DE1238050B

DE1238050B - Vorsensibilisiertes Druckplattenmaterial fuer den lithographischen Flachdruck

Info

Publication number: DE1238050B
Application number: DEM43843A
Authority: DE
Inventors: Edward William Deziel
Original assignee: Minnesota Mining and Manufacturing Co
Current assignee: 3M Co
Priority date: 1958-12-30
Filing date: 1959-12-29
Publication date: 1967-04-06
Also published as: US3295977A; FR1243195A; CH383163A; GB884482A

Description

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. CL:

B 41 η

Deutsche KL: 151-2/02

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

M 43843 VI b/151
29. Dezember 1959
6. April 1967

Die Erfindung betrifft ein vorsensibilisiertes D ruckplattenmateriäl für den lithographischen Flachdruck mit einer Unterlage und einer lichtempfindlichen Schicht, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Unterlage aus zwei dünnen, oberflächlich glatten Metallfolien und einer dünnen, elastischen Zwischenschicht zusammengesetzt ist, wobei mindestens eine Seite der Unterlage in an sich bekannter Weise zunächst mit einem hydrophilen Überzug, der die lichtempfindliche Schicht vor der Einwirkung des Metalls schützt, und darüber mit einer wasserlöslichen, lichtempfindlichen Schicht versehen ist, die an den belichteten Stellen unlöslich und hydrophob wird sowie mit dem hydrophilen Überzug eine feste Verbindung eingeht.

Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung sind beide Seiten der Unterlage mit dem hydrophilen Überzug und der darüber befindlichen wasserlöslichen, lichtempfindlichen Schicht versehen.

Vorsensibilisierte Druckplattenmaterialien für den lithographischen Flachdruck, die auf einer Metallunterlage einen hydrophilen Überzug und darüber eine wasserlösliche, lichtempfindliche Schicht aufweisen, die an den belichteten Stellen unlöslich und hydrophob wird und mit dem hydrophilen Überzug eine feste Verbindung eingeht, sind aus den deutschen Patent* Schriften 907147 und 1091433 bekanntgeworden. Gegenüber diesen Druckplattenmaterialien unterscheidet sich das erfindungsgemäße Druckplatten' material darin, daß es als Unterlagematerial ein Schichtgebilde mit einer dünnen, elastischen Zwischenschicht aufweist, die auf beiden Seiten mit einer dünnen Metallfolie überzogen ist. Das erfindungsgemäße Unterlagematerial ist gegenüber Metallplatten bzw. Blechen weitaus billiger und dennoch wirkungsvoll. Gegenüber dünnen Metallfolien hat es den Vorteil der größeren Haltbarkeit. Weiterhin wird erfindungsgemäß die bei Metallfolien, -platten und -blechen oftmals auftretende Lichthofbildung vermieden, da die polsterartig wirkende Zwischenschicht aus dem elastischen Material einen innigen Kontakt zwischen der Belichtungsvorlage und dem Druckplattenmaterial ermöglicht. Bei dem erfindungsgemäßen Druckplattenmaterial sind ferner die Nachteile bekannter Drückplattenmaterialien mit Papieruntergrund behoben. Aus der deutschen Patentschrift 477 440 ist ein Druckplattenmaterial bekannt, das eine faserfreie Cellulosefolie als Zwischenschicht aufweist, die auf der einen Seite mit einer Aluminiumfolie und auf der anderen Seite mit einer Papierschicht überzogen ist. Abgesehen davon, daß dieses Druckplattenmaterial keinen lichtempfindlichen Überzug aufweist, Vorsensibilisiertes Druckplattenmaterial für den
lithographischen Flachdruck

Anmelder:

Minnesota Mining and Manufacturing Company, St. Paul, Minn. (V. St. A.)

Vertreter:

Dr.-Ing. H. Ruschke, Patentanwalt,

Berlin 33, Auguste-Viktoria-Str. 65

Als Erfinder benannt:
Edward William Deziel,
Bloomington, Minn. (V. StI A.)

Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 30. Dezember 1958
(783 904)

hat es den Nachteil, daß die Celluloseschicht auf der Seite, die der Papierschicht zugewandt ist, durch eine besondere Behandlung wasserfest gemacht werden muß, während erfindungsgemäß durch die Anordnung der Metallfolien keine derartige Behandlung erforderlich ist. Ferner ist durch das Gebrauchsmuster 1750 042 ein Druckplattenmaterial bekanntgeworden, das eine Kunststoffolie als Unterlagematerial aufweist, die auf einer Seite mit einer Aluminiumschicht versehen ist, und das zur Vervielfältigung von Texten dient, die mit einer Schreibmaschine auf das Plattenmaterial geschrieben werden. Für den erfindungsgemäßen Zweck ist eine solche Platte schon deshalb nicht geeignet, weil die Aluminiumoberfiäche rauh und porös ist. Weiterhin kann dieses Plattenmaterial, ebenso wie dasjenige der deutschen Patentschrift 477 440, im Gegensatz zum erfindungsgemäßen Plattenmaterial nicht auf beiden Seiten als Druckvorlage benutzt werden. Die beiderseitige Benutzung einer Aluminiumfolie für das Flachdruckverfahren ist zwar in der schweizerischen Patentschrift 200 389 bereits vorgeschlagen worden. Diese Patentschrift befaßt sich jedoch in keiner Weise mit der Photolithographie, so daß die dort beschriebenen Folien keine lichtempfindlichen Schichten aufweisen. Weiterhin besteht

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dieses Material nur aus einer einzigen Aluminiumfolie Bild durch; !Zusetzen eines abriebfesten Überzugs

und besitzt daher sämtliche der obengenannten Nach- dauerhafter gemacht werden.

teile bekannnter Metallfolien-Druckplattenmaterialien. Die nach der Erfindung hergestellte Platte weist viele

Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Vorzüge auf. Beispielsweise ist die zusammengesetzte

Zeichnung erläutert, die einen senkrechten Schnitt 5 Unterlage, besonders wenn sie fortlaufend in größeren

durch ein erfindungsgemäßes Druckplattenmaterial Mengen hergestellt wird, nahezu so billig wie eine

darstellt und indep die Abmessungen der Deutlichkeit Papierunterlage des geeigneten Gewichtes. Die Platten

halber übertrieben sind. sind abmessungsmäßig stabil. Die Lebensdauer der

Die erfindungs'gemäß bevorzugten Platten weisen Platten auf der Presse übersteigt erheblich die Lebenseinen Unterlagebogeü; 'auf, der sich aus einem beider- io dauer einer Platte mit einem entsprechenden Papierseitig mit Aluminiumfolie überzogenen Papierbogen untergrund. Obwohl die Unterlage größtenteils aus zusammensetzt. Bei der Herstellung des Untergrund- Papier besteht, werden Schwierigkeiten, beispielsweise bogens wird eine Papierzwischenlage 10 verwendet, Einrollen, Schrumpfung und Streckung der Platte, die beispielsweise ausjhochnaßfestem Naturkraftpapier vermieden, welche Mängel bei herkömmlichen Platten bestehen kann. Die Papierzwischenlage 10 ist beider- 15 mit Papieruntergrund auftreten, wenn diese mit seits mit dünnen Aluminiumfolien 11 und 12 bedeckt. Wasser oder mit anderen Flüssigkeiten während Die zusammengesetzte ,Unterlage besitzt eine Dicke des Behandeins und auf der Presse in Berührung von ungefähr 0,127 bis 0,3 mm. Die Dicke der beiden gelangen. Die Platten weisen daher die höchst erFolien 11 und 12 zusammengenommen ist geringer wünschte Güte von Platten mit Metalluntergrund auf. als die Dicke der Papierzwischenlage 10. Die Dicke 20 Dennoch weisen Platten mit Papieruntergrund, von des Papiers kann beispielsweise das Vier-und Fünffache der Wirtschaftlichkeit abgesehen, gewisse Merkmale oder mehr der Dicke der beiden Folien 11 und 12 auf. Beispielsweise hat sich gezeigt, daß die elastische zusammengenommen betragen. Papierzwischenschicht als ein sehr wirksames, die

Die Folien 11 und^^önnen mit der Zwischenlage 10 Lichthof bildung verhinderndes Polyester wirkt,

mittels eines geeigneten wasserfesten Klebers ver- 25 Obwohl nach der Zeichnung und nach der Be-

bunden werden, beispielsweise mittels eines in Wasser Schreibung nur eine der Folien der zusammengesetzten

dispergierten, Kasein enthaltenden kautschukartigen Unterlage behandelt und sensibilisiert wird, können

Klebstoffs auf Polychloroprenbasis. beide Folien behandelt und sensibilisiert werden, wobei

Der zusammengesetzte Untergrundbogen wird dann eine vorsensibilisierte Druckplatte geschaffen wird,

unter Anwendung¹" an■ sich bekannter Verfahren 30 deren beide Seiten zum Drucken benutzt werden

sensibilisiert. können. In diesem Fall kann jeder Plattenaufbau als

Der Bogen kann beispielsweise für das Auftragen »Doppelplatte,« verwendet werden. Bei einer Sensibilides Sensibilisators zuerst durch Reinigen und Ent- sierung beider Folien wird vorzugsweise für diese fetten einer oder beider Aluminiumaußenseiten vor- das gleiche Aluniiniumgewicht verwendet. Soll jedoch bereitet werden, beispielsweise durch Behandeln mit 35 nur eine Folie sensibilisiert werden, so kann die ent-Trinatriumphosphat, auf das eine Behandlung mit gegengesetzte Folie leichter sein,
konzentrierter Salpetersäure folgt. Danach wird Eine zu bevorzugende Aluminiumfolie besteht aus mindestens eine Seite des auf diese Weise gereinigten einer 99,45%igen Aluminiumlegierung, obwohl auch Aluminiums mit einer Oberflächenbehandlung 13 ver- andere Legierungen, beispielsweise eine solche mit sehen, auf die eine (dünne Schicht 14 eines licht- 40 einem Gehalt von 1,0 bis 1,5 % Mangan, oder handelsempfindlichen Diazoharzes, beispielsweise ein anfangs üblich reines Aluminium mit einem Gehalt von wasserlösliches Diazoharz, aufgetragen wird, das bei mindestens 99,0 °/₀ Aluminium oder mit einem Gehalt einer Belichtung mit aktinischem Licht in Wasser von 0,75 °/o.. Magnesium oder andere Aluminiumunlöslich und.permanent organophil wird. Die Ober- legierungen verwendet werden können, soweit sie sich fläche 13 hält das an der Gebrauchsstelle mit Licht 45 zu dünnen Folien auswalzen lassen. Die Aluminiumreagierte lichtempfindliche Material zäh fest und dient folie wird vorzugsweise in ausgeglühtem Zustand ferner als Schutzschicht zwischen der Sensibilisator- verwendet, um die Anpassungsfähigkeit des Unterlageschicht 14 und der Metallfolie 12, so daß eine Degra- bogens zu verbessern und die Lamellierung zu vereindation der Schicht 14 durch das Metall verhindert fachen. Wenn gewünscht, können etwas härtere Folien wird. Die Oberfläche 13 kann durch Behandeln des 50 verwendet werden, soweit diese bei der Lamellierung Aluminiums mit einer wäßrigen Alkalisilikatlösung gleichmäßig fest auf die Papierzwischenschicht auferhalten werden, wobei die Oberfläche von wasser- gewalzt werden können. In den Fällen, in denen dünne löslichen Stoffen reingewaschen wird. Der Sensibilisator Aluminiumfolien eine helle, walzenglatte Seite und eine besteht vorzugsweise aus wasserlöslichem, unter Licht- zweite, walzengrobe Seite aufweisen (die etwas einwirkung reagierenden Diazoharz, das aus p-Diazo- 55 stumpfer ist als die walzenglatte Seite), wird die Folie diphenylamin und Formaldehyd zubereitet wird. vorzugsweise so aufgewalzt, daß die stumpfe Seite

Im Gebrauch wird die Platte zuerst durch ein außen liegt. Dadurch erhält die Platte nach der

Negativ oder eine Schablone hindurch der Einwirkung Belichtung und nach der Entwicklung des Bildes ein

aktinischen Lichtes ausgesetzt, um den lichtempfind- gefälligeres Aussehen.

liehen Belag in den vom Licht getroffenen Bezirken 60 Das Gewicht des Untergrundaufbaues kann erheb-

(den Bildbezirken) unlöslich zu machen. Danach wird lieh schwanken. Die Papierzwischenlage weist ein

die Platte bei gedämpften Licht mit Wasser ab- Grundgewicht von ungefähr 18 bis 58,5 kg pro 280 qm

gewaschen und leicht abgerieben, um die löslichen auf, während die nominelle Dicke der Aluminiumfolien

Reste des Sensibilisierungsbelags zu entfernen, wobei im Bereich von 0,009 bis 0,0635 mm liegt. Gewöhnlich das permanent hydrophile mit Silikat behandelte 65 liegen bei den 25 · 40-cm-Platten, wie sie in Büros auf

Aluminium in den bildfreien Bezirken freigelegt wird. den herkömmlichen Vervielfältigungspressen verwendet

In diesem Zustand; kann die Platte in die Presse ein- werden, die Papiergewichte und die Foliendicke in

gelegt werden. Jedoch kann, wenn gewünscht, das den unteren und den Mittelbereichen. Beispielsweise

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weist eine nach der Erfindung hergestellte bevorzugte handelsübliche 25 · 40-cm-Vervielfältigungsplatte, auf beiden Seiten sensibilisiert, eine 0,0127 mm starke Aluminiumfolie auf, die mit der stumpfen Seite nach außen auf jede Seite eines hochnaßfesten Naturkraftpapierbogens aufgewalzt ist, welche Papierzwischenlage ein Grundgewicht von 22,5 kg pro 280 qm besitzt. Bei Verwendung von größeren Platten werden dementsprechend schwerere Papiersorten und stärkere Aluminiumfolien verwendet, um die Steife und Hand- ίο habungsfähigkeiten zu erhöhen.

Claims

Patentansprüche:

1. Vorsensibilisiertes Druckplattenmaterial für den lithographischen Flachdruck mit einer Unterlage und einer lichtempfindlichen Schicht, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterlage aus zwei dünnen, oberflächlich glatten Metallfolien und einer dünnen, elastischen Zwischenschicht zusammengesetzt ist, wobei mindestens eine Seite der Unterlage in an sich bekannter Weise zunächst mit einem hydrophilen Überzug, der die lichtempfindliche Schicht vor der Einwirkung des Metalls schützt, und darüber mit einer wasserlöslichen, lichtempfindlichen Schicht versehen ist, die an den belichteten Stellen unlöslich und hydrophob wird sowie mit dem hydrophilen Überzug eine feste Verbindung eingeht.

2. Druckplattenmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Seiten der Unterlage mit dem hydrophilen Überzug und der darüber befindlichen wasserlöslichen, lichtempfindlichen Schicht versehen sind.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 477 440;
deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1750 042;
schweizerische Patentschrift Nr. 200 389.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen