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Flasche zum Kühlen oder Erwärmen von Flüssigkeiten oder Speisen Die
Erfindung betrifft eine Flasche bzw. ein Gefäß zum Kühlen oder Erwärmen von Flüssigkeiten
oder Speisen, insbesondere auf Reisen, Wanderungen und beim Camping. Ferner kann
die Flasche gemäß der Erfindung mit Vorteil dazu verwendet werden, Flüssigkeiten
oder Speisen warmzuhalten.
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Bekanntlich tritt auf Reisen, Wanderungen oder beim Camping, vor allem
an heißen Tagen, das Problem auf, Flüssigkeiten, die der Erfrischung dienen, zu
kühlen. Da Kühlschränke oder sonstige Kühlaggregate wegen ihres großen Umfanges
und ihres beachtlichen Gewichtes nicht immer auf Reisen mitgeführt werden können,
ist das Problem der Kühlung von Flüssigkeiten in vielen Fällen sehr schwierig, wenn
nicht gar unmöglich. Zum anderen bereitet die Erwärmung von Getränken und Speisen
in flüssiger Art mitunter dann erhebliche Schwierigkeiten, wenn nicht eine besondere
Wärmequelle, beispielsweise ein Ofen oder ein Herd, zur Verfügung steht.
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Zum Kühlen oder Erwärmen von Flüssigkeiten oder Speisen ist schon
eine Vorrichtung bekannt, die aus zwei zylindrischen, ineinander angeordneten Gefäßen
mit verschließbaren öffnungen besteht, von denen das eine Gefäß zur Aufnahme eines
Kühl- oder Wärmemittels und das andere Gefäß zur Aufnahme der zu kühlenden bzw,
zu erwärmenden Flüssigkeit oder Speise dient und die Gefäße unter Zwischenschaltung
eines wärmeisolierenden Stoffes von einer Hülle aus Blech umgeben sind, die mit
einem Deckel abschließbar ist.
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Es ist ferner eine Vorrichtung zur Versendung von Bakterien bekannt,
bei welcher in einem Thermosgefäß innerhalb eines Vakuummantels ein Behälter angeordnet
ist, in welchem wärmeabgebende Salze untergebracht sind. In diesem Behälter ist
von unten ein mit einem Stopfen zu verschließendes Gläschen angeordnet.
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Schließlich sind Thermosflaschen bekannt, die oben und unten durch
ein Schraubgewinde verschlossen werden können. Gemäß einem weiteren Vorschlac, besteht
ein Thennosbehälter bzw. dessen 1 t -
wärmeisolierender Körper aus
Kunststoff.
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Mit den bekannten Vorrichtungen ist jedoch das eingangs geschilderte
Problem nicht in einfacher Weise zu lösen, da entweder das Gefäß für die Einfüllung
des Kühl- oder Wärmemittels einem Behälter entnommen werden muß oder das Kühlgefäß
selbst eine unhandliche Form aufweist, die sich für den eingangs genannten Zweck
nicht eignet.
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Durch die Erfindung soll die Kühlung bzw. Erwärmung von Flüssigkeiten
oder Speisen in einfacher und eleganter Weise ermöglicht werden. Zu diesem Zweck
sind bei einer Flasche aus zwei zylindrischen, ineinander angeordneten Gefäßen aus
Glas oder Metall mit verschließbaren Öffnungen, von denen das eine Gefäß zur Aufnahme
eines Kühl- oder Wärmemittels und das andere Gefäß zur Aufnahme der zu kühlenden
bzw. zu erwärmenden Flüssigkeit oder Speise dient und die Gefäße unter Zwischenschaltung
eines wärmeisolierenden Stoffes von einer Hülle aus Kunststoff oder Blech umgeben
sind, die an den verschließbaren öffnungen der Gefäße mit einem Deckel oder Becher
abschließbar ist, gemäß der Erfindung die öffnungen der eine bauliche Einheit bildenden
Gefäße auf in Hauptsachrichtung einander gegenüberliegenden Seiten angeordnet.
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Die so gestaltete Flasche ist sehr einfach zu handhaben und weist
den besonderen Vorteil einer vielseitigen Verwendbarkeit auf. Die Kühlung oder Erwärmung
in der Flasche geschieht dabei in der Weise, daß die zu kühlende oder zu erwärmende
Flüssigkeit in das eine Gefäß eingegossen und dieses daraufhin geschlossen wird.
Dann wird die Flasche umgedreht und von der anderen Seite das Kühl- bzw. Wärmemittel
in das andere Gefäß eingefüllt und danach die öffnung ebenfalls verschlossen. Durch
kräftiges Schütteln der Flasche kann der Wärmeaustausch beschleunigt werden. Als
Kühlmittel kommen bestimmte Salze in Frage, die endotherm im Wasser aufgelöst werden,
d. h. durch den Lösungsvorgang ihrer Umgebung Wärme entziehen. Umgekehrt können
zur Erwärmung von Flüssigkeiten Salze oder Flüssigkeiten verwendet werden, die eine
exotherme Reaktion zeigen, d. h. während des Lösungsvorganges Wärme entwickeln.
Bei Verwendung von Salzen als Wärme- bzw. Kühlmittel ergibt sich noch der besondere
Vorteil, daß diese getrennt mitgeführt werden und an beliebigen Orten zum Einsatz
gebracht werden können.
Eine weitere Verwendungsmöglichkeit der
Flasche besteht darin, daß sie auch im Fall einer nichtgewünschten Erwärmung oder
Kühlung als Aufbewahrungsgefäß für zwei verschiedene Flüssigkeiten, beispielsweise
für Kaffee und Tee, dienen kann.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, zur Verbesserung
der Wärmeisolation die beiden Gefäße unmittelbar von einem Vakuummantel zu umgeben.
Auf diese Weise ergibt sich eine Flasche, die ähnlich den bekannten Thermosflaschen
ist. Die Flüssigkeiten oder Speisen können in einer derartigen Flasche nach dem
Kühlen oder Erwärmen längere Zeit auf der gewünschten Temperatur gehalten werden.
Zur Vergrößerung der Wärmeübergangsfläche und damit zum besseren Wärmeaustausch
kann es zweckmäßig sein, die das innere Gefäß bildende Trennwand mit Vertiefungen
oder Einbuchtungen zu versehen, durch die Hohlräume gebildet werden.
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In den Zeichnungen sind einige bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Flasche dargestellt.
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A b b. 1 zeigt einen Axialschnitt durch die beiden ineinander angeordneten
Gefäße; A b b. 2 gibt im axialen Schnitt die vollständig zusammengesetzte Flasche
wieder; A b b. 3 zeigt den Schnitt durch eine Flasche mit einem die beiden Gefäße
umgebenden Vakuummantel; A b b. 4 zeigt eine etwas abgewandelte Ausführungsform
der Flasche gemäß A b b. 3.
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In A b b. 1 ist das zylindrische Glasgefäß 1 am oberen Ende verjüngt.
An diese Verjüngung ist axialsymmetrisch das zweite Gefäß 2 bei 3 angeschmolzen.
Am unteren Ende ist das Glasrohr 1 ebenfalls verjüngt, so daß auf diese Weise
eine Öffnung 4 entsteht. Der Raum 5 dient zur Aufnahme des Kühl-bzw. Wärmemittels,
während der Raum 6 zur Aufnahme der zu kühlenden bzw. zu erwärmenden Flüssigkeit
verwendet wird. Die Volumeninhalte der beiden Räume sind so gewählt, daß sich bei
Verwendung eines bestimmten Kältemittels eine Mischtemperatur von Kältemittel und
zu kühlender Flüssigkeit auf etwa 5 bis 10° C einstellt. Versuche haben gezeigt,
daß zu einer derartigen Abkühlung der Volumeninhalt des Raumes 5 etwa ein Drittel
bis ein Viertel des Volumeninhaltes des Raumes 6 betragen muß.
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In A b b. 2 ist die Anordnung gemäß A b b.1 in eine sich oben verjüngende
Hülle 7 aus Kunststoff oder Blech eingesetzt. Der Zwischenraum zwischen der Hülle
7 und dem äußeren Gefäß 1 ist mit einem wärmeisolierenden Mittel 8, beispielsweise
einem Schaumstoff aus Kunststoff, angefüllt. Die beiden Gefäße sind oben und unten
mit Stopfen 9 bzw.10 verschlossen. Damit der untere Stopfen 10 während des Abkühlens
bzw. Erwärmens nicht herausfallen kann, ist die Hülle 7 mit einem unten abschließenden
Deckel 11 versehen, der den Stopfen 10 sicher gegen die untere Öffnung
andrückt. Auf der Oberseite der Flasche kann, wie dies bei Thermosflaschen bekannt
und üblich ist, ein Becher 12 aufgeschraubt werden. Nach Einfüllen der zu
kühlenden bzw. zu erwärmenden Flüssigkeit in das Gefäß 2 und nach Aufnahme des Kühl-
bzw. Wärmemittels in den Raum 5 des Gefäßes 1 wird die Flasche zweckmäßigerweise
zur Beschleunigung der Durchmischung geschüttelt, und zwar so lange, bis der Wärmeaustausch
erfolgt ist.
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In A b b. 3 ist um die beiden Gefäße 1 und 2 eine Glashülle 13 herumgelegt
und der hierdurch entstehende Raum 14 mittels einer Vakuumpumpe evakuiert. Dabei
kann die Innenseite der Hülle 13 zur Verhinderung der Wärmeabstrahlung mit einer
Quecksilberspiegelschicht od. dgl. versehen werden. Die Evakuierung dieses Raumes
14 erfolgt über den Absaugstutzen 15, der nach der Evakuierung zugeschmolzen wird.
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In A b b. 4 sind in der Wand des inneren Gefäßes 2 Einbuchtungen 16
angeordnet, um die wärmeübertragende Fläche zu vergrößern. Dadurch ergibt sich ein
schnellerer Wärmeaustausch. Um die beiden Stopfen 9 und 10 sicher
in den Öffnungen zu halten, sind die beiden Öffnungen mit Schraubgewinden 17 und
18 versehen, in welche die Schraubengänge der beiden Stopfen eingreifen.
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Um Verwechslungen zwischen den beiden Gefäßen zu vermeiden, kann es
zweckmäßig sein, auf den unteren abnehmbaren Deckel einen Hinweis aufzudrucken oder
diesen durch eine Farbe zu markieren, die andeutet, daß in die dahinterliegende
öffnung das Kühlmittel einzufüllen ist. Dabei können selbstverständlich die beiden
Räume beim Aufbau der Flasche beliebig vertauscht werden, jedoch sollte sichergestellt
sein, daß nach dem Zusammenbau der Flasche die Öffnung für die Einfüllung des Kühl-bzw.
Wärmemittels sowie die Öffnung für das Einfüllen der zu kühlenden bzw. zu erwärmenden
Flüssigkeit nicht mehr verwechselt werden.