zum gepulsten Betrieb einer als Diode ausgebildeten
Röntgenröhre, bei dem von der durch Spitzen oder scharfkantige Vorsprünge gebildeten Kathode durch
Feldemission austretende Elektronen auf die Anode prallen, wobei jeder Impuls so hohe Spannung und
so große Stromstärke hat, daß ein Teil der Kathoden- und ein Teil des Anodenmaterials verdampft, und
besteht im Gegensatz zum älteren Vorschlag und zum Stand der Technik darin, daß jeder angelegte
Spannungsimpuls beendet wird, bevor von der Anode kommende positive Ionen die Kathode erreichen.
Während bei dem älteren Vorschlag die Zeitdauer der Impulse so kurz ist, daß Kathodenmaterial nicht
auf die Anode gelangen kann, wird also nach der Erfindung so vorgegangen, daß man zwar Kathodenmaterial
auf die Anode prallen läßt, aber dann den jeweiligen Impuls beendet, bevor von der Anode
kommende positive Ionen die Kathode erreichen,
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und die Kathode bzw. die noch intakten Spitzen derselben mit einem Überzug aus Anodenmaterial versehen,
welcher seinerseits die elektrischen Eigenschaften der Kathode in unerwünschter Weise verändern
würde.
Es werden beim Verfahren nach der Erfindung wie bei dem älteren Vorschlag gegenüber dem bekannten
Stand der Technik wesentlich kürzere Impulszeiten angewandt, in denen aber durch die früher
einsetzende Entladung die Stromstärke sehr groß ist, während im Vergleich zum älteren Vorschlag mit
Hilfe der vorliegenden Erfindungen Impulse mit etwa der acht- bis zehnfachen Leistung erzielt
werden.
Bei einer besonders zweckmäßigen Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens betragen bei maximalen
Anodendurchmessern von 1,5 bis etwa 10 mm und einer Impulsbreite von etwa 70 Nanosekunden
die maximalen Impulsspannungen 105 bis 600 kV. Die Elektronenstromdichte kann dabei so groß sein,
daß die auf die Anode auftreffenden Elektronen eine Energiedichte von mehr als 20 Joule/cm ergeben.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich sehr gut ausführen mit einer Röntgenröhre, deren Anode
spitz zuläuft und deren Kathode von einer Vielzahl radial auf die Anode weisender Spitzen gebildet
wird. Abgesehen davon, daß bei der Erfindung verhindert wird, daß die elektrischen Eigenschaften der
Kathode sich ändern, ist auch der Gedanke wichtig, daß jeder Impuls aufhört, bevor die Röhrenimpedanz
wegen des Auftreffens von Anodenmaterial auf die Kathode weiter abgesenkt wird. Man erhält auf diese
Weise Röntgenstrahlenimpulse großer Gleichförmigkeit.
Dieser Vorteil wird auch dann erhalten bleiben, wenn in unvermeidbarer Weise einige wenige Atome
des Anodenmaterials auf die Kathode gelangen. Entscheidend ist, daß der angelegte Impuls aufhört,
bevor eine Lawine von Ladungsträgern des Anodenmaterials die Kathode treffen kann.
Im folgenden wird die Erfindung unter Hinweis auf die Zeichnung näher beschrieben. In dieser zeigt
F i g. 1 einen Längsschnitt durch eine Röntgenröhre zur Durchführung des Verfahrens nach der
Erfindung (gleichzeitig ist gezeigt, wie die Röhre mit einem schematisch dargestellten Impulsgenerator
verbunden ist),
F i g. 2 einen Vertikalschnitt nach der Linie 2-2 aus Fig. 1,
Fig. 3 einen vergrößerten Teilschnitt durch eine andere Ausführungsform einer Kathode für eine
Röntgenblitzröhre,
Fig. 4 einen Vertikalschnitt nach der Linie 4-4 der Fig. 3,
Fig. 5 einen vergrößerten Teilschnitt durch eine weitere Ausführungsform für eine Kathode,
Fig. 6 einen Vertikalschnitt nach der Linie 6-6
aus F i g. 5.
In den Fig. 1 und 2 ist eine Röntgenröhre 10 gezeigt.
Diese Röhre 10 weist einen Kolben 12 auf, der aus Glas oder einem anderen isolierenden Material
aufgebaut sein kann. Dieser Kolben ist mit einem zurückspringen Teil ausgerüstet, der mit einer Anode
14 aus Wolfram, Molybdän oder einem anderen hitzebeständigen Material, das eine gute Röntgenausbeute
besitzt, vakuumdicht verschmolzen ist. Die Anode 14 endet in einem konischen Teil 16, auf den
die Elektronen auftreffen. Der größte Durchmesser des Teiles 16 beträgt zwischen 1 und 10 mm, wobei
die kleineren Werte aus diesem Bereich für das Treffgebiet der Anode normalerweise bevorzugt
werden. Das andere Ende der Anode ist als Stempel 18 ausgebildet, der sich durch den Kolben 12
hindurch nach außen erstreckt. An diesem Stempel wird die Verbindung mit einem Impulsgenerator 20
hergestellt. Der Kolben 12 kann mit einem dünnen Fenster 22 aus Kovar, Beryllium oder einem anderen
passenden Material ausgerüstet sein, das einen ausreichend niedrigen Röntgenabsorptionskoeffizienten
besitzt. Dieses Fenster 22 ist in der Nähe des Auftreffgebietes 16 der Anode angebracht und
senkrecht zur Anodenachse angeordnet, so daß die Röntgenstrahlen, die von dem Treffgebiet der
Anode her emittiert werden, praktisch ohne Absorption durch das Fenster austreten können. Die Stärke
dieses Fensters 22 kann zu etwa 0,075 mm gewählt werden, während sein Durchmesser 14 bis 15 mm
betragen kann. Das Fenster kann über einer kreisförmigen Öffnung in einer Halterungsscheibe 24 aus
Nickel hart angelötet sein. Die kreisförmige Halterungsscheibe ist ihrerseits mit dem einen Ende eines
kreisförmigen Hohlzylinders 26 aus Kovar oder einem anderen passenden Metall hart verlötet,
dessen anderes Ende mit dem Glas des Röhrenkolbens 12 verschmolzen ist.
Die Kathodenbaugruppe der Röntgenröhre kann zwischen 2 und 16 Feldemissionskathoden 28 aufweisen,
die auf einem Kreis in einem bestimmten Winkelabstand voneinander um das konische Auftreffgebiet
16 der Anode herum angeordnet sind. Jede der Feldemissionskathoden 28 kann mehrere
hundert nadeiförmige Vorsprünge 30 enthalten, die einen gewissen Abstand voneinander haben. Diese
Kathodenvorsprünge 30 verlaufen einander parallel und erstrecken sich von einem gemeinsamen rechteckigen
Halterungsblock 31 aus auf die Anode zu. Jede dieser Nadeln 30 ist mit einer scharfen Spitze
versehen, deren Krümmungsradius in der Größenordnung zwischen 10~3 und 10~5 cm liegt, so daß
diese Nadeln in der Lage sind, von ihren Spitzen her Elektronen durch Feldemission zu liefern, wenn an
ihren Spitzen ein hoher Feldgradient herrscht. Dieser hohe Feldgradient wird dann hervorgerufen, wenn
von dem elektrischen Impulsgenerator 20 her zwischen die Anode 14 und die Kathoden 28 ein steiler
Spannungsimpuls angelegt wird. Die Kathoden 28 können auf der Halterungsscheibe 24 montiert und
durch diese geerdet sein. Da nun der Schärfe der Kathodennadeln wegen der Feldgradient an den
Nadelspitzen höher als an den bisher üblichen, stampfer ausgeführten Kathoden ist, setzt die Feldemission
schon früher mit der Vorderflanke des Spannungsimpulses als bei den bisherigen Kathoden
ein. Dadurch ergibt sich ein steilerer Stromimpuls zwischen den Kathodennadeln und der Anode der
Röntgenröhre. Dadurch ist wiederum die Erzeugung kürzerer Röntgenblitze möglich, deren Dauer 30 bis
70 Nanosekunden beträgt. Man kann daher ballistische Ereignisse von hoher Geschwindigkeit mit
einer besseren Auflösung radiographieren. Weiterhin wird dadurch das Überschießen der Vorderflanke des
Spannungsimpulses vermindert, so daß die Schwierigkeiten vermindert werden, die mit störenden
Bogenentladungen innerhalb des Röhrengehäuses (nicht gezeigt) verbunden sind. Bei der vorliegenden
Röhre ergibt sich aus der Verwendung derart zahl-
reicher Kathodennadeln eine erhöhte Lebensdauer und ein zuverlässiger Betrieb.
Ein Kathodenhalterungszylinder 32, der aus Nickel, rostfreiem Stahl oder einem anderen passendem
Metall hergestellt sein kann, ist mit seinem einen Ende mit der Halterungsscheibe 24 verschweißt,
hart verlötet oder auch anderweitig verbunden. An diesem Kathodenhalterungszylinder 32
sind auch die Stützblöcke 31 der Kathode 28 bebefestigt. Dazu können diese Nadelblöcke 31 in vier
Längsnuten 33 verschweißt sein, die in dem Zylinder 32 parallel zur Achse der Anode 14 verlaufen. Die
Kathodennadeln 30 zeigen dann in eine Richtung, die senkrecht zu dieser Achse steht.
Am Ende des Zylinders 32 ist neben den Kathoden 28 eine röhrenförmige Abschirmung 34 aus Nickel
oder einem anderen passenden Metall angebracht, so daß sie sich um das Treffgebiet 16 herum und
die Anode 14 entlang bis zu einem nach außen breiter werdenden Gebiet am anderen Ende der
Anode 14 erstreckt, das von dem Auftreffgebiet der Anode entfernt liegt. Die Abschirmung 34 umgibt
denjenigen Teil des Elektronenauftreffgebietes 16 der Anode der aus dem Kathodenhalterungszylinder
32 herausragt, und ist in dem Weg zwischen dem Auftreffgebiet 16 und der Glas-Metall-Verschmelzung
angeordnet, mit der der Kolben 12 und der Halterungszylinder 26 miteinander verbunden sind.
Auf diese Weise kann die Abschirmung als Abdeckmaske wirken, so daß sich Metalldampf, der durch
Verdampfung des Metalls aus dem Anodenauftreffgebiet entsteht, nicht in einem Gebiet des Röhrenkolbens
12 niederschlagen kann, das in der Nähe dieser Glas-Metall-Verschmelzung liegt. Daher kann
auch während des Betriebes der Röhre zwischen dem Anodenstempel 18 und den Kathoden 28 kein Kurzschluß
entstehen, der über den Halterungszylinder 26 verlaufen würde. Das verbreiterte Ende der Abschirmung
34 kann man dadurch herstellen, daß man einen Teil der Abschirmung über einen Nickeldraht
36 von 0,6 bis 0,7 mm Durchmesser umbördelt. Dadurch wird das Ende der Abschirmung 34 abgerundet
und der Feldgradient am Ende der Abschirmung herabgesetzt, so daß eine Bogenentladung
zwischen der Abschirmung und der Anode vermieden wird.
Während des Betriebes der Röntgenröhre nach den F i g. 1 und 2 wird zwischen die Anode und die
Kathode der Röhre ein sehr steiler Hochstromimpuls
37 kurzer Dauer angelegt, der aus einem Impulsgenerator 20 stammt. Für die dargestellte Röhre
kann die Spannung dieses Rechteckimpulses größenordnungsmäßig 150 kV bei einer Stromstärke von
2000 Ampere und einer Impulsbreite von 70 Nanosekunden betragen. Liegt dieser Impuls 37 an, so
setzt von einer oder auch von mehreren der Nadeln 30 einer jeden Kathode 28 Feldemission von Elektronen
ein. Außerdem verdampft dann von diesen Nadeln etwas Metall, so daß dicht um die Kathoden
herum positive Metallionen entstehen. Diese positiven Ionen neutralisieren die negativen Raumladungen,
die normalerweise erzeugt werden und diese Kathoden umgeben, so daß außerordentlich hohe
Elektronenströme von den Kathodennadeln 30 ausgehen und zu dem Auftreffgebiet 16 der Anode gelangen
können. Wenn sich die Elektronen dem Auftreffgebiet der Anode nähern, stoßen sie sich
gegenseitig ab, so daß eine im wesentlichen gleichförmige Elektronenwolke entsteht, die das Anodenauftreffgebiet
vollständig umgibt, bevor die Elektronen auf das Auftreffgebiet aus allen Richtungen aufprallen
und einen kleinen, ringförmigen Brennfleck erzeugen, dessen Durchmesser kleiner als 10 mm ist.
Die Röntgenquanten, die in dem Brennfleck auf dem Anodenauftreffgebiet 16 entstehen, treten durch das
Fenster 22 am Ende der Röntgenröhre aus, wie es bereits erwähnt worden ist.
Dadurch, daß eine Anode 14 mit einem so kleinen Durchmesser verwendet wird, treten Kühlschwierigkeiten
auf, die sich mit den üblichen Kühlverfahren nicht lösen lassen, wie sie in Röhren mit Drehanoden
oder mit feststehenden Hohlanoden verwendet werden, die flüssigkeitsgekühlt sind. Nun hat man jedoch
gefunden, daß man während des Betriebes der Röhre zur Kühlung der Anode eine gesteuerte Verdampfung
von Metall von der Anodenoberfläche heranziehen kann, ohne das Betriebsverhalten der Röhre
zu beeinträchtigen, sofern die Form der Anode während der Verdampfung nicht wesentlich geändert
wird. Diese Kühlung der Anode über eine Verdampfung von Anodenmetall kann jedoch nur durchgeführt
werden, wenn die Energiedichte der Elektronen, die auf die Anode auftreffen, ein bestimmtes
Mindestmaß überschreitet, das im Falle einer Wolframanode bei etwa 20 Joule/cm2 liegt. Diese
Verdampfungskühlung ist bei Elektronenenergiedichten bis zu 40 Joule/cm2 durchgeführt worden.
Diese Kühlung scheint auch nicht durch Änderungen des Anodendurchmessers beeinträchtigt zu werden,
sofern sich diese Änderungen in bestimmten Grenzen halten, da der Spannungsimpuls bereits beendet ist,
bevor in der Anode eine merkliche Wärmeleitung stattgefunden hat. Wenn man jedoch zu einem anderen
Anodenmaterial übergeht, wird die Mindestelektronenenergiedichte, die für diese Verdampfungskühlung
erforderlich ist, merklich beeinflußt, so daß dieser Mindestwert der Energiedichte für die
verschiedenen hitzebeständigen Metalle verschieden groß ist. Das verdampfte Anodenmetall schlägt sich
an dem Glaskolben 12 nieder, so daß dieser Metallniederschlag sehr bald einen Kurzschluß zwischen
dem Anodenstempel 18 und dem Halterungszylinder 26 herstellen kann. Dieses Auftreten eines Kurzschlusses
wird jedoch durch die Anwesenheit der Abschirmung 34 vermieden, da die Abschirmung 34
dasjenige Gebiet des Röhrenkolbens abdeckt, das neben dem Halterungszylinder 26 liegt, und dadurch
verhindert, daß sich verdampftes Anodenmetall in diesem Gebiet niederschlägt, wie es bereits weiter
oben beschrieben worden ist. Die Abschirmung 34 vergrößert daher die Lebensdauer der Röntgenröhre
sehr erheblich, und zwar bis um einen Faktor von 10. Es soll bemerkt werden, daß das Anodenmetall, das
sich auf dem Röhrenkolben 12 niederschlägt, eine nützliche Funktion erfüllt, da es als Getter wirkt und
Restgase absorbiert, die noch in dem Kolben verblieben sind, und das Hochvakuum in der Röhre
aufrechterhält. Weiterhin können die elektronenemittierenden Oberflächen der Kathoden durch
Anodenmetalldampfionen nicht verunreinigt werden, da die Spannungsimpulse 37, die zwischen die Anode
und die Kathoden angelegt werden, so kurz sind, daß die positiven Metallionen, die von der Anode verdampfen,
die Kathoden 28 nicht erreichen können, da die Spannungsimpulse 37 bereits vorher beendet
sind. Es ist jedoch auch möglich, das Auftreffgebiet
der Anode 16 sowie die Kathodennadeln 30 aus dem gleichen Material herzustellen, so daß die Gefahr
einer Kathodenvergiftung, wie sie bei der Verwendung unterschiedlicher Metalle auftreten kann, erst
gar nicht vorhanden ist.
Die F i g. 3 und 4 zeigen eine andere Ausführungsform einer Kathodenbaugruppe für die Röntgenröhre
10, in der Kathoden 28' verwendet sind, die an Stelle von Nadeln 30 mit Messerkanten 38 ausgerüstet
sind. Diese Messerkanten 38 können ähnlich wie Rasierklingen ausgebildet sein. Der Krümmungsradius
der Kanten, von denen aus die Elektronen emittiert werden, kann zwischen 10~3 und 10~3 cm
liegen. Das rückwärtige Ende einer jeden dieser Messerkanten ist in einen Halterungsblock 31' eingesetzt,
der ein Teil der Kathode 28' ist. Die Halterungsblöcke 31' können innerhalb der Nuten 33'
der Halterungshülse 32' auf die gleiche Weise verschweißt sein, wie es in Verbindung mit den Kathoden
28 in den F i g. 1 und 2 gezeigt worden ist. Die Messerkanten 38 verlaufen daher parallel zur
Anodenache die Anode entlang. Wenn auch nur vier Kathoden 28' dargestellt worden sind, kann man
doch eine beliebige Anzahl solcher Kathoden in gleichmäßigen Winkelabständen um das Auftreffgebiet
16 der Anode herum anordnen oder auch nur eine einzige solcher Kathoden verwenden.
In den F i g. 5 und 6 ist eine weitere Ausführungsform einer Kathodenbaugruppe für die Röntgenröhre
10 dargestellt. In dieser Kathodenbaugruppe sind Kathoden 28" enthalten, die an einer abgeänderten,
mit einer Ringnut 40 versehenen Halterungshülse 32" befestigt sind. In dieser Ausführungsform
sind die Kathoden 28" ähnlich wie die Kathoden 28' aus den F i g. 3 und 4 aufgebaut. Die Kathoden 28"
sind jetzt jedoch so angeordnet, daß die Messerkanten 38' senkrecht zur Achse der Anode 14 verlaufen,
so daß diese Kanten Bögen auf einem Kreis bilden, durch dessen Mittelpunkt die Anodenachse
hindurchgeht. Es ist jedoch auch möglich, diese Messerkanten 38' als einen einzelnen Kreisring auszubilden,
dessen Innenkante als Emissionsoberfläche dient. Mit der Ausführungsform der Kathode nach
F i g. 5 und 6 kann der kreisförmige Brennfleck auf dem Auftreffgebiet 16, der entsteht, wenn die
Messerkanten 38' Elektronen emittieren, schmaler als mit den Kathoden nach den Fig. 3 und 4 gemacht
werden. Es soll noch bemerkt werden, daß die Nadelkathoden 28 nach den F i g. 1 und 2 ebenso
gehaltert werden können, daß sie genauso wie die so Messerkantenkathoden nach den F i g. 5 und 6 senkrecht
zur Anodenachse verlaufen.
Während man dem Auftreffgebiet der Anode jede passende Gestalt geben kann, die während der Verdampfung
von Metall aus dem Auftreffgebiet ihre Form beibehält, erscheint die konische Ausbildung
nach den F i g. 1 und 2 doch die günstigste zu sein. Auch der Anodendurchmesser darf sich innerhalb
eines Bereiches zwischen 1 und 10 mm ändern, ohne daß die Kühlung der Anode über Metallverdampfung
unterbunden wird. Für diese Verdampfungskühlung sind zahlreiche Faktoren maßgebend, von denen
hier die Impulsspannung, der Impulsstrom sowie die Impulsbreite angeführt werden sollen. In der nachfolgenden
Tabelle sind einige typische Werte aufgeführt.
Anoden durchmesser |
Maximal spannung |
Impulsbreite | Strom |
(mm) | (KV) | (ΙΟ-» sec) | (A) |
1,5 | 105 | 30 | 1400 |
2,5 | 105 | 70 | 1400 |
3,8 | 105 | 100 | 1400 |
3,8 | 150 | 70 | 2000 |
6,0 | 300 | 100 | 1400 |
10,0 | 600 | 100 | 2000 |
Es soll noch bemerkt werden, daß das Metallfenster 22, 24 und 26 nicht notwendig ist. Man kann
diesen Teil des Röhrenkolbens vielmehr aus Glas herstellen und den Zylinder 32 an Stiften aus Metall
haltern, die durch den Kolben hindurchgehen. Weiterhin kann man dem Röhrenkolben 12 jede
passende Gestalt geben. Wenn ausreichend Platz vorhanden ist, kann man den Kolben als Kugel ausbilden,
so daß für die Kondensation des Anodenmetalls eine größere Oberfläche zur Verfügung steht
und die Metallschicht, die innen auf dem Kolben aufgedampft wird, größere Ausdehnungen erhalten
kann, um die Lebensdauer der Röhre zu erhöhen.
Claims (3)
1. Verfahren zum gepulsten Betrieb einer als Diode ausgebildeten Röntgenröhre, bei dem von
der durch Spitzen oder scharfkantige Vorsprünge gebildeten Kathode durch Feldemission austretende
Elektronen auf die Anode prallen, wobei jeder Impuls so hohe Spannung und so große
Stromstärke hat, daß ein Teil des Kathoden- und ein Teil des Anodenmaterials verdampft, dadurch
gekennzeichnet, daß jeder angelegte Spannungsimpuls beendet wird, bevor von der Anode kommende positive Ionen die
Kathode erreichen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anodendurchmessern von
1,5 bis 10 mm und einer Impulsbreite von etwa 70 Nanosekunden die maximale Impulsspannung
105 bis 600 kV beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektronenstromdichte
so groß ist, daß die auf die Anode auftreffenden Elektronen eine Energiedichte von
mehr als 20 Joule/cm2 ergeben.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 407 431, 748 185;
USA.-Patentschrift Nr. 2 886 725;
»IRE-Transactions on Military Electronics«,
Bd. Mil-4, 1960, Nr. 1, S. 38 bis 45;
Bd. Mil-4, 1960, Nr. 1, S. 38 bis 45;
»The Review of Scientific Instruments«, Bd. 24, 1953, Nr. 10, S. 944 bis 946;
»Le Journal de Physique et Ie Radium«, Bd. 20, 1959, Suppl. Nr. 12, S. 167 A bis 174 A.
In Betracht gezogene ältere Patente:
Deutsches Patent Nr. 1 200 961.
Deutsches Patent Nr. 1 200 961.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
709 549/332 4.67 © Bundesdruckerei Berlin
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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ID=23114095
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEF42491A Withdrawn DE1238584B (de) | 1963-06-24 | 1964-04-02 | Verfahren zum gepulsten Betrieb einer Roentgenroehre |
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