DE1237088B - Verfahren zur Herstellung von Epichlorhydrin - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Epichlorhydrin

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DE1237088B DEC23361A DEC0023361A DE1237088B DE 1237088 B DE1237088 B DE 1237088B DE C23361 A DEC23361 A DE C23361A DE C0023361 A DEC0023361 A DE C0023361A DE 1237088 B DE1237088 B DE 1237088B
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PPG Industries Inc
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Pittsburgh Plate Glass Co
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Description

DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Deutsche Kl.: 12 ο-5/05
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
1237 088
C23361IVb/12o
8. Februar 1961
23. März 1967
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Epichlorhydrin aus Glycerindichlorhydrinen durch Verseifung mit wäßrigem Alkali unter Einleitung von Wasserdampf und möglichst schnelle Äbtreibung des gebildeten Epichlorhydrins aus der Reaktionszone, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man zur Abtreibung des gebildeten Epichlorhydrins ein gasförmiges Gemisch aus Wasserdampf und Epichlorhydrin bei einer Kopftemperatur zwischen 96 und 1000C aus der Reaktionszone abzieht.
Epichlorhydrin ist wichtig für die Herstellung von Epoxydharzen. Außerdem läßt sich aus Epichlorhydrin leicht synthetisches Glycerin herstellen.
Zur Herstellung von Epichlorhydrin wurde bekanntlich Propylen unter Bildung von Allylchlorid chloriert, das gebildete Allylchlorid mit Hypochlorit behandelt und die dabei erhaltenen Glycerindichlorhydrine verseift. Dabei wurden die Glycerindichlorhydrine in einer Fraktionskolonne unter Einleiten von Wasserdampf mit überschüssigem wäßrigem Kalkschlamm behandelt, und das gebildete Epichlorhydrin wurde so schnell wie möglich aus der Reaktionszone in eine Rektifizierzone abgetrieben, wo Epichlorhydrin und das mitgerissene Dichlorhydrin getrennt wurden. Bisher wurde die Abtreibung des Epichlorhydrins bei einer Temperatur von 89° C, d. h. beim Siedepunkt des Azeotrops von Wasser—Epichlorhydrin, vorgenommen. Dabei traten jedoch verschiedene Nebenreaktionen, z. B. Hydratisierung und Hydrolyse, auf, und es wurden keine hohen Ausbeuten erreicht.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die Dichlorhydrine mit hohen Ausbeuten in Epichlorhydrin umgewandelt, und die Nebenreaktionen und der Anfall von Nebenprodukten werden auf ein Minimum herabgesetzt.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird Dichlorhydrin, insbesondere die Gemische von Dichlorhydrinen, wie sie durch Hypochlorierung von Allylchlorid in wäßrigen Medien erhalten werden, mit wäßrigem Alkali (gewöhnlich einer anorganischen Base), z. B. basischen Hydroxyden, umgesetzt. Dabei wird das wäßrige Gemisch von Dichlorhydrin (eines oder beide Isomere) und anorganischem Hydroxyd mit Frischdampf behandelt und mit dem Dampf das Epichlorhydrin bei einer Temperatur zwischen 96 und 100° C aus diesem Gemisch in Form eines gasförmigen Gemischs von Epichlorhydrin und Wasserdampf abgetrennt, dessen Wasserdampfgehalt über dem Wassergehalt des Epichlorhydrin-Wasser-Azeotrops, insbesondere über 50 Gewichtsprozent Wasser, bezogen auf die zwei Komponenten, liegt; d. h. das Gesamtkondensat des abgetrennten Verfahren zur Herstellung von Epichlorhydrin
Anmelder:
Pittsburgh Plate Glass Company,
Pittsburgh, Pa. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr. W. Beil, A. Hoeppener und Dr. H. J. Wolff,
Rechtsanwälte,
Frankfurt/M.- Höchst, Adelonstr. 58
Als Erfinder benannt:
Fred Clyde Trager, Akron, Ohio (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 1. April 1960 (19 392) - -
Gasgemisches aus Wasserdampf und Epichlorhydrin enthält über 50 Gewichtsprozent Wasser, bezogen auf seinen Wasser- und Epichlorhydringehalt.
Man bringt das wäßrige Gemisch von Dichlorhydrin und anorganischem Hydroxyd in Berührung mit Frischdampf und bringt es sofort auf eine entsprechende Reaktionstemperatur, wobei das Epichlorhydrin von dem Reaktionsmedium abgetrennt wird, in dem es entstanden ist. Das Epichlorhydrin wird also aus seiner Lösung im wäßrigen Alkalihydroxydreaktionsmedium als Bestandteil eines Gasstroms entfernt, dessen Temperatur zwischen 96 und 1000C, d. h. unterhalb des normalen Siedepunktes von Epichlorhydrin und oberhalb des Siedepunktes des Wasser-Epichlorhydrin-Azeotrops, liegt.
Erfindungsgemäß werden die beiden Isomeren des Dichlorhydrins in Epichlorhydrin umgewandelt. Die Hydrochlorierung von Allylchlorid in wäßrigem Medium führt bekanntlich zu zwei Isomeren von GIycerindichlorhydrin, nämlich 2,3-Dichlorpropan-l-ol und l,3-Dichlorpropan-2-ol, gewöhnlich in den Gewichtsverhältnissen von etwa 2 Teilen des 2,3-Isomeren auf 1 Teil 1,3-Isomeres. Andere Isomerenverhältnisse der beiden Glycerindichlorhydrinisomeren sind z. B. 5 Teile des 2,3-Isomeren auf 1 Teil des 1,3-Isomeren und oft nur 1 Teil des 2,3-Isomeren auf 2 Teile des 1,3-Isomeren. Von den zwei Isomeren scheint sich das 1,3-Isomere leichter in Epichlorhydrin umzuwandeln, es scheint zumindestens schneller zu reagieren.
Erfindungsgemäß wird schnell entstandenes Epichlorhydrin (wahrscheinlich das Epichlorhydrin, das
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durch Umwandlung des reaktionsfähigeren 1,3-Iso- außerdem das Epichlorhydrin aus dem flüssigen meren erhalten worden ist) aus seiner Lösung in dem Reaktionsmedium mit. Dabei reagiert das 1,3-Dichlorwäßrigen Alkalimetallhydroxyd durch die Einwirkung hydrin-Isomere mit größerer Leichtigkeit und unter des Dampfes entfernt, während die wasserlöslichen weniger scharfen Bedingungen als das 2,3-Dichlorweniger flüchtigen Dichlorhydrine und insbesondere 5 hydrin-Isomere. Infolgedessen wird der in der Kolonne das weniger reaktionsfähige 2,3-Isomere unter Be- abwärts fließende wäßrige Strom anfangs verhältnisdingungen gehalten werden, die zur Bildung von Epi- mäßig arm an dem 1,3-Dichlorhydrin-Isomeren, da chlorhydrin führen. In dem Maße, in dem sich weiter sich dieses in Epichlorhydrin umwandelt. Während Epichlorhydrin bildet, wird es ebenfalls durch den des Abwärtsfließens des flüssigen Alkalihydroxyd-Dampf abgetrennt und aus einer Umgebung entfernt, io stromes findet in zunehmendem Maße eine Umsetzung die das Produkt zersetzt. Bedingungen, die zu einer des 2,3-Dichlorhydrins statt, und der Dichlorhydrinwirksamen Epichlorhydrinerzeugung führen, lassen gehalt des abwärts fließenden wäßrigen Stromes nimmt sich am besten durch Verwendung einer senkrechten stark ab. Zuletzt und unter idealen Bedingungen ist Kolonne als Reaktionsgefäß erreichen (die Vorzugs- der unten aus der Reaktionskolonne kommende weise mit inerten Materialien gefüllt ist). Beim Be- 15 Strom frei von nicht umgesetzten Dichlorhydrinen. trieb der Kolonne werden die Reaktionsteilnehmer Die Umwandlung der Glycerindichlorhydrine (bei-(Dichlorhydrine und Alkalihydroxyd) als wäßriges der Isomeren) rindet durch ihre Reaktion mit einem Gemisch zwischen den beiden Enden der Kolonne, wäßrigen Alkali, insbesondere Alkalimetallhydroxyd, normalerweise in ihrem oberen Teil eingeführt. Unter- statt. Zu den geeigneten Alkalihydroxyden gehören halb dieser Stelle, gewöhnlich am unteren Kolonnen- ao die Erdalkalimetallhydroxyde, z. B. Calciumhydroxyd, ende, wird Frischdampf zugeführt. Im unteren Teil und Alkaümetallhydroxyde, z. B. Natriumhydroxyd, der Kolonne wird wäßriges flüssiges Material, das Das wasserunlösliche oder gering wasserlösliche Alkalivorzugsweise arm an Dichlorhydrin ist, abgezogen. metallhydroxyd liegt im Reaktionsgemisch als wäßrige Das durch die Reaktion entstandene Salz, z. B. NaCl Aufschlämmung vor, während wasserlösliche Alkalioder CaCl2, verläßt die Kolonne ebenfalls mit dieser 25 hydroxyde wie Natriumhydroxyd in Form von Flüssigkeit. Aus der Kolonne wird über Kopf ein wäßrigen Lösungen anwesend sind,
gasförmiges Gemisch von Epichlorhydrin und Wasser- Am besten ist es, wenn man das wäßrige Medium, dampf abgezogen. Dieses Gemisch wird zu einem das die Reaktionsteilnehmer enthält, direkt vor der phasentrennbaren System mit einer wäßrigen Phase Einführung in die Kolonne herstellt. Dies kann man und einer organischen, an Epichlorhydrin reichen 30 dadurch erreichen, daß man wäßrige Lösungen oder Phase kondensiert. Aufschlämmungen der Reaktionsteilnehmer unmittel-
Die entsprechenden Zuführungsgeschwindigkeiten bar vor ihrer Einführung mischt. Wenn das Alkali-
(für Dampf und die Reaktionsteilnehmer), die Länge hydroxyd wasserlöslich ist, genügt eine Vereinigung
der Kolonne und andere variable Werte werden in der Reaktionsteilnehmerströme. Bei Calciumhydroxyd
eine solche Beziehung zueinander gesetzt, daß der aus 35 oder ähnlichen wasserunlöslichen Materialien ist es
dem unteren Teil der Kolonne ausfließende Flüssig- jedoch besser, wenn man die Stoffe vorher einer Anlage
keitsstrom ein Minimum von nicht umgesetzten Di- mit Rührwerk zuführt.
chlorhydrinen enthält, nämlich weniger als etwa 1 Ge- Unabhängig davon, auf welche Weise man bei der
wichtsprozent, bezogen auf den unteren Strom, wäh- Herstellung des Reaktionsmediums verfährt, ist es am
rend die nach oben abziehenden Produkte (oder die 40 zweckmäßigsten, wenn man eine Epichlorhydrin-
aus der Zone der Kolonne oberhalb der Einführungs- bildung in dem Gemisch vor seiner Einführung in die
stelle für die Reaktionsteilnehmer entfernten Dämpfe) Reaktionskolonne auf ein Minimum herabsetzt. Hierzu
hauptsächlich aus Wasser bestehen. werden die Temperaturen des Gemisches vor seiner
Das aus der Reaktionszone entfernte (und nor- Einführung unterhalb der Temperatur gehalten, bei malerweise aus der Kolonne als Endprodukte abge- 45 der eine Reaktion stattfindet, gewöhnlich unterhalb zogene) gasförmige Gemisch aus Epichlorhydrin und 55°C und am zweckmäßigsten bei Umgebungstem-Wasserdampf hat eine Temperatur oberhalb des peraturen von etwa 250C. Außerdem wird das Renormalen Siedepunktes des Wasser-Epichlorhydrin- aktionsgemisch sofort nach seiner Herstellung der Azeotrops (etwa 89°C) und vorzugsweise über 96°C, Kolonne zugeführt.
jedoch unterhalb 100° C, im Idealfall zwischen 97 und 50 Im Idealfall ist der flüssige, unten aus der Kolonne
98° C. abfließende Strom frei von Dichlorhydrin, während
Die in der Kolonne zwischen der Zone der Dampf- die am oberen Ende der Kolonne abströmenden
einführung und der Entfernung der endprodukt- Dämpfe frei von Dichlorhydrin sind. In der Praxis
haltigen Dämpfe herrschenden Temperaturen liegen jedoch sind die Bedingungen häufig so, daß der
gewöhnlich zwischen 90 und HO0C. Zweckmäßig 55 Flüssigkeitsstrom aus dem unteren Teil der Kolonne
läßt man die Kolonne bei einer konstanten Temperatur bis zu 1 Gewichtsprozent Dichlorhydrin enthält. Auch
von rund 97° C arbeiten. kann ein bedeutender Prozentsatz Dichlorhydrin den
In dem mit Füllkörpern gefüllten Reaktionsturm die Kolonne verlassenden und produkthaltigen Was-
herrschen Bedingungen, die zur Entstehung eines auf- serdampf begleiten.
wärts fließenden Wasserdampfstromes, der fortschrei- 60 Das Dichlorhydrin in dem aus dem oberen Teil des
tend mehr Epichlorhydrin enthält, und einer Ent- Reaktionsgefäßes kommenden Wasserdampf läßt sich
stehung eines abwärts fließenden wäßrigen Stromes zurückgewinnen und zwecks Umwandlung in Epi-
führen, der fortlaufend weniger Dichlorhydrin ent- chlorhydrin im Kreislauf führen. Die Gewinnung des
hält. Beim Eintritt der Reaktionsteilnehmer in die Dichlorhydrins kann in folgenden Stufen erfolgen:
Kolonne wird das flüssige Gemisch sofort auf Tem- 65 Kondensation des Epichlorhydrin-Wasserdampf-Ge-
peraturen gebracht, die die Umwandlung des Dichlor- misches, Phasentrennung der wäßrigen Phase, in der
hydrins zu Epichlorhydrin durch den aufwärts das Dichlorhydrin vorhanden ist, und Kreislaufführung
fließenden Dampfstrom bewirken. Der Dampf reißt dieser wäßrigen Phase, z. B. als Teil des Dichlor-
liydrins, das mit dem Alkalihydroxyd als Beschickung der Kolonne gemischt wird.
Die weitere Reinigung der das rohe Epichlorhydrin enthaltenden abgetrennten organischen Phase kann auf die anschließend im Beispiel ausführlicher geschilderte Weise oder nach anderen Verfahren erfolgen.
Die Zeichnung gibt ein Fließschema für das erfindungsgemäße Verfahren wieder.
Bei 1 werden eine wäßrige Lösung von Natriumhydroxyd und eine wäßrige Lösung von dem einen oder von beiden Isomeren des Glycerindichlorhydrins gemischt. Ein Teil der wäßrigen Dichlorhydrinlösung kann aus zurückgeführten wäßrigen Medien stammen, die die in verschiedenen Verfahrensstufen erhaltenen Dichlorhydrine enthalten. Das Gemisch wird dann in den obersten Teil einer mit Berylsätteln oder anderen inerten Füllstoffen gepackten, mit einem Mantel umgebenen Kolonne 2 eingeleitet. An seinem unteren Ende (bei 3) wird Frischdampf eingeführt. Der unten ausfließende Strom wird laufend entfernt. Dieser Strom besteht hautpsächlich aus Wasser und Natriumchlorid oder einem Salz mit einem Anion, das dem Anion des Alkalihydroxyds entspricht.
Epichlorhydrin wird als gasförmiges Produkt, das hauptsächlich aus Epichlorhydrindämpfen und Wasserdampf besteht, aus dem oberen Teil der Kolonne oberhalb der Einführungstelle für das Reaktionsgemisch über Kopf abgezogen. Es wird im Kondensator 5 kondensiert und im Abscheider 6 phasengetrennt. Die leichtere wäßrige Phase (die etwas Dichlorhydrin enthält) wird im Kreislauf geführt, wodurch man einen Teil des der Anlage zugeführten Dichlorhydrins zurückgewinnt. Die schwerere organische Phase, die rohes Epichlorhydrin enthält, wird dem mittleren Teil einer Trockenkolonne 7 zugeführt, aus der über Kopf abziehender Wasserdampf im Kondensator 8 kondensiert und gegebenenfalls im Kreislauf geführt wird, so daß man einen weiteren Teil der für das Reaktionsgefäß 2 erforderlichen Dichlorhydrinmenge erhält. In der Kolonne 7 werden daher Feuchtigkeit oder kleine Mengen Wasser aus dem rohen Epichlorhydrin entfernt. Zusammen mit dem Wasser werden außerdem kleine Mengen Dichlorhydrin entfernt.
Der unten aus der Trockenkolonne 7 kommende Strom, der im wesentlichen wasserfreies rohes Epichlorhydrin enthält, wird dann in dem Mittelteil der Endbehandlungskolonne 12 eingeleitet. Nach der Kondensation im Kondensator 11 erhält man ein flüssiges Epichlorhydrin von großer Reinheit. Der aus der Kolonne 8 kommende untere Strom wird mit Wasser und anschließend mit Trichlorpropan in dem Mischer 9 gemischt. Das Gemisch wird in den Phasentrenner 10 in eine organische Phase und eine wäßrige Phase getrennt, die man als Quelle für Dichlorhydrin im Kreislauf führen kann.
Beispiel
Nach dem in der Zeichnung schematisch dargestellten Verfahren wurde Epichlorhydrin kontinuierlich hergestellt. Die Zeitdauer ergibt sich aus der Tabelle. 19 cm3 einer wäßrigen Natriumhydroxydlösung, die lO°/o Natriumhydroxyd und 16 Gewichtsprozent Natriumchlorid enthielt, wurden mit 100 g/Minute einer wäßrigen Glycerindichlorhydrinlösung gemischt, die 3,5 Gewichtsprozent Glycerindichlorhydrine (65 Gewichtsteile 2,3-Dichlorpropan-l-ol und 35 Gewichtsteile l^-Dichlorpropan^-ol) enthielt. Das Gemisch wurde dem oberen Teil der Reaktionskolonne 2 zugeführt, die aus einem senkrechten, 30 cm hohen Glasturm mit einem Innendurchmesser von 47 mm bestand und der mit 0,6 cm Berylsätteln gefüllt war. Die Kolonne war mit einem Mantel umgeben und wurde durch Kreislaufführen einer erhitzten wäßrigen Lösung von Glycerin auf einer konstanten Temperatur gehalten.
Die wäßrige Natriumhydroxydlösung und die frische Beschickung wurden außerdem mit den im Kreislauf
ίο geführten wäßrigen Phasen gemischt, welche Glycerindichlorhydrine aus den anschließend ausführlich geschilderten Teilen des Verfahrens enthielten.
Wasser wurde erhitzt und unter Atmosphärendruck mit einer Geschwindigkeit von 20 cm3/Minute in Dampf umgewandelt, welcher in den unteren Teil des Reaktionsgefäßes eingeleitet wurde.
Das Dichlorhydrin setzte sich durch Umsetzung mit dem wäßrigen Alkalihydroxyd zu Epichlorhydrin um, wobei der Dampf die Wärme zur Erreichung der Reaktionstemperatur (etwa 95 bis 1000C) und zur sofortigen Entfernung des Epichlorhydrins nach seiner Entstehung lieferte. Das Epichlorhydrin wurde über Kopf aus der Reaktionskolonne in einem gasförmigen Strom von Wasserdampf und Epichlorhydrin abgezogen. In der frischen Dichlorhydrinbeschickung sind Glycerindichlorhydrin (eines oder beide Isomere, doch gewöhnlich das 2,3-Isomere) plus Verunreinigungen (z. B. Trichlorpropan) vorhanden. Die dem Reaktionsgefäß durch den Dampf (und eventuell durch den Mantel) zugeführte Wärme hält die Temperatur des Überkopf-Gasstromes bei seinem Verlassen der Kolonne bei dem in der Tabelle angegebenen Wert, nämlich über 96, jedoch unter 1000C.
Dieser Überkopf-Gasstrom wurde in dem Kondensator 5 durch Abkühlen auf 200C vollkommen kondensiert und das entstandene Flüssigkeitsgemisch sodann in dem Abscheider 6 phasengetrennt. Außerdem ist im Gemisch Wasser vorhanden, das aus der anschließenden Trockenstufe stammt.
Die leichtere wäßrige Phase wurde im Kreislauf geführt und mit der wäßrigen Natriumhydroxyd- und der frischen Dichlorhydrinlösung gemischt und als Gemisch in den oberen Teil der Reaktionskolonne eingeführt. Wasserlösliche Bestandteile der Überkopfdämpfe aus dem Reaktionsgefäß wie z. B. Dichlorhydrin und Epichlorhydrin sind in dieser wäßrigen Phase vorhanden. Aus diesem Grunde findet der Kreislauf statt.
Die organische Phase wurde sodann in den Mittelteil der Trockenkolonne 7 von etwa 28 cm Höhe und einem Innendurchmesser von 10 mm eingeführt, die mit 0,16 cm starken Glasspiralen gefüllt und bei einer Bodentemperatur von etwa 1000C und Atmosphärendruck betrieben wurde. In dieser Kolonne wird das rohe Epichlorhydrin getrocknet und z. B. die durch die vorhergehende Phasentrennung nicht entfernte kleine Menge Wasser abgetrennt. Die aus dieser Trockenkolonne aufsteigenden Epichlorhydrindämpfe nehmen den Wasserdampf mit (wodurch die restliche Menge Epichlorhydrin getrocknet wird) und werden zu dem Gesamtkondensat aus der Reaktionskolonne zurückgeleitet.
Der untere Strom aus der Trockenkolonne (im wesentlichen trockenes Epichlorhydrin) wurde in den mittleren Teil der Kolonne 12 eingeführt, der aus einem senkrechten 28 cm hohen Rohr mit einem Innendurchmesser von 16 mm bestand und mit 0,16 cm großen Glasspiralen gefüllt war. Diese Kolonne arbeitete be
einer Bodentemperatur von 1170C und einer Überkopf-Gastemperatur von 114 bis 116°C. Die Überkopfdämpfe wurden sämtlich kondensiert und als Kondensat ein Epichlorhydrin von großer Reinheit mit 2 cm3/Minute Anfall erhalten.
Der unten aus der Kolonne 12 kommende Strom,
der aus Produkten bestand, die höher als Epichlor-. hydrin sieden, insbesondere aus organischen Stoffen, wurde entfernt und mit 6 cm3 Wasser pro Minute und
cm3 Trichlorpropan pro Stunde gemischt. Die Phasen des entstandenen Gemisches wurden getrennt, die schwerere organische Phase abgelassen und die leichtere wäßrige Phase zwecks Mischung mit frischen Reaktionsteilnehmern und Einführungen in die Reaktionskolonne im Kreislauf geführt.
In der folgenden Tabelle sind Daten einer kontinuierlichen Durchführung des obigen Verfahrens in verschiedenen Arbeitsgängen zusammengefaßt:
Dauer des Arbeitsganges Temperatur 98 Gewichtsverhältnis Ausbeute
des Überkopfdampfes 97,2 Überkopfdämpfe (bezogen auf die Dichlor-
Arbeitsgang Stunden im Reaktionsgefäß 99,1 Wasser—Epichlor hydrinbeschickung)
5 0C 95 bis 96 hydrin 7n
A 8 100,8 9:1 92,1
B 8 9:1 92,7
C 4 9: 1 90,2
D 5 9: 1 89,5
E 9: 1 86,5
In den Arbeitsgängen C und E wurde ein geringer Überdruck durch ein Stickstoffkissen gehalten.
Die Konzentration des in das Reaktionsgefäß eingeführten Alkalihydroxyds und des Dichlorhydrins kann weitgehend verschieden sein. Gewöhnlich wird die Konzentration des Dichlorhydrins (eines oder beide Isomere) durch seine Löslichkeit in den dem Reaktionsgefäß zugeführten wäßrigen Medien beschränkt. In der Regel liegen die Dichlorhydrinkonzentrationen über 2, jedoch unterhalb 12 Gewichtsprozent. Die Alkalihydroxydkonzentrationen werden hauptsächlich durch Betriebserfordernisse bestimmt; z. B. vermeidet man zu konzentrierte und infolge hoher Hydroxydkonzentrationen unhandliche flüssige Medien. :■■...
Bei der Umwandlung von Dichlorhydrin in Epichlorhydrin nach der Erfindung wird 1 Mol Natriumhydroxyd pro Mol entstandenes Epichlorhydrin oder Mol umgesetztes Dichlorhydrin verbraucht. Bei Verwendung von Calciumhydroxyd wird nur ein halbes Mol Hydroxyd pro Mol Dichlorhydrin verbraucht. Im Reaktionsgemisch soll genügend Alkalihydroxyd vorhanden sein, um eine vollständige Umwandlung des Dichlorhydrins in Epichlorhydrin im Reaktionsgefäß zu gewährleisten, d. h. pro Äquivalent Dichlorhydrin wird man 1 Äquivalent Metallhydroxyd verwenden.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Epichlorhydrin aus Glycerindichlorhydrinen durch Verseifung mit wäßrigem Alkali unter Einleitung von Wasserdampf und möglichst schnelle Abtreibung des gebildeten Epichlorhydrins aus der Reaktionszone, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Abtreibung des gebildeten Epichlorhydrins ein gasförmiges Gemisch aus Wasserdampf und Epichlorhydrin bei einer Kopftemperatur zwischen 96 und 1000C aus der Reaktionszone abzieht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein wäßriges Gemisch von Dichlorhydrin und Alkalihydroxyd in den Mittelteil einer Kolonne einführt, in die Kolonne an einer Stelle unterhalb des Mittelteils Dampf einführt und das gasförmige Gemisch aus Wasserdampf und Epichlorhydrin an einem Punkt oberhalb des Mittelteils abzieht.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Chemisches Zentralblatt, 1950, II, S. 2615 (Referat über kanadische Patentschrift IMr. 464 698).
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
709 520/438 3.67
Bundesdruckerei Berlin
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